Blauregen: 4 Pflegetipps für die märchenhafte Kletterpflanze
- Der Blauregen (bot. Name: Wisteria) ist eine äußerst prachtvolle Kletterpflanze, die vor allem wegen ihrer auffälligen Blüte in heimischen Gärten und an Fassaden sehr beliebt ist.
- Von Mai bis Juni reicht ihre Blütezeit, in der sie traubenständige blauviolette Blüten zeigt, die dicht an dicht stehen und bis zu 30 cm lang werden können. Gefüllt mit Nektar locken Sie auch Bienen und andere Insekten an.
- Die Wisterie gehört zur Unterfamilie der Schmetterlingsblüter und zur Familie der Hülsenfrüchtler. Zwischen sechs und zehn Arten können dieser Gattung zugeordnet werden.
Die wohl schönste Kletterpflanze ist der Blauregen, auch Glyzinie genannt. Die Schlingpflanze kann eine Höhe von bis zu 10 m erreichen und braucht unbedingt eine Rankhilfe zur Entfaltung. Während der Wachstumsperiode wächst der Blauregen um etwa einen Meter pro Jahr. Die Pflanze kann bis zu 100 Jahre alt werden und entwickelt ihre exotischen, zart duftenden Blütentrauben nach 5 bis 10 Jahren, mit denen sie Gärten und Parks einen märchenhaften Charme verleiht.
Wir erläutern Ihnen, wie Sie Blauregen am besten pflanzen, welche Pflegemaßnahmen notwendig sind und wie Sie die Kletterpflanze vermehren können.
1. Blauregen an sonnigem Standort einpflanzen
Rechts- oder linkswindender Blauregen
Die Wuchsrichtungen des Blauregens unterscheiden sich je nach Sorte: Der Japanische Blauregen (Wisteria floribunda) ist rechtswindend, der Chinesische Blauregen (Wisteria sinensis) dagegen linkswindend. Beachten Sie dies bei der Pflanzung und Positionierung der Rankhilfe.
Da Blauregen als äußerst wärmeliebend gilt, sollten Sie einen warmen und sonnigen Standort auswählen, ideal ist eine windgeschützte Süd- oder Westlage. Auch als Sichtschutz vor störenden Blicken der Nachbarn bietet sich das Gewächs mit seinen langen Ranken an.
Der Gartenboden, in den der Blauregen eingesetzt wird, sollte möglichst nährstoffreich und durchlässig sein. Gegebenenfalls können Sie das vorhandene Substrat mit etwas Sand auflockern. Zu kalkhaltig darf die Erde außerdem nicht sein – darauf reagiert Blauregen nämlich mit Chlorose, einer Krankheit, die an Blattaufhellungen von Grün zu Gelb erkennbar ist.
Als Pflanzzeit ist ein Zeitpunkt im Frühling oder Herbst ideal. Zum Pflanzen Ihres Blauregens geben wir Ihnen nun eine kurze Anleitung mit auf den Weg:

Am Rosenbogen kann Blauregen wunderbar entlang ranken.
- Heben Sie ein Pflanzloch an einem geeigneten Standort aus, das der doppelten Größe des Topfes entspricht, in dem Sie Blauregen kaufen.
- Setzen Sie Ihren Blauregen in das Pflanzloch ein und füllen Sie die Bereiche um den Wurzelballen mit frischem Substrat auf.
- Gießen Sie die Pflanze nun gut an und halten Sie die Erde in den nächsten Wochen stets leicht feucht.
Besonders wichtig für die schlingende Kletterpflanze ist eine massive Rankhilfe, um die sich der Blauregen winden kann. Geeignet sind beispielsweise stabile Rosenbögen, Pergolen, Mauern oder sehr robuste Zäune. Stimmen Sie die Rankhilfen auf Wunschhöhe und Wunschbreite der Pflanze ab, um so die Ausbreitung zu regeln, und achten Sie auf eine gute Verankerung im Boden.
Achtung: Von der Pflanzung direkt an der Hauswand raten wir ab. Aufgrund seines rasanten und kräftigen Wachstums können Triebe des Blauregens in Mauerritzen wachsen, das Mauerwerk über die Zeit lockern und zudem ganze Regenrinnen zusammendrücken.
Planen Sie in jedem Fall das enorme Wachstum des Blauregens bei der Standortwahl mit ein. Nach oben hin benötigt die Kletterpflanze mehrere Meter Platz, schließlich kann sie bis zu 30 m hoch wachsen, realistisch sind allerdings eher 8 bis 12 m. Auch in der Breite benötigt Blauregen etwa 4 bis 6 m Raum zur Entfaltung.

