Destilliertes Wasser selber machen
Anwendungen für destilliertes Wasser
- Aquaristik
- Dampfbügeleisen
- ältere Auto-Batterie-Modelle
- putzen (z. B.: Fenster, Spiegel, Fliesen)
- Scheibenwaschanlagen
- Kühlwasser
- Modell-Dampfmaschinen und -loks
- Luftbefeuchter
- Pflanzen besprühen
Destilliertes Wasser fürs Bügeleisen selber machen? Kein Problem, wenngleich es preiswert destilliertes Wasser zu kaufen gibt. Doch oft fehlt es gerade in unpassenden Situationen.
Das bedeutet dann eventuell sonntags destilliertes Wasser selber machen für die Autobatterie vom Oldtimer. Oder, wenn abends bei Bügeln noch etwas destilliertes Wasser für das Dampfbügeleisen fehlt, um die Arbeit zu beenden.
Es gibt verschiedene Methoden und Geräte. Vom einfachen Haushaltstipp bis hin zur eigenen Destille ist alles möglich. Wofür Sie sich entscheiden hängt letztlich von der geplanten Nutzung ab.
Wie Sie Ihr Bügeleisen reinigen erfahren Sie hier, wie Sie eine Autobatterie auflagen hier.
Was ist destilliertes Wasser?
Häufig wird gefragt: Ist destilliertes Wasser abgekochtes Wasser? Nein, das Abkochen führt bestenfalls zu weitgehend sterilem Wasser, das aber nach wie vor beispielsweise Kalk und andere Mineralien enthält. Beim destillierten Wasser handelt es sich um demineralisiertes Wasser. Gewonnen wird es durch Verdampfen. Den Dampf lässt man kondensieren und das Kondenswasser wird aufgefangen.
Vorsicht destilliertes Wasser kann etwas sauer sein. Deshalb für Dampfbügeleisen mit etwas Leitungswasser mischen, um einen neutralen PH-Wert zu erhalten. Um das richtige Mischungsverhältnis zu kennen zu Anfang PH-Wert-Teststreifen verwenden.
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Destilliertes Wasser selber machen – ganz einfach


Möglichkeit 1: Destilliertes Wasser machen – Trockner
Wenn es nur um die Nutzung im Dampfbügeleisen oder in einer alten Batterie geht, dann reicht das Wasser aus einem Kondenstrockner völlig aus. Allerdings sollten Sie es vor dem Gebrauch durch einen Tee- oder Kaffeefilter filtern, um feine Faserrückstände zu entfernen. Auch das Wasser aus einem elektrischen Luftentfeuchter (Luftbefeuchtertest hier) ist destilliertes Wasser. Bei der Nutzung zur Lebensmittel- oder Kosmetikherstellung ist jedoch eher die nächste Methode zu empfehlen.
Möglichkeit 2: Topf und Schüssel
- einen großen Topf auf den Herd stellen
- auf den Topfboden einen tiefen Teller oder eine flache Schüssel umgekehrt positionieren
- oben darauf eine Schüssel als Auffanggefäß stellen
- Wasser einfüllen (das Auffanggefäß darf nicht schwimmen)
- Topfdeckel umgekehrt auf den Topf legen
- Herd auf mittlerer Stufe anstellen
- wenn es kocht oben auf den Topfdeckel Eiswürfel legen (beschleunigt die Kondensation)
- wenn gut destilliertes Wasser gewonnen ist, dann abkühlen lassen
- Auffanggefäß herausholen und das destillierte Wasser in sterile Flasche abfüllen.
Destilliertes Wasser selber machen – Wasserkocher nutzen? Dazu wäre ein hitzebeständiger Schlauch und ein passendes Auffanggefäß notwendig. Noch dazu die automatische Abschaltung des Wasserkochers wäre mehr als hinderlich. Von daher stellt das keine praktikable Lösung für den spontanen Einsatz dar.
Destilliertes Trinkwasser?

