Zierpflanzen

Blattschmuckstauden: Die 7 schönsten Pflanzen für Ihren Garten

  • Blattschmuckstauden sind meist sehr pflegeleicht. Die meisten Arten mögen einen schattigen Standort und bringen so Farbe in die dunkleren Ecken Ihres Gartens.
  • Einige Blattschmuckarten sind nicht nur echte Hingucker, sondern eignen sich auch als Heilpflanze. So besitzen das Lungenkraut und der Salbei heilende Wirkstoffe.
  • Ziergräser mit langen Blättern bringen Struktur in Ihren Staudengarten. Das Japan-Goldbandgras ist hierfür besonders geeignet.

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Der Reiz der Blüte ist oft auf wenige Wochen begrenzt. Blattschmuckstauden können dagegen mit ihren attraktiven Blattformen und Blattfarben über die ganze Vegetationsperiode, viele sogar ganzjährig, für Rhythmus und Struktur im Garten sorgen.

Das Spektrum reicht von Gelb über Blau bis hin zu Grün in allen Schattierungen, Weiß, Silber, panaschiert, gerandet oder gepunktet – die Spielarten sind vielfältig. Mit Blattschmuckstauden lassen sich wunderschöne Kontraste und dauerschöne Gartenbilder gestalten.

Neben dem dekorativen Aspekt der Blätter in der Gartengestaltung sind sie zudem äußerst pflegeleicht und robust.

Erfahren Sie im Folgenden auf Heimwerker.de wissenswerte Aspekte zu unterschiedlichen Sorten und geben Tipps für den immergrünen Blattstaudengarten.

1. Gartengestaltung mit Blattschmuckstauden

Blattschmuckstauden verleihen Ihrem Garten Struktur und Textur. Das farbenfrohe Blattwerk der Stauden besticht durch zahlreiche Blattformen und Oberflächenstrukturen und einige Pflanzen bilden sogar formschöne Blüten in sämtlichen Farben der Natur.

Das Besondere: Viele Stauden werden im Laufe der Jahre zunehmend schöner, ausladender und robuster. So können Blattstauden durchaus mehrere Jahrzehnte alt und somit vererbt werden.

Faszinierende Blattschmuckstauden sind beispielsweise Farne. Ihr Markenzeichen sind die hochwachsenden Blattwedel, die sich im Frühjahr kunstvoll entfalten und dann dauerhafte, ordnende Strukturen in den Garten bringen.

1.1. Welchen Standort bevorzugen Blattschmuckstauden?

Die meisten Blattschmuckstauden mögen halbschattige bis schattige Standorte. Es gibt aber auch einige Sorten, die sich in der Sonne sehr wohl fühlen. Wir haben Ihnen eine kleine Übersicht zusammengestellt:

Blattschmuckstauden für den Habschatten/Schatten Blattschmuckstauden für die Sonne
  • Purpurglöckchen
  • Elfenblume
  • Funkien
  • Ziergräser
  • Farne
  • Bergenien
  • Salbei
  • Blaukissen
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2. Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera) für kleine Farbtupfer im Staudenbeet

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Die Sorten des Kaukasus-Vergissmeinnichts blühen in verschiedenen Farben und bilden unterschiedliche Blattformen aus.

Das Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera) sorgt mit seinen schönen herzförmigen Blättern dafür, dass keine Langeweile im Schattenbeet aufkommt.

Die Blattschmuckstaude blüht im zeitigen Frühjahr in violetten oder hellen Farbtönen, während sich das dichte Laub erst während oder nach der Blüte bildet und bis in den Winter hinein ansprechend grün bleibt.

Die Brunnera ist standorttolerant und gedeiht auf humosem Lehmboden im Halbschatten optimal. Das Substrat sollte allerdings nie komplett austrocknen. Nach der Blüte wird die Pflanze zurückgeschnitten, wodurch ein erneuter Blattaustrieb angeregt und eine unerwünschte Selbstaussaat unterbunden werden.

Die unterschiedlichen Brunnera-Sorten unterscheiden sich vor allem durch ihre zahlreichen Blütenfarben und -formen.

Die Sorte Brunnera macrophlla „Jack Frost“ besticht beispielsweise durch ihr silbriges Laub, das von dunkelgrünen Blatträndern und Blattadern gezeichnet ist. Brunnera macrophylla ‚Betty Bowring‘ hingegen entwickelt weiße Blüten, die den gesamten Sommer über blühen. Im Vergleich zu Blackschmuckstauden mit blauen Blüten sind helle Exemplare jedoch deutlich anfälliger.

