Strauchveronika: 5 Tipps zum Pflegen und Überwintern der Hebe-Pflanze
- Der lateinische Name dieser Pflanze – „Hebe“ – stammt aus der griechischen Mythologie und geht auf die Göttin der Jugend zurück. Sie gehört der Pflanzengattung Ehrenpreis (lat. „Veronica“) an und umfasst über 140 verschiedene Sorten.
- Die im Volksmund „Strauchveronika“ genannte Pflanze kommt ursprünglich aus Neuseeland und wird je nach Art zwischen 20 und 100 cm groß. Es gibt bedingt winterharte, immergrüne und blühende Sorten.
- Die Blätter der Strauchveronika sind ledrig glänzend. Die Blütezeit der Strauchveronika ist zwischen Juli und Oktober, in der sie Blüten in Weiß, Violett oder Rot ausbildet. Diese zeigen sich in achselständigen Trauben oder Ähren.
Die Strauchveronika ist eine vielseitige Zierpflanze. Je nach Sorte können die Blätter dunkel- oder hellgrün sein, bunt gefärbt oder außergewöhnlich panaschiert. Und auch ihre Blüten lassen in der Bandbreite der Farbtöne nicht zu wünschen übrig. Allerdings blühen nicht alle Hebe-Pflanzen, so manche Strauchveronika verziert Gärten und Balkone als immergrüner Bodendecker. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Sorten der neuseeländischen Strauchveronika, warum sie im Kübel bessere Überlebenschancen hat und wie Sie aus einer Pflanze neue Strauchveroniken heranzüchten können.
1. Sorten der Strauchveronika: Nur bedingt winterhart
Die unterschiedlichen Sorten der Strauchveronika bestechen mit ihren außergewöhnlichen und auffallenden Farbgebungen. Von intensivem Blau über Violett bis zu einem leuchtenden Rot sind die verschiedensten Nuancen unter den über 140 Sorten vertreten. Auch wenn einige der Strauchveronika-Sorten als winterhart gekennzeichnet werden, trifft dies bei allen Pflanzen der Gattung nur bedingt zu.
Grundsätzlich gilt zwar, dass kleinblättrige Sorten Kälte besser vertragen als großblättrige Hebepflanzen, jedoch dürfen die Temperaturen auch für diese bedingt winterharten Strauchveronika-Sorten nicht unter minus fünf Grad fallen. Generell vertragen sie Minustemperaturen nur für eine kurze Zeit und sollten idealerweise frostfrei überwintern, um im nächsten Jahr Balkon und Garten wieder mit farbenfrohen Blüten zu schmücken. Wir stellen Ihnen einige der beliebten Strauchveronika-Sorten nachfolgend vor:
Sorte | Eigenschaften |
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Strauchveronika ‚Green Globe‘ |
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Strauchveronika ‚Frozen Flame‘ |
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Strauchveronika ‚Magicolors‘ |
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Strauchveronika ‚Pink Paradise‘ |
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Strauchveronika ‚James Stirling“ |
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Strauchveronika ‚Variegata‘ |
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Die Strauchveronika ‚Green Globe‘ verziert Gärten als immergrüner Bodendecker ohne dabei Blüten zu tragen.
2. Strauchveronika windgeschützt und hell pflanzen
Für den Standort der Strauchveronika sollte ein heller, aber vor direkter Sonneneinstrahlung geschützter Ort ausgewählt werden. Im Balkonkasten oder im Kübel sollte sie geschützt vor Wind, Temperaturen über 20 Grad und Starkregen stehen. Die Strauchveronika fühlt sich in einer lockeren, mäßig nährstoffreichen Erde wohl, verträgt aber nur wenig Kalk. Idealerweise wird der Boden mit etwas Sand oder Kies angereichert, um eine Durchlässigkeit zu gewährleisten und Staunässe zu vermeiden.
Der bevorzugte Zeitpunkt, um eine Strauchveronika einzupflanzen, liegt in den Monaten zwischen Mai und September. Achten Sie beim Gefäß für die Pflanze darauf, dass das Pflanzloch in etwa der doppelten Ballengröße der Strauchveronika entspricht. Möchten Sie mehrere Sorten nebeneinander pflanzen, sollte der Abstand zwischen zwei Hebe-Pflanzen etwa der halben Wuchshöhe dieser betragen.

