Bügeleisen reinigen und säubern
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Erkennen Sie sichtbare Beläge auf der Bügeleisensohle? Dann heißt es jetzt: Am besten sofort das Bügeleisen reinigen! Sonst hinterlassen diese eingebrannten Beläge – schwer oder gar nicht mehr entfernbare – Spuren auf der Wäsche. Meist bestehen die Verschmutzungen aus einem Konglomerat verbrannter Fasern, geschmolzenem Kunststoff (zu heiß gebügelte synthetische Materialien beispielsweise), Waschmittelresten, Fett und Kalk.
Wenn Sie Ihr Bügeleisen säubern wollen, haben Sie die Wahl zwischen speziellen Reinigungsmitteln oder Sie versuchen es mit Hausmitteln. Letzteres ist auf jeden Fall einen Versuch Wert, wenn kein passender Reiniger zur Verfügung steht.
Damit Sie sich nicht erst lange durch alle gängigen Tipps durchschlagen müssen, haben wir Haushaltstipps zum Bügeleisen reinigen miteinander verglichen und diese auch einem speziellen Reinigungsstift gegenüber gestellt. Für jeden Versuch haben wir fünf Minuten Zeit eingeräumt, da wir davon ausgehen, dass niemand endlos schrubben möchte.
Die getesteten Reinigungsmittel für Bügeleisen
- Salz
- Alufolie
- Essig
- Backpulver oder Natron
- Zitronensaft oder -säure
- Ceranfeldreiniger
- Bügeleisenreiniger Stift
- Entkalker
Wenn Sie ein beschichtetes Bügeleisen reinigen wollen, sollten Sie auf keinen Fall zu Mitteln greifen, die die Oberfläche schädigen könnten, wie Topfreiniger, Scheuermittel oder Salz – auch nicht versuchsweise. Normalerweise sollte die Beschichtung eine Verschmutzung weitgehend verhindern. In jedem Fall in der Gebrauchsanweisung nachlesen, wie das Bügeleisen gereinigt werden darf.
Wir nehmen ein Bügeleisen ohne Dampffunktion und ein Dampfbügeleisen zum Testen – beide älter und mit deutlich erkennbaren, eingebrannten Verschmutzungen.
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Tipp vorab: Dampfbügeleisen entkalken
Wer ein Dampfbügeleisen reinigen möchte, der sollte vorab oder direkt anschließend auch den Wassertank des Bügeleisens reinigen, d. h. entkalken. Auch dazu können Sie spezielle Entkalkungsmittel kaufen oder Zitronensaft bzw., Zitronensäure benutzen.
Bei speziellen Entkalkungsmitteln, der Gebrauchsanweisung des Herstellers folgen.
Wenn Sie Zitronensaft oder -säure nehmen wollen, nur mäßig warmes Wasser mit Zitronensaft ohne Fruchtbestandteile (oder einem in Wasser gelöstem Teelöffel Zitronensäure) einfüllen. Bügeleisen nicht einschalten, da es bei zu starker Hitze zu unerwünschten Kristallisierungen kommen könnte.
Dann das Bügeleisen so befüllt über Nacht in einer flachen Schale mit der gleichen Lösung (Bügeleisen hineinlegen, etwa 1 cm auffüllen) stehen lassen. Am nächsten Morgen sind Düsen und Tank kalkfrei und können mit klarem, destillierten Wasser gespült werden.
Test 1: Bügeleisen mit Salz reinigen

Eine dicke Schicht Salz auf ein Handtuch schütten (nicht direkt auf das Bügelbrett), Bügeleisen auf maximale Hitze (ohne Dampf)stellen. Gleichmäßig und ohne großen Druck über das Salz bügeln.
Ergebnis: Nach fünf Minuten ist, wenn überhaupt, kaum etwas von der Verschmutzung entfernt. Vermutlich soll das Salz die erhitzten und damit etwas weicheren Beläge abkratzen, was ohne Druck aber kaum funktioniert. Mit Druck steht aber zu befürchten, dass das Salz die Bügelsohle (noch mehr) zerkratzen könnte und damit die Gleitfähigkeit leidet.
Vorsicht, besonders bei beschichteten Bügeleisen: Wer ein Bügeleisen reinigen will mit einer Sohle aus Teflon, sollte das auf keinen Fall mit Salz versuchen.


