Unkrautbestimmung: 5 Tipps zum Erkennen von Wildpflanzen
- Unkraut ist zwar für die Optik im Garten und im Rasen kein Glück, dennoch werden vielen Unkräutern heilende Eigenschaften zugesprochen, welche Sie sich zunutze machen können. Beispielsweise bei Wunden, Verdauungsbeschwerden oder Harnwegsinfekten.
- Viele der Unkräuter sind essbar. Gerade als Topping für Salate oder in Smoothies sind sie genießbar. Stellen Sie allerdings sicher, dass Sie das Unkraut korrekt bestimmt haben, bevor Sie es verzehren.
- Eine Universallösung gegen Unkraut gibt es nicht. Sie können nur durch einige bestimmte Pflanzen dafür sorgen, dass Unkrautsamen erschwert einen Platz zum Wachsen finden.
Unkraut ist in der Regel nicht erwünscht und jeder Hobbygärtner ärgert sich über die wachsenden Wildpflanzen. Meist kennt man nur einige wenige Sorten, obwohl man die wichtigsten Kräuter relativ leicht selber bestimmen kann.
Hilfe zur Unkrautbestimmung bietet auch ein Buch. Denn nur, wer wirklich weiß, was in seinem Garten gedeiht und wächst, der kann es auch richtig bekämpfen. In dieser Anleitung zeigen wir Ihnen die häufigsten und wichtigsten Wildkräuter, die in Ihrem Garten wachsen.
1. Giersch: Hartnäckiges Unkraut, aber vitaminreich für die Ernährung

Giersch kann nur mit viel Mühe entfernt werden.
Besonders unbeliebt ist der Giersch im Garten. Diese Wildpflanze breitet sich sehr schnell aus und verdrängt nahezu alle anderen Pflanzen in der Umgebung.
Diese krautige Pflanze kann eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter erreichen und durch ihre schnelle Ausbreitung können einzelne Ausläufer ganze Kolonien bilden.
Keine andere Pflanze ist so hartnäckig und widerstandsfähig wie der Giersch. Sie verbreitet sich nicht nur durch die Samen, sondern auch durch Kriechtriebe in der Erde.
Tipp: Dieses Unkraut wird als Heilpflanze verwendet und unterstützt die Behandlung bei Rheuma, Arthritis und Gicht. Auch in der Ernährung ist Giersch beliebt. Diese vitaminreiche Pflanze kann im Salat oder als Gemüse gegessen werden und erinnert an Spinat oder Petersilie.
2. Löwenzahn: Die Pusteblume hilft bei Verdauungsbeschwerden

Die gelben Blüten verwandeln sich in weiße runde Bällchen, welche als Pusteblumen bekannt sind.
Der Löwenzahn, auch umgangssprachlich Pusteblume genannt, gehört zu den häufigsten Unkräutern auf Wiesen und Blumenbeeten. Dieser Vertreter der mehrjährig krautigen Pflanzen, kann eine Wuchshöhe von bis zu 40 cm erreichen.
Doch nur die wenigsten Hobbygärtner wissen, dass der Löwenzahn eine außergewöhnliche Heilpflanze ist. In China hat die gelbe Blüte schon lange Anwendung, vor allem bei Krankheiten, wie z. B.:
- Verdauungsbeschwerden
- Rheumatische Erkrankungen
- Harnwegserkrankungen
- Durchblutungsstörungen
3. Brennnesseln: Trotz Stacheln eine beliebte Heilpflanze
Wieso brennen Brennnesseln?
Schuld an den juckenden Quaddeln auf der Haut sind kleine Stacheln auf der Blattunterseite. Die feinen Härchen sind von Innen hohl und mit einem Gift gefüllt, welches austritt, sobald die Stacheln brechen. Dieses Gift nutzt die Pflanze als Schutzmechanismus vor Tieren und Menschen.
Diese Pflanze ist durch ihre schmerzenden Brennhaare unverwechselbar und fast jeder hat in seinem Leben bereits Bekanntschaft mit dieser Pflanze gemacht. Die juckenden und kleinen Beulen brennen eine kurze Zeit, sind aber in der Regel ungefährlich. Lediglich bei Allergien sollten Sie vorsichtig sein. Dieses Wildkraut ist allgegenwärtig und fast überall zu finden.
Je nach Standort und Nährstoffsituation kann diese Pflanze bis zu 150 cm Wuchshöhe erreichen. Die Brennnessel wird auch „rotes Feuer“ genannt und ist durch ein anspruchsloses Leben in der ganzen Welt verbreitet. Bereits vor hunderten Jahren wurde die Brennnessel als Pflanze mit vielen heilenden Kräften verwendet. Brennnesseln wirken vor allem harntreibend, schmerzstillend und entzündungshemmend. Heute wird diese Pflanze allerdings als Unkraut bestimmt und findet nur Beliebtheit in biologischen Gärten.

