Gartenpflege & Beete

Die Mottenschildlaus: 10 nützliche Informationen über die Fluginsekten

  • Mottenschildläuse sind kleine Fluginsekten, die aufgrund ihres Aussehens häufig als weiße Fliegen bezeichnet werden.
  • Die Tiere ernähren sich von Pflanzensäften und legen ihre Eier auf Pflanzenstängeln ab. Aus den Eiern schlüpfen kurz darauf bewegliche Larven, die sich an den Unterseiten der Blätter Ihrer Pflanze festsaugen.
  • Ein Befall von Mottenschildläusen ist leicht zu erkennen – die Blätter Ihrer Pflanze färben sich an einzelnen Stellen gelb oder braun und beim Berühren der Blätter steigen kleine Fliegen auf.

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Wer viele Pflanzen im Haus oder im Garten hat, lockt damit über kurz oder lang natürlich auch Tiere an – soweit, so gut. Wenn die Pflanzen allerdings plötzlich von unerwünschten Insekten befallen sind, geht es vielen Menschen aber doch ein Stück zu weit. Zu solchen Schädlingen gehören unter anderem auch sogenannte Mottenschildläuse.

Was genau Mottenschildläuse sind, warum sie es ausgerechnet auf Ihre Pflanze abgesehen haben und was Sie jetzt tun können – das lesen Sie in diesem Leitfaden, den die Redaktion von heimwerker.de für Sie zusammengestellt hat.

1. Die Mottenschildlaus: Die Fliege und was Sie über sie wissen sollten

1.1. Mottenschildläuse: Aussehen und Herkunft

Mottenschildläuse sind kleine Fliegen, die eine Überfamilie der Pflanzenläuse bilden und auch „Aleyrodidae“ genannt werden. Bei den 1 bis 2 Millimeter großen Insekten handelt es sich um gelbe, braune oder rote fliegenähnliche Pflanzenläuse, die allerdings dauerhaft durch einen hellen, mehlartigen Wachsstaub bedeckt sind. Passend zu ihrem Aussehen werden Mottenschildläuse deshalb auch als weiße Fliegen bezeichnet. Sie ernähren sich von Pflanzensäften und legen Ihre Eier auf den Pflanzenstängeln ab. Aus eben diesen Eiern schlüpfen kleine Larven nach einiger Zeit, die sich auf der Blattunterseite festsaugen und sich verpuppen, bis sie als „Weiße Fliegen“ wieder schlüpfen.

Die ursprüngliche Herkunft der Mottenschildläuse sind die Tropen und Subtropen, mittlerweile leben jedoch rund 60 der insgesamt 1.500 Arten von Mottenschildläusen in Europa.

1.2. Vermehrung und Ernährung der Mottenschildläuse

Was lässt die Mottenschildlaus als Schädling gelten?

Mottenschildläuse gelten als Schädlinge, da sie sich von Pflanzensäften ernähren und den Pflanzen damit essentielle Nährstoffe entziehen. Ihre zuckerhaltigen Ausscheidungen verkleben die Blätter und geben zudem Rußtaupilzen die Möglichkeit, sich zu vermehren. Rußtaupilze wiederum erschweren die Photosynthese der Pflanze. Abgesehen davon können Mottenschildläuse Pflanzenviren übertragen.

Mottenschildläuse ernähren sich von Pflanzensäften. Mitunter aus diesem Grund – und nicht zuletzt durch ihre zügige Vermehrung – gelten viele der Unterarten als Schädlinge. Tatsächlich legt jede weibliche Mottenschildlaus in einer Zeitspanne von wenigen Wochen bis zu 300 Eier, die von den Tieren an die Blattunterseiten der Pflanze geklebt werden. Auch die Larven, die aus diesen Eiern schlüpfen, saugen sich am Blatt fest und ernähren sich durch die Säfte der Pflanze.

Die Schadwirkung der Mottenschildläuse an Gemüse- und Zierpflanzen ist enorm: Neben einer Schwächung der Pflanze kann es zu Ernteausfällen und Blattverlusten kommen.

2. Mottenschildläuse: Wie man sie vermeidet oder wieder loswird

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Das weiße Aussehen der Mottenschildläuse kommt daher, dass die Insekten mit einem hellen Wachsstaub bedeckt sind.

Ist Ihre Pflanze von Mottenschildläusen befallen, verwandelt sich die grüne Farbe ihrer Blätter zu einem Gelb- oder Braunton. Zudem ist ein Befall leicht daran erkennbar, dass bei der minimalsten Berührung der Blätter eine große Anzahl an Fliegen aufsteigen. Das ist lästig – egal ob drinnen oder draußen. Deshalb sollten Mottenschildlausbefälle verhindert bzw. effektiv bekämpft werden.

2.1. Was für Maßnahmen gibt es, um Mottenschildläusen vorzubeugen?

Die gute Nachricht: Einem Mottenschildlausbefall kann tatsächlich vorgebeugt werden. Im Garten kann zum Beispiel der Anbau von Hecken oder Insektenhotels helfen. Eine hohe Anzahl an Marienkäfern, Schlupfwespen, Raubwanzen oder Spinnen als natürliche Fressfeine der Fliegen vermeidet in der Regel ihre rasante Ausbreitung und gilt damit als biologische Gegenmaßnahme.

