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Raupen bekämpfen: 5 Hausmittel und Tipps gegen Raupenbefall

raupe an zerfressenem blatt

Raupen, die Larven von Schmetterlingen und einigen anderen Insekten, findet man meist von April bis Oktober. War der Frühling regnerisch, lassen sich einige Schmetterlings-Arten mit der Eiablage länger Zeit und ihre Raupen im Garten schlüpfen ein paar Wochen später. Sie sind sehr gefräßig und können, wenn sie in Massen auftreten, großen Schaden im Garten anrichten. Daher zeigen wir Ihnen hier bei Heimwerker.de mithilfe kurzer Anleitungen, wie Sie die Schädlinge im Garten erkennen und Raupen bekämpfen können.

1. Raupen: Schädlinge im Garten?

kohlweißling schmetterling

Der kleine Kohlweißling ist als grüne Raupe unscheinbar, doch ein wunderschöner Schmetterling.

Über Schmetterlinge im Garten freuen sich die meisten Menschen, über Raupen nur wenige – dabei gibt es die einen ohne die anderen gar nicht. Und während man natürlich eingreifen sollte, wenn der Raupenbefall zu stark ist und die eigenen Pflanzen in großem Ausmaß schädigt, müssen Raupen nicht zwingend ein Problem sein und entfernt werden.

1.1. So erkennen Sie den Befall

blatt zerfressen raupe

Wenn nur noch die Blattrippen übrig sind, hat sich vermutlich eine Raupe an dem Blatt bedient.

Raupen können, wenn sie massenhaft auftreten, große Fraßschäden anrichten, denn Sie haben diverse Blätter zum Fressen gern. Als Nahrungsquelle dienen ihnen viele verschiedene Pflanzen, häufig sind Raupen auf eine Pflanze spezialisiert.

Das Bekämpfen der Raupen ist jedoch leichter gesagt als getan, denn viele Raupenarten sind durch ihre Farbe und Zeichnung hervorragend an ihre Umwelt angepasst und dadurch nur schwer zu entdecken. Anhand folgender Symptome können Sie den Befall erkennen:

  • Die Blätter sind an- und abgefressen.
  • Häufig bleiben die Blattrippen bestehen.
  • Es finden sich kleine schwarze Kugeln unterhalb der Pflanze, dabei handelt es sich um Raupenkot.
  • Raupen finden sich oft unterhalb der Blätter.

1.2. Schädliche Raupenarten erkennen

raupe an pflaume

Pflaumen sind als Futterquelle sehr beliebt bei einigen Raupen.

Einige Raupenarten, wie beispielsweise das Tagpfauenauge oder der Admiral, sind nicht schädlich und auch ein paar angefressene Blätter sind in der Regel kein Problem für die Pflanze.

Andere Arten, wie beispielsweise der Kohlweißling oder der Buchsbaumzünsler, breiten sich oft sehr schnell aus und werden so zur Plage im ganzen Garten:

bekaempfen des buchsbaumzuenslers mit spritzmittel

Buchsbaumzünsler können mit entsprechenden Hausmitteln effektiv und biologisch bekämpft werden.

  • Der Buchsbaumzünsler findet sich vor allem in Gärten mit Buchbäumen oder Buchbaumhecken, während der Kohlweißling zur Gefahr für Obst und Gemüse werden kann.
  • Als häufig betroffene Pflanze ist außerdem auch der Pflaumenbaum oft von Raupen befallen.
  • Die oft auftretenden Raupen auf dem Pflaumenbaum sind die sogenannten Pflaumenwickler, die sich im Spätsommer am Inneren von Pflaumen sowie Mirabellen und Zwetschgen bedienen.

Um die Raupenart zu bestimmen, hilft ein Blick in entsprechende Bücher und Ratgeber. Hier kann auch eine Kaufberatung helfen, das entsprechende Werk günstig zu kaufen. Wir zeigen Ihnen hier einige Methoden, wie Sie dann die kleinen grünen Raupen bekämpfen können. Dafür nennen wir Ihnen Mittel, die gegen alle gängigen Raupenarten helfen.

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2. Raupen bekämpfen: Welche Möglichkeiten gibt es?

buchsbaumzuensler auf der hand

Bevor Sie die Raupen mit der bloßen Haut berühren, sollten Sie unbedingt abklären, ob diese Raupenart Hautirritationen oder Allergien auslösen kann.

Bevor Sie zu chemischen Mitteln greifen, können Sie es mit dem Einsatz von biologischen Mittel probieren.

Zu stark beschädigte Blätter oder Triebe sollten abgeschnitten werden, sodass die Pflanze ihre gesamte Energie in den Erhalt gesunder Pflanzenteile investieren kann. In diesen Fällen lohnt sich das Bekämpfen der Raupen nicht mehr.

