Heizkörper & -systeme

Heizung entlüften: Anleitung in 4 Schritten

  • Ein regelmäßiges Entlüften hat viele Vorteile: Sie beugen Verschmutzungen und Störungen vor und sparen gleichzeitig auch noch Heizkosten.
  • Möchten Sie Ihre Heizung nicht dauerhaft manuell entlüften, können Sie auf eine automatische Heizkörper-Entlüftung zurückgreifen, die die Heizung kontinuierlich entlüftet.
  • Ihre Heizung wird nicht warm, aber beim Entlüften der Heizung tritt sofort Wasser aus? Dann haben Ihre Heizprobleme andere Gründe, die besser vom Fachpersonal untersucht werden sollten.

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Heizkörper regelmäßig lüften!

Vorbeugend ist es ratsam, immer alle Heizkörper zu entlüften, auch wenn lediglich einer „gluckert“ oder nicht mehr richtig warm wird. Dadurch lässt sich sicherstellen, dass auch andere Luftpolster, die sich eventuell noch in der Anlage befinden, behoben werden. Prüfen Sie die Funktionalität Ihrer Heizkörper vor Beginn jeder Heizperiode, damit Sie nicht im Kalten sitzen, wenn der Herbst draußen hereinbricht.

Heizungen nutzen zumeist Wasser als Wärmeträger. Dieses wird erhitzt und mithilfe einer Umwälzpumpe durch die Leitungen und Heizkörper gepumpt, wo es die Wärme über Flächenheizkörper an den Raum abgibt. Da Wärme nach oben strömt (in der Luft wie auch im Wasser), befinden sich die Heizungsrohre unter der Heizung.

Gelangt Luft in den Heizkreislauf, wird diese mit dem Wasser durch die Heizungsrohre befördert und sammelt sich in den Heizkörpern. Mit einer geringeren Dichte als Wasser strömt es in den oberen Bereich, der nun nicht mehr für die Wärmeabgabe durch das Heizungswasser zur Verfügung steht.

Zu viel gesammelte Luft, die zumeist einen zu geringen Wasserdruck im Heizkreislauf mit sich zieht, ist an einem kalten Bereich oberhalb des Heizkörpers und gluckernden Geräuschen im Heizkörper erkennbar. Spätestens jetzt ist es wichtig, alle Heizkörper zu entlüften, denn nur zur Hälfte aufgeheizte Heizkörper können auch nur die halbe Heizleistung abgeben.

Auf Heimwerker.de zeigen wir Ihnen mit unserer Anleitung, wie Sie einfach Ihre Heizung selbst entlüften können.

1. Regelmäßige Heizungsentlüftung spart Energie

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Ein regelmäßiges Entlüften der Heizkörper spart bares Geld.

Wie eingangs bereits beschrieben, führt Luft im Heizkreislauf dazu, dass Heizkörper ihre Wärme nur zum Teil abgeben können. Neben einer unbehaglichen Wärmeverteilung und lästigem Gluckern kann die Heizanlage nicht effektiv arbeiten.

Das aufgeheizte Heizungswasser gelangt ungenutzt wieder in den Heizkreislauf und zurück zur Heizung.

Moderne Heizungen vergleichen die Wassertemperatur von Vor- und Rücklauf und schließen aus einer geringen Wärmeabgabe eine ausreichende Raumtemperatur, wodurch die Vorlauftemperatur verringert wird. Die bereits schlechtere Wärmeabgabe der Heizkörper wird somit noch weiter verringert.

Hinweis: Ein weiterer Nachteil ist die unkontrollierte Wärmeabgabe. Kann die Wärme nicht über die Heizkörper abgegeben werden, geschieht das in einem größeren Maß unkontrolliert über die Heizungsrohre, welche nicht mittels Thermostat geregelt werden können.

2. Anleitung: Wie Sie eine Heizung richtig entlüften

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Um Ihre Heizung zu entlüften benötigen Sie einen Heizungsschlüsse.

