Unkraut & Schädlinge

Rüsselkäfer bekämpfen: Eine Anleitung zur Beseitigung der Käferfamilie

  • Der Rüsselkäfer gehört zu den schlimmsten Schädlingen, die sich ein Garten einfangen kann. Er ist zwischen 1,3 und 20 mm groß und leicht an seinem Rüssel zu erkennen, der dem Anzapfen von Pflanzen dient.
  • Es gibt etwa 60.000 Arten von denen knapp 1000 in Deutschland auftreten. Zum Leidwesen der Pflanzenwelt ist diese Käferfamilie die artenreichste: Jeder sechste Käfer ist ein Rüsselkäfer. Der bekannteste ist der Dickmaulrüssler.
  • Es gibt spezialisierte Arten für fast alle Pflanzen, nur zwei werden nicht befallen: Orchideen und Kardengewächse. Warum das so ist, ist nicht bekannt.

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In unserem folgenden Ratgeber zum Rüsselkäfer erklären wir Ihnen, wer alles zur Käferfamilie der Rüsselkäfer gehört, wie man sie im Falle eines Befalls beseitigt und wie man einem solchen Befall vorbeugen kann.

1. Steckbrief: Rüsselkäfer sind die artenreichste Käferfamilie

Bei Rüsselkäfern handelt es sich um eine Käferfamilie, welche in einem Merkmal alle übereinstimmen: Dem Rüssel. Alle Vertreter der Rüsselkäfer haben einen langen, sehr schmalen Rüssel, durch welchen sie Nahrung aufnehmen.

Wir von Heimwerker.de haben Ihnen im Folgenden einen Steckbrief zusammengestellt, welcher die Merkmale der Käferfamilie abbildet:

Kategorie Merkmal
Beschreibung
  • Kleine weiße Larven im Wurzelbereich
  • 1,3 – 20 mm große Käfer an Blättern und Stängeln
Nahrungsquelle
  • Fast alle Pflanzenarten
Symptome
  • Larvenbefall: Hängende und vertrocknende Blätter, trotz ausreichend feuchtem Boden
  • Käferbefall: Rundliche Fraßspuren an den Blatträndern
Vorbeugung
  • Schwierig
  • Angeblich bevorzugen Rüsselkäfer bei der Eiablage lockeren, trockenen Boden; ausreichend und regelmäßig Wässern kann helfen.
Bekämpfung
  • Käfer absammeln
  • Nematoden gegen die Larven über Gießwasser reichen

2. Rüsselkäfer vorbeugen: Stellen Sie Ihnen Fallen

Wie vermehren sich Rüsselkäfer?

Es gibt Rüsselkäferarten, welche sich eingeschlechtlich vermehren. Meistens sind diese Käfer Weibchen, die unbefruchtete Eier in den Boden legen, aus welchen erneut Rüsselkäfer schlüpfen. Pro Weibchen kommt man auf etwa 1.000 Eier, die gelegt werden.

Rüsselkäfer befallen nahezu jede Gartenpflanze, doch besonders beliebt sind Rhododendren, Kirschlorbeer, Eiben, Primeln und Farne. Tagsüber ruhen die Käfer gut getarnt am Boden, erst am Abend werden sie aktiv und hinterlassen kleine rundliche Fraßspuren an den Blatträndern. Charakteristisch für einen Käferbefall ist die Tatsache, dass niemals Löcher in den Blattflächen entstehen.

Ebenfalls scheinen sich die Käfer die Wirtspflanze zu merken, von der sie sich ernähren, denn dort, wo sie schon ein mal waren, tauchen sie auch wieder auf.

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Rüsselkäfer haben kräftige Beine.

Bei einer Lockmethode helfen einfache Bretter oder abdunkelnde Gegenstände, die neben die Pflanzen gelegt werden. Legen Sie in der Nähe betroffener Pflanzen z. B. breitere Holzbretter aus, unter denen sich die Käfer gerne verstecken. Tagsüber wird diese „Falle“ kontrolliert und der schlafende Käfer eingesammelt und entfernt.

