Nutzpflanzen

Paprika anbauen: 4 Schritte für guten Ernteertrag

Die Paprika besticht die Liebhaber durch frischen Geschmack, viele Nährstoffe und ihre Vielfältigkeit: Als Beilage im Salat oder frischer Snack zwischendurch – in Deutschland hat sie schon längst Einzug in die Küchen erhalten. Und das zu Recht! Besonders beliebt: Chili, eine Gattung der Paprika.

Bedingt durch ihre Herkunft gedeiht die Pflanze am besten bei hohen Temperaturen und regelmäßiger Bewässerung. Doch von der Aussaat Ende Februar bis zur Ernte im Sommer vergehen einige Monate, in denen viel schief gehen kann. Es gibt also einiges zu beachten, beim Anbauen der eigenen Paprikapflanzen.rote-paprika-anbauen

1. Herkunft: Paprika kommt vor allem aus Spanien nach Deutschland

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In einer Kaufberatung empfehlen wir, rote Paprika anzubauen.

Die Geschichte der Paprika als Nutzpflanze reicht weit zurück. Ausgrabungen in Mexiko zeigten, dass die Pflanze bereits um 7000 v. Chr. von den Ureinwohnern angepflanzt wurde. Christopher Kolumbus kam im Jahre 1429 ebenfalls mit der Paprika in Berührung. Von seiner Reise nach Amerika stammt auch die erste schriftliche Erwähnung der Schote durch einen seiner Begleiter.

Aufgrund der Würzigkeit wurde sie auch „Spanischer Pfeffer“ genannt. Die erste schriftliche Erwähnung der Paprika in Deutschland geht auf das Jahr 1542 zurück.

Heute ist Paprika in tropischen und gemäßigten Klimazonen zu Hause und wird in Europa vor allem aus Spanien und den Niederlanden exportiert. Weltweit sind China, Mexiko und die Türkei die größten Paprika-Lieferanten.

Die Beliebtheit der Paprika ist so groß, dass es mittlerweile Feiertage und Feste zu ehren der Pflanze gibt: In Kalibrien wird das „Peperoncino Festival“ abgehalten, in New Mexico gibt es in einigen Orten das „Chile Festival“ und in Frankreich die „Fête du Piment“.

1.2. Chili: Die kleine Schwester der Paprika

Die Chili ist eine Sorte der Paprika. Allgemein wird Paprika in zwei Sorten unterteilt:

  • Milde Gemüsepaprika
  • Scharfe Gewürzpaprika

Zu den scharfen Gewürzpaprika zählen u.a. Chili-Schoten und Peperoni. Diese sind scharf wegen des hohen Anteils des Alkaloids Capsaicin. Paprika und ihre Verwandten wurden vor lange Zeit vor Christus in Amerika kultiviert, vor allem von den Ureinwohnern. Bis heute gibt es die Schoten in verschiedenen Formen, Schärfegraden und Farben. Wenn Sie die scharfen Schoten anbauen wollen, sollten Sie als Dünger Brennnesseljauche für Chili verwenden.

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2. Eigenschaften: Die Paprika ist eigentlich eine Beere

Wir haben Ihnen in der folgenden Tabelle die Eigenschaften von Paprika zusammengetragen:

Kategorie Eigenschaften
Gattung
  • Nachtschattengewächse
  • Verwandt mit Aubergine, Tomate, Kartoffel und der Tabakpflanze
Wuchshöhe
  • Wächst bis zu einer Höhe von 1,5 Metern
  • Wurzeln können bis zu einem Meter in die Erde ragen
Blüte
  • Meist weiß, kann aber auch violett oder grün sein
Wetterfestigkeit
  • Widerstandfähig gegen Wetterumschwünge
  • Überlebt im Freiland bei Temperaturen zwischen 7 und 29 °C

Hinweis: Botanisch gesehen ist die Frucht der Paprika, die auch Schote genannt wird, eigentlich eine Beere. Diese kann rot, grün, gelb, orange braun oder weiß wachsen, violette oder schwarze Paprika sind unreif. Auch die Form der Schote variiert stark, sie kann schmal, breit, rund, zylindrisch oder kugelförmig wachsen.

