Unterstände

Gartenhaus selber bauen: 2 Anleitungen und über 30 weitere Ideen

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Gewächshäuser und Gartenhäuser gehören zu den beliebtesten Häuschen im Garten, schließlich können Hobbygärtner in kleinen Treibhäusern oder Gewächshäusern mit Folientunnel Gemüse anbauen und Pflanzen ziehen.

Das für die Gartenarbeit erforderliche Werkzeug und die Geräte werden nach erledigter Arbeit in einem Gartenschuppen verstaut. Andere Hobbygärtner verbringen wiederum gemütliche Stunden in einem Gartenhaus oder einer Gartenlaube. Ein Gartenhaus zu planen oder gar ein Gartenhaus selbst zu bauen ist mit etwas handwerklichem geschick durchaus möglich.

Deshalb finden Sie hier auf Heimwerker.de Baupläne und Ideen zum Gartenhaus selber bauen. Wir haben für Sie zwei ausführliche Anleitungen für Gartenhäuser sowie eine große Sammlung an Plänen, wie Sie ein Gartenhaus selber bauen.

1. 5-Eck-Gartenhaus selber bauen aus Blockbohlen: Vollständiger Eigenbau ohne Bausatz

Das hier ist eine Bauanleitung für ein fünfeckiges Blockbohlenhaus mit Zeltdach und etwa 8,5 Quadratmetern Grundfläche. Es gibt auch andere Bauweisen, die hier verwendeten Blockbohlen haben allerdings den Vorteil, dass sie durch ihre Doppelfalz sehr einfach zu montieren sind, die Wände schön dicht werden und kein Wind hindurchpfeift, wenn das Holz sich mal leicht verzieht. Erfahren Sie im Folgenden, wie Sie ein Gartenhaus ohne Bausatz selber bauen.

Die folgenden Materialkosten sind ungefähre Werte. Je nach Händler und Verhandlungsgeschick können die Preise teilweise deutlich abweichen. Vor dem Kauf kann es sich lohnen, im Baumarkt um eine Kaufberatung zu bitten. Ebenso kann es günstiger sein, größere Werkzeuge nicht für ein einziges Projekt zu kaufen, sondern lieber zu mieten.

1.1 Material: Diese Dinge sollten nicht fehlen

Material Maße/Informationen Menge Preis (ca.)
Zement und Sand 1 Sack Zement und Maurersand 0,5 m³ 20 €
Lagerhölzer Fichte, 70×70 mm 26 m 100 €
Blockbohlen mit Doppelfalz Fichte, 50×146 mm, 131 mm Deckbreite 150 m 500 €
Kanthölzer für Fenster- & Türzargen Fichte, 50×50 mm 12 m 60 €
Bretter für Fenster- & Türzargen Fichte, 18×120 mm 22 m 70 €
Dachbalken Fichte, Konstruktionsholz, 50×70 mm 35 m 100 €
Bodenbretter/Dachschalung gefalzt, 18×146 mm, 136 mm Deckmaß 25 m² 350 €
Dachschindeln Rechteckschindeln aus Bitumen, 2,5 mm stark 15 m² 150 €
Abschlussleisten Fußbodenabschluss innen 12 m 25 €
Schrauben
Nägel
Holzleim
Farbe/Beize
MATERIALKOSTEN (ca.) 1375 €

1.2. Werkzeuge, für den Gartenhausbau benötogt werden

Werkzeug Alternative
Akkuschrauber
verschiedene Holzbohrer
Bits
Kappsäge Tischkreissäge, Handkreissäge
Schwertsäge Feinsäge, Japansäge
Stechbeitel
Hammer
Spaten für die Fundamente
Zementkübel
Wasserwaage Schlauchwaage
Zollstock
Bleistift
Winkeleisen

Achtung: Alle Konstruktionszeichnungen basieren auf exakten dreidimensionalen Modellen. Allerdings können wir kleinere Fehler nicht ausschließen, deshalb sollten nicht alle Teile schon vor der Montage komplett zugeschnitten werden. Es sollten stattdessen vor jedem Bauabschnitt einige Teile vorbereitet und zunächst die Passform kontrolliert werden, dann ist noch Gelegenheit für kleinere Anpassungen.

2. Gartenhaus aus Blockbohlen selber bauen: Anleitung in x Schritten

2.1. Punktfundamente für das Gartenhaus errichten

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Lagerbalken für das Gartenhaus auf dem Fundament auslegen und verschrauben.

