Gartenhaus abreißen: Aufwand und Kosten der Abbrucharbeiten
Wenn es um Bauprojekte geht, macht sich eine Vielzahl von Menschen zwar Gedanken darüber, was der Aufbau an Voraussetzungen mit sich bringt. Ein potentieller Abriss liegt hingegen oft in weiter Ferne, und wenn er sich doch einmal ergibt, dann nicht selten als unliebsame Überraschung. Doch ob selbst aufgebaut oder von Vorgängern übernommen, ob baufällig oder neuen Projekten im Weg: Hin und wieder wird es notwendig, Kleinbauten wie Gartenhäuser oder Schuppen zu entfernen und die anfallenden Materialien zu entsorgen. Aber einfach mit der Axt oder der Brechstange Feuerholz zu erzeugen ist der Idealfall, der kaum einmal eintritt.
Wollen Sie ein Gartenhaus abreißen, ist das oft mit unerwarteten Kosten und Hindernissen verbunden. In diesem Ratgeber tragen wir für Sie zusammen, worauf Sie achten können, um beim Abbruch in handwerklicher, finanzieller oder rechtlicher Hinsicht kein böses Erwachen zu erleben.
1. Beachten Sie anfallende Kosten durch Materialentsorgung sowie mögliche Genehmigungen

Wollen Sie ein Gartenhaus oder eine Gartenlaube abreißen, können dafür hohe Kosten entstehen, ob mit Beteiligung einer Firma oder ohne.
Ist der Abriss erst einmal beschlossen, stellen sich zur Kostenminimierung gleich mehrere Fragen. Die erste ist üblicherweise die, ob man das Gartenhaus selbst abreißen möchte oder nicht. Denn wenn Sie das Gartenhaus abreißen lassen, kommen natürlich direkte Kosten auf Sie zu, die Sie mit Eigenarbeit einschränken können. Allerdings ist „können“ in diesem Fall besonders angebracht. Je nach Größe des Gebäudes und verarbeitetem Material, etwa Eternit, gibt es auch für die Eigenarbeit mögliche Kostenfallen.
Ein guter Plan für die Finanzierung ist entscheidend, ob bei Eigen- oder bei Auftragsarbeit. Planen Sie nicht für den Idealfall, sondern rechnen Sie mögliche Komplikationen mit ein. Ein sorgfältig ausgearbeiteter Kredit mit guten Konditionen ist dankbarer als ein nachträgliches eiliges Auflösen von entstandenen Schulden. Nicht immer ist der Abriss Ihre Wahl, manchmal muss er auch erfolgen, weil ein Gebäude nicht mehr sicher ist. Wer dann keine finanziellen Rücklagen zur Verfügung hat, steht vor enormen Kosten, die unvermeidbar sind. Für diesen Fall gibt es spezielle Kredite für Sanierungen und Baumaßnahmen. Dennoch sollten Sie nicht versuchen, den Abbruch so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.
1.1. Informieren Sie sich über eventuell notwendige Genehmigungen
Wer glaubt, dass alleine ein Aufbau mit bürokratischen Hürden verbunden ist, irrt sich. Auch wenn Sie ein Gartenhaus abreißen wollen, sind häufig ebenso Genehmigungen nötig wie wenn Sie ein Gartenhaus neu bauen.
Vorsicht! Gebäude abreißen und neu bauen sind unterschiedlich gewertete Vorgänge, die jeweils eine separate Baugenehmigung erfordern können.
Vorheriges Erkundigen bei der zuständigen Baubehörde erspart Ihnen nachträgliche rechtliche Scherereien und gibt Ihnen beim Abbruch planungstechnische Sicherheit.
1.2. Vergewissern Sie sich über die Materialien des Gebäudes

Der Umgang mit schädlichen Materialien erfordert professionelle Handhabung.
Zuerst sollten Sie genau planen, womit Sie es beim Abriss zu tun haben. Falls Sie das Gartenhaus selbst gebaut haben ist das ein geringes Problem, handelt es sich aber um ein übernommenes Bauwerk, sieht die Sache eventuell anders aus.
Gerade wenn es sich um ein altes Gebäude handelt, bei dem Sie die Materialien nicht eindeutig zuordnen können, ist Vorsicht geboten. Die verwendeten Materialien können gesundheitsschädlich sein. Asbest oder giftige Schutzmittel, die in den 80ern oder 90ern noch gebräuchlich waren, sollten Sie unbedingt den Fachleuten überlassen!
Achtung! Selbst wenn Sie die Materialien zuordnen können, sind diese eventuell mit schädlichen Substanzen behandelt. Ein älteres Gartenhaus abreißen sollte daher zur Sicherheit ein Fachbetrieb.
2. Der Abriss erfordert Vorarbeit und sichere Arbeitsbedingungen