3. Paprika im Gemüsebeet anlegen: Paprika braucht es warm

Welche Paprika ist am gesündesten?

Aufgrund des hohen Vitamin C- und Kaliumgehaltes ist die rote Paprika am gesündesten. Diese Stoffe verwertet der Körper bei der Herstellung von Kollagen, Knorpel- und Knochengewebe.

Die Aussaat der Paprika empfiehlt sich im Februar, denn um zu wachsen, benötigt sie mehr Zeit als beispielsweise Tomaten. Sobald die ersten Blüten sprießen, sollten diese entfernt werden, damit wichtige Nährstoffe für die Frucht bereitgestellt werden können.

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Paprika kultiviert sich gut im Topf.

Paprika kann nicht nur im Gemüsebeet, sondern auch auf dem Balkon angebaut werden. Besonders wachstumsfördernd ist die Pflanzung der Paprika in einem Kübel, in dem sich ganz unten Erde des Vorjahres befindet. Eine Anleitung für die Anpflanzung von Paprika ist nicht nötig, einzig wichtig ist, dass die Pflanze selbst in Kompost eingepflanzt werden sollte.

Da die Paprika sehr wärmebedürftig ist, gedeihen Keimlinge bei 25 Grad am besten. Für die Aufzucht auf dem Balkon ist deshalb eine Abdeckung mit einer Haube zu empfehlen.

Für die Aufzucht im Gemüsebeet gilt: Der Standort entscheidet über Erfolg und Misserfolg bei der Paprikaaufzucht. Man sollte auch hier die Herkunft der Pflanze bedenken und ihr deshalb ein sonniges Plätzchen zuordnen: Eine Südwand oder ein besonders geschützter Ort eignen sich optimal, denn Zugluft tut der Paprika nicht gut und verhindert im schlimmsten Fall das Wachstum.

Zum Düngen der Pflanze empfiehlt sich vor allem Brennnesseljauche, diese sollte zwischen Juni und August drei Mal aufgetragen werden. Besonders wichtig: Die Pflanze muss täglich gegossen werden um gut zu wachsen.

Dabei sollten jedoch nicht die Blätter begossen, sondern das Wasser direkt an der Erde aufgetragen werden. Werden diese Tipps beherzigt, können die ersten Früchte im Juli, spätestens Anfang August geerntet werden. Diese Alternative zu Düngern, welche Sie kaufen müssen, ist natürlich und günstig in der Herstellung.

4. Weitere Fragen und Antworten rund um das Anbauen von Paprika

In diesem Teil unserer Kaufberatung beantworten wir aus der Heimwerker.de-Redaktion die meist gestellten Fragen rund um den Anbau von Paprika.

4.1. Wie lagere ich Paprika?

Die Paprika hat bei der Lagerung nur wenige Ansprüche. Zu beachten ist aber, dass sie trocken und kühl, nicht aber im Kühlschrank gelagert werden sollte. So ist sie länger haltbar und verliert keine wichtigen Nährstoffe.

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4.2. Welche Schädlinge und Krankheiten können die Paprika befallen?

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Verwenden Sie Brennnesseljauche für Chili als Dünger.

Auch die Paprika ist nicht immun gegen Schädlinge und Krankheiten. Besonders anfällig ist sie für den Schadpilz Verticillium albo-atrum.

Dieser kann durch Samen und infizierte Erde übertragen werden. Durch ihn wird die Flüssigkeitszirkulation in der Pflanze unterbrochen, sodass die Pflanze nach kurzer Zeit abstirbt.

Auch Blattläuse, Weiße Fliegen, Schnecken und Asseln machen sich häufig über die Paprika her.
Bei der Aufzucht im Gemüsebeet ist auch der echte und der falsche Mehltau nicht zu unterschätzen.

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