Vor Baubeginn muss zunächst ein stabiles und frostsicheres Fundament für das Gartenhaus geschaffen werden. Für die Umsetzung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann

  1. den Grundriss planieren und pflastern (zum Beispiel mit einfachen quadratischen Betonplatten),
  2. eine Bodenplatte,
  3. ein Streifenfundement oder ein
  4. Punktfundament gießen.

Wir haben uns für die letzte Variante entschieden, weil sie mehr Stabilität bietet als eine Pflasterung, die sich mit der Zeit setzen kann, und weniger aufwändig ist als ein Streifenfundament oder eine ganze Bodenplatte.

Die Grundfläche des Hauses hat etwa drei Meter im Quadrat. Entsprechend müssen die Punktfundamente angeordnet werden. Es sollte mindestens unter den fünf Eckpunkten des Gartenhauses ein Punktfundament liegen, an den langen Seiten ist es sicherer auf halber Strecke zwischen den Ecken jeweils noch eines mehr zu gießen – also insgesamt sieben Fundamente.

Ein frostsicheres Fundament muss in unseren Breiten mindestens 80 Zentimeter tief sein. Dazu einfach den Boden an den entsprechenden Stellen ausheben. Mit etwa 30 Zentimetern im Quadrat sind die Löcher groß genug, um sie einigermaßen bequem graben zu können. Noch bequemer macht es ein sogenannter Erdbohrer, den man sich im Baumarkt leihen kann. Dieses Werkzeug bohrt saubere, senkrechte Löcher, die erfahrungsgemäß sehr stabile Fundamente ergeben.

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Querschnitt durch den Boden mit den Auflagerpunkten aus Zement.

Damit die Zementblöcke später ein paar Zentimeter aus dem Boden ragen, wird das obere Ende der Löcher mit schmalen Brettern verschalt. Sollte das Erdreich sandig und lose sein, muss man manchmal sogar das ganze Loch verschalen, um zu verhindern, dass Erde nachrutscht. Man sollte schon jetzt mit einer langen Wasserwaage die Oberkanten der Schalung in die Waage bringen, je genauer man arbeitet, desto weniger muss später untergelegt werden, wenn die Lagerbalken waagerecht ausgerichtet werden.

Sind die Löcher gegraben und die Schalungen angebracht, müssen die Löcher nur noch bis zur Oberkante der Schalung mit Zement-Mischung gefüllt werden. Die Mischung sollte erdfeucht und zäh sein, dann fließt sie nicht durch die Ritzen der Schalung und man kann sie sauber glattziehen. Die Mischung wird Schicht für Schicht in das Loch geschüttet und zwischendurch mit einem Kantholz oder ähnlichem festgestampft, um Blasenbildung zu verhindern.

Besonders widerstandsfähig wird das Fundament mit Bewehrungsstahl. Passende längliche Stahlkörbe gibt es im Fachhandel. Einfach in die erste Beton-Schicht drücken und mittig ausrichten und dann nach und nach den Beton in das Loch füllen. Wenn nötig, zwischendurch ein wenig am Stahlkorb wackeln, damit der Beton sich überall verteilen kann.

Das Gartenhaus hat zwar ein relativ hohes Eigengewicht, allerdings bietet es durch seine Größe auch jede Menge Angriffsfläche für den Wind. Um es stabil zu verankern, sollten entweder Bodenanker in den feuchten Beton gedrückt und ausgerichtet werden. Alternativ kann man nach dem Aushärten senkrechte Löcher in die Fundamente bohren, in die später Dübel für eine Verschraubung der Lagerhölzer mit den Fundamenten gesetzt werden.

Dabei sollte man jeweils dünne Hartholzplättchen oder ähnlich witterungsbeständige Abstandhalter unterlegen, damit sich nicht dauerhaft Feuchtigket zwischen Lagerhölzern und Fundamenten bildet, die dem Holz auf Dauer zusetzt.

Die Punktfundamente benötigen etwa zwei Tage zum Aushärten. Im Sommer bei großer Hitze und Trockenheit sollte die Oberfläche des Betons sporadisch mit etwas Wasser besprüht werden, damit sich keine Risse bilden. Während der Wartezeit können schon mal die Lagerhölzer und die ersten Wandelemente zugeschnitten werden.

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2.2. Wandelemente und Fenster bauen

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Die Ausklinkungen an den Wandbohlen.

Die Wandelemente werden mit 10 Zentimetern Überstand an den Enden beidseitig ausgeklinkt, wie auf dem Bild dargestellt.

