Basteln mit Holz

Laternen basteln zu Sankt Martin: Über 10 kreative Bastelideen und Vorlagen

Laternenumzug Sankt Martin

Bastelwerkzeuge: Was brauche ich?

Die Klassiker, wie Schere und Klebstoff, sind nach wie vor unentbehrlich. Aber moderne Hilfsmittel, wie etwa ein Cutter, eine Schneidematte oder Akku-Heißklebepistolen sind sehr praktisch und für Bastelfreunde auf jeden Fall sinnvoll.

Auf dem St. Martinszug ziehen die Menschen durch die Straßen und erfreuen sich an ihren bunten Laternen. Besonders viel Spaß macht das Sammeln der Süßigkeiten beim anschließenden „Heischgang“ und Martinssingen mit einer selbst gestalteten Laterne.

Beim Basteln sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt, denn aus Pappe, Transparentpapier, Luftballons und sogar aus leeren PET-Flaschen und Holz entstehen viele schöne Martinslaternen.

Hier finden Sie tolle Upcycling-Ideen und eine große Auswahl mit Links zu Bastelanleitungen für schnelle Notlösungen, klassische Laternen und moderne Varianten wie Teletubbies, Monster oder die Maus-Laterne. Dank der großen Auswahl ist für jeden die richtige Variante dabei. So wird der Laternenumzug an Sankt Martin zum erleuchteten Herbst-Erlebnis.

1. Bauanleitung für eine Laterne aus Holz

Laterne basteln aus Holz

Nach der Anleitung kann eine solche oder auch ganz andere Holzlaterne entstehen.

Wenn die Menschen an St. Martin mit bunten Papierlaternen durch die Straßen ziehen, sind diese meistens mit Plastikfolie beklebt, um sie vor Regen zu schützen. Mit einer Holzlaterne besteht dieses Problem nicht, denn sie ist wetterfest und wird durch ihre besondere Bauweise zum Blickfang für die Zuschauer am Straßenrand.

Doch Laubsägearbeiten haben noch einen weiteren Vorteil: Sperrholz ist relativ weich und leicht zu bearbeiten, deshalb können auch Kinder – je nach Alter unter Anleitung ihrer Eltern – damit basteln und die Laternen mit buntem Papier bekleben oder bemalen.

Daneben eignet sich diese Martinslaterne ebenfalls als Fenster- und Tischdeko für das Martinsfest. Zudem bleicht die selbst gebaute Dekoration aus Holz nicht so schnell aus und lässt sich mehrere Jahre lang wiederverwenden.

Wie man mit der Laubsäge eine Laterne aus Holz baut, zeigt diese Bastelanleitung mit praktischen Tipps zur Grundierung und Gestaltung.

2. Materialien für Laubsägearbeiten

Beim Basteln mit einer Laubsäge darf das Holz nicht zu dick sein, sonst fällt aus Aussägen unnötig schwer. Insbesondere wenn Kinder den Umgang mit der Laubsäge lernen sollen, ist dünneres Holz leichter zu bearbeiten. Zum Basteln einer Holzlaterne werden folgende Materialien benötigt:

Material Laterne Material für Laternenstab
  • 4 x Sperrholz, 6 mm (für die Seiten)
  • 1 x Sperrholz, 8-10 mm (für den Boden)
  • Laubsäge
  • Laubsägeblätter
  • Schmirgelpapier
  • Senkkopfschrauben (Menge abhängig von der Befestigung)
  • Drillbohrer oder Akkuschrauber
  • Schraubzwinge
  • Buntes Transparentpapier
  • Schere
  • Bleistift
  • Bastelkleber
  • Holzleim
  • Stabiler Draht
  • Holzschutz-Grundierung
  • Acrylfarben
  • Ggf. 4 x Kanthölzer oder Leisten
  • Ggf. Bastelfolie
  • Ggf. langes Stoff- oder Geschenkband
  • 1 x elektrischer Laternenstab

oder

  • 1 x Rundholz bzw. Rundstab
  • 1 x stabiler Draht
  • 1 x Kerzenhalter mit Kerze

Tipp: Als Alternative zum Sperrholz eignet sich ebenfalls dünnes Fichtenleimholz.

