Natursteinmauer bauen: Anleitungen zum langlebigen Gartenprojekt
Natursteinmauern setzen für Jahrzehnte Zeichen: Als Grundstücksgrenze, für Hochbeete und als markanter Fixpunkt bei der Gartengestaltung stehen sie, solide gemauert, für Dauerhaftigkeit und visuellen Reiz. Doch Mauer ist nicht gleich Mauer. Eine Natursteinmauer bauen lässt sich auf vielerlei Arten, mit gänzlich verschiedenen optischen Gewichtungen. Dabei spielen nicht nur die gewählten Steine, sondern auch deren Schichtung eine besondere Rolle.
Wir zeigen Ihnen auf Heimwerker.de, wie Sie in Ihrem Garten eine Natursteinmauer fachgerecht bauen oder bauen lassen können, geben Ihnen Informationen und Anleitungen zu Fundament, Material und Fugenformen und bieten eine Auswahl, welche Varianten für Natursteinmauerwerk möglich sind.
1. Planung: Wie soll meine Gartenmauer aussehen?
Trockenmauer
Sind die Natursteine der Mauer nicht vermörtelt, spricht man von Trockenmauern. Diese sind aufgrund ihrer Schlupflöcher oft ein wichtiger Lebensraum für Kleintiere wie Insekten, Eidechsen, Mäuse und Kröten.
Wenn Sie sich für den Bau einer Natursteinmauer im eigenen Garten entscheiden, besteht der erste Schritt in der Planung und Wahl des Materials: Wollen Sie einen natürlichen, wilden Look verfolgen oder gerade Linien und akkurate Kanten erzielen? Soll die Mauer eine einheitliche Farbe aufweisen, oder dürfen unterschiedlich gefärbte Steine Verwendung finden? Ist es gewünscht, dass Lücken und Spalten für kleine Nützlinge bestehen bleiben oder soll eine geschlossene Fläche entstehen?
Dies hat nicht nur Einfluss auf den visuellen Aspekt, sondern auch auf die Kosten, wenn Sie die Natursteinmauer bauen. Haben Sie sich diese Fragen beantwortet, können Sie sich für Steinarten und -formen sowie Bauarten entscheiden.

Gröbere Bauweisen bieten Unterschlupf für Eidechsen und andere Kleintiere und liefern überwachsen ein natürliches Bild.
2. Mauerwerk: Die unterschiedlichen Arten der Schichtung
Stein auf Stein ist wenig aussagekräftig, wenn es darum geht, eine Natursteinmauer zu bauen. Denn je nachdem, ob man Bruchsteine, Mauersteine oder besonders stark bearbeitete und angeglichene Systemsteine verwendet, sind auch andere Schichtungs- und Bearbeitungsarten möglich. Die Kosten sind dabei für Systemsteine höher, weniger verarbeitete Steine sind vergleichsweise günstig.
Mauerwerk | Bauweise | Merkmale |
---|---|---|
Schichtmauerwerk |
| ordentlich, Systemsteine |
Wechselmauerwerk |
| ordentlich, Systemsteine oder Mauersteine |
Bruchsteinmauerwerk |
| unregelmäßig, Bruchsteine |
Zyklopenmauerwerk |
| unregelmäßig, Findlinge, Feldsteine o.a. Natursteine |
Ein Schichtmauerwerk ist für Naturstein selten möglich, weil die Steine passgenau angesetzt werden müssen. Und eine Zyklopenmauer braucht eine Bauanleitung oder zumindest Erfahrung, da die Zyklopenmauer relativ anspruchsvoll sein kann.
3. Fundament: Die Basis für einen stabilen Stand
Ein solides Fundament ist die grundlegende Voraussetzung für eine stabile und dauerhafte Mauer. Bei kleineren Trockenmauern kann auch ein Schotterbett genügen, für höhere Mauern ist ein Fundament aber Pflicht. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie das Mauerfundament gelegt wird.
Ganz wichtig: Die Arbeiten müssen frostfrei ausgeführt werden!
Schritt 1: Graben ausheben

Ausheben und Auffüllen eines Fundament ist Mehrarbeit, sorgt aber für Stabilität und Langlebigkeit.
Zunächst muss ein 80 cm tiefer Graben, etwa zehn Zentimeter breiter als die Mauer, im Boden ausgehoben werden. Achten Sie dabei auf eine sorgfältige Entfernung von Wurzeln und den Verlauf von Wasser- und Versorgungsleitungen.
Schritt 2: Beton anmischen oder Fertigbeton einfüllen
Mischen Sie nun den Beton in einem Betonmischer an oder verwenden Sie Fertigbeton und füllen Sie die Grube mit einer ersten, etwa 20 cm hohen Betonschicht. Diese muss gut festgestampft werden, z.B. mit einem Betonstampfer; bei größeren Bauvorhaben auch mit einem Rüttler.
Schritt 3: Auffüllen und ausgleichen
Füllen Sie den restlichen Beton in zwei weiteren Schichten auf, bis Sie etwa fünf Zentimeter unter dem Erdniveau sind. Ein Stahlgitter kann in den Beton eingefügt werden, um zusätzlich für Stabilität zu sorgen. Nun muss der Fundamentverlauf mit einer langen Wasserwaage, am besten mit Richtlatte, geprüft werden. Unebenheiten müssen jetzt sofort ausgeglichen werden.
Schritt 4: Trocknen lassen
Nun muss das Fundament etwa 14 Tage durchtrocknen. Dann kann mit dem Aufmauern begonnen werden.

