Tacitus: 6 Tipps zur Pflege der unkomplizierten Sukkulente
- Die Tacitus ist eine sukkulente Rosettenpflanze und eine stille Schönheit. Sie stellt keine großen Pflegeansprüche und eignet sich auch für Pflanzenliebhaber ohne grünen Daumen.
- Während ihrer Blütezeit von April bis Juni erscheinen rosa Sternblüten an der Tacitus. Diese sitzen an langen, dünnen Stängeln und wachsen seitlich aus der schönen Rosette.
- Die Tacitus, auch unter dem Namen Graptopetalum bellum bekannt, stammt ursprünglich aus Mexiko und ist an extreme Lebensbedingungen angepasst. Sie verträgt lange Phasen der Trockenheit, extreme Sonne und nährstoffarme Böden.
Die Tacitus ist ein wahrer Überlebenskünstler. Wie alle Sukkulenten ist sie eine saftreiche Pflanze, die Wasser in ihren Pflanzenteilen speichert und so auch längere Trockenperioden einwandfrei überlebt. Und auch sonst ist sie in ihrer Pflege nicht sehr anspruchsvoll, was die Graptopelatum besonders beliebt bei Laien der Pflanzenkunde macht. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, welche Pflegefehler der Tacitus dennoch schaden können, wie Sie die Pflanze zum Ausbilden zahlreicher Blüten anregen können und warum sich das Vermehren der Tacitus besonders einfach gestaltet.
1. Tacitus Bellum: Sukkulente mit dekorativen Blüten
Fundort der Tacitus
Die Tacitus bellum wurde 1972 von Alfred Bernhard Lau im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua entdeckt. Dort wächst sie in den Bergen in Höhenlagen von 1600 Metern. Bisher gilt dies auch als der einzige Fundort der Tacitus in freier Natur.
Die besondere Zimmerpflanze ist ein Dickblattgewächs, das kompakt und rosettenartig wächst. Die flach wachsende Staude wird maximal 10 cm hoch, wobei die dicken, lanzettlichen Blätter bis zu 20 cm in die Breite wachsen können und sich dachziegelartig anordnen. Die extravagante Wuchsform der Tacitus ist einer der Gründe für ihre Beliebtheit. Ihre grünen, fleischigen Blätter verändern sich farblich je nach Lichtverhältnissen und nehmen so Weiß-, Blau- oder Grautöne an.
Aus der Rosette wachsen im Frühjahr zahlreiche sternförmige Blüten heraus, die verzweigt an einem 10 bis 25 mm langem Blütenstiel sitzen. Meist handelt es sich um 5-zählige Blüten in einem leuchtenden Rosaton ohne intensiven Duft. Eine einzelne Blüte der Tacitus hält üblicherweise nicht viel länger als ein bis zwei Tage, dafür bilden sich während der Blütezeit aber stetig neue Exemplare mit weiß-gelben Pollenknollen.

Wird die Tacitus nicht als Zimmerpflanze gehalten, ist die kleine Sukkulente nur in den Bergregionen Mexikos aufzufinden.
2. Pflege der Tacitus: 6 Tipps für die wiederkehrende Blütenpracht
Die mehrjährige Tacitus bringt den großen Vorteil mit, dass sie nicht viel Pflege beansprucht und sich somit, wie viele weitere Sukkulenten-Arten, ideal für Pflanzen-Anfänger eignet. Da sie durch ihre Herkunft auch Perioden der Trockenheit gut überstehen kann, verzeiht sie es meist problemlos, wenn die Erde vollständig trocknet. Lediglich zu viel Wasser schadet der Tacitus und kann zu Wurzelfäulnis führen.
2.1. Tacitus verträgt Sonne und liebt Frischluft

Je heller der Standort der Graptopetalum, desto ausgeprägter ist die Blattfärbung.
Für den Standort der Tacitus eignet sich ein luftiges Plätzchen bei einer Zimmertemperatur oder etwas wärmeren Temperaturen um 21 bis 24 °C. Ideal ist ein halbschattiger Ort im Haus, aber auch direkte Sonneneinstrahlung schadet der Pflanze nicht. Eine helle, lichterfüllte Umgebung sorgt bei den Blättern der Sukkulente für eine graugrüne Blattfärbung.
Wir empfehlen Ihnen einen Platz am Südfenster mit leichter Beschattung während der prallen Mittagssonne. Sorgen Sie am Standort für regelmäßige Frischluftzufuhr. Ab Anfang des Sommers, wenn die Temperaturen auch nachts nicht unter 17 °C fallen, kann die Tacitus bei Möglichkeit auch auf dem Balkon kultiviert werden.
Wichtig: Wird die Tacitus im Topf in den Garten oder auf den Balkon gestellt, braucht sie einen warmen und vollständig regengeschützten Standort. Da die Tacitus nicht winterhart ist, muss sie ab Herbst für ihr Winterquartier wieder ins Haus geholt werden.
2.2. Tacitus gießen: regelmäßig, aber mit wenig Wasser
Zwar benötigt die Tacitus als Sukkulente wenig Wasser, muss jedoch regelmäßig gegossen werden. Achten Sie darauf, dass Blätter und Blüten nicht mit Wasser in Berührung kommen, sonst entstehen unschöne Flecken. Um das Wasser, bestenfalls Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser, direkt auf die Erde zu geben, eignet sich eine Gießkanne mit einem langem Auslauf.
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Testen Sie die Erde der Tacitus vor jedem Gießvorgang auf leichte Trockenheit – sollte sie noch feucht sein, können Sie die Wasserzugabe getrost ausfallen lassen. Auf zusätzliches Besprühen der Pflanze kann außerdem verzichtet werden, da die Tacitus keinen Wert auf hohe Luftfeuchtigkeit legt. In den Wintermonaten wird nur so viel gegossen, dass die Blätter nicht schrumpfen.
2.3. Bildung neuer Blüten durch Ausputzen anregen