Der Höhenversatz für die kreuzweise Überblattung wird erreicht, indem man zwei gegenüberliegende Seiten mit schmaleren Elementen beginnt.

Die Aussparungen passen dann an den Enden exakt ineinander und stehen von Beginn an sehr stabil.

Ist das Fundament ausgehärtet, werden die Lagerhölzer verschraubt und der Rahmen dann auf den Punktfundamenten platziert.

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Zuschnitt der einzelnen Wandbohlen.

Dann werden die ersten zwei bis drei Bohlen-Reihen montiert und schräg durch die Kopfenden beziehungsweise senkrecht in den Ausklinkungen miteinander und mit den Rahmenhölzern verschraubt.

Die Bohlen sollten mit einem Gummihammer vorsichtig festgeklopft werden, um die Federn nicht zu beschädigen.

Man kann auch ein kurzes Reststück einer Bohle als Hauklotz verwenden. Vor dem Verschrauben sollte vorgebohrt werden, um zu verhindern, dass das Holz einreißt und sich spaltet.

Sind die ersten Reihen montiert, wird die ganze Konstruktion mit flachen Klötzen in die Waage gebracht.

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Passform der Wandelemente in den Ecken.

Dabei sollten witterungsbeständige Unterlagen, wie Hartholz- oder Kunststoff-Klötze, verwendet werden.

Sogenannte „Verglasungs-Klötze“ sind bei vielen Heimwerker-Problemen hilfreich und in verschiedenen Stärken günstig im Fachhandel zu bekommen.

Nach dem Ausrichten des Bodenrahmens werden die Wandbretter eines nach dem anderen aufgelegt, festgeklopft und verschraubt.

Wer die Konstruktion noch stabiler machen möchte, kann die Bohlen mit wasserfestem Holzleim verbinden.

Einfach eine Linie Weißleim in die Nuten ziehen, die Elemente zusammenklopfen und überschüssigen Kleber abwischen. Es darf immer nur Längsholz mit Längsholz verleimt werden, weil das Holz sich längs und quer zur Faser unterschiedlich stark ausdehnt und es zu Rissen kommen kann, wenn Längs- an Hirnholz geleimt wird.

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Zuschnitt der Elemente für die Fensterseiten.

Nach sechs Reihen ist die Höhe der Fensterausschnitte erreicht. Auf die (vom Eingang aus gesehen) linke Seite, die ausschließlich aus breiten Bohlen besteht und nicht mit einer schmalen beginnt, wie die rechte Seite (siehe Fotos!), erhält als sechstes Element eine Bohle mit Fensterausschnitt.

Die Unterkante dieses Fensterausschnittes liegt nach der Montage genau auf Höhe der Oberkante der sechsten Wandbohle der anderen Fensterseite, die deshalb nicht zugeschnitten werden muss.

Es folgen nun auf jeder Fensterseite sieben kurze Bohlenstücke.

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Rahmenkonstruktion für die Fenster.

Schon nach der dritten kurzen Bohle können die zuvor montierten Fensterzargen von oben in die Aussparung geschoben und verschraubt werden.

Die Bohlenelemente oberhalb der Fenster haben auf beiden Seiten einen Ausschnitt.

Sind die Fenster erst komplett eingefasst, sind die Wände fast fertig. Noch eine „normale“ Bohlenreihe, dann kommt schon der obere Wandrahmen an die Reihe.

2.3. Zuschnitt und Montage des oberen Wandrahmens

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Der Bauplan für den oberen Wandrahmen.

Die Elemente für den oberen Wandrahmen sind auch der Vorderseite 3,20 Meter lang und bilden so den vorderen Dachüberstand. Der gesamte Wandabschluss besteht aus fünf langen Elementen, von denen zwei in regelmäßigen Abständen Ausklinkungen für die Dachbalken erhalten, und zwölf kurzen Brettchen, deren Abstände ebenfalls Platz für die Dachbalken bieten. Zuschnitt und Montage erfolgen wie in den Abbildungen zu sehen.

2.4. Ausklinkungen an den Ecken

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Durch Ausklinkungen entstehen die Eckverbindungen.

Bevor die Dachbalken aufgelegt werden können, müssen an den Ecken noch Ausklinkungen gemacht werden.

Das kann schon vor der Montage der Bretter mit einer Schwert-, Fein- oder Japansäge gemacht werden, oder nach der Montage mit Tauchsäge und Stechbeitel.

