Zierpflanzen

Fiederaralie: 4 Tipps zur Haltung der pflegeintensiven Pflanze

  • Die Fiederaralie, lat. Polyscias, wird in ihrer Heimat in den tropischen Wäldern Polynesiens und Asiens gerne als Heckengehölz verwendet.
  • Fiederaralien werden als Zimmerpflanze ca. 70 – 150 cm hoch.
  • In Deutschland werden Fiederaralien überwiegend als Zimmerpflanzen gehalten, da sie nicht winterhart sind.

fiederaralie-test

Das hellgrüne, buschige Stämmchen mit seinen rundlich grünen oder gelbgrünen Blättern ist äußerst anspruchsvoll in der Pflege. Nichts desto trotz ist die Fiederaralie sehr beliebt, denn die vielen unterschiedlichen Arten kommen mit ausgefallenen Blattformen daher.

1. Anforderungen an die Pflege: Die Fiederaralie ist durch und durch tropisch

Die tropische Pflanze wünscht sich einen schattigen Standort und eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit. Im Sommer braucht sie Temperaturen zwischen 20-25 °C, im Winter reduzieren sie sich auf 12-15 °C.

Daher ist sie besonders gut für den Wintergarten geeignet. Wenn Sie die Fiederaralie im Zimmer halten möchten, müssen Sie auf einen Standort mit konstanter Luftfeuchtigkeit achten.

1.1. Richtig gießen und düngen

Im Sommer können Sie großzügig mit entkalktem Wasser gießen, allerdings sollten Sie Staunässe unbedingt vermeiden. Zusätzlich muss die Fiederaralie täglich mit Wasser besprüht werden. Im Winter hingegen können Sie beim Gießen sparsamer sein. Allerdings darf das Substrat niemals gänzlich austrocknen.

Gedüngt wird die Fiederaralie von März bis August im zweiwöchentlichen Rhythmus.

Tipp: Sie können die Fiederaralie auch als Hydrokultur halten. In diesem Fall müssen Sie die Pflanze nur je nach Bedarf ein bis zwei Mal pro Woche oder sogar nur jede zweite Woche gießen. Im Winter muss sie sogar nur alle drei bis vier Wochen gegossen werden.

fiederaralie im licht

Die Fiederaralie braucht viel Licht und Wärme, sollte aber vor direkter, praller Sonneneinstrahlung geschützt werden.

1.2. Vermehren durch Stecklinge

Die Vermehrung der Fiederaralie ist grundsätzlich mithilfe von Stecklingen im Frühjahr möglich. Jedoch gelingt die Vermehrung nur bei einer Bodentemperatur von mindestens 25 °C, sowie einer hohen Luftfeuchtigkeit von ca. 60 %. Da diese klimatischen Bedingungen in Deutschland nur sehr schwer natürlich herbeizuführen sind, muss oftmals mit Bewurzelungspulver oder Bewurzelungshormonen nachgeholfen werden.

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Möchten Sie lieber auf künstliche Bewurzelungshormone verzichten? Dann werfen Sie einen Blick auf die nachfolgende Tabelle auf Heimwerker.de mit bewährten natürlichen Hausmitteln zur Bewurzelungshilfe von Stecklingen.

Hausmittel Anleitung
Weidenwasser Ca. 2-3 kg Triebe von Weiden in ca. 10 l Wasser einlegen. Färbt sich das Wasser gelb und schlagen die Äste Wurzeln, ist das Weidenwasser fertig. Die Äste entfernen und Fiederaralie-Stecklinge über Nacht darin stehenlassen. Am nächsten Tag Stecklinge in Topf mit Erde stecken und mit restlichem Weidenwasser gießen.
Apfelessig Mischung aus einem Teelöffel Apfelessig und sechs Tassen Wasser. Essig nicht überdosieren und Stecklinge nur kurz in die Essig-Wasser-Mischung stecken, da eine zu hohe Dosis die Stecklinge abtöten kann.
Honig Ca. 200 ml Wasser erhitzen und ein Teelöffel Honig darin auflösen. Stecklinge über Nacht in das Honig-Wasser-Gemisch geben. Am nächsten Tag Stecklinge in Topf mit Erde stecken.

1.3. Schneiden und Umtopfen

Wird die Fiederaralie zu ausladend, können Sie die Pflanze im Frühjahr oder Sommer zurückschneiden.

Das Umtopfen der Pflanze können Sie ebenfalls zur warmen Jahreszeit vornehmen. Hierbei können Sie einen Rhythmus von ein bis zwei Jahren einhalten.