Mit hellrosa bis pinken Blüten kann die Strauchveronika während der Blütezeit zum Hingucker im Garten werden.
3. Ausgewogene Bewässerung und mäßig düngen
Die Strauchveronika verträgt weder Staunässe, noch anhaltende Trockenheit, weswegen ihr Erdboden gleichmäßig feucht gehalten werden sollte. Die oberste Schicht des Substrats darf dabei bis zum nächsten Gießvorgang maximal leicht antrocknen. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, können Sie die Strauchveronika auch regelmäßig mit Wasser besprühen.
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Insbesondere während der Wachstumsphase ist ein regelmäßiges Gießen essenziell, damit Ihre Strauchveronika gedeiht. Für Kübelpflanzen ist zudem eine Nährstoffzugabe von Vorteil. Düngen Sie die Strauchveronika im Topf oder Kübel im Frühjahr mit einem Langzeitdünger in Form von Granulat oder Stäbchen.
Freilandpflanzen sollten im ersten Jahr bei einer nährstoffreichen Erde zunächst noch gar nicht gedüngt werden, erst ab dem zweiten Jahr darf etwas Kompost oder Hornspänen mit in die Erde eingearbeitet werden. Die Nährstoffzugaben sollten also recht verhalten erfolgen, da die Strauchveronika bei hohen Düngermengen zwar stark in Höhe und Breite wächst, allerdings kaum noch Blüten ausbildet.

Die Strauchveronika setzt auch als Herbstdeko mit ihren bunten Blättern tolle farbliche Akzente.
4. 4 Tipps, damit die Strauchveronika den Winter übersteht
Wie bereits erwähnt, halten Strauchveronika-Pflanzen kalte Temperaturen nur bedingt aus und überleben anhaltende Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nicht. Dennoch gibt es einige Tipps, mit denen Ihre Strauchveronika auch im nächsten Frühjahr wieder aufblühen kann.
4.1. Strauchveronika im Freien überwintern
In wärmeren Regionen und bei milden Wintern hat die Strauchveronika relativ gute Chancen, den Winter ohne Schäden zu überstehen. Dennoch benötigt sie einen gewissen Schutz bei kühleren Temperaturen, beispielsweise durch das Mulchen. Dafür können Sie die Pflanze am Boden mit einer Decke aus Rasenschnitt, Laub oder Tannenzweigen bedecken. Das gilt allerdings nur für Strauchveroniken, die ins Freiland gepflanzt wurden, Kübelpflanzen sollten bei frostigen Temperaturen ins Haus geholt werden. Beim Überwintern der Strauchveronika gilt: Je kälter der Standort, desto weniger sollte sie gegossen werden.
Tipp: Auch Fichtenreisig eignet sich wunderbar zum Mulchen der Strauchveronika. Aufgrund seiner dichten Benadelung schützt er als Bodenschicht ausgelegt Pflanzen vor Frost und Kälte.
4.2. Strauchveronika im Kübel braucht ein Winterquartier

Die Pflege der Strauchveronika ist im Winter bescheiden, es wird lediglich ein heller und kühler Standort im Haus benötigt.
Das Winterquartier für die Strauchveronika sollte nicht zu warm sein, denn dann kommt es meist zu einem hohen Blattverlust. Ideal ist eine Temperatur von etwa 10 Grad an einem hellen Standort, beispielsweise im Treppenhaus oder unbeheizten Wintergarten. Auch beim Überwintern bevorzugt die Strauchveronika eine hohe Luftfeuchtigkeit und kann also den Winter über weiterhin mit Wasser besprüht werden. Nach der Blüte macht die Hebe eine Winterpause und blüht erst im Frühjahr wieder aus.
Auch der Balkonkasten mit Strauchveroniken sollte ins Haus geholt werden, wenn die Temperaturen anhaltend unter Null sinken. Mehrere Pflanzen können dafür auch in Einzelgefäße umgetopft werden, um im Haus Platz zu sparen. Die Strauchveroniken benötigen Licht mit Werten von mindestens 1.500 Lux. Ist es an dem ausgewählten Plätzchen nicht hell genug, können Sie mit künstlichen Pflanzenstrahlern aushelfen.
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4.3. Im Winterquartier mäßig bewässern und auf Düngen verzichten
Im Winter benötigt die Strauchveronika deutlich weniger Gießwasser. Gießen Sie die Pflanze erst, wenn mehrere Zentimeter der Oberfläche vollständig trocken sind, und besprühen Sie sie für eine höhere Luftfeuchtigkeit. Auf das Düngen kann während der Ruheperiode vollständig verzichtet werden. Pflegefehler erkennen Sie beispielsweise an vertrockneten Blättern, die für einen zu warmen Standort oder zu geringe Luftfeuchtigkeit sprechen oder an Blattfall, was für einen zu dunklen oder kalten Standort spricht.
4.4. Erst nach der Winterpause Strauchveronika schneiden
Strauchveronika zurückschneiden ist nicht notwendig
Grundsätzlich muss eine Strauchveronika nicht zurückgeschnitten werden, da sie nur sehr langsam wächst. Sie gelten aber als sehr schnittverträglich und wachsen umso buschiger nach, wenn sie gelegentlich einen moderaten Schnitt verpasst bekommen. So wird zudem das Risiko verringert, dass die Hebe von unten her verkahlt.
Insbesondere, wenn die Pflanze im Freien überwintert, darf Sie nicht vor der Kälteperiode im Herbst zurückgeschnitten werden. Die Strauchveronika ist dann noch anfälliger für Frostschäden und das Erfrieren. Im zeitigen Frühjahr können erfrorene oder abgestorbene Triebe vorsichtig abgeschnitten werden.
Zudem können lange und unverzweigte Triebe eingekürzt werden, um ein buschiges Wachstum zu fördern. Gänzlich verholzte Triebe sollten mit einem scharfen Messer abgeschnitten und sehr dicke Äste mit einer Säge gekürzt werden. Putzen Sie außerdem Verblühtes aus, um die Blütenneubildung in der Wachstumsperiode voranzutreiben.
Im Frühjahr sollte die Strauchveronika zudem langsam wieder an höhere Temperaturen gewöhnt werden. Dafür wird Sie zunächst vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt und an ein halbschattiges Plätzchen gestellt. Bei Bedarf kann Sie ab Mai in ein etwas größeres Gefäß mit Einheitserde umgetopft werden.