Bei Pflanzen, die sich in der Wohnung oder im Haus befinden, sind solche Maßnahmen natürlich weniger realistisch. Hier sollten Sie stattdessen darauf achten, regelmäßig zu lüften. Grundsätzlich kann aber auch regelmäßiges Düngen schon dafür sorgen, dass sich keine Schädlinge einnisten.

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Im Folgenden haben wir für Sie eine Übersicht einigen verschiedenen Arten von Pflanzendünger erstellt, die Ihnen als hilfreiche Kaufberatung dienen soll.

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Hornspäne oder Hornmehl
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  • ph-neutral
  • keine Gefahr des Überdüngens
Mineralische Dünger
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  • schnelle Wirkung und flexibler Einsatz
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2.2. Wie können Sie Mottenschildläuse bekämpfen?

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Gelbtafeln oder Lockstoffsticker können die ungebetenen Gäste anlocken. Dort bleiben sie kleben und ihre weitere Ausbreitung wird vermindert.

Sobald ein Befall im Innen- oder Außenbereich festgestellt wurde, gilt es, schnell zu handeln, um die Pflanzen vor ernsten Schäden zu bewahren. Auch hier zeigt sich die Förderung natürlicher Fressfeinde als besonders wirkungsvoll, Schlupfwesten und Raubwanzen bekommen Sie als Larven zu kaufen. Sollten die Schädlinge zur Plage werden und natürliche Gegenmaßnahmen keine Wirkung zeigen, können Sie auch auf Spritzmittel mit dem Wirkstoff „Pyrethrum“ oder mit natürlichen Fettsäuren zurückgreifen, die allerdings auch anderen Insekten, also auch Nützlingen, schaden.

Gerade in Wohnbereichen eignen sich zur Bekämpfung der Mottenschildläuse Gelbtafeln oder Lockstoffsticker, die die Mottenschildläuse anlocken und an denen die unerwünschten Schädlinge haften bleiben.

Tipp: Welche Spritzmittel für die Gartennutzung zugelassen sind, können Sie der Pflanzenschutzmitteldatenbank des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit entnehmen.

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3. Häufige Fragen und Expertenantworten rund um Mottenschildläuse

3.1. Sind Mottenschildläuse giftig?

Sie brauchen keine Angst zu haben – die unbeliebten Fliegen sind nicht giftig und stellen somit weder für Sie, noch für Ihre Kinder oder Haustiere eine Gefahr dar.

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3.2. Auf welchen Pflanzen können Mottenschildläuse vorkommen?

Grundsätzlich sind weiße Fliegen dazu in der Lage, sich von fast jeder Pflanze zu ernähren. So können Sie die Insekten sowohl auf Obst- oder Gemüse-, als auch auf Zierpflanzen antreffen. Selbst Unkräuter können Mottenschildläusen ab und an zum Opfer fallen.

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3.3. Kann man das Obst und Gemüse, das von Mottenschildläusen befallen ist, noch essen?

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Obwohl die kleinen Fliegen unangenehm sein mögen – von Mottenschildläusen befallenes Obst und Gemüse kann noch gegessen werden.

Auch, wenn es im ersten Moment vielleicht eklig klingen mag, stellen sich einige Menschen die Frage, ob das angebaute Obst und Gemüse trotz eines Mottenschildlausbefalls noch genießbar ist – schließlich soll ja nicht die gesamte Arbeit der Aufzucht umsonst gewesen sein. Prinzipiell kann die Ernte noch gegessen werden. Damit jedoch vorher alle Fliegen beseitigt werden, sollten Sie die Lebensmittel ins Wasser legen.

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3.4. Wo kauft man Maßnahmen zur Bekämpfung der Schädlinge?

Sowohl Insektenhotels, als auch Spritzmittel, Lockstoffsticker und Gelbtafeln können Sie im Fachgeschäft oder online zu teilweise sehr günstigen Preisen kaufen. Teilweise bieten aber auch herkömmliche Supermärkte Mittel zur Insektenbekämpfung an. Wie Sie diese verwenden, um schnell und effektiv Ergebnisse zu erzielen, können Sie in verschiedenen Anleitungen im Internet nachlesen.

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3.5. Haben Mottenschildläuse auch einen Nutzen?

So unerwünscht die weißen Fliegen im eigenen Wohnbereich auch sind – neben den zahlreichen negativen Auswirkungen, die die Insekten auf Ihre Pflanzen haben, gibt es auch etwas an Mottenschildläusen, was sie nützlich macht: Ihre süßen Ausscheidungen können von Bienen für die Honigproduktion verwendet werden.

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Bildnachweise: StockAdobe/ Tomasz, stock.adobe.com/Jürgen Kottmann, stock.adobe.com/Amelia, stock.adobe.com/Jürgen Kottmann (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)