Zierpflanzen

Calla pflanzen: 5 Tipps rund um das Heranziehen der Blütenpracht

  • Calla, auch Calla-Lillien genannt, sind exotischen Blumen, die ursprünglich aus Südafrika stammen. Ihre auffallende Blütenpracht setzt sich aus einem Hochblatt zusammen, das sich um den gelben Kolben im Inneren hüllt, welcher als eigentliche Blüte der Calla-Pflanze definiert wird.
  • Es gibt die Calla in verschiedenen Größen, die größte Sorte wird bis zu einem Meter hoch. Ursprünglich nur mit weißen Hüllblättern vorhanden kann man Callas durch Züchtung heutzutage in mehreren Farben bekommen: in gelb, apricot, pink und dunkel-violett, das manchmal schon fast schwarz wirkt.
  • Die edle, schlichte, geometrische Form der „Blüte“ lässt auch eine einzelne Calla in einer Vase gut aussehen, sie wirkt dadurch sehr modern und elegant. Kostbar wirken Callas in jedem Fall – sowohl in einfarbigen Sträußen wie auch gemischt farbig.

blühende weiße calla-pflanzen

Die außergewöhnliche Calla-Pflanze mit lateinischem Namen Zantedeschia aethiopica ziert mit ihren trichterförmigen Blütenständen viele Wohnungen, Balkone und Gärten von Pflanzenliebhabern. Auch wenn man bei der exotischen Blütenpracht eine aufwändige Pflege vermuten würde, überrascht die Kübelpflanze hier mit relativ einfach zu erfüllenden Lebensbedingungen. Wir lassen Sie wissen, wie Sie auch ohne grünen Daumen die schlichte Eleganz der dekorativen Calla genießen können, ob sich Ihre Calla-Pflanzen im Garten oder Haus wohler fühlen und informieren Sie über die Besonderheiten ihrer Pflege.

1. Standort von Calla-Pflanzen: Im Haus oder im Freiland möglich

gelb-weiße calla pflanzen im garten

Ob im Garten oder als Zimmerpflanze – die Calla verziert das Zuhause mit ihrer exotischen Blütenpracht.

Die Calla kann sowohl als Zimmerpflanze als auch im Garten als Kübelpflanze oder Freilandpflanzung kultiviert werden. Je nach Haltungsart benötigt sie entsprechend unterschiedliche Bedingungen. Wichtig ist vor allem ein sonniger bis halbschattiger, warmer Standort der Calla-Pflanzen.

Als Zimmerpflanze ist für die Calla eine Umgebungstemperatur von 20 Grad an einem hellen Standort ohne pralle Sonneinstrahlung ideal. Vor kalter Zugluft sollte sie geschützt sein, auch wenn sie ab Mitte Mai auf den Balkon oder die Terrasse gestellt wird. Zum Winter hin braucht sie etwas kühlere Temperaturen, ca. 10 bis 15 Grad in einem hellen Raum.

Wird sie als Kübelpflanze im Freien kultiviert, sollte ein halbschattiger bis sonniger Standort gewählt werden, an der die Calla vor Wind und Regen geschützt steht. Zur Überwinterung wird sie in einen frostfreien Raum ins Haus geholt, wobei die Temperatur nicht über 10 Grad liegen sollte.

Bei beiden Haltungsformen gilt, dass die Calla langsam an sich verändernde Bedingungen gewöhnt werden muss. Andernfalls können insbesondere durch starke Sonneinstrahlung unschöne Verbrennungen entstehen.

Nicht-winterharte Callas als Freilandpflanzen überwintern

Für die Sorten der Calla, die nicht winterhart und im Garten ausgepflanzt sind, sieht die Überwinterung etwas aufwändiger aus: Anfang Oktober müssen ihre Knollen ausgegraben und die Pflanzenteile über der Erde auf 5 cm zurückgeschnitten werden. Nachdem die Erde entfernt wurde, werden die Knollen für zwei bis drei Tage getrocknet und den Winter über in einer Kiste mit trockenem Sand oder Stroh an einem frostfreien Ort gelagert. Dabei sollten nicht mehr als 15 Grad herrschen. Im Frühjahr können die Knollen dann wieder ausgepflanzt werden.

Möchten Sie Ihre Calla in den Garten bzw. ins Freiland pflanzen, sollten Sie bis Mai warten, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. Zwar sind einige Sorten der Calla-Pflanzen winterhart, allerdings sind gerade Jungpflanzen meist noch zu schwach, um Frost einwandfrei zu überstehen. Auch im Freiland bietet sich ein windgeschützter, sonniger Standort für die Calla-Pflanzen an.

