Nutzpflanzen

Erbsen pflanzen: Vom Anbau bis zur Ernte

In bekannten Märchen wie Aschenputtel oder eben der Prinzessin auf der Erbse spielt diese Hülsenfrucht eine wichtige Rolle – doch auch im wahren Leben hat die Erbse märchenhafte Eigenschaften und ist nicht umsonst im eigenen Gemüsegarten gern gesehen.

Die ursprünglich aus Asien stammende Rankenpflanze hat wenig Kalorien, ist reich an Vitamin B und kann bei regelmäßigem Verzehr den Cholesterinspiegel senken. Die Speise- oder Gartenerbse gehört zur Gattung der Hülsenfrüchte, ebenso wie die Gartenbohne, die beide recht häufig auf deutschen Tellern zu sehen sind. Wie sie am besten im eigenen Gemüsegarten angepflanzt, gepflegt und geerntet werden, wird auf Heimwerker.de für Sie erklärt.erbsen-pflanzen-schoten

1. Standort: Erbsen anbauen an hellen Orten

Wieso sind Erbsen gesund?

Erbsen sind ein besonders fettarmes Gemüse und haben viel Protein, was sie zu einem optimalen Gemüse auf jedem Fall Speiseplan macht. Nur Menschen mit der Krankheit Gicht sollten lieber auf die kleinen, grünen Kugeln verzichten.

Durch einen lockeren, humusreichen Boden wird eine gleichmäßige Nährstoffversorgung und damit ein gutes Wachstum erreicht. Nasse und sehr lehmige Böden bereiten den Erbsen-Pflanzen allerdings Schwierigkeiten, diese können durch das Einarbeiten von Kompost aufgearbeitet werden.

Für ein gesundes Wachstum der Erbsen, sollte auf eine übermäßige Bewässerung verzichtet und ein heller Standort bevorzugt werden. Im Allgemeinen überstehen Erbsen verschiedenste Witterungsverhältnisse jedoch relativ gut und sind deshalb auch für Gemüseanbau-Anfänger geeignet.

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In einer Kaufberatung würden wir Ihnen raten, als Rankhilfen stabilen Bambus zu kaufen.

Vor der Aussaat werden zunächst Rankhilfen aus dünnem Holz in die Erde gesteckt, denn bei guter Pflege erreichen die Ranken eine Höhe von bis zu 1,5 m. Wer für gute Nährstoffversorgung sorgen will, säht die Erbsenreihen in einem Abstand von 20 cm. Eine Entfernung von 5 cm zwischen den Saatkörnern sollte eingehalten werden.

Am besten wird die Saat nur einige Zentimeter in den Boden gedrückt. Weil Erbsen bei guten Voraussetzungen schnell wachsen, sollte man die Erde um den Stiel leicht anhäufeln, sobald die Ranken eine Höhe von 10 cm erreicht haben. So wird die Standfestigkeit der Erbenranke gewährleistet.

Beim Erbsenanbau im Gemüsegarten empfiehlt es sich, für ausreichend Schutz vor Vögeln zu sorgen. Hierfür kann ein feines Netz über die Saat gespannt werden. Dabei sollte auf grobe Maschen verzichtet werden, da sich die Tiere sonst im Netz verheddern und schwer verletzen können.

2. Erbsen ernten: Die Erntezeit variiert nach Sorte.

Die Erntezeit variiert je nach Erbsenart, bei einigen fängt sie schon im Mai an. Auch der Verwendungszweck spielt bei dem geeigneten Erntezeitpunkt eine Rolle, denn Naschgemüse wird zu einem anderen Zeitpunkt im Jahr geerntet als Trockenerbsen. Man kann sagen, dass zwischen Aussaat der Erbsen-Setzlinge und der Ernte etwa drei bis vier Monate vergehen.

