Eichhörnchen im Winter füttern
Eichhörnchen artgerecht füttern
Die Meinungen über Eichhörnchen könnten nicht gespaltener sein: Viele Hobbygärtner freuen sich über den Besuch der possierlichen Nager in ihrem Garten, andere Menschen wiederum verjagen den Nesträuber, um ihre geliebten Vögel zu schützen.
Denn Eichhörnchen ernähren sich nicht ausschließlich von Nüssen und Beeren, sondern greifen auch gerne auf Vogeleier zurück.
Ebenso ist das Thema der gezielten Wildtierfütterung nicht leicht zu beantworten – sollten wilde Tiere in den Garten gelockt und zusätzlich mit spezieller Nahrung versorgt werden? Widerspricht die Nähe zum Menschen nicht dem natürlichen Fluchtinstinkt der Tiere? Sollte man Wildtiere das gesamte Jahr füttern, oder eventuell doch nur im Winter?
Wir geben Ihnen wichtige Informationen an die Hand, was Sie im Zusammenhang mit Eichhörnchen im Garten beachten sollten.
Lebensgewohnheiten der Eichhörnchen
Eichhörnchen gehören zu den Nagetieren und werden gerne auch als Eichkatze oder Eichkater bezeichnet. Die Färbung der Nager kann zwischen rotbraunen und braunschwarzen Nuancen variieren und der buschig behaarte Schwanz dient den kleinen Akrobaten als Steuer beim Sprung von Baum zu Baum.
Dabei kommt das Eichhörnchen nicht mehr nur in dichten Wäldern vor, sondern fühlt sich auch in städtischen Parks oder Hausgärten heimisch und wohl. Hier finden die Tiere ausreichend Nahrung oder sogar speziell errichtete Nistmöglichkeiten.
Denn Eichhörnchen leben in einem sogenannten Kobel, den sie hoch oben in die Baumkrone bauen. Wenn Sie ein Eichhörnchen in Ihren Garten locken möchten, können Sie ihm beispielsweise einen solchen Kobel in einen Baum hängen. Hier zieht das Weibchen dann im Winter ihre Jungen groß.
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Eichhörnchen im Winter

Bereits Anfang Herbst können Eichhörnchen beim Sammeln von Nüssen, Eicheln und anderen Baumfrüchten beobachtet werden. Die kleinen Nagetiere beginnen schon jetzt mit dem Anlegen eines Wintervorrates, indem sie Essbares an unterschiedlichen Stellen verbuddeln.
Denn Eichhörnchen werden zwar im Winter deutlich weniger aktiv, halten jedoch keinen Winterschlaf wie Igel oder Siebenschläfer.
Im Gegenteil: Ab Dezember beginnen die flinken Nager mit der Paarung, sodass die Weibchen nach 38 Tagen Tragezeit bereits Anfang Februar ihren ersten Wurf Jungtiere im Kobel zur Welt bringen.
So kommt es, dass die Eichhörnchen auch im Winter ins kalte Freie müssen, um ihre vergrabenen Futtervorräte wiederzufinden.
Besonders die Weibchen müssen zum Jahreswechsel und im zeitigen Frühjahr viel fressen, um ihren Nachwuchs säugen und großziehen zu können. Ist der Winter kalt und liegt viel Schnee, kommt der Mensch ins Spiel: Jetzt lohnt es sich, die Tiere gezielt zu unterstützen.
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Eichhörnchen füttern?

Die Frage, ob man Wildtiere generell füttern sollte, wird zwiespältig betrachtet. Einerseits stehen Eichhörnchen im Winter vor dem Problem, dass angelegteFuttervorräte unter einer dicken Schneeschicht nur schlecht wiedergefunden werden können.
Zudem werden durch herbstliche Gartenarbeiten oder Räumungs- und Reinigungsarbeiten in öffentlichen Parks die durch die Eichhörnchen angelegten Markierungen entfernt, die den Tieren als Orientierungspunkte bei der späteren Futtersuche dienen.
So empfehlen Experten, dass die Tiere nicht gänzjährig, sondern nur gezielt im Winter bei ihrer Futtersuche unterstützt werden sollten.
Oft kann jedoch beobachtet werden, dass die Wildtiere im Laufe der Zeit zutraulicher werden und sogar schließlich aus der Hand fressen. Das sieht niedlich aus, ist generell jedoch nicht gewollt und bringt die Tiere sogar in große Gefahr.
Denn das Problem bei einer zu starken Bindung an den Menschen zeigt sich im Verlust des natürlichen Fluchtinstinktes der Nagetiere.
So kommen die Eichhörnchen häufiger in Wohngebiete, wo sie freilaufenden Hauskatzen oder vorbeifahrenden Autos zum Opfer fallen. Diese Feinde sind in einer natürlichen wäldlichen Umgebung nicht gegeben und bedrohen die Populationen in der Stadt.
Futterstellen im Garten errichten

Wenn Sie die Tiere jedoch während eines harten Winters auf eine natürliche Weise gezielt unterstützen möchten, empfiehlt sich das Aufstellen einer speziellen Futterstation für Eichhörnchen. Diese wird nicht in Menschennähe oder Katzenreichweite aufgestellt, sondern hoch in einem Baum montiert, um eine artgerechte Fütterung zu realisieren.
Doch generell gilt, dass Eichhörnchen auch ohne ein menschliches Eingreifen gut durch den Winter kommen. Diese Maßnahmen sind nur als Unterstützung und nicht als Rettungsversuch angeblich hungernder Tiere anzusehen.
Achtung:
Wenn Sie Wildtiere bewusst in Ihren Garten locken, sollten Sie Regentonnen abdecken oder einen Ast als Kletterhilfe einlegen. Ansonsten werden die Tonnen schnell zu einer tölichen Falle für die neugierigen Eichhörnchen.

