Zierpflanzen

Frangipani pflanzen: 4 Arten im Überblick

frangipani pflanzen in bluete

Manchmal kommt es vor, dass man auf eine Blüte stößt, die fast zu schön ist, um echt zu sein. Bei den Arten der Frangipani sind die Blüten oft so filigran und perfekt, dass sie beinahe künstlich wirken. Aber wenn man sie tatsächlich erlebt, leistet die Frangipani oder Plumeria schnell Überzeugungsarbeit, denn die Blüten der Kleinbäume oder Stauden sehen nicht nur wunderschön aus, sie duften auch auch noch besonders intensiv.

Wenn man die Frangipani selbst pflanzen möchte, gibt es hinsichtlich der Pflege einige Dinge zu beachten, die wir auf Heimwerker.de in eine Anleitung gefasst haben. Dazu zählt etwa, wie Sie Plumeria-Sämlinge umtopfen und wo der beste Standort für die exotische Pflanze liegt.

1. Ein Überblick über die geläufigsten Arten

Die Gattung Plumeria aus der Familie der Hundsgiftgewächse wartet mit etwa 20 Arten auf, von denen sich nicht alle gleichermaßen für die Haltung anbieten. Die Pflanzen mit ihren dunkelgrünen, meist spitzzulaufenden Blättern mit gut sichtbarer Aderung unterscheiden sich in Wuchshöhe, Blütenfarbe und einigen anderen Aspekten. Hier haben wir die geläufigsten Arten gegenübergestellt, damit für eine Kaufberatung von Beginn an die gewünschte Art im Hinterkopf behalten werden kann.

Name bot. Name Wuchshöhe Blätter Blüte
Rote Frangipani Plumeria rubra 2 – 8 m keilförmig, bespitzt rot, pink oder weiß, auch dreifarbige Untervarianten
Westindische Frangipani Plumeria alba bis zu 10 m dick, schmal weiß mit gelbem Zentrum
(kein Allgemeinname) Plumeria pudica löffelförmig weiß mit gelbem Zentrum, pinke Hybride
Duftende Frangipani Plumeria obtusa 3 – 4,6 m Höhe abgerundet, groß weiß mit gelbem Zentrum

Wer aufgrund der angegebenen Wuchshöhe besorgt ist, sollte beachten, dass die Pflanzen in Kübelhaltung meist zur minimalen Größe wachsen und 3 m nicht überschreiten, die Hälfte davon ist als Wuchshöhe für die Zimmerpflanzen jedoch typischer.

frangipani mit pinker bluete

Pinke Blüten der Plumeria rubra, einer der vielfältigsten Arten von Frangipani.

2. Ein sonniger Standort ist Grundvoraussetzung zur Haltung

Wenn Sie die Frangipani pflanzen, wählen Sie für sie einen Standort mit viel Sonneneinfall und Licht. Sie eignet sich als Zimmerpflanze, sollte aber keiner Zugluft ausgesetzt sein. Ein Wintergarten ist ideal, aber nicht zwingend nötig.

Im Sommer kann die Plumeria-Pflanze bei durchgehend warmen Temperaturen im Freien stehen, auf der Terrasse oder im Garten. Was für die Pflanze überall nötig ist, ist eine hohe Luftfeuchtigkeit. Diese kann durch mit Wasser gefüllte Schüsseln oder ein Besprühen mit einem Wasserzerstäuber erhöht werden.

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Als Tropenpflanze ist die Frangipani nicht winterhart. Zum Überwintern sollte sie bei Temperaturen von 10 °C oder höher innen gehalten werden.

Hinweis: In der Winterruhe verliert die Frangipani ihre Blätter. Dies ist kein Ausdruck von falscher Pflege und sollte Sie nicht beunruhigen.

verzweigte frangipani baeume

Plumeria-Bäume überzeugen mit ihrem vollen, verzweigten Wuchs.