Gespannte Fäden können dabei helfen, die Höhe der Schichten im Auge zu behalten, wenn Sie eine Natursteinmauer selber bauen.
4. Aufmauern: Stabilisatoren wie Bindersteine sind zu beachten
Im Gegensatz zu anderen Mauern können Sie bei einer Bruchsteinmauer relativ frei arbeiten, daher ist sie für Laien am ehesten zu empfehlen. Wichtig ist daher vor allem der Versatz der Steine zueinander; der horizontale Ausgleich durch Zwickel, also kleiner Steine zum Auffüllen von Hohlräumen, sowie Mörtel und das Setzen sogenannter Bindersteine, die einmal durch die ganze Mauerbreite hindurch gehen. Besonders bei stützenden Mauern oder Mauern an einem Hang sollten Sie mindestens drei Bindersteine pro Quadratmeter verwenden.
Die erste Reihe Steine wird in ein auf dem Fundament aufgeschichtetes Mörtelbett von etwa 3 bis 5 Zentimetern Dicke gesetzt. Tendenziell sollten hier große Steine zum Einsatz kommen. Der weitere Verlauf der Aufschichtung erfolgt eher individuell; immer ist allerdings der Versatz zu beachten. Die oberste Reihe sollte dann mit gleichmäßig hohen Steinen gemauert werden.
5. Fugen: Eine Verbindung der Steine kann nötig werden

Nicht alle Natursteinmauern halten durch das eigene Gewicht als Trockenmauern. Bei vielen muss mit Mörtel nachgeholfen werden.
Grundsätzlich wird bei Natursteinmauern mit mehr Mörtel als bei gewöhnlichen Mauern gemauert. Außer bei Trockenmauern gilt es, die Unregelmäßigkeit der Steine auszugleichen.
Wurstfuge
Einen auffälligen, optischen Eindruck kann man durch das Einziehen einer sogenannten Wurstfuge erhalten: Dabei wird der hervorquellende Mörtel mit einer Schablone rundgeformt. Nebenbei sorgt diese Fuge für eine erhöhte Stabilität; sie braucht deutlich länger, um von der Witterung ausgewaschen zu werden.
Glattfuge
Man kennt sie auch von Nicht-Natursteinmauern: Die Glattfuge ist eine ausgestrichene Fuge, die sich vor allem für bearbeitete Natursteine einigt. Das regelmäßige Fugenbild verleiht der Mauer einen monolithischen Ausdruck.
Breitfuge
Für Bruchsteinmauerwerk ist die Breitfuge die erste Wahl. Sie gleicht Unebenheiten zwischen den unbehauenen Steinen aus und sorgt für einen rustikalen, natürlichen Eindruck.
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Achtung: Kreuzfugen, also ein Aufeinandertreffen von waagrechten und senkrechten Fugen, sollte zur besseren Stabilität unbedingt vermieden werden!
6. Weitere Fragen zum Bauen einer Natursteinmauer
Ob Sie die Steine für die Mauer sammeln oder kaufen, um eine Natursteinmauer richtig zu bauen ist eine umfassende Kaufberatung nützlich. Hier haben wir daher zusätzliche Fragen zum Bau beantwortet.
6.1. Was sollte man hinsichtlich der Krone beachten?
Die Mauerkrone ragt idealerweise über die restliche Mauer. Um den Witterungsschutz zu erhöhen, können Sie die Krone mit Dichtschlämme behandeln.
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6.2. Welche Steinarten eignen sich zum Mauerbau?
Es eignen sich eine Vielzahl an Steinen, um eine Natursteinmauer zu bauen. Besonders Trockenmauern haben praktisch keine Einschränkungen. Eine Auswahl an beliebten Materialien ist:
- Granit
- Kalkstein
- Basalt
- Quarzite
- Gneis
- Schiefer
- Muschelkalk
Bildnachweise: stock.adobe.com/Michal, stock.adobe.com/Robert Knapp, stock.adobe.com/oleksandr, stock.adobe.com/Funtay, stock.adobe.com/Pixel Oasis (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als begeisterter Heimwerker und Bauherr weiß ich, dass beim Hausbau nicht nur handwerkliches Geschick gefragt ist, sondern auch ein gewisses Finanzverständnis. Dank meiner Erfahrung in beiden Bereichen kann ich Ihnen wertvolle Tipps und Tricks rund um den Hausbau und -renovierung geben, um Ihre Projekte erfolgreich umzusetzen. Als Experte für Haus- und Bau-Themen verfüge ich über fundiertes Wissen in Bezug auf Bauprozesse, Materialauswahl, Kostenplanung und rechtliche Aspekte. Ob es um die Optimierung der Energieeffizienz, die Wahl der richtigen Baustoffe oder die Umsetzung von kreativen Gestaltungsideen geht - ich stehe Ihnen mit meinem Fachwissen zur Seite. Mit meiner Unterstützung können Sie die Qualität und Funktionalität Ihres Hauses maximieren und gleichzeitig Ihre finanziellen Ressourcen effizient nutzen. Es bereitet mir große Freude, meine Expertise als Autor zu nutzen, um Ihnen dabei zu helfen, Ihr Traumhaus zu verwirklichen und Ihr Zuhause zu einem Ort des Komforts und der Inspiration zu machen.
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