Aus Amerika kommt ein Trend, spezielle Wasserdestilliergeräte zur Gewinnung von angeblich reinerem Trinkwasser zu nutzen. Die Hersteller warnen vor vielen Keimen und gefährlichen Stoffen im Wasser und werben mit zahlreichen Gesundheitsversprechen.
Was bedeutet das? Sollte jeder destilliertes Wasser herstellen – also ein Gerät (Preis ab 140 Euro) anschaffen? Die deutschen Wasserwerke raten vom Kauf solcher Geräte ausnahmslos ab – ebenso von Wasserfiltern zur Veränderung von Trinkwasser. Bei Filtern steigt sogar die Gefahr der Verkeimung.
Die Energiebilanz des so veränderten Wassers wird außerdem sehr viel schlechter durch Herstellung und Gebrauch dieser Geräte. Zudem werden dem Wasser vor allem auch wichtige Mineralien entzogen, was auf längere Sicht zu Mangelerscheinungen führen kann.
Letzteres hat wiederum vermutlich zu einem etwas absurden Internet-Gerücht geführt, nach dem destilliertes Wasser tödlich sein soll, wenn man es trinkt.
Tödlich ist destilliertes Wasser nur, wenn es entweder in ungeheuren Mengen in kurzer Zeit getrunken wird (gilt auch für normales Wasser), das heißt ab zirka Liter in weniger als 30 Minuten. Oder es kann mittelbar tödlich sein, wenn durch den dauerhaften, ausschließlichen Gebrauch von destilliertem Wasser als Trinkwasser eine Mangelerscheinung beispielsweise zu Herzrhythmus-Störungen und diese dann eventuell zum plötzlichen Herztod führen. Fazit: Die Basis für dieses unzutreffende Gerücht stellt sich als eine sehr weit hergeholte Gefahr heraus.
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Eigene Destille für Destillate und Hydrolate

Eine eigene Destille destilliert Wasser mit und ohne andere Zusatzstoffe. Wenn Sie nur Wasser destillieren möchten, ist ein solches Gerät viel zu teuer.
Es lohnt sich nur, wenn man regelmäßig Hydrolate oder Destillate zu anderen Zwecken herstellen möchte, wie beispielsweise häufiger Rosenwasser zur Herstellung von Lebensmitteln (Süßigkeiten selber machen hier) oder Kosmetika und dergleichen.
Wer ein solches Gerät besitzt, kann es selbstverständlich auch verwenden, wenn es nur als Wasser-Destille fungieren soll. Oder wenn im ersten Schritt Wasser destilliert werden soll, das im zweiten Schritt bei der Gewinnung eines Hydrolats verwendet wird. Eine kleine Kupfer-Destille für 0,5 Liter gibt es etwa ab ca. 160 Euro im Handel.
Destilliertes Wasser kaufen
Im Baumarkt, in großen Supermärkten oder in der Drogerie gibt es destilliertes Wasser in Flaschen oder Kanistern zu sehr günstigen Preisen zu kaufen (unter 2 Euro pro Liter – je größer das Gebinde, umso günstiger der Preis pro Liter). Wer destilliert Wasser zu Hause bei diesem Preisen? Wirklich günstiger ist das nicht, wenn Energieverbrauch usw. berücksichtigt werden – nur das Wasser aus einem vorhandenem Kondenstrockner ist für die technischen Anwendungen wirklich eine gute Alternative. Alles andere ist nur zur Überbrückung von Engpässen sinnvoll oder wenn Sie eine eigene Destille besitzen.
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Bildnachweise: Legacy/Unbekannt, Shutterstock/Benjamin Clapp, Shutterstock/Markus-272, Shutterstock/Pittaya, Shutterstock/Taylon (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als Onlineredakteurin verbinde ich meine DIY-Leidenschaft mit meinem Beruf – in Home Office und Werkstatt. Meine Expertise in Bau- und Bastelthemen sowie bei Ratgebern zu Haushalt, Hobby und Garten nutze ich gern, um unsere LeserInnen so gut wie möglich zu beraten.
Christiane B. macht „gefährliche“ Ratschläge, denn im Super – oder Baumarkt gibt es KEIN destilliertes Wasser. Diese Industriewässer sind nicht für den Verzehr zugelassen. Die sogenannten „destillierten Wasser“ werden chemisch oder per Umkehrosmose entmineralisiert aber nicht durch Destillation. Wäre auch bei den Preisen nicht wirtschaftlich machbar….. Somit wird Ettikettenschwindel betrieben.
VORSICHT! Der Artikel enthält einen fatalen Irrtum, der oft auftritt:
Das sogenannte „Destillierte Wasser“ im Handel ist KEIN destilliertes Wasser in dem Sinne, dass es sich um ein Kondensat handelt. Das „Destillierte Wasser“ das es überall zu kaufen gibt, ist CHEMISCH entmineralisiert. Das ist auch an der DIN-Norm die auf den jeweiligen Verpackungen angegeben sein muss, ersichtlich.
Aus diesem Grunde ist das nach DIN XY „Destillierte Wasser“ NICHT für die innere Anwendung geeignet. Das ist gesundheitsschädlich.
Wieso sollte es absurd sein, in weniger als 30 min mehr als einen Liter (destilliertes) Wasser trinken zu können`? Schaffen die Sportler im Sommer etwa so wenig?