Heimwerken kann großen Spaß machen – aber nur, wenn man dafür auch das entsprechende Werkzeug besitzt. Andernfalls kann sowohl das Werkzeug als auch das Material, das bearbeitet wird, Schaden nehmen.
Das ist auch bei Holz der Fall. Gerade bei größeren Arbeiten kann sich deshalb ein Holzbohrer lohnen. Mithilfe unserer Vergleichstabelle sind Sie bestens in der Lage, sich für eine bestimmte Variante zu entscheiden, die in Tests zu Holzbohrern punkten konnte. Entscheiden Sie sich noch heute für ein Modell und bemerken Sie den Unterschied.
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Kaufberatung zum Holzbohrer Test bzw. Vergleich 2022
Das Wichtigste in Kürze
Für das Bohren in Holz benötigen Sie speziell für diese Zwecke produzierte Holzbohrer – diese unterscheiden sich von den Varianten, die für Metall oder Stein eingesetzt werden.
Man unterscheidet bei Holzbohrern zwischen Spiral- bzw. Universalbohrer (für alle Holzarten gut geeignet), Schlangenbohrer (insbesondere für Weich- und Leimholz) sowie so genannte Forstnerbohrer (für furnierte Spanplatten und generell sehr breite Bohrungen).
Achten Sie beim Kauf von Holzbohrern vor allem auf das Material: Holzbohrer aus „Hochleistungsschnell-Stahl“ (HS-Stahl) gelten als weitestgehend unverbiegbar sowie äußerst hitzebeständig (bei bis zu 600 °C).
Die Anzahl jener Handwerk-affinen Deutschen, die sich in den letzten Jahren eine Bohrmaschine zulegten, lag im Jahr 2016 bereits bei über 50 Millionen (Quelle: VuMA). Neben der entsprechenden Maschine benötigt ein guter Heimwerker natürlich auch gute Bohraufsätze. Gerade, wenn Sie Großes vorhaben, sollten Sie hierbei auf Qualität setzen, denn nichts dämpft den Spaß am Bauen und Basteln schneller als verbogene oder gebrochene Bohrer, die zusätzlich das zu bearbeitende Material schädigen.
In unserem Holzbohrer-Vergleich 2022 auf Heimwerker.de haben wir die derzeit besten Holzbohrer genauer für Sie unter die Lupe genommen und beantworten Ihnen in diesem Ratgeber die dazugehörige Fragen zu den verschiedenen Holzbohrer-Typen sowie zur richtigen Pflege und Reinigung.
1. Der Spezialbohrer nur für Holz
Mit dem Holzbohrer durch die Wand?
Das sollten Sie besser vermeiden! Wenn Sie Pech haben, geraten Sie mit dem Holzbohrer auf harten Stein und das wäre dann das schnelle wie tragische Ende (nicht nur) der Bohrspitze. Voraussichtlich würde das gute Stück in der Steinwand stecken bleiben und anschließend – beim Versuch, es herauszuziehen – brechen.
Für jedes Material gibt es mittlerweile den geeigneten Bohrer mit einer eigens angepassten Bohrerspitze, die genau darauf ausgelegt ist, zu tun, was ein guter Bohrer tun muss: das jeweilige Material möglichst und ohne großen Kraftaufwand zu durchbohren und dabei möglichst unversehrt zubleiben.
Während die Modelle aus unserem Holzbohrer-Vergleich auf Heimwerker.de durch Holz schneiden, wird der auf Stein treffende Steinbohrer diesen mit Hilfe des hammerförmigen Endes regelrecht zerschlagen. Der Holzbohrer hingegen besitzt eine scharfe Bohrerspitze, wodurch er sich perfekt durch Holzfasern schneiden kann, ohne dass diese zersplittern.