Erbsen lassen sich grob in drei Gattungen einteilen, deren Geschmack sich folgendermaßen charakterisieren lässt:

Erbsengattung Geschmackscharakterisierung
Pal- oder Schalerbsen Palerbsen bleiben nur kurze Zeit zart, tendieren eher zu einem mehligen Geschmack wegen des hohen Stärkegehalts.
Markerbsen Die ganze Hülse ist essbar und schmeckt am besten, wenn die Erbsen früh geerntet werden, weil sie dort am frischesten und süßesten schmecken.
Zuckererbsen Diese Gattung wird am häufigsten in Tiefkühlware verwendet und schmeckt süß und zart.

Tipp: Einige Erbsenschoten können bis zum Ende der Erntezeit an der Pflanze gelassen werden. Getrocknet können sie dann als Samen für den nächsten Erbsenanbau verwendet werden. Das Anbaugebiet sollte alle zwei bis drei Jahre geändert werden, um ein Auslaugen des Bodens zu verhindern.

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Erbsen-Samen können Sie günstig kaufen.

Wann Sie die einzelnen Gattungen ernten sollten, erfahren Sie hier. An diesen Anzeichen können Sie erkennen, dass die Schoten erntereif sind:

  • Zuckererbsen: Erntebereit, wenn die Körner durch die Hülse zu erkennen sind
  • Pal- oder Schalerbsen: Pflücken, wenn die Schoten prall oder fest erscheinen
  • Markerbsen: Zum Frischessen sollten sie grün gepflückt werden, wenn die Erbsen durch die Hülse fühlbar sind

Frische Erbsen halten sich nur wenige Tage, etwa zwei bis drei. In dieser Zeit lassen sich häufig nicht alle Bestände aufbrauchen oder verteilen, die an Erbsen vorhanden sind. Dafür gibt es Abhilfe, indem Sie die Erbsen kochen und anschließend in einem Beutel für die Tiefkühltruhe legen. Bei einer Temperatur von etwa -18 °C halten sich die Erbsen ein Jahr.

3. Weitere Fragen und Antworten rund um den Anbau und die Ernte von Erbsen

In diesem Abschnitt beantworten wir in der Redaktion die meistgestellten Fragen zum Anbau von Erbsen.

3.1. Wann sollte ich die Erbsen einpflanzen?

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Junge Erbsen sind am süßesten.

Erbsen-Setzlinge sollten in den Monaten März und April ausgesät werden, obwohl sich die genaue Zeit zum Aussäen von der Sorte der Erbsen abhängt. Sie können frei entscheiden, ob Sie die Erbsen frei ins Beet säen oder die Pflänzchen in einem Topf vorziehen und diese anschließend ins Freie pflanzen.

Vorziehen sollten Sie etwa von Ende Februar bis Anfang März in einem länglichen Topf, danach können Sie die Erbsen Pflanzen aussäen. Hier ist eine Anleitung mit fünf Schritten, die Sie beachten sollten:

  1. Weichen Sie die Erbsen über Nacht in Wasser oder lauwarmem Kamillentee ein.
  2. In länglichen Anzuchttöpfen füllen Sie anschließend Pflanzenerde etwa 10 cm hoch.
  3. Die Erbsen werden nach dem Einweichen etwa 4 – 5 cm in die Erde gedrückt, immer mit einem Mindestabstand von 5 cm zwischen den Erbsen Pflanzen.
  4. Geben Sie Wasser auf die Erbsen Pflanzen.
  5. Nun müssen Sie den Topf bei etwa 20 °C an einen hellen Standort stellen und regelmäßig feucht halten.
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3.2. Wie schütze ich meine Erbsen vor Schädlingsbefall?

Um die Pflanzen vor Pilzen und anderen Pflanzenkrankheiten zu schützen können andere Gemüsesorten wie beispielsweise Salate oder Kohl gleichzeitig angebaut werden. Durch diese Mischkultur wird das Risiko eines Pilzbefalls wirksam verringert. Ebenfalls können Sie Schlupfwesten in Ihrem Garten ansiedeln, welche Krabbeltiere fernhalten.

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Bildnachweise: StockAdobe/Supertrooper, StockAdobe/ Stepan Popov, StockAdobe/ filistimlyanin1, StockAdobe/ Sea Wave (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)