Auto

Keilriemen wechseln - 3 Indikatoren für den Wechsel inklusive Anleitung

Motor Innenleben neutral

Funktion

Im Motor übernimmt der Keilriemen die Übertragung der Motorkraft auf die Achsen.

Ein Keilriemen besteht aus extrem widerstandsfähigen Gummi, aber im Betrieb bilden sich langsam Risse und es kommt zum Verschleiß oder Riss.

Leider lässt sich der defekte Keilriemen nicht mehr – wie oft behauptet wird – einfach durch eine Damenstrumpfhose ersetzen.

Heimwerker.de zeigt ihnen, wie sie in wenigen Schritten selbst die Wartung und den Austausch dieses wichtigen Bauteils durchführen können. Mit dieser Anleitung wird der Wechsel des Keilriemens zum Kinderspiel!

1. Wozu dient der Keilriemen?

Den Keilriemen findet man in nahezu jedem Fahrzeug, die meisten kennen jedoch nur das Quietschen des Keilriemen, wissen aber nichts über seine Funktion oder gar wo er verbaut ist.

Die Hauptaufgabe des Keilriemens ist es, einen Generator (besser bekannt als „Lichtmaschine“), welcher durch Drehbewegung Strom erzeugt, mit der Kurbelwelle des Motors zu verbinden und somit die elektrische Energieversorgung im Fahrzeug zu gewährleisten.

Jeder der schon einmal in einem Auto gesessen hat, weiß wieviele Verbraucher es mittlerweile gibt. Ob elektrische Fensterheber, Radio oder Scheinwerfer, alles verbraucht Strom und würde eine einzelne Autobatterie völlig überlasten.

Sogar der Motor selbst benötigt Strom um einen Zündfunken an den Zündkerzen zu erzeugen.

keilriemen-funktion

Wenn der Keilriemen erst einmal gerissen ist, bestehen zahlreiche Gefahren für den Motor. Der Wechsel des Keilriemens ist dann unausweichlich.

2. Wo sitzt der Keilriemen?

Der Keilriemen besteht aus schwarzen Gummi mit einer Textil- oder Stahlseileinlage. Der Name ist abgeleitet aus der Form, denn seine Keilform erhöht die Reibung auf der Riemenscheibe und macht die Konstruktion effizienter.

Die Riemenscheiben sind das Erste was bei der Suche des zu wechselnden Keilriemens im Motorraum ins Auge sticht. Sie sitzen oft seitlich am Motor und können durch andere Bauteile verdeckt sein.

3. Wartungsintervalle: 3 Indikatoren für einen Wechsel

Wann und wie oft muss der Keilriemen im Auto gewechselt werden? Die Lebensdauer eines Keilriemens ist normalerweise auf eine Laufleistung von 80.000 – 90.000 KM oder ein Alter von 8 Jahren beschränkt.

Natürlich kann die Lebensdauer darüber liegen, jedoch halten sich die meisten Hersteller an diese Wartungsintervalle.

Im folgenden stellen wir Ihnen drei Indikatoren für einen Wechsel des Keilriemens beim Auto vor:

Indikator Beschreibung
Unangenehmes Quietschen
  • Der Keilriemen ist ausgeleiert und verfügt nicht über genügend Spannkraft.
  • Feuchtigkeit und Schmutz erhöhen den Effekt. Es besteht jedoch noch die Möglichkeit des Nachspannens.
Risse / Alterung
  • Sollte der Keilriemen Risse und sonstige Altersspuren aufweisen, ist er sofort auszutauschen, da ein Riss in absehbarer Zeit vorprogrammiert ist.
Warnleuchten am Armaturenbrett
  • Falls der Keilriemen komplett gerissen sein sollte, werden sie über die Batteriewarnleuchte und ggf. über die Thermowarnleuchte benachrichtigt.
  • ACHTUNG: Bei vielen Fahrzeugen treibt der Keilriemen auch die Kühlwasserpumpe an. Ist diese außer Funktion überhitzt der Motor binnen Minuten.

4. Anleitung und Ratgeber: Wechsel des Keilriemens

Ein Motor von einem Auto und Nahaufnahme der Lichtmaschine und Keilriemen

Keilriemen wechseln: Nahaufnahme von Lichtmaschine und Keilriemen im Motorraum.

  1. Der Generator des Fahrzeugs ist in der Regel mit zwei Schrauben am Motorblock befestigt.
  2. Eine davon steckt in einem Langloch und ermöglich somit den Wechsel, aber auch die Einstellung der Vorspannung am zu wechselnden Keilriemen.
  3. Diese Schraube gilt es also mit einem Schraubenschlüssel zu lösen, um die „Lichtmaschine“ bewegen zu können.
  4. Aufgrund der Platzverhältnisse kann dies in einigen Fällen schwierig sein, daher sind Fingerspitzengefühl und gutes Werkzeug gefragt.
  5. Der alte Riemen kann nun gelöst und abgenommen werden. Der Neue wird auf die Riemenscheiben aufgelegt und durch zurück drücken des Generators, mit Hilfe eines Hebels, gespannt.

Dabei ist jedoch Vorsicht geboten. Ist die Vorspannung zu gering, rutscht der Keilriemen durch und erzeugt die bekannten quietschenden Geräusche. Eine zu starke Spannung sollte ebenfalls nicht anliegen, da sie die Lager der Riemenscheiben unnötig belastet.

Tipp: Zum Testen sollte man kurz den Motor laufen lassen, nachdem die Schrauben der Lichtmaschine angezogen sind. Leuchten auch im Cockpit des Fahrzeugs keine Warnleuchten mehr auf, haben sie den Wechsel erfolgreich bewältigt und haben die nächsten 90.000 KM Ruhe.

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