Test 2: Bügeleisen mit Alufolie reinigen
Ein großes Stück Alufolie mit der matten Seite nach oben auf ein Handtuch legen. Das Bügeleisen auf maximale Temperatur erhitzen (ohne Dampf). Nun fünf Minuten lang über die Alufolie bügeln. Die Beläge sollen sich auf der Alufolie absetzen.
Ergebnis: Auch hier ist im Zeitraum von fünf Minuten nicht wirklich erkennbar, dass das Bügeleisen säubern auch nur ansatzweise erfolgreich gewesen wäre.


Test 3: Bügeleisen mit Essig reinigen
Das Bügeleisen auf leichte Temperatur (ohne Dampf) erhitzen. Mit einem in Essig getränkten Küchentuch oder Lappen fünf Minuten lang über die Verschmutzungen reiben. Achtung: nicht mit Kunstfaserlappen Bügeleisen reinigen – verklebt sonst.
Ergebnis: Die minimalen Kalkspuren sind verschwunden, die dunklen Beläge allerdings nicht. Der Geruch ist sehr unangenehm. Längeres Einweichen auf einem Tuch, das mit Essigessenz getränkt ist, soll aber deutlich bessere funktionieren.
Bitte Handschuhe tragen, Essig ist aggressiv und in konzentrierter Form oder, über längere Zeit einwirkend, nicht gut für Nägel und Haut. Auch das Einatmen der Dämpfe besser vermeiden.


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Test 4: Bügeleisen mit Backpulver oder Natron reinigen

Aus Backpulver oder Natron mit ein wenig Wasser eine Paste herstellen. Diese auf die Sohle des kalten Bügeleisens auftragen. Dann auf kleinster Stufe anschalten und nach drei Minuten mit einem Leinen- oder Baumwolllappen die Paste verreiben. Danach das Bügeleisen abwischen bis alle Reste entfernt sind.
Ergebnis: Eine Reinigungswirkung ist kaum sichtbar, auch ist diese Methode nicht für Dampfbügeleisen geeignet, da die Paste in die Öffnungen dringen würde. Möglicherweise würde ein lange Einwirkzeit (etwa über Nacht) eine bessere Reinigung erzielen.


Test 5: Bügeleisen mit Zitronensaft oder -säure reinigen

Bügeleisen auf niedriger Stufe erwärmen.
Einen Lappen (oder Küchenpapier) mit Zitronensaft oder gelöster Zitronensäure befeuchten und damit das verklebte Bügeleisen säubern.
Ergebnis: Diese Methode ein Bügeleisen zu säubern riecht etwas besser, als beim Versuch mit dem Essig.
Allerdings führt auch der Versuch mit Zitrone – zumindest in der kurzen Zeit – nicht zum erhofften Erfolg. Es ist nur eine geringe Verbesserung erkennbar.


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Test 6: Bügeleisen mit Ceranfeldreiniger reinigen
Ist kein spezieller Reiniger für das Bügeleisen vorhanden, löst vielleicht ein Ceranfeldreiniger das Problem? Immerhin geht es auch dort um eingebrannte Rückstände. Bügeleisen also kalt mit Ceranfeldreiniger einreiben, einige Minuten einwirken lassen – nach Gebrauchsanweisung des Herstellers. Danach mit klarem Wasser und einem Lappen abwaschen und abtrocknen.
Ergebnis: Die eingebrannten Verschmutzungen reduzieren sich erkennbar. Sauber ist es jedoch nicht. Dazu müsste man den Vorgang vermutlich wiederholen. Für ein Dampfbügeleisen ist es außerdem wohl eher nicht geeignet, da sich die Reinigungspaste in den Löchern festsetzt.


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Test 7: Bügeleisen mit Reinigungsstift reinigen

Gegen die Hausmittel tritt an: ein spezieller Reinigungsstift zum Bügeleisen reinigen. Der Stift wird wie in der Gebrauchsanweisung beschrieben benutzt. Das heißt in diesem Fall, das Bügeleisen wird auf mittlere Hitze gebracht und mit dem Stift abgerieben.
Vorsichtig: Der Stift wird dabei flüssig und tropft auf die Unterlage!
Entsprechend etwas Unempfindliches unterlegen, damit der Bezug vom Bügelbrett nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Mit Küchenpapier oder einem Lappen aus Baumwolle oder Leinen abreiben. Dann mit klarem Wasser abwaschen und danach abtrocknen.


