Regenwürmer als Nützlinge im Garten - die 2 bekanntesten Arten und ihre Funktion
Aktive Gartenhelfer
Leben viele Regenwürmer in der Erde von Ihren Beeten, so ist dies ein Zeichen für eine ausgezeichnete Bodenqualität.
Regenwürmer gehören zu den beliebten Nützlingen im Garten. Durch das Graben der feinen Wohnhöhlen fördern die Regenwürmer beständig Erde aus den tieferen Bodenschichten an die Oberfläche.
Dies dient der Auflockerung und besseren Belüftung des Bodens. Zudem wirkt der Regenwurm so Erderosionen entgegen und Wasser kann besser und tiefer eindringen.
Die Ausscheidungen des Regenwurms dienen als natürlicher Dünger, der die Erde stetig aufbereitet. Somit fördert der Regenwurm die Fruchtbarkeit des Bodens.
Im folgenden Artikel erfahren Sie mehr über unterschiedliche Arten von Regenwürmern und zur gezielten Vermehrung für einen gesunden Garten.
1. Regenwürmer liefern Nährstoffe und Mineralien

Der Regenwurm ist ein nützlicher Gartenhelfer.
Der Regenwurm ernährt sich nicht wie oft angenommen ausschließlich von Erde, sondern verwertet neben verrottenden Pflanzenresten vor allem Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien.
Die nachtaktiven Würmer ziehen in der Dunkelheit gezielt Blätter und Keimlinge in ihre Gänge und lassen sie dort verrotten, um sich so einen Nahrungsvorrat anzulegen.
Bei der Durchmischung der Erde transportieren die Regenwürmer zusätzlich Mineralien aus dem Untergrund direkt in den Wurzelbereich der Pflanzen.
Auch die angelegten Vorräte sorgen für eine Durchsetzung des Bodens mit wertvollem Humus. Darüber hinaus bilden Regenwürmer über ihren Darm spezielle Humus-Komplexe, deren Nährstoffe direkt für die Pflanzen zugänglich sind.
Wurmkot enthält dabei fünfmal mehr Stickstoff, siebenmal mehr Phosphat und elfmal mehr Kalium als die normale umgebende Acker- oder Gartenerde – der perfekte natürliche Dünger.

Regenwürmer fressen sich durch die Erde und tragen zur Verbesserung der Bodenqualität bei.
Der Wurmkot wird daher auch als Ton-Humus-Komplex bezeichnet und durch den Wurm unterirdisch oder auf der Rasenfläche als kleiner Haufen abgesetzt.
Einige Gartenfreunde empfinden dies als störend, doch eigentlich sind die Häufchen ein positives Zeichen und sprechen für eine ausgezeichnete Bodenqualität.
Hobbygärtner sind folglich daran interessiert, so viele Regenwürmer wie möglich im Garten zu halten.
Weltweit sind rund 670 Regenwurmarten bekannt, doch in deutschen Beeten, Rasenflächen und Komposthaufen leben nur etwa 46 verschiedene Wurmarten.
Besonders häufig vertreten sind der Tauwurm und der Kompostwurm, die sich in ihrem Erscheinungsbild sowie in ihrem Verhalten und Vorkommen unterscheiden.
Achtung: Meiden Sie mineralischen Dünger, Regenwürmer fühlen sich durch ihn gestört und ziehen weiter.
2. Die zwei bekanntesten Regenwurm-Arten im Überblick
2.1. Der Tauwurm als bekanntester Vertreter der Regenwürmer

Der Tauwurm ist an einer Seite dunkler gefärbt.
Zu den größten Exemplaren zählt der Tauwurm mit einer Länge von 12 bis 30 Zentimetern.
Der Nützling wird häufig auch als Gemeiner Regenwurm oder Lumbricus terrestris bezeichnet.
Am vorderen Ende ist er rötlich gefärbt, während sein hinteres Ende blass bleibt.
Dieser große Regenwurm kommt besonders oft in Wiesen, Nutzgärten und Obstbaum-Gärten vor und wird gerne als Angelköder verwendet.
Der Gemeine Regenwurm zählt zu den bodenbewohnenden Organismen und lebt daher tief im Bereich der Pflanzenwurzeln und Mineralbodenschichten. Er gräbt dort bis zu drei Meter tiefe Gänge, die den Boden auflockern und durchlüften.
Nur beim tiefen Umgraben im Garten oder bei anhaltendem Regen bekommt man den Erdbewohner zu Gesicht.
Warum Regenwürmer sich bei Starkregen an der Oberfläche zeigen, konnte bisher nicht abschließend geklärt werden.
Die Vermutung, dass sie ihre Gänge verlassen, um sich vor dem Ertrinken zu retten, konnte allerdings widerlegt werden, weil sie über keine Atemorgane verfügen und Sauerstoff über die Haut aufnehmen.
Daher können die Würmer auch lange Zeit unter Wasser überleben – beispielsweise im Gartenteich oder in feuchtem Erdreich.
Tipp: Angler klopfen mehrfach auf den Boden, um ein Regengeräusch zu imitieren und die Würmer ans Tageslicht zu locken.
2.2. Kompostregenwurm (Eisenia fetida)