Warten Sie mit einem Rückschnitt bis zum Frühjahr ab und entfernen erst dann störende oder vertrocknete Teile der Strauchveronika.
5. Strauchveronika in 5 Schritten über Kopfstecklinge vermehren
Es ist einen Versuch wert, die Strauchveronika im Frühjahr durch Stecklinge in sandiger Erde heranzuziehen, da sie zwar eine mehrjährige Pflanze ist, aber dennoch eine recht kurze Lebenszeit von nur ca. fünf Jahren erwartet wird. Um günstig lange etwas von Ihrer Pflanze zu haben, können Sie sie also vermehren, bevor sie sich dem Ende zuneigt, und zwar unter Folie bei einer Bodentemperatur von 20 °C. Wir geben Ihnen dazu eine Anleitung mit an die Hand:
- Im Winter oder Spätsommer kräftige und gesunde Triebspitzen der Strauchveronika abschneiden: Bei kleinblättrigen Sorten ca. 5 cm, bei großblättrigen Pflanzen ca. 15 cm lange Triebe.
- Untere Blätter mit einem scharfen Messer entfernen.
- Kopfstecklinge bis kurz vor dem ersten Blattpaar in ein feuchtes Anzuchtsubstrat setzen.
- Sommerstecklinge können gegen Ende September umgetopft werden und in ein Winterquartier verfrachtet werden, Winterstecklinge sollten erst im Frühjahr umgepflanzt werden.
- Entspitzen Sie die Jungpflanzen regelmäßig, um Verzweigungen anzuregen.

Ob Strauchveronika mit weißen, pinken oder blauen Blüten – es lohnt sich, den Aufwand zu betreiben, die Strauchveronika zu vermehren.
6. Weitere Fragen und Antworten rund um die Hebe bzw. Strauchveronika
Im Anschluss beantworten wir von Heimwerker.de Ihnen weitere interessante Fragen, die Sie interessieren könnten, wenn Sie sich eine Strauchveronika zulegen möchten.
6.1. Kann die Strauchveronika auch als Zimmerpflanze kultiviert werden?
Da die neuseeländische Strauchveronika keine Temperaturen über 20 °C verträgt und während der Ruheperiode bei maximal 10 °C überwintert, eignet sie sich nicht als Zimmerpflanze. Lediglich in einem unbeheizten Wintergarten können ideale Bedingungen für die Pflanze geschaffen werden.
» Mehr Informationen6.2. Welche Strauchveronika-Sorten sind rotlaubig?
Einige der beliebten Sorten der Strauchveronika sind rotlaubig, unter anderen auch die Strauchveronika ‚Magicolors‚, deren Blätter sich im Winter rot bis lila färben. Die Strauchveronike ‚Frozen Flame‘ trägt grünweiße Blätter, die dank der dunkelrosa Triebspitzen rötlich schimmert. Lassen Sie sich im nächsten Gartencenter eine Kaufberatung geben, um sicherzugehen, dass Sie eine rotlaubige Pflanze kaufen.
» Mehr Informationen6.3. Ist die Strauchveronika giftig?
Weder in Blättern, Blüten noch in anderen Pflanzenteilen der Strauchveronika sind giftige Stoffe enthalten. Sie kann daher bedenkenlos auch in der Umgebung von Kindern oder Haustieren kultiviert werden.
» Mehr InformationenBildnachweise: stock.adobe.com/ tina7si, stock.adobe.com/brudertack69, stock.adobe.com/ Sarawut, stock.adobe.com/Petra Schueller, stock.adobe.com/nool, stock.adobe.com/Martina, stock.adobe.com/Maksims (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als Heimwerker unterstütze ich seit Juli 2021 mit meiner Expertise zu Freizeitartikeln, Ernährung und Nachhaltigkeit. Zudem verfüge ich über umfangreiches Wissen in den Bereichen Organisation, Einrichtung und Gartengestaltung. Durch mein Linguistik-Studium habe ich große Freude daran, Texte zu den verschiedensten Themen zu schreiben und zu lektorieren.
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