Unkraut & Schädlinge

Wühlmäuse bekämpfen: 4 effektive Methoden

  • Wühlmäuse graben unterirdische Tunnelsysteme, die sich durch den ganzen Garten erstrecken. Dabei können Sie auch die Wurzeln Ihrer Pflanzen und damit ganze Beete zerstören.
  • Es gibt einfache Hausmittel, mit denen Sie Wühlmäuse effektiv bekämpfen können. Dazu zählen unangenehme Gerüche oder Geräusche.
  • Wollen Sie die Mäuse mit einer Falle fangen, sollten Sie möglichst auf Lebendfallen setzen. Diese schützen das Tierwohl und die Wühlmäuse müssen nicht leiden.

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Zu den Wühlmäusen (Arvicolinae) zählt man über 150 Arten, zu denen auch die Bisamratte oder die Lemminge gehören. Idealer Zeitpunkt zur Wühlmausbekämpfung ist der Herbst oder Frühling. Vor der langen Kälteperiode sind die Nagetiere auf der Suche nach Futtervorräten und sprechen gut auf Köderstoffe an. Im zeitigen Frühjahr sind die Tiere nach dem Winterschlaf besonders hungrig und lassen sich einfacher in eine duftende Falle locken.

Wühlmäuse legen unterirdisch weitläufige Gangsysteme an oder verwenden vom Maulwurf gegrabene Gänge, um sich fortzubewegen. Auf ihrem Weg fressen sie alles, was sie zwischen die Zähne kriegen. Wird eine schnelle Vermehrung der Wühlmäuse durch eine gezielte Bekämpfung im Frühling unterbunden, werden zukünftige Schäden an den Wurzeln junger Obstbäume, Beerensträuchern sowie am Wurzel- und Knollengemüse vermieden.

Dabei sind Wühlmäuse in der Lage, ganze Gärten zu untergraben und machen auch nicht vor dem gepflegten Rasen Halt: Mit ihrer Wühltätigkeit unterbrechen Wühlmäuse den Kontakt zwischen Erdboden und Gräsern und schon ein einziges Tier genügt, um ganze Beetkulturen zu vernichten.

Auf Heimwerker.de zeigen wir Ihnen, wie Sie die kleinen Nager loswerden und Wühlmäuse bekämpfen können.

1. Bevor Sie Maßnahmen treffen: Wühlmaus oder Maulwurf?

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Im Gegensatz zu Maulwürfen bauen Wühlmäuse Eingänge mit niedrigen Erdhügeln.

Für eine gezielte Bekämpfung der Nagetiere ist es wichtig festzustellen, ob es sich um einen Wühlmausbefall oder einen Maulwurf im Garten handelt. Im Gegensatz zum Maulwurf wird die Wühlmaus nicht durch die Bundesartenschutzverordnung geschützt und darf gefangen, vertrieben oder sogar getötet werden. Ein eindeutiger Ausschluss ist also unbedingt erforderlich.

Maulwurfshügel sind für Gartenbesitzer in erster Linie ein optisches Problem. Sie sollten abgetragen und eingeebnet werden. Wühlmäuse hingegen richten großen Schaden an. Anhand einiger Anhaltspunkte können Sie den Bau einer Wühlmaus von der Behausung des Maulwurfs unterscheiden.

Maulwurfshügel sind recht hoch und das Loch liegt mittig. Stammen die Erdhaufen von Wühlmausen, befinden sich die Löcher seitlich versetzt. Die aufgewühlte Erde ist wesentlich niedriger und enthält oft Teile von Wurzeln und Pflanzen.

Tipp: Die einfachste Methode zum eindeutigen Identifizieren ist das Aufbuddeln des Eingangs, Experten sprechen hier von einer Verwühlprobe. Wird der Tunneleingang innerhalb der nächsten Stunde wieder geschlossen, ist die Wühlmaus der Bewohner.

Auch Feldmäuse zeigen ein ähnliches Verhalten. Eine sichere Unterscheidung von Feld- und Wühlmäusen ist durch die offenen Löcher möglich, die bei einem Feldmausauftreten zurückbleiben. Von Wühlmäusen werden offene Gänge stets wieder verwühlt.

2. Wühlmäuse im Garten bekämpfen: 4 effektive Methoden

Sie möchten Wühlmäuse im Hochbeet bekämpfen oder suchen nach einer Anleitung für eine Wühlmausbekämpfung im Garten? Auf Heimwerker.de haben wir vier Methoden für Sie zusammengetragen, mit denen Sie Wühlmäuse effektiv bekämpfen können.