3. Bergenien als ausgezeichnete Blattschmuckstaude

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Farbenprächtige Bergenien blühen besonders früh und dürfen in keinem Staudengarten fehlen.

Bergenien sind winterharte Blattschmuckstauden. Sie schmücken mit ihren lederartigen Blättern schattige Garten- oder Terrassenbereiche, auch wenn sie sonnige Standorte bevorzugen.

Die Blattschmuckstauden wirken besonders schön, wenn sie in größeren Gruppen gepflanzt werden, doch auch eine Kübelpflanzung in Gefäßen ab zehn Liter Erdvolumen ist mit kleinwüchsigen Stauden möglich.

Bergenien sind robust, langlebig, ganzjährig schön und vertragen längere Trockenperioden ohne weitere Probleme. Der Boden sollte gut durchlockert sein und nicht zu Staunässe neigen.

Bei regelmäßiger Pflege und gelegentlicher Düngung gedeihen die Stauden optimal und bilden ab April Blütenstauden in rosaroten Farbnuancen.

Tipp: Bedecken Sie die Frühblüher bei starken Frösten im Frühjahr nachts mit Vliesstoffen, um die empfindlichen Blüten zusätzlich zu schützen. Seien Sie nicht verunsichert, wenn dennoch viele Blüten erfrieren. Die Bergenien blühen äußerst früh, jetzt drohen häufig noch starke Fröste, die den Blüten schaden. Daher werden die Bergenien hauptsächlich als Blattschmuckstauden gepflanzt, denn sie überzeugen auch ohne zahlreiche Blüten durch ihre formschönen und farbintensiven Blätter.

Im Winter färben sich die grünen Blätter vieler Sorten schließlich leuchtend rot. Diese rotlaubigen Sorten bilden bereits im zeitigen Frühjahr einen schönen Farbkontrast zu frühblühenden Blumenzwiebeln wie Krokussen oder Narzissen. Hat die Blattschmuckstaude im Winter dennoch gelitten, können Kahlstellen oder vertrocknete Triebe zurückgeschnitten werden.

Eine empfehlenswerte Sorte für die Gartennutzung ist Bergenia „Herbstblüte“. Sie blüht beständig nach und ist ausgesprochen winterhart.

4. Lungenkraut (Pulmonaria) für schattige Standorte

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Das Lungenkraut gedeiht im Halbschatten von Gehölzen optimal.

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Lungenkraut gilt bereits seit dem Mittelalter als Heilpflanze. Wie der Name vermuten lässt, kann die Pflanze bei Erkrankungen der Atemwege und Lunge eingesetzt werden. Die Wirkstoffe der Pflanze lösen Schleim und können Reizhusten lindern.

Das Lungenkraut (Pulmonaria) ist eine Staude, die noch viel zu selten im Hausgarten zu finden ist. Dabei ist die Blattschmuckstaude äußert apart und kann subtile Blätter und bunte Blüten in den unterschiedlichsten Formen und Farben entwickeln.

Früher durfte das frühblühende Heil-Lungenkraut (Pulmonaria officinalis), eine heimische Wildstaude, daher in keinem Bauerngarten fehlen.

Neben den attraktiven weißen, blauen oder rosaroten Blüten der modernen Gartenformen ist die größere Zierde das schöne, teils gefleckte Laub. Im Halbschatten von Gehölzen gedeiht das Lungenkraut auf mäßig feuchten Lehmböden optimal. Achten Sie darauf, dass die Erde nicht austrocknet.

Nach der Blüte wird die Blattschmuckstaude zurückgeschnitten, so erzielen Sie einen gezielten Neuaustrieb. Jetzt ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr besonders wichtig, um ein ideales Pflanzenwachstum zu unterstützen.

Hinweis: Das Lungenkraut gibt es in zahlreichen Sorten zu erwerben. Besonders beliebt sind Pulmonaria saccharata „Lewis Palmer“ mit weiß geflecktem Blatt oder Pulmonaria saccharata „Majesty“ mit silbrigen Blättern. Eine mächtige Staude für den schattigen Bereich ist Rodgersia podophylla „Rotlaub“. Sie erreicht Höhen von bis zu 150 cm und besticht durch ihre großen, im Austrieb rötlichen Blätter.

5. Purpurglöckchen (Heuchera) als farbenfroher Blickfang

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Das Purpurglöckchen zählt zu den farbenfrohsten Blackschmuckstauden.

Die meisten Blattschmuckstauden ziehen halbschattige bis schattige Gartenbereiche vor. Es gibt aber auch Stauden, die sich mit ihren attraktiven Blättern in der Sonne wohlfühlen.

