Apfelsorten Übersicht - Beschreibung der beliebtesten Apfelarten mit Erntezeit
Die beliebtesten Apfelsorten und wann man sie erntet
Der Apfel aus dem eigenen Garten soll köstlich schmecken, vielseitig einsetzbar und lagerfähig sein. Baumschulen haben inzwischen durch die Kreuzung von Zwergapfel, Holzapfel und anderen Wildapfelsorten eine große Auswahl an Apfelsorten gezüchtet. Apfelforscher (oder Pomologen) unterscheiden inzwischen sogar über 1500 verschiedene Apfelarten, die zum direkten Verzehr, zur Saft- oder Weinherstellung genutzt werden können.
Auf den Markt und in das Supermarktregal gelangen aber eigentlich immer nur die üblichen Verdächtigen: Braeburn, Elstar, Gala, Golden Delicious oder Jonagold. Aber auch neuere Sorten, wie Fuji oder Pink Lady werden immer beliebter. Nachteil der Apfelsorten aus dem Handel: Für den Privatgarten sind sie wegen ihrer hohen Schorfanfälligkeit eher ungeeignet.
Pflück- und Genussreife von Äpfeln
Einige Sorten können bereits nach der Apfelernte gegessen werden, dagegen entwickeln manche Sorten ihren typischen Geschmack erste einige Zeit danach. Deshalb wird zwischen der Pflückreife und der Genussreife unterschieden: Bei einem pflückreifen Apfel lässt sich der Stiel gut von seiner Ansatzstelle lösen. Genussreif sind die Äpfel jedoch erst mehrere Tage oder Wochen nach dem Pflücken, weil sie in dieser Zeit nachreifen und so ihr volles sortentypisches Aroma entwickeln.
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Boskoop rot
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Braeburn
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Cox Orange
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Elstar
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Gala
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Gloster
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Golden Delicious
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Holsteiner Cox
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Idared
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Jonagold
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Jonagored
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Pinova
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Blutapfel (Purpurapfel)
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Seltene Apfelsorten
Die oben aufgeführten Sorten sind heutzutage in den meisten Supermärkten erhältlich. Weniger bekannt sind jene Apfelsorten, die bereits vor mehr als 400 Jahren angebaut wurden. Unter den Namen Roter Eisenapfel, Königlicher Krummstiel oder Herbstparmäne gehören diese Äpfel zu den wenigen Sorten, die bis heute erhalten geblieben sind.
In den vergangenen zwei Jahrhunderten ging ein Großteil der Sortenvielfalt verloren. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden Äcker, Gärten und Wegesränder mit Apfelbäumen bepflanzt, sodass sich verschiedene Sorten miteinander mischten. Dadurch wiesen diese sogenannten Streuobstbäume eine große Sortenvielfalt auf.
In eine gravierende Veränderung in der Geschichte des Apfels war die zunehmende Verstädterung. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erteilte der Deutsche Pomologenverein die ersten Sortenempfehlungen für den gewerblichen Obstanbau. Weitere Apfelsorten gingen durch die stark rationalisierte Tafelobstproduktion nach dem Zweiten Weltkrieg verloren.
Mit der Einführung der Abholzprämien im Jahr 1950 erreichte das Apfelsortensterben seinen Höhepunkt. Diese Prämien wurden für die Abholzung unrentabler Obstbäume gezahlt, infolgedessen der Bestand an Streuobstbäumen drastisch abnahm und nur wenige Standardsorten erhalten blieben. So besitzen heutzutage nur rund 20 bis 30 Sorten eine wirtschaftliche Bedeutung, von denen Äpfel, wie Golden Delicious, Jonagold und Red Delicious fast 70 Prozent des Gesamtangebotes auf dem Apfelmarkt ausmachen.
Einen Aufschwung in der Sortenvielfalt gab es in den vergangenen Jahren durch groß angelegte Projekte, wie das Apfelnetzwerk, das Ende 2009 von dem Julius-Kühn-Institut gegründet wurde. Ziel dieses Projekts ist es, mehr als 1000 Apfelsorten mit ihren spezifischen Merkmalen zu erhalten. Dabei werden die Sorten dauerhaft an mindestens zwei Standorten in Deutschland angepflanzt und auf diese Weise ihr Bestand gesichert.
Natürlich kann jeder Mensch seinen Teil zum Erhalt der Sortenviefalt beisteuern, indem bevorzugt alte Apfelsorten im Garten gepflanzt oder Streuobstwiesen angelegt werden. Auch der Kauf von seltenen und regionalen Sorten trägt dazu bei.
Die Sicherung der biologischen Vielfalt wirkt sich positiv auf die modernen Apfelsorten aus. So besitzen alte Sorten oft Merkmale, die für die Züchtung neuer Sorten von Vorteil sind, zum Beispiel im Geschmack, bei der Anpassung an klimatische Veränderungen oder natürliche Resistenzen gegen Krankheiten und Schädlingen.
Traditionelle Apfelsorten in Südtirol
Der Tradition, die alten Apfelsorten zu pflegen, haben sich auch viele der Südtiroler Apfelbauern verschrieben, die sich für den Erhalt und den Anbau traditioneller Sorten einsetzen, um die große Vielfalt in den verschiedenen

Regionen Südtirols zu erhalten. Diese Traditionsäpfel erkennt man an ihren außergewöhnlichen Namen:
Der Gelbe Bellefleur ist ein sehr saftiger Apfel mit einer mürben Konsistenz. Diese französische Sorte eignet sich als Tafel- und Wirschaftsapfel und ist in Südtirol unter dem Namen Schafsnase bekannt. Den Namen erhalten die Äpfel von ihren runden Kanten, die der Nase eines Schafs ähnlich sehen sollen.