Besonders an den Ecken sollte möglichst exakt gearbeitet werden damit die Dachbalken schon beim Auflegen einigermaßen stabil stehen. Dadurch wird die Montage der Dachkonstruktion erheblich erleichtert.

2.5. Zuschnitt und Montage der Dachkonstruktion

Für den Dachstuhl werden zunächst alle Teile wie abgebildet zugesägt. Die Gehrungen an den oberen Enden der Dachbalken sollten sehr sorgfältig ausgeführt werden. Schon kleine Ungenauigkeiten können später Grund für fummelige Flickarbeiten sein.

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Dachsparren mit dazugehörigen Maßen.

Die vier langen Balken, die von den Ecken zur Mitte laufen, werden einseitig mit einer Gehrung von etwa 69 Grad versehen (für eine Dachsteigung von 21 Grad). Wer die unteren Balken-Enden senkrecht auslaufen lassen möchte, kann auch hier entsprechend auf Gehrung schneiden.

Zwei dieser Balken werden nun gegenüberliegend an einen kleinen, etwa 8×5 Zentimeter messenden Holzklotz geschraubt und dann diagonal auf den Wandrahmen gelegt. Wenn die Ausklinkungen in den Ecken der Abschlusselemente gut ausgeführt wurden, bleibt die Konstruktion auch ohne Stützen stehen. Falls nicht, kann man mit kleinen Keilen nachhelfen.

Es folgt das zweite Paar Dachbalken. Sie werden einfach in die Ausklinkungen der verbliebenen Ecken gelegt und ebenfalls mit dem Klotz in der späteren Dachspitze verschraubt.

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Ein Blick von Oben auf die Dachbalken und Streben.

Das Grundgerüst für den Dachstuhl steht schon mal. bevor die übrigen Balken angeschraubt werden, misst man den Überstand der Balken-Enden von der Bohlenwand aus, richtet sie gegebenenfalls aus und verschraubt sie mit den Bohlenwänden.

Wenn der Überstand überall gleich ist, steht die Konstruktion auch gerade und die Dachspitze befindet sich genau über der Mitte der Grundfläche.

Anschließend werden die übrigen Balken einer nach dem anderen montiert. Hier ist das Zuschneiden etwas komplizierter, weil an den oberen Enden zweimal Geschnitten werden muss. Einmal für die Steigung und einmal für die Auflagefläche zu den angrenzenden Dachbalken.

Tipp: Wer sich diese Arbeitsschritte nicht zutraut, kann die Balken vom Zimmermann zuschneiden lassen, der über eine Abbundanlage und/oder die nötige handwerkliche Erfahrung verfügt.

2.6. Die Dachschalung aufschrauben

Ist die Dachkonstruktion komplett, geht es an die Dachschalung. Nun geht die Arbeit wieder leichter von der Hand: Die hier verwendeten 18 Zentimeter starken, einfach gefalzten

Bretter werden von unten beginnend auf eine Seite der Dachkonstruktion aufgelegt, an der Mitte der äußeren Balken schräg angezeichnet, abgesägt und aufgeschraubt.

2.7. Den Boden im Inneren verlegen

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Innenansicht auf das Dach und den Boden.

Der Boden des Gartenhauses besteht aus den gleichen Brettern, wie die Dachschalung und wird quer zu den Lagerbalken schwimmend verlegt. Ausgehend von 190 Zentimetern Innenmaß und knapp einem Zentimeter Luft an beiden Seiten, sollten die Bretter 188 Zentimeter lang sein. Dieser kleine Abstand zu den Wänden ist wichtig, damit sich das Holz ausdehnen kann. Begonnen wird an der Rückseite (vom Eingang aus gesehen also an der Wand hinten rechts).

Mit kleinen, etwa einen Zentimeter starken Klötzchen oder Keilen wird der Abstand der Bretter zu den Wänden sichergestellt. Ein Brett nach dem anderen wird auf die Feder des vorherigen Brettes geschoben und – falls nötig – vorsichtig mit dem Gummihammer oder einem Hauklotz festgeklopft.

Sobald die spätere Türschwelle, die im 45-Grad Winkel über Eck verläuft, erreicht ist, werden die Bretter bündig zur Außenkante des diagonal verlaufenden Lagerholzes abgeschnitten.

Hinweis: Dabei sollte sorgfältig gearbeitet werden, denn der Verschnitt kann für die Dachvertäfelung des dreieckigen Dachüberstandes verwendet werden.