2.1. Wühlmause vertreiben mit Ultraschall: Das empfindliche Wühlmaus-Gehör ausnutzen

Wühlmäuse verfügen über ein empfindliches Gehör. Diese Tatsache machen sich Hobbygärtner zunutze und setzen auf den sogenannten Maulwurfschreck.

Dieses Gerät eignet sich nicht nur sehr gut zur Bekämpfung von Maulwürfen, sondern vertreibt ebenso die Wühlmäuse auf eine tierfreundliche und zugleich effektive Weise.

Der Maulwurfschreck wandelt Vibrationen in Schallwellen um, die 3 Mal pro Minute in das Tunnelsystem abgegeben werden. Lassen Sie den Maulwurfschreck mehrere Wochen im Boden stecken, um alle Wühler dauerhaft zu verjagen.

Aufgrund des geringen Wirkungskreises werden mehrere Geräte im Garten aufgestellt. Hier können Gartenfreunde auf umweltfreundliche Solargeräte zurückgreifen.

Tipp: Alternativ können Sie lange Metallstäbe in die Erde treiben und diese mehrmals täglich kräftig anschlagen. Das Geräusch und die daraus entstehende Vibration sorgt für einen ähnlichen Effekt.

2.2. Wühlmäuse mit Geruchsstoffen bekämpfen: Natürliche Bekämpfung nutzen

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Wühlmäuse lassen sich mit Duftstoffen aus den Gängen und in eine Falle locken.

Wühlmäuse verfügen über einen ausgeprägten Geruchssinn. Setzen Sie daher auf natürliche Bekämpfungsmittel mit intensivem Duft: Kaiserkronen, Narzissen, Knoblauch, Holunderzweige oder Katzenminze enthalten allesamt Duftstoffe, die eine abschreckende Wirkung auf die Nagetiere haben.

Legen Sie die Geruchsstoffe an den Tunneleingängen als natürliche Barriere aus. Mit der Zeit werden die Nagetiere die Ausgänge meiden und sich eine neue Bleibe suchen. Eine Garantie, dass diese natürlichen Mittel wirken, gibt es jedoch nicht. Hier setzen Gartenfreunde auf subjektive Erfahrung beim Bekämpfen der Wühlmäuse.

Wirksamer ist Buttersäure aus dem Fachhandel. Diese wird auf Küchenpapier gegeben und anschließend im Tunnelsystem verteilt. Als günstige Alternative schwören Hobbygärtner auf vergorene Buttermilch. Durch den unangenehmen Geruch können Sie Wühlmäuse vertreiben.

Weitere Spezialprodukte, die auf den empfindlichen Geruchssinn der Tiere abzielen, können Sie im Baumarkt oder Fachhandel kaufen. Dort profitieren Sie auch von einer Kaufberatung für Ihre persönliche Situation.

2.3. Wühlmausfallen: Setzen Sie auf tierfreundliche Fallen

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Wühlmäuse lassen sich mit Obst und Gemüse in eine Falle locken.

Wühlmäuse können Sie im Garten am einfachsten mit speziellen Wühlmausfallen bekämpfen. Die Fallen sind unterschiedlich aufgebaut und müssen entweder im Gang eingesetzt oder vor den Eingang zum Tunnelsystem aufgestellt werden. Optimal geeignet ist ein gerader Abschnitt des noch benutzten Wühlmausganges oder eine Falle an jedem sichtbaren Aus- und Eingang.

Angelockt werden die Nagetiere mit Obst- oder Gemüsestücken. Daher sind die Köderfallen auch nur wirksam, wenn die Wühlmäuse besonders hungrig sind, was im Winter und Frühjahr zutrifft.

Draht- oder Zangenfallen werden in den Tunnel eingesetzt. Diese Fallen töten die Tiere mit einem mechanischen Schlag, wenn durch Bewegung eine spezielle Spannvorrichtung ausgelöst wird.

Kastenfallen aus dem Fachmarkt dienen hingegen als Lebendfallen und werden vor den Zugängen aufgestellt. Sobald die Tiere die Holz- oder Plastikkiste betreten, schließen sich die Tore und die Maus sitzt in der Falle. Die Kiste lässt sich nun leicht wegtragen, setzen Sie das gefangene Tier idealerweise in einem weit entfernten und ungenutzten Waldstück wieder aus.