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3. Anleitung: Laterne mit Laubsäge basteln

Diese Bastelanleitung ist beliebig abänderbar. Wer beispielsweise einen breiteren Rand oder eine kleinere Laterne basteln möchte, darf unsere Laubsägevorlagen nach Belieben anpassen. Unsere Martinslaterne besteht aus vier identischen Seitenteilen und einem quadratischen Boden. Die Grundfläche hat die Maße 20 cm x 20 cm. Abhängig von der gewünschten Größe der Laterne lässt sich die Höhe der Seitenteile variieren. Wichtig ist nur, dass ihre Grundfläche dieselbe Breite wie der Boden hat.

Anschließend übertragen Sie die angegebenen Maße für den Boden und die Seitenteile auf das Holz. Mit einer Schraubzwinge wird das Brett auf dem Tisch fixiert, damit es während der Laubsägearbeiten nicht wackelt.

Sperrholzplatten für den Laternenboden

Laternenboden in mehreren Varianten: Sie können die Maße unserer Laubsägevorlagen beliebig anpassen.

3.1. Schritt 1: Boden und Laternenseiten aussägen

Im nächsten Schritt folgt das Einspannen des Laubsägeblattes. Wenn Kinder mitbasteln, leisten Eltern eine kleine Hilfestellung, denn das Blatt muss gerade und fest eingespannt werden, sonst reißt es. Tipp: Um das Blatt schnell einzuspannen, legt man die Laubsäge zwischen die Knie und drückte die Enden vorsichtig zusammen. Nun lässt sich das Sägeblatt einfach in die Klemmen einlegen. Anschließend werden die Schrauben festgedreht.

Schließlich sägt man die einzelnen Teile der Laterne aus. Dabei ist es unter Umständen notwendig, die Schraubzwinge zu lösen, um das Brett zu verschieben. Danach werden die Kanten gründlich mit Schmirgelpapier glatt geschliffen. Jetzt bohren Sie auf zwei gegenüberliegenden Laternenseiten ein Loch für die Aufhängung. Sobald die Laterne zusammengebaut ist, wird der Draht hindurchgeschoben und am Stab befestigt.

verschiedene Seitenteile für die Laterne aus Holz

Die Konstruktionszeichnungen für verschiedene Seitenteile dienen als Hilfestellung beim Basteln.

3.2. Schritt 2: Fenster aussägen

Im nächsten Schritt bohrt man mit einem Drillbohrer oder Akkuschbrauber ein Loch nahe des inneren Randes der Laternenseite, bevor das Sägeblatt durch das Loch gefädelt und in die Laubsäge gespannt wird. Nun sägen Sie den inneren Bereich des Fensters aus. Diese Fläche wird später mit Papier, Folie oder anderen Materialien aus dem Bastelbedarf gestaltet.

Sobald das erste Seitenteil der Holzlaterne fertig ist, werden die Fenster der anderen drei Seiten nach der gleichen Methode bearbeitet und die Kanten danach glatt geschliffen. Zuletzt sägt man den Boden der Laterne aus und glättet seine Kanten. Wer mag, kann die Seitenteile variieren und mehrere kleinere Fenster aussägen. Dies können identische Quadrate oder eckige sowie runde Formen in unterschiedlichen Größen sein. Auf diese Weise entstehen mit wenig Aufwand individuelle Laternen.

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3.3. Schritt 3: Laterne grundieren und gestalten

Nach dem Aussägen ist es ratsam, alle Teile mit Tiefengrund zu behandeln. Die Grundierung verschließt sie die Poren in der Holzoberfläche und schützt sie so vor Feuchtigkeit. Zudem deckt die Farbe besser. Alternativ verwendet man weiße oder graue Acrylfarbe. Soll die Maserung sichtbar bleiben, empfiehlt sich eine Lasur.

Nachdem die Grundierung getrocknet ist, beginnt die Gestaltung: Zuerst malt man die einzelnen Teile mit Acrylfarben an und lässt sie ca. 12 Stunden trocknen. Danach wird das bunte Papier auf die Laternenseite gelegt und die überstehenden Reste abgeschnitten. Bestreichen Sie den inneren Rand mit Bastel- oder Alleskleber und drücken das Transparentpapier fest. Nach wenigen Minuten ist der Kleber getrocknet. Daneben gibt es weitere Gestaltungsmöglichkeiten für die Martinslaterne: Zum Beispiel kann man weißes Transparentpapier bemalen oder mit kleinen Motiven aus farbigem Papier bekleben. Wer eine schlichte Laterne bevorzugt, verwendet Bastelfolie, die auf der Innenseite befestigt wird.

3.4. Schritt 4: Holzlaterne zusammenbauen

Montage-Skizze

Verschrauben Sie die Seitenteile nun mit dem Boden.