2.8. Zu guter Letzt: Dachschindeln aufnageln

bitumenschindeln fürs gartenhaus
Bitumenschindeln sind leicht zu verarbeiten.

Zum Schluss werden die Dachschindeln aus Bitumen aufgenagelt. Jede Dachseite wird nacheinander von unten nach oben abgearbeitet. Dabei sollten die Schindeln am unteren Rand des Daches drei bis vier Zentimeter überstehen, damit Regenwasser abtropfen kann, ohne in Berührung mit dem Holz zu kommen.

Die Biberschwänze der Dachschindeln zeigen immer nach oben und auch nur hier wird genagelt. Die nächste Schindel wird jeweils um eine halbe Schindel seitlich versetzt aufgenagelt. Ist eine Reihe abgeschlossen, werden die Überstände entlang der Seitenkanten der Dachfläche mit einem scharfen Messer bündig abgeschnitten. Die nächste Reihe überlappt die Biberschwänze der ersten. So wird Reihe um Reihe auf allen vier Dachseiten verfahren.

Die Lücken zwischen den Dachflächen werden erst ganz zum Schluss mit Schindeln überbrückt, die spitz zugeschnitten werden. Für den richtigen Winkel wird die erste Schindel mittig über Eck auf die Nut gedrückt und entlang der angrenzenden Dachflächen abgeschnitten. Diese Schindel dient dann als Vorlage für die übrigen, die in der benötigten Zahl am Boden vorbereitet werden können – das erleichtert die Arbeit.

3. Gartenhaus selber bauen: Fundament bauen und Gartenhaus-Dach decken in 6 Schritten

Fundamente sind nicht nur bei großen Häusern aus Stein, sondern auch bei kleinen Häusern aus Holz die elementare Grundlage. Als ideal haben sich millionenfach auf der ganzen Welt Betonfundamente erwiesen. Auch für Heimwerker ist der Bau eines Betonfundamentes kein allzu großes Problem, ein wenig Fachwissen selbstverständlich vorausgesetzt. Wie die meisten Fertiggartenhaushersteller bietet auch Joda Fundamentpläne für die Maße und die Verschalung des Betongusses an.

Die Vorarbeiten sind relativ einfach, müssen aber mit großer Sorgfalt durchgeführt werden. Messfehler und Fehler in der Ausrichtung der Schalkonstruktion sind später „in Beton gegossen“ und nur mit sehr großem Aufwand korrigierbar, möglich ist sogar die Notwendigkeit eines kompletten Neuaufbaus. Hier erfahren Sie, wie Sie ein modernes Gartenhaus selber bauen.

Achtung: Bei der Auswahl der Materialien für die Schalkonstruktion sollte großer Wert auf die Stabilität gelegt werden: Beton ist eine sehr schwere und dennoch flüssige Masse, die starken Druck auf die Konstruktion ausüben kann. Brechende oder rutschende Schalbretter lassen den Beton auf den Rasen fließen – das möchte wirklich niemand erleben!

3.1. Fundamentvorbereitungen: Sorgfältige Vorarbeit für ein sauberes Endergebnis

Eine helfende Hand

Ein Kleinbagger erleichtert den notwendigen Aushub für das Gartenhaus-Fundament ungemein. Insbesondere bei schweren Böden, die von Steinen und Wurzeln durchsetzt sind, ist die Maschinenkraft sehr willkommen.

Nachdem der Aushub nach den Plänen des Herstellers fertig ist, werden die Schalbretter für den Betonguss in den Boden gesteckt. Hier muss mit äußerster Präzision vorgegangen werden: Abweichungen „in Beton“ lassen sich später nicht mehr korrigieren. Auch muss die Verschalungskonstruktion eine ausreichende Festigkeit aufweisen: Nicht selten brechen schlecht ausgeführte Verschalungen und der Beton ergießt sich auf die Wiese.

Als Füllmaterial für das Gartenhaus-Fundament wird Kies verwendet. So wird weniger Beton für den Guss benötigt und das Fundament erhält eine solide Grundlage. Nach dem Aufbau der Verschalung wird der Kies eingefüllt und gleichmäßig verteilt.

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Ein Fundament aus Kies.

Zum Gießen des Betonfundamentes empfiehlt sich die Verwendung von fertigem Fließbeton. Dieser wird komplett angemischt mit einem LKW angeliefert und lässt sich über Rohrleitungssysteme direkt an die Baustelle pumpen.