3. Bei der Pflege gilt es, Staunässe zu vermeiden

  • Bereits bei der Wahl der Erde müssen Sie potentielle Staunässe im Hintergrund behalten, denn diese ist für die Frangipani tödlich. Eine Plumeria pflanzen Sie daher in besonders durchlässige Erde. Entweder Sie mischen selbst Blumenerde oder Kaktuserde mit Sand, Perlit und Blähton, oder Sie kaufen ein speziell abgestimmtes Substrat.
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  • Während der Wachstumszeit von Frühjahr bis Herbst muss die Pflanze regelmäßig und viel gegossen werden. Dazwischen sollte die Erde jedoch immer wieder leicht antrocknen. In der Ruhezeit sollten Sie die Pflanze schließlich kaum gießen.
  • Zum Düngen wird alle ein bis zwei Wochen entweder ein Flüssigdünger in niedriger Konzentration oder besser ein spezieller Dünger mit hohem Phosphatgehalt genutzt. Wie beim Gießen ist auch hier die Ruhezeit einzuhalten, in der vollständig auf das Düngen verzichtet werden soll.
  • Das Umtopfen sollte nur im Frühjahr zu Beginn der Wachstumsphase erfolgen. Es wird entweder nach Bedarf oder alle vier bis fünf Jahre umgetopft. Dabei wird die Erde erneuert und der Wurzelballen um etwa ein Drittel reduziert. Nachdem Sie die Frangipani pflanzen, sollten Sie für ein paar Monate auf das Düngen verzichten, bis die Pflanze sich erholt hat. Plumeria-Sämlinge umtopfen sollten Sie erst dann, wenn diese die ersten vier Blätter bekommen haben, Keimblätter nicht mitgezählt.

4. Die Vermehrung erfolgt über Samen oder Stecklinge

vermehren der frangipani mit samen

Vermehren ist nicht zu problematisch, auf Blüten muss man allerdings jahrelang warten.

Es gibt zwei Methoden, um die Frangipani zu vermehren, wobei die Vermehrung über Samen schwierig ist. Da die Blume in unseren Breiten nur selten bestäubt wird, bildet sie auch kaum Samen aus.

Sollte dies doch geschehen, oder wenn Sie günstig Samen gekauft haben, können Sie die Samen im Frühjahr oder Sommer aussäen. Die Samen sollten nur ganz leicht von Aussaaterde bedeckt und noch zu sehen sein.

Die Erde muss anschließend leicht feucht gehalten werden, ein Überstülpen der Schale oder des Topfes mit einer Plastiktüte bietet sich an, solange Sie ausreichend lüften, um Schimmelbildung vorzubeugen.

Der Standort sollte hell und warm sein. Nach etwa drei Wochen bilden sich üblicherweise die ersten Keimblätter.

Achtung: Bis Jungpflanzen das erste Mal blühen, kann es mehrere Jahre dauern, bei der Aufzucht aus Samen teilweise bis zu acht Jahre. Erst nach dem Blühen wird sich die Plumeria verzweigen.

Mit Stecklingen ist die Angelegenheit meist einfacher. Schneiden Sie etwa 20 cm lange Triebspitzen an einer verholzten Stelle von der Pflanze, am besten zwischen Mai und August. Entfernen Sie anschließend die unteren Blätter.

Nach dem Schneiden sollten Sie die Schnittfläche der Stecklinge antrocknen lassen. Einige Zentimeter tief müssen sie dann in ein Gemisch von Torf-Sand und Einheitserde gesteckt werden, das über mehrere Wochen leicht feucht gehalten wird. Zur erfolgreichen Vermehrung gehört auf alle Fälle eine Bodentemperatur von um die 20 °C.

5. Weitere Fragen zur Plumeria

Frucht

Die Blüten der Plumeria bilden nach einer Bestäubung je zwei längliche Balgfrüchte aus, welche die Samen der Pflanze enthalten.

Die tropische Zierblume besticht durch ihre Schönheit, hat aber auch ein paar Eigenheiten. Wenn Sie vorhaben, die Frangipani zu pflanzen, haben wir noch einige zusätzliche Fragen beantwortet, um einen möglichst vollständigen Überblick zu liefern.

5.1. Ist die Frangipani giftig?

Ja, die Frangipani ist giftig, der Milchsaft kann auch die Haut stark reizen, daher sollten beim Umgang mit der Pflanze Handschuhe getragen werden, falls die Möglichkeit besteht, dass der Saft austritt.

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5.2. Treten Schädlinge oder Krankheiten auf?

Schädlinge und Krankheiten sind selten für die Frangipani und meist auf fehlerhafte Pflege zurückzuführen. Die häufigsten Probleme sind Wurzelfäule durch Staunässe sowie Spinnmilben bei zu geringer Luftfeuchtigkeit.

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Bildnachweise: stock.adobe.com/tewpai, stock.adobe.com/Freer, stock.adobe.com/SKphotographer, stock.adobe.com/cineos (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)