Für die Befestigung der einzelnen Teile eignet sich eine Kombination aus Schrauben und Kleben. Hierzu bohrt man zuerst jeweils zwei kleine Löcher in jede Kante des Bodens und trägt anschließend einen herkömmlichen Holzleim auf die Verbindungsstellen auf. Wenn Kinder mitbasteln, empfiehlt sich ein lösemittelfreier Leim.

Danach wird das erste Seitenteil festgedrückt und für mindestens 20 Minuten in eine Schraubzwinge eingespannt. Die Abbindezeit hängt von dem jeweiligen Hersteller ab. Überschüssiger Leim sollte mit einem Tuch entfernt werden.

Erst danach werden die beiden Senkkopfschrauben hineingedreht. Durch ihre Kopfform lassen sie sich unauffällig versenken. – Im Gegensatz zu Rundkopfschrauben, bei denen der Kopf sichtbar bleibt. Auf die gleiche Weise die übrigen Seitenteile anleimen und anschrauben.

Verschiedene Verbindungen (Skizze)

Die Montage der Laternenseiten am Boden erfolgt mit Leisten und Winkeln.

Eine andere Möglichkeit bieten Kanthölzer und Leisten. Diese sollten aus einem dickeren Holz bestehen als die Laternenseiten. Bei beiden Methoden sollte die Randhöhe der Laternenseiten so gewählt werden, dass sich die Hölzer unterhalb des Fensterausschnitts befinden. Die vier Leisten befestigen Sie zuerst auf dem Boden und schrauben an ihnen die Seitenteile an.

Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert die Montage mit vier Kanthölzern: Diese werden in Form eines rechtwinkligen Dreiecks zurechtgesägt und auf dem Boden in jeder Ecke von unten festgeschraubt. Danach fixiert man die Seitenteile mit jeweils einer Schraube pro Rand.

Wer möchte, baut einen Eyecatcher ein und bindet die Seitenteile mit einem Band zusammen, z. B. mit einem Stoff- oder Geschenkband. Hierzu bohrt man zunächst auf jedem Seitenteil Löcher in den linken sowie rechten Rahmen. Wichtig, die Löcher der Laternenseiten müssen sich auf gleicher Höhe befinden. Jetzt wird ein Band durch zwei benachbarte Löcher gefädelt und auf der Innenseite der Laterne zusammengeknotet. Man kann auch dekorative Schleifen auf der Außenseite binden, oder die Schnüre wie Schnürsenkel im Zick-Zack durch die Löcher führen. Überstehende Reste schneidet man ab. So lassen sich alle Laternenseiten auf dekorative Weise miteinander verbinden. Jedoch kann das Band die Schrauben nicht ersetzen.

3.5. Schritt 5: Laterne befestigen

kind mit laterne

Mit einer selbst gebastelten Laterne macht der Sankt Martinsumzug gleich doppelt so viel Spaß.

Im letzten Schritt wird der Draht durch die gebohrten Löcher am oberen Laternenrand geschoben und die Enden verdreht. Nun kann dieser Henkel einfach in die Aufhängung des elektrischen Stabes eingehängt werden. Fertig ist die Holzlaterne.

Eine gute Alternative zu einem elektrischen Stab sind Rundhölzer oder -stäbe. Für die Aufhängung bohren Sie ein Loch durch das Ende des Stabes und befestigen an ihm einen zweiten Draht. Aus seinem Ende formen Sie eine enge Schlaufe, an der die Laterne aufgehangen wird.

Soll eine Kerze sie beleuchten, befestigt man diese mit einem speziellen Kerzenhalter für Laternen, der im Bastelladen erhältlich ist. Achtung, bei echten Kerzen muss ausreichend Abstand zu den Wänden bestehen, da sich sonst das Papier entzündet. Alternativ gibt es LED-Lichter, die wie echte Kerzen flackern. Diese sind vor allem für Kinder geeignet.

4. Papierlaternen und klassische Laternen basteln

Hier haben wir für Sie eine umfangreiche Sammlung an Bastelanleitungen für klassische Laternen zusammengestellt. Ob aus Luftballons, Schachteln, Papprollen oder Papierlaternen: Hier ist für jeden die passende Martinslaterne dabei.

