Heizkörper & -systeme

Heizung warten

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Ihr Heizkessel mit Brenner, Regelung usw. ist ein vergleichbares System wie beispielsweise der Motor eines Autos. Hätte Ihr Auto die gleichen Betriebszeiten wie Ihr Heizkessel, würde es jährlich 100.000 km zurücklegen.

Genau wie Ihr Auto sollte deshalb auch Ihre Heizungsanlage mindestens einmal jährlich gewartet werden. So bleibt die Zuverlässigkeit der Anlage erhalten und die eingesetzte Energie wird optimal genutzt. Das schont die Umwelt und Ihren Geldbeutel.

Vor allem aus Sicherheitsgründen ist es anstrebenswert, dass Sie Ihre Heizungsanlagen vom Fachmann warten lassen. Dennoch kann auch jeder Hausbesitzer, der die notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten besitzt, seine private Heizungsanlage in Eigenverantwortung warten, reinigen und überprüfen.

1. Heizung entlüften

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Wenn sich Luft im Heizungssystem und den Heizkörpern sammelt, muss das Heizsystem entlüftet werden.

Mit der Zeit, nach Reparaturarbeiten oder dem Auffüllen von Wasser kann es vorkommen, dass sich Luft im Heizungssystem und den Heizkörpern sammelt, wodurch diese nur noch über eine eingeschränkte Heizleistung verfügen. In diesem Fall muss das Heizsystem entlüftet werden.

Heizung entlüften

2. Heizungswasser nachfüllen

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Um Schäden beim eigenständigen Nachfüllen des Heizungswassers zu vermeiden, sollte man sich im Vorfeld umfassend informieren.

Muss bei einer Reparatur Wasser aus dem Heizkreislauf abgelassen werden oder weist das Manometer der Heizung einen Druck- und damit Wasserverlust auf, muss erneut Wasser aufgefüllt werden. Hierbei sind besondere Punkte zu beachten, die im Härtefall zu einer Beschädigung der Heizung führen könnten.

Heizungswasser nachfüllen

3. Heizungsthermostat richtig einstellen

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Defekte Heizkörperthermostate lassen sich mit etwas Geschick und bei laufendem Heizungsbetrieb auswechseln.

Heizkörperthermostate regeln die abgegebene Heizleistung der Heizkörper und damit die Raumtemperatur. Hierfür müssen sie jedoch korrekt eingestellt und intakt sein.

Heizungsthermostat richtig einstellen

4. Heizkessel warten

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Im Heizkessel verbrennt das Brennmaterial zu Wärme und gibt diese an das Heizsystem ab.

Ist der Heizkessel stark verunreinigt, kann das Brenngut nur zu ungünstigen Bedingungen verbrennen und die Wärme schlecht aufgenommen werden. Das Ergebnis sind eine ineffektive Heizung und erhöhte Betriebskosten.

Heizkessel warten

5. Ölbrenner warten

Unter günstigen Bedingungen verbrennt Öl mit einem geringen Anteil an Schadstoffen und Ablagerungen im Brennraum. Ist dieser jedoch verschmutzt, stimmen die Brennwerte nicht mehr, wodurch sich Ruß absetzt und die Brennbedingungen weiter verschlechtert. Der Ölbrenner muss gewartet werden.

Ölbrenner warten

6. FAQ – Heizung rauscht und Rattern im Thermostatventil – was tun gegen diese Probleme?

Heizungen sind neben Sanitäranlagen wohl eine der wichtigsten Installationen in einem Haus oder einer Wohnung, denn ohne Wärme ist eine Wohnung zumindest in der kalten Jahreszeit nicht bewohnbar.

Doch diese Wärme ist nicht selbstverständlich: Sachgemäße Wartung ist auch bei Heizungsanlagen Pflicht, um diese auf dem Höhepunkt ihrer Funktionsfähigkeit zu halten und einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.

Aber was, wenn trotz bester Wartung die Heizungsanlage nicht so funktioniert wie sie soll? Oder wenn die Heizung zwar die gewünschte Wärme spendet, dabei aber lästige Störgeräusche verursacht?