Orientieren Sie sich einfach daran, ob die Wurzeln der Pflanze bereits aus dem Topf herauswachsen oder nicht. Ist dies der Fall, muss die Pflanze in einen größeren Topf umgepflanzt werden.

2. Kaufberatung: Welche Sorte ist die richtige für Sie?

frau pflegt pflanzen im wintergarten

Da einige Arten der Polyscias giftig sind, sollten Sie bei der Pflege der Pflanze stets Handschuhe tragen.

Im Gartencenter oder auch im Baumarkt können Sie unterschiedliche Sorten der Fiederaralie günstig kaufen. Doch wie unterscheiden sie sich voneinander und welche ist für Sie am besten geeignet? Lesen Sie nachfolgend welche Sorten am beliebtesten sind, was ihre Eigenschaften sind und wodurch sich die jeweiligen Sorten voneinander unterscheiden.

Je nach Art sind die Blätter der immergrünen Pflanze rundlich oder herzförmig, mit weißen Blatträndern oder einer gelb-grünen Variegation.

  • Polyscias filicifolia und Polyscias fruticosa: charakteristische, namensgebende Fiederblätter
  • Polyscias guilfoylei: weiß panaschierte Blätter
  • Polyscias scutellaria ‘Balfourii’: herz- bis nierenförmige Blätter mit weißen Rändern und Flecken
  • Polyscias scutellaria ‘Pennockii’: Blätter mit weißen Adern

3. Krankheiten und Schädlinge: Die Fiederaralie ist eine empfindliche Pflanze

Gelbe Blätter

Im Frühling und im Herbst kann es vorkommen, dass Ihre Fiederaralie plötzlich gelbe Blätter bekommt. Das kann auf die sich verändernden Lichtbedingungen in den Übergangsjahreszeiten zurückzuführen sein. Jedoch sind ein paar gelbe Blätter nicht lebensbedrohlich für Ihre Pflanze. Wenn sich mehr als 15 % der Blätter der Fiederaralie gelb färben, sollten Sie jedoch Maßnahmen ergreifen, um die Pflanze zu retten.

Fiederaralien sind leider sehr anfällig für Krankheiten und Schädlinge wie Blattläuse, Spinnmilben und Schildläusen. Lesen Sie nachfolgend wie Sie diese erkennen und bekämpfen können.

Die Spinnweben der Spinnmilben können Sie gut an den Blattachseln und gebuchteten Blatträndern der Fiederaralie erkennen.

Auch der Befall mit Schmier- und Wollläusen ist bei der Fiederaralie keine Seltenheit. Das Gespinst der Schmierläuse sieht aus wie kleine, weiße Wattebäusche.

Gegen eine Vielzahl von den o.g. Schädlingen helfen schon einfache Hausmittel wie ein Gemisch aus Schmierseife und Wasser. Das schont nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

Auch Blattfall ist ein sicheres Anzeichen dafür, dass es der Pflanze nicht gut geht.
Trockenheit kann hier eine Ursache sein. Aber auch die Thripse kann der Grund sein. Denn die von Thripsen befallene Fiederaralie zeigt oftmals Wachstumsstörungen aufgrund fehlender Vitalität. Die stark befallenen Blätter sterben schließlich ab.

Tipp: Da viele von den Krankheiten und Schädlingen zunächst nicht leicht erkennbar sind, lohnt es sich, die Fiederaralie regelmäßig zu untersuchen.

kleine fiederaralie

Fiederaralien sind vor allem wegen der außergewöhnlichen Farben, Formen und Muster der Blätter beliebt.

4. Weitere Fragen und Antworten rund um die Fiederaralie

Abschließend erfahren Sie weitere nützliche Informationen und Tipps zur Fiederaralie und Antworten auf häufig gestellte Fragen.

4.1. Ist die Fiederaralie giftig?

Ob eine Fiederaralie giftig ist, ist von Art zu Art unterschiedlich. Während manche Arten bei Verzehr leichte Allergien oder Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit hervorrufen können, werden andere Arten in der traditionellen Medizin, z. B. bei Rheuma, als Heilmittel angewandt.

Um eine Vergiftung zu vermeiden, sollten Sie grundsätzlich keine giftigen Pflanzen zu Hause oder im Garten halten. Wenn Sie zudem noch Kinder und Haustiere haben, müssen die Fiederaralien außer Reichweite platziert werden.

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4.2. Entwickelt die Fiederaralie Blüten?

Wird die Fiederaralie als Zimmerpflanze gehalten, bildet sie nur sehr selten kleine, unscheinbare Blüten aus. Da die unterschiedlichen Sorten sehr auffällige Blätterformen sowie Muster und Farben haben, spielen die Blüten der Zierpflanze eine untergeordnete Rolle.

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