Der Kompostregenwurm ist klein und besteht aus mehreren Segmenten.
Der Mist- oder Kompostwurm ist sehr klein, er misst gerade mal 4 bis 9 Zentimeter in der Länge.
Dieser Regenwurm kann nur mit ausreichend organischem Material überleben und kommt daher ausschließlich im Komposthaufen oder Komposter und nicht in normaler Pflanzenerde vor.
Daher sprechen Experten hier auch von einem domestizierten Regenwurm, weil er durch den Menschen gezielt zur Kompostierung eingesetzt wird.
Der Kompostwurm ist von rosaroter bis roter Farbe mit hell-gelben Ringen, den sogenannten Segmenten.
Diese bis zu 105 Segmente machen den Wurm besonders beweglich und schnell. So kann er bei bestehender Gefahr problemlos in tiefere Erdschichten verschwinden.
Tipp: Mit Kaffeesatz und Zwiebelabfällen locken Sie die Erdwürmer an.

In einer großen Wurmfarm leben bis zu 500 Regenwürmer.
Der Mistwurm wird gerne zur Zucht verwendet und an Gartenbesitzer und Angler verkauft.
Erhältlich sind die Nützlinge beispielsweise in 250 Gramm Packungen in Zoohandlungen oder über den Onlinehandel.
Eine Farm mit Regenwürmern dient als Kompostersatz und kann sogar in der Küche oder auf dem Balkon errichtet werden.
Viele Kompostwürmer verwandeln Ihre Bioabfälle in nährstoffreichen Humus.
Tipp: Auf unserer Seite zur Kompostierung finden Sie Wissenswertes zur Funktionsweise einer Wurmkiste.
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3. Viele Regenwürmer sind ein Zeichen für optimale Gartenerde

Regenwürmer sind gut für Pflanzen.
Wo Regenwürmer im Boden zahlreich zu finden sind, braucht sich der Gärtner um das Wohl seiner Pflanzen nicht mehr zu sorgen.
Zumindest unter der Erde werden sie dank der Erdwürmer optimal mit Nährstoffen und Mineralien versorgt.
Dies belegt auch eine oft zitierte französische Bauernweisheit: „Nur der liebe Gott weiß, wie man fruchtbare Erde macht, und er hat sein Geheimnis den Regenwürmern anvertraut.“
Halten Sie Ausschau nach den kriechenden Nützlingen und freuen Sie sich über einen gesunden Garten!
4. Fazit: Regenwürmer im Garten – Die Vor- und Nachteile
- Vorteile
- Verbesserung der Bodenbeschaffenheit
- Durchlüftung des Bodens
- Die Ausscheidungen dienen als natürliches Düngemittel
- Verbesserung des Rasenwachstums
- Nachteile
- Der einzige Nachteil besteht in den unansehnlichen Häufchen, die die Regenwürmer hinterlassen und die einen gepflegten Rasen stark verunstalten können
Bildnachweise: Adobe Stock/metelevan, 'Regenwurm im Gras': (20060131 earthworm dives, 'Skizze unterirdischer Pfade der Regenwürmer': (Lumbricus terrestris.norarte, 'Regenwurm auf Erde': (Originalbild, 'Kompostregenwurm': (earthworms2, 'Ebenen der Wurmfarm': (Reln Can-O-Worms - all layers, 'Regenwurm im Beet': (Biiiiig earthworm), Adobe Stock/Photography by Adri (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)
Regenwürmer sind ganz faszinierende Tiere, die nicht nur eine extrem wichtige Rolle in unserem Ökosystem einnehmen, sondern auch noch über einige sehr interessante Eigenschaften verfügen. So sind Regenwürmer bspw. Zwitter, die bis zu 150 Eierkokons gleichzeitig legen! Des Weiteren haben Regenwürmer 10 Herzen und können – wer hätte das gedacht – bis zu 8 Jahre alt werden. Von den unendlich langen Trassen, die sie bauen, ganz zu schweigen. Tolle Tierchen, diese fleißigen Landarbeiter! Viele Grüße, Enrico
Regenwürmer sind ganz faszinierende Tiere, die nicht nur eine extrem wichtige Rolle in unserem Ökosystem einnehmen, sondern auch noch über einige sehr interessante Eigenschaften verfügen. So sind Regenwürmer bspw. Zwitter, die bis zu 150 Eierkokons gleichzeitig legen! Des Weiteren haben Regenwürmer 10 Herzen und können – wer hätte das gedacht – bis zu 8 Jahre alt werden. Von den unendlich langen Trassen, die sie bauen, ganz zu schweigen. Tolle Tierchen, diese fleißigen Landarbeiter! Viele Grüße, Enrico