Zierpflanzen

Sternwinde: 4 Hinweise zur Kultivierung der exotischen Kletterpflanze

  • Die Sternwinde, auch Spanische Flagge oder Ipomoea lobata genannt, gehört zu der Gattung der Prunkwinden und stammt ursprünglich aus dem tropischen Amerika.
  • Die Kletterpflanze kann Wuchshöhen von bis zu 5 m erreichen und besticht mit auffälligen Blüten, die sich nacheinander in einem Farbspiel von rot über orange bis gelbweiß öffnen und von Juli bis September blühen.
  • In milden Regionen wächst die Sternwinde ausdauernd, hierzulande wird sie aufgrund ihrer Frostempfindlichkeit meist einjährig kultiviert.

sternwinde
Wegen ihrer gewundenen Wuchsform wird die Sternwinde hin und wieder mit der Stangenbohne verglichen. Tatsächlich ist sie eine Verwandte der Windengewächse und hat große Ähnlichkeit mit der Prunkwinde. Allerdings unterscheidet sich der Blütenstand in jeder Hinsicht von den etwa 400 Arten dieser Gattung. Ein hervorstechendes Merkmal ist der aus der Blüte herausragende Staubbeutel. Die Knospen sind zunächst knallrot, wechseln dann ihre Farbe hin zu orange, voll erblüht zeigen sie ein helles Gelb. Die fleißige Kletterpflanze mit dem aparten Blütenschmuck bildet schon nach kurzer Zeit einen guten Sichtschutz.

Entscheiden Sie sich dazu, eine Sternwinde zu kaufen, so gibt es einige Pflegemaßnahmen zu beachten, um sich an der üppigen Blüte dieser extravaganten Kletterpflanze zu erfreuen. Wir erläutern Ihnen, wie der ideale Standort aussieht, in welchem Ausmaß Wasser- und Nährstoffzugaben erforderlich sind und wie Sie aus Ihrer Sternwinde neue Pflanzen heranziehen können.

1. Sonniger, geschützter Standort mit Rankhilfe

Sternwinde locker anbinden

Bei besonders breiten Rankgerüsten oder wenn Sie die Pflanze in eine ausgewählte Wuchsrichtung lenken möchten, können Sie die Sternwinde locker an ihre Kletterhilfe anbinden, beispielsweise mit Kokosseil oder anderen Pflanzenbändern.

Sonnig, wind- und möglichst regengeschützt sieht der ideale Standort für die außergewöhnliche Kletterpflanze aus. Die Sternwinde braucht eine Rankhilfe, an der sie mit sich windenden Trieben emporklettern kann. Das kann eine Pergola, Gerüst oder das Geländer am Balkon sein. Auch als dekorativer Sichtschutz oder zum Begrünen von Zäunen bietet sich die Sternwinde an.

Auf kalte und nasse Witterung reagiert die Pflanze empfindlich, die Blütenbildung ist dann stark beeinträchtigt. Hitze und ebenso die pralle Mittagssonne übersteht die Sternwinde dagegen einwandfrei, vermutlich weil sie aus ihrer tropischen Herkunft solche extremen Wetterbedingungen gewöhnt ist.

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Als Pflanzsubstrat ist eine durchlässige, humose Einheitserde zu empfehlen. Wird die Sternwinde im Kübel kultiviert, eignet ich eine kompostreiche Erde, die das zügige Wachstum der Pflanze fördert. Kalkhaltiges Substrat bekommt der Sternwinde ebenfalls gut.

sternwinde kletterpflanze im garten

Wer die Sternwinde kauft, erhält einen Blickfang für Garten und Balkon.

2. Pflege der Sternwinde: Mäßig gießen und wöchentlich düngen

Auch während der Wachstumszeit ist die Pflanze nur mäßig zu gießen, ihr Wasserbedarf ist relativ gering. Ihre Wurzeln dürfen aber dennoch niemals austrocknen und müssen stets vor Staunässe bewahrt werden. Während der Sommermonate können Sie den Boden rund um die ausgepflanzte Sternwinde mulchen, damit Feuchtigkeit besser gespeichert wird.

Die Sternwinde ist nährstoffhungrig und muss einmal wöchentlich gedüngt werden, um schnell hoch zu wachsen. Empfehlenswert ist ein kaliumreicher Dünger mit genügend Phosphoranteil. Diesen können Sie mit dem Gießwasser verabreichen, um die Entwicklung vieler gesunder Doldenblüten anzuregen.