Auch wenn Wühlmäuse nicht unter Artenschutz stehen und daher getötet werden dürfen, sprechen einige Punkte für eine Lebendfalle für die Wühlmausbekämpfung im Garten, auf Heimwerker.de listen wir nachfolgend die Vor- und Nachteile auf:

    Vorteile
  • Tier werden nicht unnötig getötet
  • gute Lebendfallen verletzten Tier nicht, kein Leiden
  • tote Tiere müssen nicht „entsorgt“ werden
    Nachteile
  • Mehraufwand durch das Aussetzen der Tiere
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2.4. Wühlmäuse bekämpfen mit Gift oder Gas

Führen umweltschonende und tierfreundliche Strategien nicht zum gewünschten Erfolg, können Sie professionelle Giftköder mit den Wirkstoffen Zinkphosphid oder Wafarin auslegen. Werden die Giftstoffe schließlich gefressen, verenden die Wühlmäuse kurze Zeit später.

Die Wirkung von Giftgas ist umstritten, da es sich nur schlecht im gesamten Tunnelsystem ausbreitet. Zudem sollte diese Methode nur von Kammerjägern durchgeführt werden, da die Anwendung von Giftgasen eine unnötige Umweltbelastung und potentielle Gefahr für Mensch und Tier darstellt. Hier gilt es besonders darauf zu achten, dass sämtliche Zugänge zum Tunnelsystem luftdicht verschlossen werden.

Achtung: Wollen Sie Wühlmäuse mit Gift bekämpfen, sollten Sie sicher stellen, dass sich, keine Haustiere oder Kinder im Garten aufhalten könnten.

3. Fühlmausbekämpfung-FAQ: Heimwerker.de beantwortet häufige Fragen

Wir hoffen, dass unser Beitrag Ihnen bis jetzt eine Tipps geben konnte, wie Sie Wühlmäuse bekämpfen können. Zum Schluss möchten wir Ihnen nun noch einige Fragen beantworten, die sich Hobbygärtner beim Umgang mit den Tieren häufig stellen.

3.1. Wie kann man Wühlmäuse mit Hausmitteln vertreiben?

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Setzen Sie auf Lebendfallen, um Wühlmäuse zu bekämpfen.

Es ist durchaus möglich, Wühlmäuse mit Hausmitteln zu vertreiben, praktischerweise sind diese Methoden ebenfalls günstig und tierfreundlich. Wühlmäuse besitzen einen ausgezeichneten Geruchssinn und suchen bei unangenehmen Gerüchen meist von ganz alleine das Weite.

Sie können beispielsweise Wühlmäuse mit Essig vertreiben oder vergorene Buttermilch in Nähe der Tunneleingänge verteilen. Einziger Nachteil dieser Methode ist, dass die Gerüche nach ein paar Tagen wieder neu verteilt werden müssen. Sie können aber auch eingesetzt werden, damit sich die Nager gar nicht erst in Ihren Garten verirren.

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3.2. Wühlmäuse vertreiben mit Benzin – funktioniert das?

Einige Gärtner schwören darauf, Wühlmäuse mit Benzin zu vertreiben, indem Sie Lappen mit Petroleum oder Benzin tränken und diese dann in die Tunnel der Mäuse stopfen.

Der Geruch ist für die Nager allerdings weniger störend, als der von Essig, Knoblauch oder Buttermilch. Höchstwahrscheinlich verderben Sie sich hiermit also nur Boden und Pflanzen in Ihrem Garten.

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3.3. Wie bekämpft man Wühlmäuse tierfreundlich?

Es gibt viele Mittel, um möglichst tierfreundlich Wühlmäuse zu bekämpfen. Dafür eignen sich Hausmittel, die einen unangenehmen Geruch aussenden besonders gut. Ebenfalls ist der sogenannte Maulwurfsschreck empfehlenswert, die die Nager mit einem hochfrequentiertem Geräusch vertreibt.

Tipp: Möchten Sie Fallen einsetzen, dabei aber das Tierwohl schützen, sollten Sie auf qualitative Lebendfallen setzen, die die Tiere nicht verletzten. Dabei müssen Sie allerdings bedenken, dass Sie die Tiere später an einem weit entfernten Ort wieder aussetzen müssen.

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