5. FAQ: Tradition und Geschichte – Fragen und Antworten rund ums Martinsfest

Am 11. November ist Martinstag. Dieser Tag ist gespickt mit Bräuchen und Traditionen rund um den heiligen Sankt Martin. Doch wer war der Mann, dem wir Jahr für Jahr bunte Laternenumzüge und saftige Gänsebraten zu verdanken haben? Warum gibt es am Martinstag Laternenumzüge? Antworten auf diese Fragen und Wissenswertes zur Geschichte und den Traditionen finden Sie in diesem Kapitel.

5.1. Wer war Sankt Martin?

sankt martin mantelteilung

Jeder kennt die Geschichte der Mantelteilung St. Martins: Mit einem Schwertstreich wird der Mantel halbiert.

Martin von Tours lebte in der Zeit von 317 bis 397 nach Christus. Als Sohn eines römischen Offiziers war er überall im Land für seine Großzügigkeit bekannt und beliebt.

Die am besten überlieferte Geschichte ereignete sich an einem Februarmorgen, als der 22-jährige Martin mit seinem Burschen von einem nächtlichen Ritt heimkehrte. Es war ein harter Winter mit klirrendem Frost und ein heftiger Schneesturm blies den Reitern ins Gesicht. Am Stadttor stand ein zerlumpter Bettler, der vor Kälte zitternd kaum noch die Worte über die Lippen brachte: „Eine Gabe, guter Herr“.

Da Martin gerade seinen ganzen Sold an arme Bauern verschenkt hatte, damit sie ihre Steuern zahlen konnten, nahm er einfach seinen weiten Mantel und halbierte ihn mit einem Schwertstreich. Die eine Hälfte warf er dem Bettler über die Schultern, damit dieser nicht mehr frieren musste.

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5.2. Welche Traditionen zu Sankt Martin sind verbreitet?

Zu den bekanntesten Traditionen gehört das Basteln der Laternen und das Singen der Lieder während der Martinszüge. Am Ende der Zuges wird vielerorts die Geschichte von St. Martin und dem Bettler an einem großen Martinsfeuer aufgeführt.

Danach erhalten Kinder meistens eine Tüte mit kleinen Leckereien, wie Äpfeln, Nüssen und einem Weckmännchen. In anderen Gegenden zieht man mit seinen Laternen von Haus zu Haus und trägt den Bewohnern Martinslieder vor, die zur Belohnung Süßigkeiten verteilen. Außerdem wird an diesem Tag in einigen Haushalten eine Martinsgans zubereitet.

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5.3. Warum ist das Gänseessen Tradition am Martinstag?

Martin sollte zum Nachfolger des verstorbenen Bischofs von Tours ernannt werden. Doch seine Bescheidenheit war so groß, dass er sich im Gänsestall versteckte: In der Dunkelheit suchten ihn die Menschen mit Laternen und einige stimmten Lieder an.

Erst als die Gänse laut schnatterten und ihn so verrieten, entdeckte man ihn. 371 nach Christus wurde er Bischof von Tours. Das Andenken an ihn überdauerte die Jahrhunderte: So folgt man Sankt Martin noch heute mit Liedern und Laternen und lädt anschließend zum Gänseessen ein.

St. Martins Gänse

Um Sankt Martin zu ehren, muss kein Tier leiden: Warum den Gästen nicht einfach Gebäck in Gänse-Form servieren?

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5.4. Saß Sankt Martin bei der Mantelteilung wirklich auf einem Pferd?

Jeder kennt die Geschichte der Mantelteilung St. Martins: Hoch zu Ross gibt er dem Bettler zu seinen Füßen die Hälfte des Mantels ab. Aber falsch: Er saß gar nicht auf einem Pferd. Die Darstellung auf dem Pferd entspringt einer Vorstellung aus dem frühen Mittelalter.

Ehrenwerte Personen kamen als Ritter. Wie der Name schon sagt, sind Ritter zu Ross unterwegs. So erhielt auch St. Martin kurzerhand ein Pferd. Außerdem galt sein Mantel als Eigentum des Militärs, weshalb manche Quellen sagen, dass er drei Tage Arrest über sich ergehen lassen musste, bevor er seinen Dienst als Offizier quittierte und sich zum Bischof von Tours weihen ließ.

Als Bischof verbrachte weitere wundersame Taten, z. B. soll er Kranke geheilt und Totgeglaubte erweckt haben.

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Bildnachweise: Adobe Stock/Tanja Esser, 'Laterne basteln zu Sankt Martin': von Norbert Staudt(Flickr), 'Laterne basteln zu Sankt Martin': von Norbert Staudt(Flickr), adobestock.com/jorisvo, adobestock/ChristArt, stock.adobe.com/Irina Schmidt (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)