Im Fachhandel können Sie spezielle Futtermischungen für Eichhörnchen erwerben. Hier sind häufig Samen, kleine Nüsse und Mais enthalten. Alternativ können Sie den Tieren auch selbst eine wertvolle Nahrung zusammenstellen.
Besonders gerne mögen Eichhörnchen Sonnenblumenkerne, Haselnüsse in der Schale, Erd- und Walnüsse, getrocknete Bananen und andere Baumfrüchte.
Doch auch frisches Obst wie saftige Apfel- oder Birnenstücke stärkt die kleinen Tiere und wird besonders gerne gefressen.
Tipp:
Sammeln Sie beim Herbstspaziergang Eicheln – diese fressen Eichhörnchen besonders gerne.
Wussten Sie bereits, dass Eichhörnchen immer aufrecht fressen? So haben die aufmerksamen Tiere immer die Umgebung im Blick und können rechtzeitig auf sich nähernde Fressfeinde reagieren.
Tipp:
Wenn Sie Eichhörnchen und andere Wildtiere im Garten füttern wollen, sollten Sie dieses zusätzliche Futterangebot auf den Herbst und Winter beschränken, sodass die Tiere sich nicht zu stark an den Menschen gewöhnen. So erhalten Sie ein gesundes und natürliches Verhalten.


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Was tun, wenn man ein krankes Eichhörnchen findet?

Naturgemäß kann es vorkommen, dass Sie auf einem Waldspaziergang oder in der Nachbarschaft ein verletztes oder schwaches Eichhörnchen finden. Generell handelt es sich hier um Wildtiere, die den Kontakt zum Menschen vermeiden.
Daher sollten Sie einige Aspekte beachten, bevor Sie sich dem Tier vorsichtig nähern, um es nicht unnötig zu verschrecken.
Beobachten Sie zunächst die Situation aus einer gewissen Entfernung. Wenn sich das Eichhörnchen unnormal verhält, sich beispielsweise nicht bewegt und apathisch wirkt, sollten Sie sich nach einiger Zeit behutsam mit einem Handtuch auf das Tier zubewegen.
Vermeiden Sie schnelle Bewegungen und machen Sie sich möglichst klein, um nicht wie ein Fressfeind zu wirken.
Achtung:
Eichhörnchen haben scharfe Krallen und spitze Zähne. Bei Näherungsversuchen ist Vorsicht geboten. Bei einem Biss können gefährliche Keime übertragen werden, suchen Sie gegebenenfalls einen Arzt auf.

Wickeln Sie das Tuch um das Tier und heben Sie es vorsichtig hoch. Tragen Sie das Tier in einen warmen und ruhigen Raum.
Hier können Sie es auf Verletzungen hin untersuchen. Wirkt das Tier ausgemergelt? Kann es laufen? Wirkt etwas gebrochen oder andersartig verletzt? Ist das Fell glänzend und glatt oder eher stumpf und strohig?
Legen Sie das Tier samt Handtuch in eine Kiste und bieten Sie ihm beispielsweise kleine Apfelstückchen und Zuckerwasser an. Hier kann das Eichhörnchen sich aufwärmen und geschützt zu Kräften kommen. Besonders Jungtiere sind oft unterkühlt und benötigen viel Wärme, eine Wärmflasche kann hier helfen.
Wenn Sie schwerere Verletzungen feststellen konnten, sollten Sie umgehend einen Tierarzt mit Wildtiererfahrung konsultieren. Er kann auch Kontaktinformationen zu möglichen Pflegestationen an Sie weitergeben.
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Achtung:
Experten empfehlen, dass Wildtiere nicht von unerfahrenen Menschen aufgepeppelt werden sollten. Wenden Sie sich an Experten, die sich dem kleinen Nager annehmen.
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Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
Wir haben zwei riesige Haselnussbäume im Garten. Jedes Jahr, um fast die selbe Zeit, beobachten wir unser Eichhörnchen. Stundenlang könnten wir zuschauen, da wir von unserem Wintergarten aus, sein gesammtes Gebiet beobachten können. Früher glaubten wir , das Eichhörnchen frisst nur die Haselnüsse. In Ihrem Bericht, sind wir eines besseren belehrt und da wir auch zwei Vogelfutterstellen eingerichtet haben, geben wir nun ab und zu ein paar Sonnenblumenkörner und ein paar Erdnüsse für das Eichhörnchen in eine kleine Futtergrippe. Das Eichhörnchen ist offenbar begeistert und flitzt uft Stunden lang im Garten und auf den Bäumen rum. Macht sehr vielSpass.
sehr guter beitrag und ist für jedermann verständlich
sehr guter rat um den Eichhörnchen im winter etwas gutes zu tun
Hervorragend umfangreiche Informationen über Eichhörnchen und Fütterung!