Kiwi pflegen: 3 Hinweise zur Haltung der exotischen Obstpflanze
Die Kiwi hat sich schon vor langer Zeit ihren Platz als feste Größe im deutschen Frucht-Konsum gesichert. Dabei beschränkt sich der Kontakt aber oftmals auf einen Erwerb im Supermarkt. Auf die Idee, die Kiwi selbst anzubauen, kommen die wenigsten, denn viele Menschen wissen nicht, dass die Kiwi meistens winterhart ist und auch hierzulande gut gedeihen kann. Wenn Sie einen Kiwi-Baum richtig pflegen, können Sie sich nach einigen Jahren nicht nur an den leckeren Früchten erfreuen, sondern auch an einer zierenden Kletterpflanze.
Um Ihnen die Haltung der Kiwi im eigenen Garten näherzubringen, haben wir auf Heimwerker.de Anleitungen erstellt, die zusammenfassen, was Sie zu Standort, Gießen, Düngen und anderen Haltungsaspekten wissen müssen. So gelingt es Ihnen, eine Kiwi zu pflegen und ihre Früchte zur Ernte einzubringen.
1. Zur Bestäubung braucht es männliche und weibliche Pflanzen
Namensgebung
Die Kiwi teilt sich ihren Namen mit dem Kiwi, dem Vogel und Nationalsymbol Neuseelands. Nachdem die Kiwifrucht aus Ostasien nach Neuseeland importiert wurde fasste sie dort schnell Fuß. Bald wurde sie auch aus Neuseeland exportiert, unter anderem nach Europa. Dort erhielt sie den Namen Kiwi, nach dem neuseeländischen Laufvogel.
Die Kiwi ist in der Regel zweihäusig, das heißt die Geschlechterverteilung ist getrennt. Männliche und weibliche Blüten befinden sich an verschiedenen Pflanzen. Ob eine Pflanze männlich oder weiblich ist, erkennen Sie daran, dass bei den weiblichen Blüten die gelben Staubblätter einen weißen Griffel umrahmen, während männliche Blüten keinen Griffel aufweisen.
Zu einer Bestäubung muss ein männliches Gewächs in der Nähe von weiblichen Gewächsen gepflanzt sein. Eine männliche Pflanze kann je nach Pflanzdichte sechs bis neun weibliche Exemplare befruchten. Die weiblichen Kiwi-Bäume tragen anschließend die Früchte, wenn die Bedingungen an den Standort stimmen.
Hinweis: Einhäusige Kiwis gibt es ebenfalls. Diese selbstfruchtenden Pflanzen wurden gezüchtet und verfügen sowohl über weibliche als auch männliche Blüten. Zwar ist ihr Ertrag meist geringer, aber wenn Sie nur Platz für eine Pflanze haben, kann eine der selbstfruchtenden Sorten die beste Wahl sein.

Der mittige weiße Griffel weist eine weibliche Blüte aus.
2. Der ideale Standort ist warm und windgeschützt
Die Kiwi sollte geschützt gepflanzt werden, an einem Standort, der warm und hell ist, aber keine pralle Sonneneinstrahlung erfährt. Besonders geeignet ist ein Platz an der Südwand oder Westwand des Hauses, denn hier profitiert die Pflanze nach dem Sommer noch von der Wärmeabstrahlung des Gemäuers. Zwar kann die Kiwi den Winter überstehen, doch braucht sie besonders im ersten Jahr zum Überwintern Unterstützung. Abdeckungen mit Reisig helfen dabei, die flachwurzelnden Pflanzen vor Frost zu schützen.
Der Boden, in den sie gepflanzt wird, sollte nährstoffreich, kalkarm und gut durchlässig sein. Es kann also nötig werden, die Erde aufzulockern und etwas Sand und Humus oder Kompost unterzumischen. Regelmäßiges Mulchen ist optimal und hilft dabei, die Kiwi-Pflanzen zu pflegen.
Besonders wichtig ist es, zu beachten, dass die Kiwi eine Kletterpflanze ist. Sie wächst mit lianenartigen Trieben, meist ebenso breit wie hoch. Daher ist eine Rankhilfe mit ausreichend Halt unabdingbar. Eine Pergole oder ein Spalier eignen sich zum Beispiel dafür, um den Klettertrieb zu lenken und Ranken gezielter zu schneiden.
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Im Topf lässt sich am besten eine Mini-Kiwi halten. Zwar sind auch die großen Sorten möglich, doch Mini-Kiwis eignen sich besser für den begrenzten Platz und eventuelles Umstellen.
3. Eine Kiwi pflegen Sie mit richtigem Gießen und Schnitt