Beim Metallbohrer schließlich kommt noch einmal eine ganz andere Methode zum Zug: Hier werden die oberen Metall-Schichten abgehobelt und der Bohrer somit ins Metall gedreht. Da dieses stabil genug ist, lösen sich ausschließlich an der Bohrstelle Metallspäne ab. Beim Einsatz von Stein- oder Holzbohrern auf einem Metall-Werkstück würde dies zersplittern.
2. Welche Holzbohrer-Typen gibt es?
Im Folgenden sehen Sie in unserer Übersichtstabelle auf Heimwerker.de eine Auflistung und Erklärung der einzelnen Holzbohrer-Typen:
Holzbohrer-Typ
Beschreibung
Forstnerbohrer bzw. Sacklochbohrer
Forstnerbohrer eignen sich am besten für Hart- wie Weichholz und insbesondere bei furnierten Spanplatten.
Generell wurde dieser Bohrer so geschaffen, dass er eher bei besonders breiten, nicht aber tiefen Bohrungen angewendet werden kann.
Die Parallelbezeichnung Sacklochbohrer entstammt dem vermehrten Einsatz beim Ausbohren von Astlöchern und eben Sacklöchern.
Schlangenbohrer
Schlangenbohrer wurden für den Einsatz beim Bohren durch Weich- und Leimholz geschaffen.
Bei der unverkennbaren Spitze handelt es sich um ein kleines Gewinde, das gerade beim Anbohren für einen möglichst sicheren Halt sorgt.
Durch den weiten Abstand der spiralförmigen Schneide ist dieser Bohrer besonders für tiefe Bohrungen ausgelegt.
Spiralbohrer
Die Spiralbohrer schließlich sind die Allrounder unter den Bohrern und tatsächlich für alle Holzarten gut geeignet (daher auch die Bezeichnung Universalbohrer).
Diese Art Bohrer ist in allen erdenklichen Längen und Breiten erhältlich – Spiralbohrer werden zudem auch als Holzdübelbohrer verwendet.
Hinweis: Lassen Sie sich nicht verwirren – Manchmal werden Holzbohrer auch als Gewindebohrer bezeichnet (was an ihrer Spiralform liegt). Unter Gewindebohrer versteht man allerdings tatsächlich Bohrer für Metallgewinde (um Schrauben in Metall zu integrieren).
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3. Kaufberatung für Holzbohrer: Worauf Sie achten sollten
Dank eines Schnellspannbohrfutters erübrigt sich der Fokus auf die Größe Ihrer Holzbohrer.
Zunächst sei angemerkt: die Größe spielt bei der Ermittlung Ihres Holzbohrer-Testsiegers keine große Rolle – und das hat einen einfachen Grund: die Anpassungsfähigkeit des Schnellspannfutters.
Das Bohrfutter des Akkubohrers wie auch der Schlagbohrmaschine passt sich dem entsprechenden Durchmesser des Bohrers problemlos an, weswegen Sie bspw. auch Sechskant-Schäfte einsetzen können.
3.1. Bohrgenauigkeit und Spiralen-Anzahl
Hier sind mehrere Faktoren entscheidend – einerseits der Herstellungsprozess und andererseits das gewählte Material. Es gilt prinzipiell: Je härter das Metall, desto länger sind sie haltbar und desto schwieriger lassen sie sich verbiegen.
Stumpfe Holzbohrer oder jene mit kleinen Unebenheiten sorgen dafür, dass das Holz eher reißt als sich sauber und präzise schneiden zu lassen. Bei besonders harten und zähen Holzsorten (bspw. Eiche, Ahorn und Mahagoni) empfehlen wir zudem die Verwendung von Holzbohrern mit zwei parallelen Schneidspiralen.
3.2. Material
Die Spiralbohrer aus diesem Set von Fortag bestehen aus „Hochleistungsschnellstahl“ bzw. HS-Stahl.
Die Exemplare aus unserem diesjährigen Holzbohrer-Vergleich sind zumeist aus HS-Stahl oder Chrom-Stahl gefertigt – aber was bedeutet das überhaupt?