Nur die jungen Blätter der Pflanze können verarbeitet werden, die älteren haben bereits zu viele Bitterstoffe.
4. Klee: Der Glücksbringer schädigt den Rasen
Das vierblättrige Kleeblatt soll dem Finder Glück bringen. Viele Menschen suchen daher mit viel Ausdauer Wiesen ab, auf dem der Klee ungehindert wächst. Doch findet man den Klee im eigenen Garten, ist man meistens nicht so glücklich. Denn Klee ist für den Rasen schädlich und verdrängt ihn Stück für Stück. Die kleinen Pflanzen haben sehr häufig weniger als vier Blätter, oft drei oder zwei.
Diese Bodenpflanze ist sehr weit verbreitet und vermehrt sich schnell. So bleibt dem Gartenbesitzer meistens keine andere Möglichkeit als schnell zu handeln. Jedoch assoziieren die meisten Menschen mit einem Kleeblatt Glück, Liebe und den Beginn des Frühlings. So wird das Kleeblatt noch lange eine Glücksbringer für den Finder sein und ein ungebetener Gast für den Gartenbesitzer.

Klee mit vier Blättern zu finden, bedeutet Glück zu bekommen, laut einer irischen Volkssage.
5. Weitere Fragen und Antworten rund um Unkraut bestimmen
In diesem Kapitel beantworten wir Ihnen weitere wichtige Fragen, die Sie zum Thema Unkraut bestimmen, interessant finden könnten.
5.1. Wie entferne ich Unkraut richtig?
Wenn das Unkraut bestimmt ist, muss es noch entfernt werden, damit der Rasen nicht angegriffen wird. Gärtner greifen häufiger zu Giften zurück, welche das Unkraut abtöten soll.
Jedoch kann Gift unter Umständen schwere Folgen für den Boden und das Grundwasser haben. Gerade, wenn kleine Kinder oder Haustiere auf dem Rasen spielen, sollten Sie von einer Behandlung mit Gift absehen. Wir haben Ihnen hier eine Tabelle zusammengestellt, wie Sie Unkraut ohne Gift entfernen können:
Werkzeug | Vorteil und Nachteil |
---|---|
Ungesalzenes Kartoffel- oder Nudelwasser | Durch Hitze und Stärke im Wasser geht das Unkraut ein und kann leicht entfernt werden. Allerdings muss diese Methode regelmäßig wiederholt werden und eignet sich nicht für große Flächen. |
Hacke und Grubber | Mit diesem Werkzeug lässt sich die oberste Bodenschicht lockern und anschließend das Unkraut mühelos rausziehen. Der einzige Nachteil ist ein recht hoher Arbeitsaufwand bei dieser Methode. |
Unkrautstecher | Sie müssen sich nicht bücken, um Unkraut samt Wurzel zu entfernen. Das übernimmt das Werkzeug. Wenn Sie einen Unkrautstecher günstig kaufen, können Sie vor allem Löwenzahn restlos entfernen. |
Fugenkratzer | In den Spalten zwischen Pflastersteinen tummeln sich gerne viele Wildpflanzen, was der Optik schadet. Mit einem Fugenkratzer können Sie einfach in die Spalten gelangen und das Unkraut entfernen. |
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5.2. Wie kann ich Unkraut im eigenen Garten vorbeugen?
Unkraut komplett verhindern, kann man leider nicht. Dennoch gibt ein paar Mittel, wie man es den Wildpflanzen so schwer wie möglich machen kann. Offene Bodenflächen sind besonders gefährdet für die Vermehrung.
Sie können dort eine Schicht Mulch auftragen, müssen diese aber häufiger erneuern, damit der Schutz nicht schwindet. Eine Alternative sind Mulchfolien, welche zwar langlebiger sind als Mulch an sich, aber nicht an allen Stellen im Garten wirklich praktikabel sind. Sie werden vor allem unter Kiesbetten eingesetzt.
In einer kurzen Kaufberatung von Heimwerker.de haben wir hier Methoden aufgelistet, welche das Unkraut erschwert wachsen lassen. Auf Dauer effektiv sind die folgenden Pflanzen im Beet, welche eine dichte Grasnarbe bilden und Unkrautsamen nur schwer durchlassen:
- Immergrün (Vinca)
- Storchschnabel (Geranium)
- Dickmännchen (Pachysander)
Bildnachweise: StockAdobe/ Vera Kuttelvaserova, StockAdobe/BVpix, StockAdobe/Franz Gerhard, StockAdobe/ eflstudioart, StockAdobe/suriyapong (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als begeisterter Heimwerker habe ich seit meiner Kindheit eine Leidenschaft für kreatives Schreiben entwickelt. Seit Juli 2021 unterstütze ich das Team mit meinem Hintergrund in Germanistik und Philosophie und engagiere mich als Spezialist für Fashion, Kunst und Kosmetik.
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