Zierpflanzen

Lärchebaum: Ein Nadelbaum-Steckbrief in 5 Schritten

Die Europäische Lärche (Larix decidua) ist Baum des Jahres 2012 geworden. Dies ist für uns Grund genug, den schönen und filigranen Nadelbaum in einem Artikel vorzustellen. Auf dieser Seite erfahren Sie alles über die Eigenschaften, den Standort und die Besonderheiten der Europäischen Lärche.

Als Gartenbaum ist die Lärche vor allem in größeren Gärten gut geeignet: Sie verliert im Winter ihr Nadelkleid, daher lässt sie mehr Licht durch als vergleichbare immergrüne Bäume wie z. B. Tannen. Im Frühjahr sind ihre hellgrünen Nadeln schön anzusehen und treiben frühzeitig aus.

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1. Steckbrief: Der Lärchenbaum ist äußerst stabil und wird sehr alt

Lärchen können sehr alt werden: In Südtirol sind drei Bäume bekannt, deren Alter auf etwa 850 Jahre geschätzt wird. Durchschnittliche Lärchen erreichen etwa 600 Jahre – wenn sie nicht gefällt werden oder im Sturm umstürzen.

Im Folgenden haben wir Ihnen einen Steckbrief über den Nadelbaum zusammengestellt:

Eigenschaft Beschreibung
Lateinischer Name
  • Lat. Name ist Larix
Heimat
  • Es gibt ca. 10 Arten
  • Beheimatet in Asien, Europa und Nordamerika
Blütezeit
  • Blütezeit ist etwa von März bis Mai
  • Früchte sind hellbraune Zapfen
Höhe und Alter
  • Höhe etwa 10 – 40 m
  • Sie können bis zu 500 Jahre alt werden
Eigenschaften des Holzes
  • In Farbe meistens grau-braun mit schuppiger Borke
  • Hart und stabil

Fun Fact: Es heißt Lärche mit „ä“ – die Lerche mit „e“ ist ein Singvogel. Wer Ihnen also eine Lerche zum Einpflanzen anbietet, hat zumindest von Ornithologie oder Orthographie wenig Ahnung.

2. Standort: Lärchen brauchen viel Licht

Lärchen sind sogenannte Lichtbäume, das heißt, sie brauchen einen sonnigen Standort. Sie eignen sich daher hervorragend als freistehende Bäume, eventuell in der Mitte der Rasenfläche eines großen Gartens.

Hinsichtlich des Bodens ist die Lärche anspruchsarm, wenn auch nicht anspruchslos: Sie braucht leicht lehmige Böden. Auf sandigen Böden mit geringem Nährstoffangebot gedeiht sie hingegen nicht gut.

Hinweis: Lärchenbäume verlieren im Winter ihr Nadelkleid, lässt somit umso mehr Licht hindurch.

Eigentlich ist die Lärche ein Gebirgsbaum, sie wächst in Lebensräumen bis zu 2500 Metern an den Talhängen der Alpen. Doch auch im Flachland ist die Lärche, durch menschlichen Eingriff, heimisch geworden. Im deutschen Mischwald wächst sie bevorzugt in der Nachbarschaft von Buchen und anderen Laubbäumen.

Großstädtische Anpflanzungen von Lärchen an stark befahrenen Straßen und in Industriegebieten scheitern meist: Die Lärche zeigt sich den Abgasen aus Industrie und Verkehr nicht gewachsen. In Städten sollte daher auf einen windigen Standort mit einem guten Luftaustausch geachtet werden.

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3. Krankheiten und Schädlinge: Lärchenkrebs kann den Baum befallen

Lärchen in der Mythologie

Lärchen wurden schützende Kräfte zugesprochen und wurden somit kultisch verehrt. Im Altertum galt der Lärchenbaum als Heiligtum, ihm wurde nachgesagt, er sei feuerfest wie ein Stein. Später wäre er das Zuhause für Feen und Nymphen gewesen.