Bei richtiger Pflege kann Blauregen extrem schnell und ausladend wachsen.
2. Regelmäßig schneiden für eine reiche Blüte des Blauregens
Blauregen muss stets ausreichend bewässert werden, in den Sommermonaten kann das Gießen täglich notwendig sein, insbesondere bei Jungpflanzen. Eine solide Nährstoffversorgung sorgt außerdem für einen kräftigeren Wuchs der Kletterpflanze. Empfehlenswert ist das Düngen einmal monatlich mit einem Volldünger. Alternativ kann dem Gartenboden nährstoffreicher Kompost untergemischt werden.
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Mehr als -20 °C kann Blauregen tolerieren und ist somit winterhart, was die Pflege in der kalten Jahreszeit deutlich erleichtert. Ein zusätzlicher Winterschutz ist nämlich nicht notwendig, es sei denn, es handelt sich um sehr junge Pflanzen oder Kübelpflanzen. Bei Blauregen im Kübel können Sie einen Frostschutz bieten, indem Sie die Pflanze mit Noppenfolie umwickeln. Ausgepflanzte Exemplare, die noch nicht kräftig genug sind, werden mit einer Mulchschicht vor Frost geschützt.
Ein Rückschnitt im Sommer und Winter führt zu besonders reicher Blüte, zudem vermeiden Sie so Schäden an den Rankhilfen. Kürzen Sie die Seitentriebe des Blauregens auf etwa 30 bis 50 cm Länge und lassen Sie dabei zwei bis drei Knospen stehen, aus denen sich neue Triebe und kräftigere Blütenknospen entwickeln können.

Zur Blütezeit verschönert Blauregen Gärten, Fassaden und Wegränder.
3. Blauregen bestenfalls mittels Absenkern vermehren
Zum Vermehren des Blauregens kommen drei Vorgehensweisen in Frage, wovon die eine erfolgsversprechender ist als die anderen. Wir stellen Ihnen die Methoden übersichtlich vor:
Art der Vermehrung | Erläuterungen |
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Über Stecklinge |
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Durch Samen |
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Mittels Absenkern |
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Blauregen über Stecklinge zu vermehren ist sehr mühselig, da es bis zur Bewurzelung sehr lange dauern kann. Größeren Erfolg wird man mit Trieben haben, die aus dem Boden kommen und deren Rinde schon leicht gebleicht ist, oder die gar schon Wurzelansätze haben.
Das Vermehren über Samen ist zwar simpel und machbar, allerdings blühen aus Samen gezogene Blauregen-Pflanzen meist erst nach acht bis zehn Jahren, daher ist diese Methode nichts für ungeduldige Pflanzenliebhaber.

Nutzen Sie kräftige Triebe zur Vermehrung Ihres Blauregens.
4. Weitere Fragen und Antworten rund um den Blauregen
Wir von Heimwerker.de möchten Ihnen abschließend weitere interessante Fragen zum Blauregen beantworten.
4.1. Ist Blauregen giftig?
Blauregen ist in all seinen Pflanzenteilen giftig für Menschen und Tiere. Der Verzehr der Samen und Hülsen kann zu starken Vergiftungserscheinungen führen, aber auch bereits der Hautkontakt mit Rinde und Wurzeln kann schmerzhafte Irritationen auslösen. Daher sollten Sie bei der Pflege Ihres Blauregens stets Schutzhandschuhe tragen.
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In Haushalten mit Kindern sollten Sie auf ungiftige Alternativen setzen, z. B. ebenfalls kletternde oder rankende Pflanzen wie Duftjasmin, Kletterhortensien, Passionsblumen und Weinreben.
» Mehr Informationen4.2. Für welche Krankheiten ist Blauregen anfällig?
Am häufigsten tritt bei Blauregen Chlorose auf, was auf eine mangelhafte oder übermäßige Nährstoff- und/oder Wasserversorgung zurückzuführen ist.
Schädlinge, die Blauregen hin und wieder befallen, sind vornehmlich Spinnmilben und Blattläuse. Bei einer Kaufberatung im nächsten Gartencenter erhalten Sie entsprechende Mittel, um solche Schädlinge loszuwerden.
» Mehr InformationenBildnachweise: stock.adobe.com/Marina Andrejchenko, stock.adobe.com/Elena, stock.adobe.com/Taisuke Mizuguchi, stock.adobe.com/Marina Andrejchenko, stock.adobe.com/Jon Ingall (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Mein umfangreiches Wissen als Gartenenthusiastin und meine Fachkenntnisse im Bereich Gartenbedarf ermöglichen es mir, anderen Menschen dabei zu helfen, ihre Gärten bestmöglich zu gestalten und zu pflegen. Mein Weg führte mich vom leidenschaftlichen Hobbygärtnern zur Autorin. Mit meinen detaillierten Produktbewertungen, Vergleichen und Tipps unterstütze ich Hobbygärtnerinnen dabei, die richtigen Entscheidungen für ihr grünes Paradies zu treffen. Mein Ziel ist es, Gartenliebhaberinnen zu inspirieren und ihnen dabei zu helfen, ihre Gärten zu verschönern.
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