Der Gelbe Fritz stammt ursprünglich aus der Region Eppan und erhält seinen Namen durch seine typisch gelbe Farbe und seinem prickelnden Biss. Das italienisches Wort frizzante, übersetzt: spritzig, wurde umgangssprachlich im Laufe der Zeit zu Fritz abgeändert.
Unter dem Blutapfel, auch Purpurapfel genannt, sind mehrere Apfelsorten bekannt. Charakteristisch für diese Äpfel ist das rote Fruchtfleisch und die knallig rote Schale.
Eine wahre Kostbarkeit ist der Weiße Winter-Calvill, der Anfang des 20. Jahrhunderts sogar in Seidenpapier verpackt von Südtirol zum russischen Zarrenhaus exportiert wurde.
Natürlich gehören auch die bekannten Apfelsorten, die den Großteil des Apfelanbaus in der Region ausmachen, zu den echten Südtiroler Originalen und sind als regionale Spezialität anerkannt. Dabei garantiert das Gütesiegel ihren Ursprung und den traditionsreichen Anbau.
Nährwert pro 100 g Apfelfrucht
- Energie: 54 Kcal
- Bor: 0,25 mg Vit.
- Magnesium: 5,00 mg
- Vit. B1: 0,07 mg
- Wasser: 81,70 g
- Polyphenole: 0,90 g
- Calcium: 7,00 mg
- Vit. B2: 0,04 mg
- Eiweiß: 0,45 g
- Seelen: 0,001 mg
- Phosphor: 14,00 mg
- Vit. B6: 0,50 mg
- Fett: 0,50 g
- Natrium: 3,00 mg
- Eisen: 0,50 mg
- Vitamin B3: 0,40 mg
- Kohlenhydrate: 11,40 g
- Kalium: 160,0 mg
- Zink: 0,10 mg
- Vitamin B5: 0,13 mg
- Polyphenole: 1,10 g
- Chlor: 5,00 mg
- Vit. A: 8,00µg
- Vit. C: 0,50 mg
- Cholesterin: 0,00 mg
- Mangan: 0,10 mg
- Carotin: 0,50 mg
- Silizium: 0,20 mg
- Schwefel: 6,00 mg
- Zink: 0,07 mg
- Vit. E: 0,60 mg
- Molybdän: 0,001 mg
- Inositol: 22.00 mg
- Kupfer: 0,04 mg
- Folsäure: 0,007 mg
- Pektin: 1,30 g
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Was ist am Apfel so gesund?
Ein Apfel besitzt eine ausgewogene Mischung aus Vitaminen, Spurenelementen sowie eine große Menge an sekundären Pflanzenstoffen. So ist er reich an Folsäure, B-Vitaminen, Vitamin E und Niacin. Außerdem stärkt der hohe Vitamin C-Gehalt das Immunsystem, während der sekundäre Pflanzenstoff Quercetin die Umwandlung von Nitrit in die gefährlichen Nitrosaminen hemmt und somit der Entstehung von Krebs vorbeugt.
Auch die Apfelschale ist gesund, wenn sie zuvor gründlich abgewaschen wurde. In ihr sind Carotenoide enthalten, die als Vorstufe des wichtigen Vitamins A gelten. Sie sind gut für das menschliche Sehvermögen, schützen die Haut vor UV-Schäden, die zu Hautkrebs führen können, und geben ihr ein gesundes Aussehen.
Schließlich sind im Apfel eine ausreichende Menge an lebenwichtigen Mineralstoffen, wie Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium und Phosphor enthalten.
Äpfel sind wichtig für den Darmtrakt
Unabhängig von der Sorte besitzt ein Apfel noch weitere positive Eigenschaften für die Gesundheit. So enthält er Flavonoide, die das Darmkrebs-Risiko senken können. Dies bestätigt auch das nationale Forschungsnetzwerk, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.
Bereits seit 2002 besteht es unter der Führung von Prof. Dr. Dr. Dieter Schrenk von der Technischen Universität Kaiserslautern (Fachbereich Chemie). Das Netzwerk untersucht, inwieweit sich die Inhaltsstoffe von Apfelsaft zur Prävention von Darmkrankheiten auswirken.
Auch in der Form von Apfelsaft sind Äpfel gesund
Apfelsaft aus frischen Äpfeln oder gekaufter Apfelsaft sind ebenfalls sehr gesund. Asthma bronchiale gehört zum Beispiel zu den häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Mit dem täglichen Genuss eines frisch gepressten Apfelsaftes oder auch eines Apfelsaftkonzentrates lässt sich die Entstehung dieser Erkrankung vermindern.
Wichtig: Bevorzugen Sie naturtrüben Apfelsaft gegenüber klarem Apfelsaft. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass im naturtrüben Apfelsaft ein viel höherer Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen enthalten ist.
Es darf in diesem Zusammenhang aber nicht unerwähnt bleiben, dass auch viel mehr Polyphenol enthalten ist. Gerade Polyphenol kann Darmkrebs und eventuell auch entzündlichen Darmerkrankungen vorbeugen.
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Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
Nicht zu vergessen das ein Apfel das am meisten mit Pestiziden belastete Obst ist, wird mit ca 30 verschiedenen Chemikalien behandelt damit er so aussieht wie es Kunden wünschen.
Darum nur zu Bio Ware greifen
Sehr übersichtlich und gut erklärt. Nur sollte der Handel auch über die vielen Apfelsorten informiert werden, vielleicht schaft man es dann mehr Sorten anzubieten
Mußte für meine Mutter im Pflegeheim immer Apfel reiben den sie erst mal stehen ließ bis er braun war dann aß sie den erst wegen der Verdauung und Darm.
Sehr gute Übersicht der unterschiedlichen Apfeldorten. Da läuft einem schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammen😀😀
Die Seite ist super. Sehr viele Infos.