Zu den winterharten Calla-Pflanzen zählen die Sorten Calla crowsborough sowie die Calla palustris. Im Winter müssen Sie bei der Calla crowsborough lediglich die oberen Triebe abschneiden und die Erde rund um die Pflanze mit trockenem Laub oder Tannenzweigen mulchen.

Zum Frühjahr hin kann diese Schicht dann wieder entfernt werden, damit sich die Erde durch die Sonne langsam erwärmen kann. Die Calla palustris ist eine Sumpf-Calla, die üblicherweise an Gewässern wie Teichen gepflanzt wird. Diese Calla-Pflanzen überwintern einwandfrei, ohne dass dafür Vorkehrungen getroffen werden müssen, haben aber insgesamt andere Standort- und Pflegebedingungen als die anderen Calla-Arten.

dunkelviolette calla-pflanzen mit grünen blättern

Die Calla-Sorte „Pasja“ besticht während der Blütezeit mit ihren hell- bis dunkelvioletten Hüllblättern.

2. Calla-Zwiebeln pflanzen in 6 Schritten

Die Calla können Sie als blühende Pflanze im Topf kaufen oder aber selber heranziehen, indem Sie Zwiebeln der Calla einpflanzen. Dafür eignet sich ein nährstoffreiches Substrat oder ein Erde-Sand-Gemisch. Der ideale Zeitpunkt, um die Blumenzwiebeln in die Erde zu setzen, ist im Frühjahr zwischen März und Mai. Möchten Sie Ihre Calla im Topf pflanzen, geben wir Ihnen die folgende Anleitung dazu mit an die Hand:

  1. Wählen Sie ein Pflanzgefäß aus, das mindestens einen Durchmesser von 12 cm hat und über Abzugslöcher verfügt.
  2. Säubern Sie das Pflanzgefäß, in das die Calla gepflanzt werden soll.
  3. Füllen Sie frische, humusreiche Erde hinein.
  4. Setzen Sie die Blumenzwiebel mit der Spitze nach oben in den Topf, sodass diese noch leicht zu sehen ist.
  5. Drücken Sie die Erde ein wenig an.
  6. Tauchen Sie den Topf in Wasser und lassen Sie überschüssige Flüssigkeit ablaufen.

Im Freien darf die Zwiebel der Calla erst gepflanzt werden, wenn die Eisheiligen vorüber sind. Dann werden die Blumenzwiebeln ca. 5 bis 7 cm tief in die Erde gesetzt und ausreichend bewässert.

Tipp: Es ist sinnvoll, Zwiebeln bereits ab März im Topf vorzuziehen, bevor sie in den Garten ausgepflanzt werden. Dann können Sie sich über eine frühere Blüte freuen.

3. Pflege von Calla-Pflanzen: An festen Phasen orientieren

calla pflanze im topf an hauswand

Calla-Zimmerpflanzen können im Sommer geschützt vor Regen im Freien stehen.

Die Pflege der Calla-Pflanzen wird ihren natürlichen Lebensbedingungen nachempfunden. Sie wächst vorrangig in den sumpfigen Gebieten Afrikas, die von Feuchtigkeit strotzen, im Sommer jedoch vollständig austrocknen.

In dieser Trockenphase legt auch die Calla eine Ruhephase ein, zieht ihre Blätter ein und überdauert als Knolle. Sie benötigt in dieser Zeit keinerlei Wasser, kann vollständig austrocknen und blüht im nächsten Jahr dennoch wieder auf.

Für die Calla als Zimmerpflanze oder Kübelpflanze auf dem Balkon sollten Sie daher die Pflege an die jeweilige Phase, in der sie sich befindet, anpassen. In der nachfolgenden Tabelle erhalten Sie eine Übersicht über die verschiedenen Phasen der Calla und die jeweiligen Pflegebedingungen.

Phase Pflegehinweise
von Januar bis Juni: Vegetationsperiode und Blütezeit
  • Heller Standort ohne direkte Sonneinstrahlung
  • Erde der Calla wird feucht gehalten und Staunässe vermieden
  • Wöchentlich sollte leicht gedüngt werden
von Juli bis August: Trockenzeit und Ruhephase
  • Kann ggf. an einem sonnigen, regengeschützten Platz im Freien stehen
  • Auf Wasser- oder Nährstoffzugaben wird vollständig verzichtet
  • Erde der Calla darf vollständig austrocknen
ab Mitte/Ende August: Ende der Ruhephase
  • Calla wieder mäßig gießen: Erde sollte nicht komplett trocken, aber auch nicht feucht sein
von Oktober bis Dezember: Vorbereitung auf Blütezeit
  • Bei Calla-Pflanzen im Topf: Umlagerung ins Winterquartier
  • Je mehr die Calla wächst, desto mehr können Sie gießen
  • Alle zwei Wochen erfolgt eine Düngerzugabe

Die Calla sollte einmal jährlich umgetopft werden, selbst wenn noch kein größeres Gefäß benötigt wird. Das regelmäßige Düngen der Pflanze führt nämlich zu einer Nährstoffkonzentration in der Erde, die ab einem gewissen Zeitpunkt schädlich für die Calla sein kann. Das Umtopfen der Calla-Pflanzen dient also hauptsächlich dem Substrataustausch.