Selbst die wärmste Heizung kann zur Nervenprobe werden, wenn sie statt leisem Betrieb die Ohren der Bewohner mit rauschenden Thermostatventilen oder einem Heizkörper, der rattert, strapazieren.

Achtung: Heizungsanlagen sind dabei keine ganz unkomplizierten Mechanismen und Arbeiten daran sollte in der Regel lieber ein Fachmann durchführen.

Doch auch als Laie können Sie häufig selbst herausfinden, wo laute Geräusche im Thermostatventil oder ein Rauschen in der Heizung beim Aufdrehen ihren Ursprung haben. Heimwerker.de beantwortet Ihnen heute die wichtigsten Fragen dazu.

6.1. Heizungsventil rauscht: Was ist normal und wann liegt ein Fehler vor?

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Leise Geräusche sind nicht ungewöhnlich, wenn die Heizung schon etwas älter ist. Die Geräusche sollten die Zimmerlautstärke aber nicht überschreiten.

Besonders, wenn ihre Heizungsanlage schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat und somit nicht mehr zu der modernsten Wärmetechnik gehört, sind leise Geräusche in den Heizungen bzw. Heizkörpern durchaus nicht unüblich.

Wenn erhitztes Wasser durch die Leitungen und Ventile strömt, entsteht dann häufig ein leises Rauschen. Dieses ist aber nicht lauter als Zimmerlautstärke und sollte nicht negativ auffallen.

Eine Fehlfunktion oder zumindest ein unerwünschter Effekt liegt dann vor, wenn laute Geräusche im Ventil entstehen, das Heizkörper-Ventil rattert oder die Heizung auch bei geschlossenem Ventil rauscht bzw. bei einem nicht ganz geöffneten Ventil.

So kann auch eine Heizung beim Aufdrehen rauschen, wenn das Thermostatventil dabei nicht ganz aufgedreht wird.

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6.2. Heizkörper-Thermostat rattert, woran liegt das?

Die soeben beschriebenen Geräusche sind Indizien für eine Fehlfunktion der Heizungsanlage. Dabei muss aber nicht immer unbedingt ein Defekt vorliegen – manchmal ist auch einfach das Heizungssystem nicht richtig eingestellt.

Besonders in Häusern mit vielen Heizkörpern, beispielsweise in einem Mehrfamilienhaus mit einigen Wohnungen, kann eine kleine Fehleinstellung dann schnell Auswirkungen auf alle Heizungen haben.

Ein Rattern im Thermostatventil kann mehrere Ursachen haben. So kann etwa eine Heizung durch die Umwälzpumpe rauschen, wenn hier der Druck nicht ganz richtig eingestellt ist. Bei Umwälzpumpen, auch Heizungspumpen genannt, kann der Druck nämlich variabel angepasst werden.

Ist der Druck zu hoch und lastet er nur auf wenigen Heizungsventilen, können diese beginnen zu klappern. Abhilfe wird hier geschaffen durch ein Herunterregulieren des Pumpendrucks.

Kann die Pumpe als Problemursache ausgeschlossen werden, etwa da sie bereits auf einer niedrigen Einstellung pumpt, kann ein Rauschen in der Heizung jedoch auch andere Ursachen haben.

Ein beispielhaftes Problem, welches häufiger auftritt, als man denken würde, ist ein verkehrter Anschluss der einzelnen Heizkörper. Vereinfacht gesagt strömt hier das erwärmte Wasser in falscher Richtung durch das Thermostatventil, welches als „Einbahnstraße“ für Wasser ausgelegt ist und daher bei invertierter Strömungsrichtung klappert.

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6.3. Laute Geräusche im Thermostatventil – Wie kann ich das beheben?

Zunächst einmal gilt es das Problem zu verorten. Ob Ihre Heizung bzw. ein einzelner Heizkörper tatsächlich falsch herum angeschlossen wurde, lässt sich relativ einfach überprüfen.