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Da die Sternwinde nicht winterhart ist, wird sie hierzulande üblicherweise einjährig kultiviert, in ihrer Heimat wächst sie aber mehrjährig. Je nachdem, ob Ihre Sternwinde ins Freiland gepflanzt wurde oder im Topf wächst, können Sie dennoch einige Maßnahmen ergreifen, um die Sternwinde zu überwintern und sich im nächsten Jahr erneut an ihrer Blütenpracht erfreuen zu können. Wir fassen Ihnen dazu kurze Anleitungen zusammen:

Kultivierung Überwinterung
Sternwinde im Topf
  • wird vor dem ersten Frost ins Haus geholt
  • überwintert hell bei 10 bis 15 °C
  • benötigt viel Frischluft, reduzierte Wassergaben und keinen Dünger über die Wintermonate
Sternwinde im Freiland
  • kann bei bis zu -5 °C in milden Regionen draußen überwintern
  • muss vorab bis auf den Wurzelstock zurückgeschnitten werden
  • Boden sollte mit einer Laubschicht gemulcht werden
sternwinde feuerzunge

Die Ranken der Sternwinde sollten Sie von Anfang an zum Gitter oder der gewählten Rankhilfe hinleiten.

3. Sternwinde vermehren mit Stecklingen oder Samen

Möchten Sie günstig neue Sternwinden heranziehen anstatt sie zu kaufen, stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Das Vermehren mittels Aussaat oder durch Stecklinge der Mutterpflanze.

3.1. Vermehrung mittels Samen

Samen der Sternwinde können Sie im Fachhandel bei einer Kaufberatung erwerben und ab März oder April in einem Frühbeet oder in Anzuchtgefäßen auf der Fensterbank aussäen. Lassen Sie die Samen vorab eine Nacht lang in lauwarmem Wasser einweichen.

Hinweis: Theoretisch kann eine Vermehrung auch erfolgen, indem Sie die Samen ernten, die an der Mutterpflanze ausgebildet werden, jedoch lassen die heimischen Witterungsverhältnisse meist keine vollständige Reife der Blüten zu.

Bei einer Temperatur von 20 °C keimen die Samen bereits nach etwa 14 Tagen. Dann können die Jungpflanzen mit einem Stab als Kletterhilfe in einzelne Töpfe umgepflanzt werden und bei 12 bis 15 °C weiter gedeihen. Nach ca. einem Monat dürfen auch die jungen Sternwinden regelmäßig gedüngt werden, um ihr Wachstum voranzutreiben, und ab Mai ins Freie gesetzt werden.

3.2. Vermehrung durch Stecklinge

Alternativ können Sie im Frühjahr weiche Stecklinge, also rankende Triebe, von der Mutterpflanze mit einem scharfen Messer abschneiden. Diese werden dann in Anzuchterde gesteckt und das Substrat ausreichend feucht gehalten. Bei einer soliden Luftfeuchtigkeit bilden die Stecklinge schnell Wurzeln aus und können im nächsten Frühjahr ins Freie gepflanzt werden.

sternwinde pflege

Mit einem Farbverlauf von Rot zu Orange-Gelb erinnert die Sternwinde an die spanische Flagge.

4. Weitere Informationen zur Sternwinde und ihrer Pflege

Zum Abschluss möchten wir von Heimwerker.de Ihnen weitere wissenswerte Fragen rund um die Ipomoea und ihre Kultivierung in heimischen Gärten beantworten, die interessant für Sie sein können, wenn Sie eine Sternwinde kaufen möchten.

4.1. Was sind beliebte Sorten der Sternwinde?

Eine häufig vertretene Sorte ist die Sternwinde ‚Feuerzunge‘, die mit rispenartigen cremeweißen bis roten Blüten Balkone, Wände, Terrassen und Spaliere schmücken kann. Sie wächst bis zu 2 m hoch und ist äußerst schnellwüchsig. Die Sorte ‚Jungle Queen‘ trägt gelbe bis weiße Blüten und wird bis zu 5 m hoch, ‚Firecracker Vine‘ bis zu 3 m bei röhrenförmigen Blütenständen in Farbvariationen von Hellgelb bis Ziegelrot.

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4.2. Eignet sich die Sternwinde für einen bienenfreundlichen Garten?

Die aus den Blüten herausragenden Staubblätter der Sternwinde sind für Bienen und andere Insekten sehr gut zu erreichen, daher eignet sich die Kletterpflanze auch ideal für einen bienenfreundlichen Garten.

Achtung: Für Kleintiere und Menschen ist zumindest der Verzehr der Sternwinde giftig. Ein Hautkontakt stellt in der Regel keine Gefahr dar.

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Bildnachweise: stock.adobe.com/ChrWeiss, stock.adobe.com/photlook, stock.adobe.com/tom, stock.adobe.com/waldwiese (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)