Schneiden ist essentiell für den Ertrag und um die Kiwi zu pflegen.
Anleitungen zu Standort und Pflege gehen bei der Kiwi fließend ineinander über, zahlreiche Hinweise bezüglich der Pflanzung sind bereits Aspekte davon, die Kiwi richtig zu pflegen.
Beim Gießen ist direkt nach dem Pflanzen etwas mehr Aufwand erforderlich, eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit sollte aufrecht erhalten werden. Aber auch danach müssen Sie regelmäßig mit kalkfreiem Wasser gießen, wenn der Niederschlag nicht ausreicht. Regnet es gar nicht, können durchaus pro Pflanze ein Wässern mit 10 Litern oder mehr ein- bis zweimal die Woche nötig sein. Achten Sie aber darauf, dass keine Staunässe eintritt.
Um die Kiwi zu pflegen, ist Düngen lediglich eine Nebensache. Besonders Jungpflanzen müssen Sie nicht düngen. Bei älteren Pflanzen können Sie aber zum Beginn der Wachstumsphase im Frühjahr mit etwas Dünger aushelfen. Es eignen sich zum Beispiel Hornspäne oder Hornmehl.
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Dafür ist das Schneiden der Pflanze umso wichtiger, besonders, wenn Sie sich eine reiche Ernte erhoffen. Der Schnitt sollte zweimal im Jahr erfolgen, aber erst ab dem dritten Standjahr.
- Winterschnitt: direkt nach dem Winter, spätestens im März. Fruchttriebe der letzten Jahre werden stark zurückgeschnitten, die Pflanze wird ausgelichtet.
- Sommerschnitt: einjährige Triebe werden um ein Drittel gekürzt, schneiden Sie nicht weiter als auf vier bis sechs Blätter zurück.
4. Weitere Fragen zur Haltung der Kiwi
Besonders bei Nutzpflanzen ist eine Kaufberatung entscheidend, da anders als bei Zierpflanzen das Ergebnis der Haltung nicht unbedingt zeitnah sichtbar ist. Bei einer Kiwi dauert es drei bis vier Jahre, bis die Pflanze zum ersten Mal Früchte trägt, und noch einmal ein oder zwei Jahre, bis die Ernte reichlich ausfällt. Daher ist es wichtig, möglichst viel über die Kiwi im Voraus zu wissen. An dieser Stelle haben wir zusätzliche Fragen zu dem Gewächs beantwortet:
4.1. Welche Arten der Kiwi sind zu empfehlen?
Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Kiwi-Sorten. Je nachdem, ob Sie eher auf die Ernte, die Zierde oder den Standort Wert legen, sind manche Sorten mehr oder weniger geeignet. Die folgende Auflistung ist lediglich eine Auswahl an beliebten Sorten:
Sorte | Geschlecht | Ertrag | Blüte | Winterhärte |
---|---|---|---|---|
Hayward | weiblich | hoch, große Früchte | Juni | bis -10 °C |
Starella | weiblich | hoch | Mai-Juni | vollständig winterhart |
Minkigold | weiblich | hoch | Mai-Juni | bis -15 °C |
Geneva | weiblich | hoch, kleine Früchte | Mai-Juni | bis -25 °C |
Bruno | weiblich | sehr hoch | Juni | nicht winterhart |
Jenny | weiblich+männlich | relativ hoch | Mai-Juni | bis -20 °C |
Solo | weiblich+männlich | relativ hoch | Mai-Juni | bis -17 °C |
Die Sorten Matua, Atlas und Tomuri sind männliche Pflanzen, die sich ergänzend zur Bestäubung anbieten.

Aus Samen früchtetragende Pflanzen zu ziehen ist langwierig.
4.2. Wie erfolgt die Vermehrung?
Die Vermehrung kann durch Absenker, Stecklinge oder Samen erfolgen.
- Absenkung: flache, untere Triebe einschneiden und mit Erde bedecken, Triebspitze aber an der Oberfläche lassen. Nach Verwurzeln abtrennen und einpflanzen.
- Stecklinge: 10 bis 15 cm lange Stecklinge vor dem Austrieb abschneiden, untere Blätter entfernen und in Anzuchterde pflanzen.
- Samen: von Fruchtfleisch befreien oder günstig kaufen. Leicht in Erde drücken, aber nicht bedecken. Aber Achtung: Kiwis, die Sie aus Samen ziehen, brauchen zehn oder mehr Jahre bis zur ersten Blüte.
Bildnachweise: stock.adobe.com/amelie, stock.adobe.com/Nick Taurus, stock.adobe.com/Wirestock, stock.adobe.com/Adriana (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

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