Dickmaulrüssler umweltschonend bekämpfen - auf diese 4 Faktoren kommt es an
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Beim Rüsselkäfer handelt sich um kleine bis große Käfer (3–14 mm), die deutlich an ihrem Rüssel zu erkennen sind. Die Gattung umfasst über 1.000 Arten und Unterarten.
Ausgewachsene Dickmaulrüssler (Otiorhynchus) ernähren sich von Knospen und jungen Blättern sowie Trieben landwirtschaftlich nutzbarer Pflanzen.
Wählerisch sind die kleinen Käfer bei ihrer Nahrungssuche nicht, so kommt es zu einer schnellen Verbreitung der Rüsselkäfer im gesamten Nutzgarten.
Während der Fraßschaden adulter Tiere rein optischer Natur ist, fressen die Larven der Dickmaulrüssler die Wurzeln und können somit zu einem Ernteausfall oder Absterben der Wirtspflanze beitragen.
Es ist daher besonders wichtig, den Dickmaulrüssler präventiv fernzuhalten oder bei Befall artgerecht zu vergrämen.
Erfahren Sie hier, wie Sie einem Dickmaulrüsslerbefall entgegenwirken und die Schädlinge bekämpfen.
1. Versteckter Schädling im Nutzgarten

Dickmaulrüssler sind unersättlich – der Käfer muss deshalb bekämpft werden.
Die kleinen Dickmaulrüssler sind nachtaktive Käfer, die im Verborgenen Blätter vom Rand her auffressen.
Ihr Appetit ist schier unersättlich und richtet sich vor allem auf Rhododendren, Eiben, krautige Pflanzen und auch auf diverse Zimmerpflanzen.
Vermehrt trifft man zwischen April und Oktober auf die flugunfähigen Rüsselkäfer.
Die Gattung der Dickmaulrüssler umfasst dabei über 1.000 Arten und Unterarten, die sich in ihrer Körperform und Farbgestaltung als auch in den von ihnen favorisierten Nahrungsquellen unterscheiden.
Experten vermuten, dass die Käfer über Topfpflanzen aus dem Ausland eingeschleppt worden sind und sich so schnell auf weitere Wirtspflanzen ausbreiten konnten.
2. Wie erkenne ich einen Dickmaulrüssler und seine Larven?

Der Dickmaulrüssler bildet einen kräftigen Rüssel aus.
Wie der Name schon vermuten lässt, ist das typische Merkmal dieses Käfers der kräftig ausgebildete Rüssel.
Der Dickmaulrüssler ist meist von einer schwarzen oder braunen Färbung, einige Exemplare können je nach Unterart jedoch auch gelb gefärbt sein.
Adulte Tiere werden zwischen 3 und 14 Millimetern groß, ihre Körperoberfläche ist gekörnt, geriffelt oder gerunzelt und besitzt braune bis gelbe Flecken.
Die Dickmaulrüssler haben keine Flügel ausgebildet und bewegen sich durch langsames Schreiten vorwärts.
Gartenfreunde bekommen die Rüsselkäfer nur sehr selten zu Gesicht. Es sind nachtaktive bzw. dämmerungsaktive Tiere, die sich bei Gefahr fallen lassen und sich auf dem Boden in Ritzen verstecken oder tot stellen.
Die Larven des Dickmaulrüsslers sind beim Schlüpfen 2 Millimeter lang und erreichen bis zur Verpuppung eine Körperlänge von circa 12 Millimetern. Die Larven sind cremeweiß und haben eine braunen Kopfkapsel, zudem sind sie beinlos und ihr Körper ist bauchwärts gekrümmt.
3. Schadbild des Dickmaulrüsslers und seiner Larven

Der Dickmaulrüssler frisst die Blätter von außen an.
Der Dickmaulrüssler zählt zu den hartnäckigsten Schädlingen im Garten und im Haus.
Der ausgewachsene Käfer frisst in der Dämmerung oder Nacht zwischen April und Oktober kleine Buchten in den Blattrand, die nach und nach immer größer werden.
Der Blattfraß stellt ein rein optisches Problem für die Pflanzen dar, wirklichen Schaden richtet der Rüsselkäfer nicht an, dennoch sind Gartenfreunde über das Schadbild unerfreut.
Deutlich problematischer sind die Larven des Dickmaulrüsslers. Sie leben zunächst im Boden und fressen dort an den Pflanzenwurzeln, sodass sie die Wirtspflanzen erheblich schwächen oder sogar zum Absterben bringen können.
Zudem lassen sich die Larven erst entdecken, wenn die Pflanze bereits geschwächt ist und die empfindlichen Wurzeln zerstört wurden.
Tipp: Junge und schwache Pflanzen können schon beim ersten Befall absterben, doch auch resistentere Pflanzen sind nach mehrmaligem Befall oft nicht mehr zu retten. Daher ist es wichtig, auf einen präventiven Schutz oder gezielte Bekämpfungsmethoden zu setzen, um Dickmaulrüssler auf Pflanzen zu vertreiben.
4. Bekämpfung der Dickmaulrüssler-Larven mit Fadenwürmern

Fadenwurm unter dem Mikroskop.
Im April und im Herbst können die Raupen des Dickmaulrüsslers mit Fadenwürmern im Garten biologisch bekämpft werden.
Fadenwürmer sind mikroskopisch kleine Bodenbewohner, die jedoch nicht in einem ausreichenden Maße vorkommen, um die Larven und Puppen der Dickmaulrüssler im Boden zu bekämpfen.
Daher können Gartenfreunde die kleinen Nützlinge online erwerben.
Der Packungsinhalt wird einfach in Wasser eingerührt und mit einer Gießkanne auf den befallenen Boden gegeben.
Dickmaulrüssler-Larven mit Fadenwürmern bekämpfen – die Vor- und Nachteile dieser Methode zeigt dieser Direktvergleich auf:
- Vorteile
- Die Fadenwürmer dringen schnell in den Boden und dort in die Körperöffnungen der Raupen ein. Hier scheiden sie ein Bakterium aus, dass die Schädlinge abtötet.
- Nachdem alle Larven getötet sind, sterben auch die Fadenwürmer wieder ab, weil ihre Nahrungsquelle entfällt.
- Bereits nach wenigen Tagen stellt sich ein Erfolg ein.
- Nachteile
- Da der Dickmaulrüssler bis zu zwei Jahre alt werden kann, sollte die Bekämpfung mit Nematoden jedoch über circa 3 Jahre stattfinden, um einen endgültigen Erfolg sicherzustellen.
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Bildnachweise: Adobe Stock/AMK, 'Dickmaulrüssler': (Sitona sp.? (Curculionidae: Entiminae), 'Dickmaulrüssler in Nahaufnahme': (Vine Weevil (Otiorhynchus sulcatus), 'Schadbild der Dickmaulrüssler': (Walnut Bugs - please help ID, 'Fadenwurm unter dem Mikroskop': (Roundworm (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)
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