Selbstverständlich kann man auch Beton selbst anmischen. Hierzu sind allerdings genaue Kenntnisse erforderlich.

In die stabil ausgebaute und mit Kies befüllte Schalkonstruktion wird der Fließbeton eingefüllt und mit einem Schaber, einer Latte oder ähnlichem sorgfältig in alle Ecken verteilt. Wenn die Schalkonstruktion fertig und der Beton gerade verlaufen ist, ist das Fundament fertig. Nun muss es noch durchtrocknen.

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Das fertige Fundament.

Für ein kleines Gartenhaus, in dem später Werkzeug und Gartengeräte untergebracht werden, eignet sich ebenfalls ein Punktfundament.

Die Stützen sollten mindestens einen Durchmesser von 30 x 30 cm haben und benötigen einen festen Untergrund. Im ersten Schritt stecken Sie die Positionen der Fundamentpfosten ab und heben die Stelle 80 cm tief aus. Anschließend wird aus Wasser, Zement und Kies der Beton gemischt. Bei 10 kg Zement werden beispielsweise 40 Kilogramm Kies und 5 Liter Wasser benötigt.

Den angemischten Beton geben Sie anschließend in die Ausschachtungen. Da keine zusätzliche Platte verwendet wird, sollte sich die Betonoberkante mindestens 5 cm über dem Boden befinden.

Anschließend wird der Beton glatt gestrichen und nivelliert. Abhängig von den Witterungsverhältnissen ist er nach 2-3 Tagen ausgehärtet, jedoch sollte er frühenstens nach 2 Wochen belastet werden. Auf den Punktfundamenten werden später die Bodenbalken montiert, unter denen Dachpappe ausgelegt wird, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen.

Grundsätzlich gilt: Je größer das Gartenhaus ist, desto mehr Punktfundamente müssen gesetzt werden. Deshalb sollten bei größeren Häusern die oben beschriebene Betonplatte oder ein Streifenfundament errichtet werden.

3.2. Bodenkonstruktion und Wände montieren

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Beim Aufbau der Wände sollten Sie besonders vorsichtig und akkurat vorgehen.

Nach dem Durchtrocknen des Betonfundaments wird der Bodenaufbau montiert. Die Bodenplatte ist bei diesem Modell dreiteilig und muss auf dem Fundament ausgerichtet werden. Nun entscheidet sich, ob das Fundament exakt ausgeführt wurde.

Der Montageplan wird jetzt sehr wichtig: Die ersten beiden Wandelemente weisen den Weg für eine stabile Konstruktion. Wenn hier alles gerade und gut ausgerichtet ist, kann der Bau weitergehen.

Der Bau gewinnt schnell an Form: Nach der Montage der ersten Seitenwände lässt sich bereits die fertige Form des Gartenhauses erahnen. Da es sich um vorgefertigte Elemente handelt, geht die Montage rasch von der Hand.

Am Aufsatz für das Dach lässt sich die „nautische“ Form bereits erahnen. Die Rundung bietet eine stabile Auflagefläche für das Dach und hat zusätzlich den Vorteil, dass Regenwasser einfach an ihr abfließen kann.

3.3. Gartenhaus Dach errichten

„Man soll das Dach reparieren, wenn die Sonne scheint“ – frei nach diesem Zitat von John F. Kennedy machen wir uns an das Eindecken des Daches. Gutes Wetter ist in jedem Fall eine wichtige Voraussetzung, um das Gartenhaus-Dach zu decken. Wichtig ist aber auch äußerste Sorgfalt: Durch den kleinsten Spalt im Dach kann später Wasser eindringen.

Der runde Aufbau des „Nautic“-Daches macht das die Gartenhaus-Dacheindeckung etwas einfacher: Im Grunde werden einfach nur Bohlen aneinander befestigt und mit Dachpappe fest überspannt. Dennoch muss man die Abflussrichtung des Wassers und die Vorschriften der Bauanleitung genau beachten – ein feuchtes Gartenhaus modert schnell!

Damit das Dach gut hält, ist ein stabiler Unterbau nötig. Zwischen die Stirn- und Rückwand des Gartenhauses wird noch eine Mittelstütze gezogen. In jedem Fall sollte man sich für den Aufbau des Daches einige fleißige Helfer einladen, da die gebogene Konstruktion große Sorgfalt und Koordination erfordert.