Natürlich erwischt man mit dieser Methode nicht alle Käfer, aber ein erster Schritt in die richtige Richtung – ohne Chemie – ist getan. Allerdings müssen Sie die Verstecke täglich kontrollieren, um möglichst viele Käfer zu vernichten bzw. an anderen Stellen auszusetzen.

Eine andere Variante ist es, wenn Sie auf natürliche Feinde setzen. Vögel fressen die kleinen Rüsselkäfer, also können Sie die gefiederten Nutztiere anlocken. Dazu stellen Sie Nistkästen, Vogeltränken und heimische Pflanzen auf, damit sich die Vögel in Ihrem Garten wohlfühlen.

Eichelbohrer sind nicht gefährlich. Sie gehören zur Familie der Rüsselkäfer und bohren tiefe Löcher in unreife Eicheln, wo sie ihre Eier legen. Nach ein paar Wochen schlüpfen Larven. Eichelbohrer sind nicht gefährlich, allerdings sollten Sie die betroffenen Nüsse schnellstmöglich entsorgen.

3. Rüsselkäfer bekämpfen: Setzen Sie auf natürliche Fressfeinde

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Eine wirkliche Anleitung zum Bekämpfen der Rüsselkäfer gibt es nicht, nur verschiedene Methoden, um ihren Befall einzudämmen.

Noch gefräßiger als die Käfer selbst sind ihre Larven. Weibliche Rüsselkäfer legen bis zu 1.000 Eier in der Erde ab, aus denen im Spätsommer die Larven schlüpfen. Das große Problem: Sie leben unterirdisch und fressen hier unbemerkt die Wurzeln und Rhizome von Büschen und Stauden. Häufig werden sie erst entdeckt, wenn es schon zu spät und die Pflanze zu stark geschwächt und nicht mehr zu retten ist.

Es empfiehlt sich, das Übel an der Wurzel zu packen und in Frühjahr und Herbst gezielt die Larven der Käfer zu bekämpfen. Das Mittel der Wahl ist ihr schlimmster Fressfeind, der Fadenwurm. Die sogenannten Nematoden werden in Tongranulat angeboten, das als Gießwasserzusatz über den befallenen Boden verteilt wird.

Geben Sie das aufbereitete Wasser abends über betroffene Gebiete, da die Würmer im Sonnenlicht absterben. Zudem sollte die Bodentemperatur mindestens 12 °C betragen, da die winzigen Fadenwürmer bei niedrigen Temperaturen inaktiv sind. Sind sämtliche Larven aufgefressen, fehlt den Fadenwürmern ihr Futter und sie gehen ein, sodass sich das Bodenklima wieder normalisiert.

Tipp: Da Rüsselkäfer gerne bekannte Pflanzen anfliegen, sollten Sie Ihren Garten nach einem Befall regelmäßig kontrollieren.

4. Weitere Fragen und Antworten rund um das Thema Rüsselkäfer

In diesem Abschnitt unserer Anleitung von Heimwerker.de wollen wir Ihnen zwei weitere Fragen beantworten, die sich unsere Leser zum Thema Rüsselkäfer bekämpfen gestellt haben.

4.1. Wie erkenne ich, ob meine Pflanzen von Rüsselkäfern befallen sind?

Das Fraßbild ist unverkennbar. Untersuchen Sie die Blätter der Pflanze, wenn es sich um Rüsselkäfer handelt, werden an den Blatträndern halbkreisförmige Einbuchtungen zu erkennen sein. Diese sind manchmal tiefer und manchmal eher weniger tief.

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4.2. Können Rüsselkäfer mit ihren Flügeln fliegen?

Manche Unterarten der Rüsselkäfer haben normal entwickelte Flügel, mit welchen sie kurze Strecken fliegend zurücklegen können. Allerdings bleiben diese Käfer lieber auf dem Boden und fliegen nur in Gefahrensituationen. Rüsselkäfer besitzen kräftige, behaarte Beine, mit welchen Sie sich problemlos fortbewegen können.

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Bildnachweise: StockAdobe/ Paul Edick, StockAdobe/v_blinov, StockAdobe/ iredding01, StockAdobe/ SusaZoom (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)