Ob Schuppen, kleine Hütte oder Gartenlaube, ein rechtzeitiges und gründliches Entrümpeln zahlt sich aus.
Wie bei einem Umzug gilt: zuerst wird gründlich gepackt, bevor die eigentliche Arbeit beginnt. Eine umfassende Entrümpelung ist immer empfehlenswert. Denn selbst wenn Sie das Gebäude abreißen lassen ist das Ausräumen eine Arbeit, die Sie zuvor erledigen können. Ansonsten wird in den meisten Fällen das Entrümpeln von der Abrissfirma zusätzlich in Rechnung gestellt.
Wenn Sie Ihr Gartenhaus oder Ihre Gartenlaube selbst abreißen, gilt natürlich zu überprüfen, dass Sie sicheres Arbeiten gewährleisten können. Außer bei Kleinstbauten bedeutet das zumindest mehr als ein paar Hände. Ausreichend Unterstützung ist eine der besten Sicherheitsvorkehrungen.
Haben Sie die notwendige Anzahl an Personen, gilt es die Reihenfolge des Abrisses festzulegen. Dabei ist es essentiell, lasttragende Elemente zu bestimmen. Auch sollten Sie mit einbeziehen, dass das verwendete Material, etwa Holz, nach längerer Zeit stark verzogen sein kann. Dies kann schwereres Werkzeug oder mehr Kraftaufwand nötig machen.
Auch ein eventuelles Fundament kann den Abbruch erschweren, falls Sie es nicht für andere Bauten auf Ihrem Grundstück wiederverwenden möchten oder können. Handelt es sich etwa um ein Betonfundament, müssen Sie die Beschaffung und Benutzung von Ausrüstung, wie eine Flex oder einen Abbruchhammer, einplanen.
3. Bei der Entsorgung können deutliche Mehrkosten entstehen

Möbelstücke aus dem Entrümpeln lassen sich über den Sperrmüll entsorgen, für anfallende Baumischabfälle ist aber die Entsorgung in einem gemieteten Container oder in mehreren Fahrten zum Wertstoffhof nötig.
Nachdem Sie oder eine Firma das Gartenhaus abgerissen haben, sind die finanziellen Hauptlasten noch nicht abgeschlossen. Die Entsorgung der Bauabfälle kann sogar deutlich teurer sein als der eigentliche Abbruch.
Handelt es sich bei dem Abfall um verschiedene Materialien, wie etwa Holz, Beton oder Metall, werden diese meist gemeinsam als Baumischabfall entsorgt. In einem Container ist die Entsorgung von bis zu 10 Kubikmetern ab etwa 1000-1500 Euro möglich.
Wenn es Ihnen möglich ist, die Abfälle nach Material zu sortieren, kann das die Kosten bei der Abgabe an einen Wertstoffhof senken. Sie müssen entscheiden, ob die Sortierung und mehrere Fahrten die Kostenersparnis wert sind.
Achtung! Bei der Sortierung ist aber zum Beispiel Holz nicht automatisch gleich Holz. Je nach Behandlung können verschiedene Holzabfälle nicht zusammen angenommen werden.
Insgesamt entstehen bei einem regulären Gartenhaus samt Entsorgung etwa 2000 Euro Kosten, wenn sie es von einer Firma abreißen lassen. Diese Kosten können durch schadstoffhaltige Materialien oder besondere Verbauung aber noch deutlich steigen. Eine ausführliche Planung aller Aspekte legt Ihnen offen, an welcher Stelle Sie sparen können und ob es sich lohnt, den Abriss selbst vorzunehmen.
Bildnachweise: stock.adobe.com/Martina, stock.adobe.com/Olga, stock.adobe.com/Bernard MAURIN, stock.adobe.com/mochisu, stock.adobe.com/eyetronic (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als begeisterter Heimwerker und Bauherr weiß ich, dass beim Hausbau nicht nur handwerkliches Geschick gefragt ist, sondern auch ein gewisses Finanzverständnis. Dank meiner Erfahrung in beiden Bereichen kann ich Ihnen wertvolle Tipps und Tricks rund um den Hausbau und -renovierung geben, um Ihre Projekte erfolgreich umzusetzen. Als Experte für Haus- und Bau-Themen verfüge ich über fundiertes Wissen in Bezug auf Bauprozesse, Materialauswahl, Kostenplanung und rechtliche Aspekte. Ob es um die Optimierung der Energieeffizienz, die Wahl der richtigen Baustoffe oder die Umsetzung von kreativen Gestaltungsideen geht - ich stehe Ihnen mit meinem Fachwissen zur Seite. Mit meiner Unterstützung können Sie die Qualität und Funktionalität Ihres Hauses maximieren und gleichzeitig Ihre finanziellen Ressourcen effizient nutzen. Es bereitet mir große Freude, meine Expertise als Autor zu nutzen, um Ihnen dabei zu helfen, Ihr Traumhaus zu verwirklichen und Ihr Zuhause zu einem Ort des Komforts und der Inspiration zu machen.
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