Nachdem die Zwischensparren eingezogen sind, wird das Dach Schritt für Schritt durch das Anschrauben der Bohlen komplettiert. Die Rundungen halten das Dach nach dem Prinzip des Bogenbaus sehr stabil, die Kräfte werden gleichmäßig verteilt. So kann das Dach bei Bedarf auch hohe Schneelasten tragen und widersteht dem Einschlag von Ästen bei Sturm eher, als es ein Gartenhaus mit Flachdach könnte.

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Ein leicht gewölbtes Dach hält auch einer Schneemasse stand.

3.4. Dachbohlen anschrauben und ausrichten

Beim Eindecken des Daches ist Sorgfalt wichtig: Die einzelnen Dachbohlen müssen exakt und ohne Zwischenraum montiert werden, die Quersparren müssen genau ausgerichtet sein. Faustregel: Zwischenräume sollte es nicht geben.

Vor der Verschraubung sollten die Schraublöcher in den Bohlen vorgebohrt werden. So wird eine Aufsplitterung des Holzes durch die Schrauben verhindert, außerdem wird die Verschraubung stabiler.

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Beim Fixieren der Dachbohlen ist Sorgfalt geboten.

3.5. Gartenhaus Dach mit Dachpappe decken

Das Dach des Gartenhauses wird mit besandeter Dachpappe gedeckt. Diese besteht hauptsächlich aus Bitumen und passt sich bei gleichzeitiger hoher Stabilität den Rundungen des Daches an.

Nach Möglichkeit sollten große Bahnen für die Eindeckung verwendet werden, dies minimiert die Zahl der notwendigen Übergänge, die bei aller Sorgfalt immer eine potentielle Quelle für Undichtigkeiten bilden können. In jedem Fall müssen die Übergänge so gestaltet werden, dass die Überlappung der oberen Bahn in die Fließrichtung des Regenwassers zeigt. So kann das Regenwasser über den Übergang fließen, ohne unter die Dachpappen zu geraten.

Dachdecken mit Holzschindeln: Im Internet finden Sie auf den gängigen Plattformen eine Menge Videos, die einfach veranschaulichen, wie die Holzschindelverlegung funktioniert.

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Die Überlappungen der Dachpappe werden in Fließrichtung des Regenwasser ausgerichtet.

3.6. Abschluss des Gartenhaus-Baus

Die Dachpappe wird mit speziellen, nicht rostenden Dachpappennägeln befestigt. Diese müssen im Interesse einer möglichst großen Stabilität des Daches recht eng beieinander sitzen und komplett versenkt werden. Rund um das Haus sollte mehrfach kontrolliert werden, ob das Dach stramm und fest die Unterkonstruktion umschließt.

Den Abschluss der Arbeiten bildet der Einbau der Gartenhaustür. Diese ist in diesem Fall zweiflügelig und muss so ausgerichtet werden, dass sie perfekt öffnet und schließt und nicht schleift.

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Zum Abschluss wird die Gartenhaustür eingebaut.

4. Heimwerker.de beantwortet häufige Fragen zum Thema Gartenhaus bauen

Bevor wir Ihnen noch eine große Auswahl an Bauanlreitungen für Gartenhäuser präsentieren, wollen wir Ihnen noch einige Fragen beantworten, die sie sich vor dem Beginn Ihres Bauprojektes vielleicht stellen.

4.1. Wie groß darf ein Gartenhaus ohne Baugenehmigung sein?

Ihr Traum von einem eigenen Gartenhaus hat Form angenommen und Sie haben bereits eine Skizze für den Bau angefertigt, die Maße festgelegt und Ideen zur Gestaltung. Bevor Sie nun jedoch mit dem Bau beginnen können, sollten Sie sich an das Bauamt wenden.

Je nach Größe des Gartenhauses benötigen Sie nämlich eine Baugenehmigung. Wird ohne diese gebaut, dann kann es im schlimmsten Fall passieren, dass Sie Ihr Gartenhaus wieder abreißen müssen. Die Antwort auf die Frage, wie groß das Gartenhaus ohne Baugenehmigung sein darf, hängt von Ihrem Wohnsitz ab. Bei der Gartengestaltung gelten kleinere Bauprojekte meist als „verfahrensfreie Vorhaben“ und benötigen keine zusätzliche Baugenehmigung. Hier gibt es zwischen den einzelnen Bundesländern aber gravierende Unterschiede.