Lassen Sie dazu den infrage stehenden Heizkörper erkalten und drehen Sie dann das Ventil auf. Im Regelfall erwärmt sich zuerst das Ventil, im Anschluss der Heizkörper an sich und danach der untere Anschluss.

Wird der Anschluss, durch den das Wasser eigentlich wieder herausströmt, zuerst warm, ist die Heizung tatsächlich falsch angeschlossen. Dadurch strömt das Wasser in umgekehrter Flussrichtung durch das Thermostatventil – es kommt zum Klappern.

Insbesondere ist das der Fall bei nur zum Teil geöffneten Ventilen, da hier der Fluss des Wassers zusätzlich begrenzt wird, was höheren Druck im Ventil zur Folge hat.

Achtung: Wenn Ihr Heizkörper falsch herum angeschlossen ist, wird es Zeit, einen Fachmann zu rufen, um den Fehler zu beheben. Reparaturen an Heizungsanlagen sollten nicht durch Laien durchgeführt werden; bei einem falschen Handgriff kann schnell ein unbeabsichtigter Schaden herbeigeführt werden.

Wenn der Heizkörper jedoch richtig herum angeschlossen ist, liegt das Problem an anderer Stelle. In vielen Fällen kann dann auch ein Differenzdruckventil Abhilfe schaffen.

Dieses wird zwischen Vor- und Rücklaufleitung in der Nähe der Heizungsanlage installiert und sorgt für einen ausgeglichenen Druck innerhalb des Systems, sodass die Thermostatventile der einzelnen Heizkörper den Druck nicht so stark ausgleichen müssen, denn auch das kann zu einem Rattern oder Rauschen führen.

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6.4. Heizung rauscht: Ist Mietminderung möglich?

Mietswohnungen sollen vom Mieter pfleglich behandelt werden, im Tausch dafür hat der Vermieter Sorge zu tragen, dass alle Systeme wie Strom, Wasser oder Wärme funktionieren. In so gut wie allen Mietverträgen sind dementsprechende Regelungen ausdrücklich festgehalten.

Bei störenden und lästigen Geräuschen in der Heizungsanlage kann sich daher die Frage stellen, ob eventuell eine Mietminderung infrage kommt. Hierbei sollte jedoch nicht zu vorschnell gehandelt werden.

Ein wichtiger Hinweis vorweg: Setzen Sie eine Mietminderung niemals einfach alleine durch, indem Sie Miete ganz oder zum Teil einbehalten, bevor eine Lösung für das Problem gesucht wurde.

Denn natürlich müssen Sie dem Vermieter erst einmal Bescheid geben und über die Störgeräusche informieren, sodass dieser eine Möglichkeit zur Reparatur bzw. Behebung hat. Doch auch, wenn der Vermieter diese Möglichkeit nicht wahrgenommen hat oder das Problem weiterhin besteht, ist eine Mietminderung nicht immer gerechtfertigt.

Denn: Eine Minderung der Miete kommt generell nur dann infrage, wenn gegen im Mietvertrag festgelegte Pflichten des Vermieters verstoßen wurde. In den meisten Verträgen ist jedoch ausdrücklich lediglich die Versorgung der Mietsache mit Wärme geregelt.

Wenn die Heizung noch Wärme abgibt, ist daher nicht direkt der Mietvertrag verletzt, wenn dabei Störgeräusche entstehen.

Ein Nichteinhalten des Mietvertrages von Seiten des Vermieters und somit eine Mietminderung sind erst dann als möglich anzusehen, wenn die Störgeräusche in der Heizungsanlage ein so schlimmes und störendes Ausmaß annehmen, dass die Nutzung der Räume als unzumutbar beurteilt werden kann. Ein vereinzeltes Rattern oder Rauschen reicht dabei nicht aus.

Unser Rat daher: Eine Mietminderung durch Störgeräusche in der Heizung ist sehr unwahrscheinlich. Benachrichtigen Sie bei derartigen Geräuschen ihren Vermieter und finden Sie gemeinsam mit ihm eine Lösung.

Heimwerker.de wünscht viel Erfolg mit Ihrer persönlichen Heizung!

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