Die jungen Blüten der Tacitus erstrahlen in Farbnuancen von Hellrosa bis kräftig Pink.
Die kleine Rosettenpflanze wird nicht zurückgeschnitten – stattdessen können Sie verwelkte Blüten der Tacitus wiederholt ausputzen, um die Bildung neuer Exemplare anzuregen. Dafür benutzen Sie einfach Ihre Finger und brechen die Blüte aus. Damit sorgen Sie gleichzeitig auch für ein gepflegtes optisches Erscheinungsbild der Zierpflanze.
Ältere Exemplare der Tacitus werfen eventuell vermehrt Blätter ab, was ein Zeichen dafür ist, dass ihr Ende naht. Ist dies der Fall, sollten Sie möglichst viele Ableger aus der Pflanze gewinnen, die Ableger der Tacitus bewurzeln lassen und diese zum Heranzüchten einer neuen Sukkulente nutzen. In Kapitel 3 erklären wir Ihnen, wie das Vermehren der Tacitus gelingt.
2.4. Nährstoffzugaben von Frühling bis Herbst
Während der Hauptwachstumsphase von März bis Oktober sollten Sie die Tacitus düngen, etwa im Abstand von zwei bis vier Wochen. Dazu nehmen Sie einen Kakteendünger, da ein solcher Dünger auf die speziellen Nährstoffbedürfnisse von wasserspeichernden Sukkulenten ausgelegt ist. Da die Tacitus keine normale Grünpflanze ist, würde ein handelsüblicher Blumendünger ihr nicht gerecht werden.
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2.5. Winterquartier der Tacitus: Kühl und hell lagern

Während der Ruheperiode im Winter bildet die Tacitus keine Blüten mehr aus.
Ab Oktober sollte die Temperatur um die Tacitus deutlich kühler, etwa bei 3 bis 8 °C, sein. Darunter dürfen die Temperaturen nicht liegen, da die Tacitus nicht frostbeständig ist. Wir empfehlen für das Winterquartier einen sonnigen Fensterplatz, beispielsweise im unbeheizten Treppenhaus oder in einer frostfreien Garage, in der mit einer Pflanzenlampe für die nötige Helligkeit gesorgt werden kann. Die kühle Überwinterung gewährleistet eine Wachstumspause und garantiert das Blühen der Tacitus im nächsten Jahr.
Während dieser Zeit sollten Sie die Tacitus nur so viel gießen, dass die Erde nicht vollständig austrocknet. Auf Nährstoffzugaben wird im Winter vollständig verzichtet. Zu Beginn des Frühlings können Sie sich nach der Winterruhe über eine üppige Blüte an Ihrer Tacitus freuen.
2.6. Umtopfen, wenn Gefäß durchwurzelt ist
Da die Tacitus zwar nicht besonders hoch wächst, dafür aber zügig in die Breite geht, sollte sie im Frühjahr, etwa im März, bei Bedarf in ein größeres Pflanzengefäß umgetopft werden. Dafür eignen sich flache Pflanzschalen oder ein niedriger Topf. Wir geben Ihnen dazu eine kurze Anleitung mit an die Hand:
- Begutachten Sie zunächst, ob ein Umtopfen überhaupt notwendig ist: Ist das Gefäß der Tacitus vollständig bewurzelt, muss ein größerer Topf her.
- Füllen Sie in den neuen Topf der Tacitus eine Schicht aus Tonscherben, um den Wasserabzug zu verbessern.
- Mischen Sie Einheitserde mit Sand und füllen diese über die Drainageschicht.
- Nehmen Sie die Tacitus vorsichtig am Stamm aus dem alten Gefäß heraus und platzieren sie mittig im neuen Topf.
- Füllen Sie nun frisches Substrat um die Pflanze herum ein. Gegossen wird erst eine Woche nach dem Umtopfen.
Wichtig dabei ist, dass die Pflanze ebenso tief in die Erde gesetzt wird, wie sie zuvor im alten Gefäß saß, und ein Topf mit Abzugslöchern verwendet wird, damit die Tacitus keiner Staunässe ausgesetzt wird. Seitentriebe dürfen dabei nicht in der Erde vergraben liegen.
Tipp: Wählen Sie beim Umtopfen einen Topf aus, in dem zwischen den Blättern der Sukkulente und dem Gefäßrand ein Freiraum von mindestens 2 cm besteht. So wird es später leichter, die Tacitus zu gießen, ohne dass ihre Blätter mit Wasser in Berührung kommen.
Achten Sie außerdem darauf, dass in den ersten drei bis vier Wochen nach dem Umtopfen keine pralle Sonne auf die Tacitus scheint. Erst wenn das neue Gefäß der Tacitus bewurzelt wurde, ist die Pflanze kräftig genug, um auch der direkten Sonneneinstrahlung standzuhalten.