Die folgende Tabelle zeigt an, wie groß der Rauminhalt des Gartenhauses ohne eine Baugenehmigung sein darf. Beachten Sie diese unbedingt, wenn Sie planen, ein großes Gartenhaus selber zu bauen:

Bundesland Größtmöglicher Rauminhalt
Baden-Württemberg 40m³ Rauminhalt
Bayern 75m³ Rauminhalt
Berlin 10m³ Rauminhalt
Brandenburg 75m³ Rauminhalt
Bremen 10m³ Rauminhalt
Hamburg 30m³ Rauminhalt
Hessen 30m³ Rauminhalt
Mecklenburg-Vorpommern 10m³ Rauminhalt
Niedersachsen 40m³ Rauminhalt
Nordrhein-Westfalen 75m³ Rauminhalt
Rheinland-Pfalz 50m³ Rauminhalt
Saarland 10m³ Rauminhalt
Sachsen 10m³ Rauminhalt
Sachsen-Anhalt 10m³ Rauminhalt
Schleswig-Holstein 30m³ Rauminhalt
Thüringen 10m³ Rauminhalt

Hinweis: Beachten Sie, dass diese Angaben für Ihr eigenes Grundstück gelten und auch nur für Gartenhäuser, die nicht als dauerhafter Wohnraum genutzt werden sollen. Fragen Sie im Zweifelsfall bei den zuständigen Behörden nach.

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4.2. Wie kann man ein Gartenhaus streichen?

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Holzlasur schützt Ihr Gartenhaus vor Witterung, während die Holzmaserung erhalten bleibt.

Beim Streichen Ihres Gartenhauses können Sie zwischen zwei Mitteln wählen: Lasur oder Lack. Bei einer Lasur handelt es sich eher um ein Pflegemittel für das Gartenhaus, dass die Maserung des Holzes beibehält. Lack gibt es wiederum in den verschiedensten Farben.

Ist ihr Gartenhaus frisch gebaut, können Sie fast sofort mit dem Streichen beginnen. Wollen Sie ein altes Gartenhaus streichen, müssen Sie dieses zunächst von Staub und Schmutz befreien. Egal ob alt oder neu, damit der neue Anstrich gut hält, müssen Sie das Holz mithilfe einer Schleifmaschine anrauen.

Danach können Sie das Gartenhaus mit einem Pinsel oder einer Rolle streichen. Beginnen Sie bei den großen Flächen und arbeiten Sie sich zu den Ecken und verwinkelten Stellen vor.

Tipp: Legen Sie zusätzlich Malerfolie aus, um umgebende Pflanzen und den Rasen zu schützen. So verhindern Sie auch, das unorganische Stoffe in der Farbe die Natur belasten.

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4.3. Gibt es auch Gartenhaus-Bausätze?

Auf dem Markt gibt es durchaus einige Gartenhaus-Bausätze zu kaufen. Diese werden entweder montagefertig geliefert oder sogar direkt bei Ihnen im Garten aufgebaut. Fenster, Türen und Dach inklusive. Da es in diesem Artikel aber darum gehen soll, ein Gartenhaus selber zu bauen, werden wir an dieser Stelle keine Kaufberatung geben.

Beachten Sie allerdings, dass es je nach Größe des die Kosten zum Gartenhaus selber bauen ungewollt in die Höhe schießen können. Überlegen Sie sich gut, ob Ihre Handwerker-Fähigkeiten für dieses Projekt ausreichen. Ansonsten könnte es für Sie durchaus günstiger sein, auf einen Gartenhaus-Bausatz zurückzugreifen.

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5. Gartenhaus selber bauen: 16 Baupläne und Anleitungen

Sie suchen das nächste große Bauprojekt für den Sommer? Auf Heimwerker.de finden Sie im folgenden viele Anleitungen für den Gartenhaus-Selbstbau.

6. Gewächshaus selber bauen: Vom Folientunnel bis zum DIY-Treibhaus

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Ein Gewächshaus ist besonders sinnvoll, wenn Sie wärmeliebendes Obst und Gemüse anbauen wollen.

Wer es nicht zwingend auf gemütliche Stunden im, Gartenhaus abgesehen hat, sondern in seinem Garten lieber Obst und Gemüse anpflanzen möchte, findet hier zahlreiche Anleitungen, um ein Gewächshaus selber zu bauen.

Bildnachweise: adobe.stock/Stefan Werner, alle Gartenhaus-Bauanleitung-Blockbohlen/Gartencenter.de, pixabay/901263, alle Gartenhaus-Anleitung-Fundament-Dach/CPZ Verlag, adobe.stock/Stefan Werner, adobe.stock/mika, adobe.stock/Jon (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)