2.1. Raupen natürlich bekämpfen: 5 Hausmittel gegen Raupen

Es gibt einige biologische Hausmittel, mit denen Sie Raupen bekämpfen können. Hier finden Sie eine Übersicht der gängigsten Methoden:

Hausmittel Anwendung
1. Essig, Öl und Spülmittel
  • Mischen Sie zwei Löffel Rapsöl mit drei Löffeln Essig und zwei Tropfen Spülmitteln in Wasser und füllen das Gemisch in eine Sprühflasche.
  • Die betroffenen Pflanzen und Stellen können Sie anschließend damit besprühen.
2. Tabak-Asche
  • Der Geruch von losem Tabak oder dessen Asche vertreibt Raupen effektiv.
  • Verteilen Sie diese einfach über die betroffene Stelle oder verbrennen Sie etwas Tabak unterhalb der betroffenen Pflanze.
3. Seifenlauge
  • Lösen Sie natürliche Seife ohne Fette und Öle in Wasser auf und füllen Sie das Gemisch in eine Sprühflasche.
  • Anschließend können Sie die betroffenen Pflanzen und Stellen damit besprühen.
4. Raupen absammeln
  • Bei leichtem Befall können Sie die Raupen einfach absammeln und anschließend im Wald wieder aussetzen.
5. Wasserstrahl
  • Sie können die Pflanze auch mit einem harten Wasserstrahl absprühen, sodass sich die Raupen leichter vom Boden aufsammeln lassen.
  • Anschließend werden die Schädlinge vernichtet oder in unbewohnten Waldgebieten wieder ausgesetzt.

2.2. Rauben chemisch bekämpfen: Spritzmittel gegen Raupen

raupen an blatt

Wenn die Raupen ein fortgeschrittenes Wachstumsstadium haben, reicht ein Spritzmittel auf Basis des Bakteriums Bacillus thuringiensis nicht mehr aus.

Achtung beim Umgang mit chemischen Spritzmitteln

Beim Umgang mit chemischen Spitzmitteln sollten Sie immer auf Herstellerangaben zur Dosierung und Wirkung achten und diese am besten nur mit Handschuhen anwenden.

Wenn sich die Population im Garten jedoch zur Raupenplage auswächst, sollten Sie größere Geschütze auffahren. Es gibt zwei häufig angewandte und wirksame Spritzmittel gegen Raupen:

  • Mittel auf Basis des Bakteriums Bacillus thuringiensis: Das Mittel wirkt bei jungen Raupen. Es tötet sie durch Zerstörung ihrer Darmwand. Das Spritzmittel ist für andere Insekten und Gartenbesucher unschädlich.
  • Spritzmittel mit Pyrethrine oder Pyrethrum: Sollten die Raupen bereits ein fortgeschrittenes Wachstumsstadium erreicht haben, hilft nur noch ein neurotoxisches Kontaktgift, das leider auch vor anderen Insekten nicht Halt macht. Daher sollten diese Mittel nur im Notfall, sehr sparsam und gezielt eingesetzt werden.
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3. Fragen und Antworten zum Bekämpfen von Raupen

Abschließend beantworten wir Ihnen hier noch einige Fragen zum Bekämpfen von Raupen.

3.1. Wie kann man Schädlingsbefall durch Raupen vorbeugen?

leimring an baum

Raupen und andere Insekten bleiben an der Klebefläche des Leimrings haften, wenn Sie versuchen, nach oben zu gelangen.

Vögel halten die Population von Raupen meist klein, da sie deren Fressfeind sind. Um einen Befall sowie eine Raupenwanderung zu verhindern, können außerdem Leimringe an gefährdeten Trieben angebracht werden. Falls die flugunfähigen Schädlinge diese zu überwinden versuchen, bleiben sie an der Klebefläche haften.

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3.2. Wann sollte man auf den Einsatz von chemischen Mitteln verzichten, um Raupen zu bekämpfen?

Wenn sich Kinder oder Haustiere im Garten aufhalten, sollten Sie auf den Einsatz von giftigen Schädlingsbekämpfungsmitteln verzichten. Gleiches gilt bei einem Befall des Nutzgartens. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die schädlichen Stoffe ungewollt von Mensch oder Tier aufgenommen werden, was gesundheitsschädliche Folgen haben kann.

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Bildnachweise: stock.adobe.com/Holger T.K., stock.adobe.com/C. Schüßler, stock.adobe.com/sakhorn38, stock.adobe.com/elinque, stock.adobe.com/photophlox, stock.adobe.com/photophlox, stock.adobe.com/Andreas Kroyer, stock.adobe.com/Martina (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)