Ergebnis: Einfach und effektiv. Selbst bei dem ganz alten Bügeleisen, dessen Verschmutzungen lange eingebrannt sind, dauert es nicht länger als zwei Minuten bis wirklich alle Beläge restlos abgelöst sind.
Fazit: Bügeleisen mit Hausmitteln reinigen
Mit dem speziell für Bügeleisen vorgesehenen Reinigungsstift ist es am einfachsten, ein Bügeleisen zu reinigen. Schon nach ein, zwei Minuten sind alle Beläge entfernt. Die Kratzer, die wohl von einem früheren Versuch mit einem Glasschaber herrühren, sind allerdings damit nicht zu beseitigen.
Wer sich fragt: „Wie kann ich mein Bügeleisen reinigen – ohne Chemie?“, der fährt mit der Zitronensaft-Methode am besten, muss aber sicher noch viel länger schrubben und/oder einwirken lassen.
Ist kein spezieller Reiniger für Bügeleisen zur Hand, ist ein Versuch mit Ceranfeldreiniger aussichtsreich, allerdings vorsichtig bei Dampfbügeleisen darauf achten, den Reiniger nicht in die Löcher zu bringen bzw., diese danach mit der Dampffunktion zu reinigen.
Unser kleiner Versuch, wie Bügeleisen am besten zu reinigen sind, ergibt leider, dass keines der Hausmittel in einer angemessenen Zeit zu einem vertretbaren Ergebnis führt. Das Entkalken dagegen ist mit Zitrone wirklich leicht und perfekt gelungen. Mit dem speziellen Entkalker geht es schneller, aber nicht besser. In dem Fall ist das Hausmittel völlig gleichwertig, wenn man es nicht eilig hat. Der Reinigungsaufwand ist bei beiden ziemlich gleich.
Deutlich zu sehen sind bei beiden Bügeleisen viele Kratzer, die bei einem beschichteten Bügeleisen noch schlimmer wären und durch keinen Reiniger und auch nicht durch den speziellen Bügelreinigungsstift zu beseitigen sind.
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Tipps für eine längere Haltbarkeit Ihres Bügeleisens:
- Beim Bügeln vermeiden, mit dem Bügeleisen über Reißverschlüsse und Knöpfe zu fahren.
- Niemals mit kratzenden Reinigungsmitteln oder Werkzeugen an die Bügeleisensohle gehen. Schon die Schrubbseite eines Küchenschwamms kann zu Kratzern führen.
- Immer auf den Materialschildern der Kleidungsstücke und auf die angegebene Einstellung der Temperatur achten. Dann kommt es auch nicht so häufig zu schmelzenden Kunstfasern, die Rückstände auf der Bügeleisensohle hinterlassen.
- Bei T-Shirts und Sweatshirts mit aufgeflockten oder gedruckten Motiven und Schriftzügen lieber ein altes, leicht feuchtes Geschirrtuch darüber legen und dann erst mit dem Bügeleisen dämpfen. Das macht glatt, ohne dass etwas an der Bügeleisensohle haften bleibt und/oder die Beschriftung Schaden nimmt.
- Sind Pailletten, winzige Knöpfe, Perlen, Bestickungen oder dgl. aufgebracht, erstmal prüfen, ob das Kleidungsstück überhaupt gewaschen und/oder auch gebügelt werden kann. Eventuell muss es in die Reinigung. Ansonsten auf jeden Fall auch hierbei mit einem alten, leicht angefeuchteten Geschirrtuch zwischen Kleidungsstück und Bügeleisen arbeiten.
- Bügeleisensohle nicht auf einen ungeeigneten Untergrund stellen.
- Dampfbügeleisen mit destilliertem Wasser nutzen (gibt es umsonst, wenn man einen Kondenstrockner benutzt). Wenn sich trotzdem mal Kalkrückstände bilden, das Dampfbügeleisen mit Entkalker oder Zitronensaft bzw. -säure entkalken.
Bildnachweise: Adobe Stock/antic (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als Onlineredakteurin verbinde ich meine DIY-Leidenschaft mit meinem Beruf – in Home Office und Werkstatt. Meine Expertise in Bau- und Bastelthemen sowie bei Ratgebern zu Haushalt, Hobby und Garten nutze ich gern, um unsere LeserInnen so gut wie möglich zu beraten.
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