So genanntes HS-Stahl steht abgekürzt für „Hochleistungsschnellstahl“ (manchmal auch „HSS“ abgekürzt; das steht dann für das englische „High Speed Steel“). Diese Stahl-Variante zählt dank einer Legierung unterschiedlicher Metalle zur Kategorie „sehr robust“. Außerdem gilt HS-Stahl als äußerst hitzebeständig, weswegen auch hohe Schnittgewindigkeiten problemlos möglich sind.
Zu den häufigsten anderen Stahl-Legierungen gehören Chrom, Molybdän und Vanadium – zwar sind auch diese (wie HS-Stahl) rostfrei, allerdings mangelt es hier oft an der Stabilität von High-speed-Stahl.
Aufgepasst! Falls Chrom als Material angegeben wird, sollten Sie darauf achten, ob es sich dabei nur um eine Chrombeschichtung handelt oder ob Chrom Bestandteil einer Legierung ist. Eine Chromschicht schützt nur äußerlich vor Rost und kratzt relativ schnell ab. Also: Als Legierung haben Sie mehr vom Chrom.
Im Folgenden haben wir die Vor- und Nachteile von HS-Stahl für Sie auf Heimwerker.de zusammengefasst:
Vorteile
bleibt lange sehr scharf
quasi unverbiegbar
niedrige Bruchgefahr
sehr hitzebeständig (bis zu 600 °C)
Nachteile
vergleichsweise teuer
3.3. Hersteller und Marken aus Holzbohrer-Tests
Während Bosch, Alpen und Mannesmann bereits zu den bekannteren Holzbohrer-Marken gehören, sind die folgenden Hersteller gerade vielen Heimwerker-Neulingen noch etwas unbekannt; wir haben die wichtigsten für Sie aufgelistet:
Proxxon
ENT
Famag
Makita
Metabo
Mohoo
Wolfcraft
4. Fragen und Antworten rund um den Holzbohrer
4.1. Worauf sollte ich beim Holzbohren achten?
Das Wichtigste beim Bohren ist, dass der Bohrer so gerade wie möglich im Schnellspannbohrfutter Ihrer Bohrmaschine eingespannt wird. Noch bevor Sie mit dem Bohren beginnen, sollten Sie die Zentrierspitze auf die Bohrstelle auflegen.
Halten Sie die Bohrmaschine möglichst gerade, sonst geht die Bohrung – ganz sprichwörtlich – schief. Ihnen bleibt nur ein Versuch, aber: Übung macht den Meister!
Immer wichtig: Beim Bohren die Maschine gerade halten.
Holzdübel sind ein elementarer Teil des Holzbohrens und das Thema sollte in keinem Holzbohrer-Test fehlen. Sie benötigen Holzdübel insbesondere für den Bau von komplexeren Konstrukten wie Möbeln oder einem Garten- bzw. Geräteschuppen.
Für ungeübte Handwerker bzw. jene, die es werden wollen, empfehlen wir, auf Hilfsmittel wie Bohrständer zurückzugreifen. Mit diesen Ständern gelingen Bohrungen meist ähnlich präzise wie beim Freihand-Bohren eines erfahrenen Tischlers. Außerdem sorgen Bohrständer dafür, dass Sie nicht zu tief bohren bzw. der Dübel ins Holz hinein gepresst wird.
Gerade nach intensivem Holzbohren wird das Reinigen der Holzbohrer unabdingbar – Grund dafür sind insbesondere Harze, die sich im Holz befinden und die Sie nach getaner Arbeit vom Bohrer entfernen sollten. Gerade bei besonders günstigen Holzbohrern lohnt sich eine nachträgliche Reinigung – teurere Exemplare bestehen aus rostfreiem Stahl, was lediglich ein oberflächliches Reinigen erfordert.
Hinweis: Verzichten Sie auf den Einsatz von Öl oder Fett beim Reinigen der Holzbohrer, da dies die spätere Bohrung im Holz verschmutzt und zudem störender Holzspan am Bohrer kleben bleibt.
Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
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