Wie jeder andere Baum werden Lärchen von speziellen Schädlingen befallen. Insbesondere in ozeanisch geprägten Lagen – hier sind Norddeutschland, Westdeutschland und Teile Ostdeutschlands betroffen – kann die Lärche jedoch aufgrund der artfremden Klimabedingungen an Lärchenkrebs erkranken.

Verursacht wird die Krankheit durch einen Pilz, Symptome sind ein verstärkter Harzfluss, absterbende Triebe und nicht mehr überwuchernde Wundkrater an abgebrochenen Aststellen.

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Die Früchte des Lärchenbaums sind rot-braun.

Bei starkem Befall und verminderter Nadelbildung ist der Baum oft nicht mehr zu retten, kleinere Befälle lassen sich durch Absägen der betreffenden Astteile beseitigen. Ist der Stamm befallen, sollte ein Fachmann hinzugezogen werden.

Besondere Aufmerksamkeit sollte man einem möglichen Befall mit dem Grauen Lärchenwickler widmen. Außer einem massiven Pestizideinsatz kann man allerdings gegen diesen Schädling nicht viel unternehmen. Insbesondere bei kleineren Bäumen kann man ihn aber noch „manuell“ entfernen – Ast für Ast.

In den Alpen sorgen Graue Lärchenwickler bei Massenvermehrungen für ein regelrechtes Waldsterben, zumal sie nach dem Verzehren der Lärchentriebe nicht wählerisch sind: Auch Kiefern und andere Nadelbäume können angefressen werden.

Auch der Borkenkäfer, der Echte Kiefernrüssler oder die Arvenwolllaus können der Lärche zu Leibe rücken. Hier sollte mit einem Baumfachmann Rücksprache über die beste Bekämpfungsmethode gehalten werden.

5. Weitere Fragen und Antworten rund um Lärchenbäume

In diesem Teil unserer Anleitung von Heimwerker.de beantworten wir weitere Fragen, die im Zusammenhang mit Lärchenbäumen gestellt werden.

5.1. Was ist an Lärchenholz besonders?

Lärchenholz ist unter den europäischen Nadelhölzern das härteste und wird nur noch von der schlecht als Holzlieferant nutzbaren Eibe übertroffen. Die Kaufpreise sind jedoch nicht günstig. In unserer Kaufberatung lassen wir Sie wissen, welche Dinge sich aus Lärchenholz herstellen lassen:

  • Dachstühle
  • Wand- und Deckenkonstruktionen
  • haltbare und schöne Möbel
  • Boots- und Brückenbau

Als Brennholz hingegen sollten Sie die Lärche eher nicht kaufen, der Heizwert des Lärchenholzes hat einen vergleichbaren Wert wie Kiefernholz und wird eher selten verfeuert.

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5.2. Welche Bedeutung hat die Lärche für unser Ökosystem?

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Verschiedene Pilze wachsen am Stamm des Lärchenbaums.

Die Lärche lebt in Symbiose, wie viele Bäume, mit Pilzen. Häufig sind es Pilze wie der Goldröhrling, die am Stamm wachsen und sogar essbar sind.

Hier gilt es jedoch mit Vorsicht einen Pilz aus dem Wald zu essen, da sich das Aussehen vieler Pilzarten mit giftigen Doppelgängern deckt. Auch gelten die Lärchensamen, welche etwa 30 cm groß sind, als Nahrung für Vögel.

In Alpentälern sind Lärchenbäume besonders beliebt bei der Viehzucht. Die großen Bäume spenden Schatten für die Tiere, während gleichzeitig genügend Licht durch die Baumkronen trifft, um saftiges Gras im Schatten wachsen zu lassen.

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Bildnachweise: StockAdobe/ jjardbeg, StockAdobe/ gelilewa, StockAdobe/ Henri Koskinen (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)