Die beste Zeit dafür ist direkt nach der Ruheperiode im September, nachdem die Calla ihre Blätter abgeworfen hat. Nutzen Sie frische Blumenerde und mischen diese eventuell mit etwas Sand.

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Das zuvor verwendete Gefäß kann bei ausreichender Größe einfach wieder genutzt werden, allerdings sollte es ordentlich von Resten alter Erde befreit und gesäubert werden. Bevor die Knolle in das frische Substrat eingesetzt wird, empfiehlt es sich, sie mit lauwarmem Wasser abzuspülen. Wurzelabschnitte, die extrem lang gewachsen sind, können sie mit einer scharfen Schere abschneiden. Nach dem Einsetzen der Calla gießen Sie die Pflanze ein wenig und lassen sie dann entsprechend der Phase etwas ruhen.

calla in orange im garten

In frischem Substrat kann die Calla in der Vegetationszeit im nächsten Jahr wieder prachtvolle Blüten ausbilden.

4. Calla-Pflanzen teilen: Aus Rhizomen neue Blütenwunder ziehen

Sobald die Calla eingepflanzt ist, bildet sie an ihrer Knolle kleine Ableger, die zum Vermehren der Pflanze genutzt werden können. Es bietet sich an, diesen Schritt mit dem Umtopfen der Calla zu verbinden. Die Tochterknollen werden einfach mit einem scharfen, desinfizierten Messer abgeschnitten und anschließend in frisches Substrat gesetzt. An einem warmen Standort mit regelmäßigen Wassergaben sollten sich nach wenigen Wochen bereits die ersten Blätter zeigen.

Tipp: Falls Ihre Calla keine Ableger-Knollen gebildet hat, können Sie große Zwiebeln auch mittig durchschneiden und die beiden Rhizome der Calla getrennt einpflanzen.

Alternativ können zur günstigen Vermehrung der Calla auch Samenstände aus der Mitte der Blüte entnommen werden. Diese werden zunächst getrocknet und an einem kühlen, dunklen Ort gelagert. Ab Januar können die Samen dann mit etwas Abstand voneinander auf frisches Substrat gelegt und leicht mit Erde bedeckt werden. Dafür eignen sich kleine Anzuchttöpfe.

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Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht und stellen Sie die Pflanzgefäße an einen warmen und hellen Standort. Sobald die Samen gekeimt haben, können sie in Einzeltöpfe umgesetzt werden und entsprechend ihrer Mutterpflanze gepflegt werden.

weiß-violette calla von oben

Der unscheinbare Blütenkolben der Calla kann zur Vermehrung genutzt werden.

5. Weitere interessante Fragen und unsere Antworten rund um die Calla

Im Anschluss geben wir von Heimwerker.de Ihnen wissenswerte Fakten zu Themen, die Sie interessieren könnten, wenn Sie eine Zantedeschia pflanzen möchten.

5.1. Sind Calla-Pflanzen giftig?

Tatsächlich werden die Calla-Pflanzen als gering giftig eingestuft. Eine ernsthafte Gefahr geht von der Calla zwar nicht aus, dennoch sollten Sie beim Umtopfen möglichst Handschuhe tragen, um etwaige Hautreaktionen zu vermeiden.

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5.2. Was für Sorten gibt es innerhalb der Calla-Familie?

Neben der weit verbreiteten Sorte mit weißen Hüllblättern, sind auch die Calla-Sorten „Mango“ in Gelb-Orange, „Pasja“ in Violett oder die „Garnet Glow“ in Pink sehr beliebt. Lassen Sie sich eine Kaufberatung im nächsten Gartencenter geben, um die Calla mit der Farbe Ihrer Wahl zu finden.

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5.3. Muss die Calla zurückgeschnitten werden?

Bei der Calla ist es lediglich wichtig, vertrocknete Pflanzenteile zu entfernen, da von ihnen eine Fäulnisgefahr ausgeht. Schneiden Sie ausgeblühte Blüten am Stängel direkt über der Blumenzwiebel ab. Aber Achtung: Die grünen Blätter der Calla dürfen dabei nicht beschnitten werden.

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Bildnachweise: stock.adobe.com/traveller70, stock.adobe.com/nicholashan, stock.adobe.com/EwaStudio, stock.adobe.com/Hanging Bear Media, stock.adobe.com/linjerry, stock.adobe.com/Sylvio (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)