  1. Bevor Sie mit der Entlüftung beginnen, öffnen Sie das Thermostatventil vollständig, d. h. Sie drehen es auf die höchste Heizstufe.
  2. An jedem Heizkörper ist ein Entlüftungsventil angebracht, das sich an der Endverschraubung oben rechts oder links am Heizkörper befindet und in der Regel manuell zu bedienen ist.
  3. Öffnen Sie dieses Entlüftungsventil langsam und vorsichtig mit einem Heizkörperschlüssel entgegen dem Uhrzeigersinn. Ein deutlich wahrnehmbares Geräusch signalisiert Ihnen, dass die eingeschlossene Luft aus dem Entlüftungsventil abgelassen wird. Sobald die Luft aus dem Heizkörper entwichen ist, fließt nur noch Wasser nach. Halten Sie deshalb während des gesamten Vorgangs mit der anderen Hand einen Behälter unter das Ventil, der das austretende Wasser auffängt. Besonders praktisch sind spezielle Behälter mit einem integrierten Vierkantschlüssel, die diese Aufgabe während der Entlüftung übernehmen. Wenn nur noch ein leichter, konstanter Wasserstrahl austritt, müssen Sie den Vierkantschlüssel im Uhrzeigersinn drehen, um das Ventil wieder zu schließen.
  4. Nach der Heizkörperentlüftung kann es nötig sein, das Heizsystem mit Wasser aufzufüllen. Beachten Sie hierzu unsere Hinweise zum Thema Heizungswasser nachfüllen.
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3. Automatische Heizkörper-Entlüftung

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Ein automatischer Schnellentlüfter erleichtert Ihnen die Arbeit.

Besonders in langen Heizperioden kann es vorkommen, dass Heizkörper regelmäßig entlüftet werden müssen. Dies kann mitunter sehr mühsam werden: Möbel müssen verrückt und Verkleidungen an der Heizung ab- und wieder anmontiert werden.

Abhilfe schaffen vollautomatische Entlüftungsventile. Sie entlüften Heizkörper, Rohrleitungen, Kessel und Fußbodenverteiler – kontinuierlich, zuverlässig und fast wie von selbst. Damit wird manuelles Entlüften überflüssig. Die Investition in die langlebigen automatischen Ventile macht sich bereits in der ersten Heizperiode bezahlt.

Das vorhandene Ventil wird einfach durch das automatische Ventil ersetzt und schon gehört das „Gluckern“ in der Heizung der Vergangenheit an. Eine zusätzliche Schnellentlüftung per Hand ist natürlich weiterhin möglich.

Und so werden die automatischen Ventile montiert:

  1. Heizkörper an Sperrventilen abschalten
  2. Wasser an der Ablassschraube bis auf das Niveau der Entlüftungsventile ablassen, das kann bis zu 1 Liter sein (Achtung: Heizkörper steht unter Druck, also Wasser nach und nach ablassen).
  3. Alte Ventile herausschrauben
  4. Neue Ventile einschrauben
  5. Sperrventile wieder öffnen. Dabei vorsichtshalber einen Lappen unterlegen, da hier Spritzwasser austreten kann.
  6. Thermostat auf höchste Stufe drehen, um die Dichtheit des Ventils zu überprüfen.

4. Ursachen für die Heizungsstörung

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Bei größeren Problemen sollten Sie nur mit nötigem Fachwissen selbst Hand anlegen.

Die Gurgelgeräusche entstehen durch die in den Heizungen befindliche Luft. Diese senkt die Wärmeabgabe, da das erhitzte Wasser zum Heizkessel zurückfließt und dadurch Wärme über die Heizrohre verloren geht.

Aber wie kommt die Luft in den Heizkörper?

Sie dringt ein, wenn z. B. Hausbesitzer Heizungswasser nachfüllen. Werden die Heizkörper danach nur unzureichend oder gar nicht entlüftet, verbleibt die Luft in der Heizung und mindert die Wärme.Die Folge: Die Heizkörper werden nicht richtig warm. Aus diesem Grund sollten Sie immer eine gründliche Entlüftung vornehmen.

Wenn überhaupt keine Luft, sondern direkt Heizwasser aus dem Entlüftungsventil austritt, befindet sich keine Luft im Heizkörper und die Heizprobleme haben andere Gründe.

Hinweis: Es gibt viele Möglichkeiten, warum eine Heizung nicht funktioniert. Eine Ursache kann beim Thermostatventil liegen, wenn der Ventilstift am Heizungsventil durch Ablagerungen festsitzt. Im Zweifelsfall sollten Sie hier einen Heizungsinstallateur zu Rate ziehen.

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