Das Purpurglöckchen (Heuchera) ist eine Blattschmuckstaude par excellence für sonnige bis halbschattige Plätze. Die formschöne Blattbeschaffenheit und vielfältige Oberflächenstruktur verdeutlichen die Besonderheit dieser Blattschmuckstaude, die filigranen Blütenrispen krönen das harmonische Gesamtkonzept.

Die Pflanze überzeugt mit ihrem schmucken Blattkolorit in grünen, cremefarbenen, roten oder braunen Farbtönen. Die Blätter sind dabei gewellt oder auffällig gefranst.

Purpurglöckchen sind ganzjährig attraktiv und lassen sich besonders gut mit Blütenstauden kombinieren. Auch eine Kübelpflanzung für den sonnigen Balkon ist problemlos möglich.

Dabei ist darauf zu achten, dass das Substrat stets ausreichend feucht ist. Stehender Feuchtigkeit können Sie mit Hilfe einer Drainageschicht aus kleinen Tonscherben entgegenwirken.

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6. Salbei (Salvie) für den Duftgarten

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Salbei eignet sich für den Stauden- und Kräutergarten.

Der Name des Salbeis (Salvia) stammt vom Lateinischen salvare (heilen) ab und beschreibt so bereits die heilende Wirkung der Pflanze.

Botaniker differenzieren hier zwischen duftenden Küchenkräutern und blütenreichen Zierformen mit toller Blattschmuckwirkung. Neben der entzündungshemmenden Heilwirkung der jungen, aromatischen Blätter bringen die bunten Blattvarianten Abwechslung in den Kräuter- oder Steingarten.

Der Salbei setzt dabei nur wenige Voraussetzungen an den Standort: Auch an nährstoffarmen Plätzen gedeiht der Salbei noch gut, dabei bevorzugt die Staude jedoch warme und sonnige Orte.

Ab Mitte Mai kann der Salbei ins Freiland gepflanzt werden. Die samtig-grünen Blätter des Salbeis können sich dann bei guter Pflege schnell im gesamten Beet ausbreiten und bilden eine schöne, farbige Pflanzendecke.

Auch wenn viele Salbeisorten winterhart sind, vertragen sie kalte Temperaturen nur schlecht. Daher muss Salbei im Winter durch Vliesstoffe oder Reisig zusätzlich geschützt werden.

Topfpflanzen können im Innenbereich gefahrlos überwintern. Vor der Winterruhe werden die Triebe im Herbst um die Hälfte gekürzt, ein zweiter Rückschnitt auf rund 15 Zentimeter Länge erfolgt schließlich im Frühjahr. So wird ein gesunder Neuaustrieb unterstützt.

Tipp: Die Sorte Salvia officinalis „Berggarten“ glänzt mit relativ großen, silbernen Blättern. Ein gelb-grün panaschiertes Blatt trägt hingegen die Salbeisorte Salvia officinalis „Icterina“.

7. Japan-Goldbandgras (Hakonechloa macra Aureola) schafft Struktur

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Das Goldbandgras bildet lange, überhängende Halme und verfärbt sich im Winter rötlich.

Was wäre ein Garten ohne Gräser? Bei den Gräsern sind viele ausgesprochene Blattschönheiten dabei. So findet man im Seggen-Sortiment (Carex) zahlreiche gelb- oder weißgerandete Sorten.

Bei uns noch wenig verbreitet ist das Goldbandgras (Hakonechloa macra „Aureola“). Seine leuchtend goldgelben überhängenden Blattschöpfe lassen sich sehr gut mit Funkien und Bergenien kombinieren. Zum Winterbeginn verfärben sich die leuchtenden Halme schließlich in ansprechende Kupfertöne.

Das Goldbandgras bevorzugt einen feuchten Standort unter Gehölzen oder Sträuchern, hier gedeiht es im Halbschatten optimal.

Halten Sie das Substrat konstant feucht und bieten Sie der Blattschmuckstaude eine jährliche Düngung im zeitigen Frühjahr an, so wird das Pflanzenwachstum gezielt gefördert.

Das Gras zählt zu den besonders pflegeleichten Schattenstauden, da es nicht zurückgeschnitten werden muss. Im Frühjahr überwachsen die Neuaustriebe alte, vertrocknete Halme. Diese fallen schließlich ab und bilden eine bodenverbessernde Humusschicht.

Bildnachweise: adobe.stock/MOLLY SHANNON, adobe.stock/JFBRUNEAU, adobe.stock/evbrbe, adobe.stock/Annora, adobe.stock/gabrix7, adobe.stock/skymoon13 (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)