Topfen Sie Ihre Tacitus um, wenn das alte Gefäß zu klein wird, damit Sie die schöne Blütenpracht im nächsten Jahr aufrechterhalten können.
3. Tacitus vermehren: Kindel bewurzeln leichter als Blattstecklinge
Um neue Pflanzen aus der Tacitus herauszuziehen, haben Sie zwei Möglichkeiten: Zum einen können Sie Ableger aus den Blattstecklingen der Tacitus gewinnen, zum anderen ist das Vermehren der Tacitus durch sogenannte Kindel möglich. Dabei handelt es sich um einen kleinen Klon der Mutterpflanze, der sich neben dem Haupttrieb ausbildet und meist auch schon Wurzeln austreibt. Wir stellen Ihnen die beiden Optionen zur Vermehrung Ihrer Tacitus übersichtlich vor:
Art der Vermehrung | Details |
---|---|
Vermehrung durch Blattstecklinge |
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Vermehrung durch Kindel |
|
Da die Kindel eventuell schon Wurzeln oder aber Wurzelansätze besitzen, ist die Vermehrung auf diese Weise meist erfolgsversprechender. Die Kindel der Tacitus bewurzeln im frischen Substrat leichter und schneller als Blattstecklinge. Dennoch bieten beide Vorgehensweise günstige Optionen, um lange Freude an den Tacitus-Pflanzen zu haben, ohne sich zwingend ein neues Exemplar kaufen zu müssen.

Pflanzen Sie die Tacitus am besten in ein niedriges Gefäß mit etwas Platz an den Seiten.
4. Weitere interessante Fragen und Antworten bezüglich Tacitus-Pflanzen
Abschließend beantworten wir von Heimwerker.de Ihnen weitere Fragen rund um die besondere Sukkulente.
4.1. Ist die Tacitus giftig für Menschen?
Sukkulente Dickblattgewächse gelten grundsätzlich als ungiftig bis maximal leicht giftig. Von der Tacitus geht somit keine Gefahr aus, solange kein übermäßiger Verzehr stattfindet, was für Mensch und Tier relativ unwahrscheinlich ist. Bei Hautkontakt wirkt die Tacitus nicht giftig, sodass sie einwandfrei ohne Handschuhe angefasst werden kann.
» Mehr Informationen4.2. Welche Temperaturen verträgt die Tacitus?

Die Tacitus gedeiht bei Zimmertemperaturen am besten, hält aber auch wärmere Bedingungen aus.
Die Tacitus gedeiht am besten bei Temperaturen zwischen 18 und 25 °C, während der Kälteperiode sind 3 bis 8 °C ideal. Heiße Sommertage mit über 30 °C verkraftet sie gelegentlich auch, allerdings sollte ihr dann mit einem schattigen Plätzchen etwas Abkühlung gegönnt werden. Unter 0 °C überlebt die Sukkulente normalerweise nicht, da sie nicht winterhart ist.
» Mehr Informationen4.3. Was für ein Substrat wird benötigt, um die Tacitus einzupflanzen?
Die Erde der Tacitus sollte eine organisch-mineralische Mischung mit einem pH-Wert zwischen 6,5 bis 7,2 sein. Dafür kann beispielsweise 60 % Kakteenerde mit 40 % mineralischem Substrat, also Lavagranulat oder Bims-Kies, und etwas Sand gemischt werden. Im Zweifelsfall können Sie sich für die optimale Zusammensetzung aber auch einfach eine Kaufberatung im nächsten Gartencenter geben lassen.
» Mehr InformationenBildnachweise: stock.adobe.com/hawanafsu, stock.adobe.com/simona, stock.adobe.com/Xtase, stock.adobe.com/ Mikhail, stock.adobe.com/Anna, shutterstock.com/Kateryna Puchka, stock.adobe.com/Anna, stock.adobe.com/ziopoldaccio (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Mein umfangreiches Wissen als Gartenenthusiastin und meine Fachkenntnisse im Bereich Gartenbedarf ermöglichen es mir, anderen Menschen dabei zu helfen, ihre Gärten bestmöglich zu gestalten und zu pflegen. Mein Weg führte mich vom leidenschaftlichen Hobbygärtnern zur Autorin. Mit meinen detaillierten Produktbewertungen, Vergleichen und Tipps unterstütze ich Hobbygärtnerinnen dabei, die richtigen Entscheidungen für ihr grünes Paradies zu treffen. Mein Ziel ist es, Gartenliebhaberinnen zu inspirieren und ihnen dabei zu helfen, ihre Gärten zu verschönern.
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