Nutzpflanzen

Winterrettich: 4 Tipps für die herbstliche Knolle

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Winterrettiche, in Bayern und Österreich auch „Radi“ genannt, sind einjährige krautige Pflanzen, die eine dicke nahrhafte Wurzel ausbilden, die reich an Vitamin C und Mineralstoffen ist. Die bekanntesten Sorten sind der „Schwarze Rettich“, „Münchner Bier“, „Langer schwarzer Winter“, „Runder schwarzer Winter“, „Blauer Herbst und Winter“ und der dunkelviolette „Gournay“.

In unserem folgenden Ratgeber wollen wir Ihnen zeigen, wie man den Winterrettich pflanzt, pflegt und weiterverwendet. Der mild-schmeckende Riesenrettich ist eine wahre Wunderknolle in Sachen Verwendung.

1. Steckbrief: Winterrettich als verwandter Kohl

Der Winterrettich existiert in mehreren Sorten, am beliebtesten ist der schwarze Winterrettich. Bereits bei den Ägyptern war er bekannt, später wurde er immer häufiger Bestandteil von Gerichten wie Eintöpfen. Nach dem 20. Jahrhundert wurde seine Zucht immer weniger, der weiße Rettich wurde als frischere Alternative empfunden.

Seit ein paar Jahren kehrt die schwarze Knolle allerdings wieder zurück in die Gemüseregale. In der folgenden Tabelle haben wir Ihnen einen kurzen Steckbrief zum Winterrettich erstellt, die die wichtigsten Informationen zusammenfasst:

Kategorie Eigenschaft
Herkunft
  • Zuchtsorte aus Ostasien
Gattung
  • Winterrettich gehört zu den Kreuzblütlergewächsen
  • Enger Verwandter von verschiedenen Kohlarten
Aussehen
  • Haut der meisten Winterrettiche ist dunkelbraun bis schwarz und schorfig, gibt aber auch violette und weiße Rettiche
  • Fleisch ist weiß und sehr fest
  • Je nach Art ist die Rübe länglich bis kugelig geformt
Aussaat
  • Im Juli oder August wird direkt im Freiland ausgesät
  • Zeitraum sollte eingehalten werden, da zu früh gesäte Rettiche blühen, statt eine Rübe zu bilden
Wachstum
  • Der Rettich wächst etwa 90 bis 120 Tage, kann 300 bis 500 Gramm schwer werden
Andere Namen
  • Japanischer Rettich, Daikon-Rettich oder chinesischer Rettich

2. Standort: Winterrettiche brauchen viel Sonne

Bevor Sie mit der Winterrettich-Aussaat beginnen können, muss der Platz im Garten auserkoren werden. Samen, um den Winterrettich zu pflanzen, gibt es günstig zu kaufen. Winterrettiche, und allgemein Rettich-Sorten, bevorzugen einen vollsonnigen bis halbschattigen Standort. Die Bodenzusammensetzung sollte dabei locker, sandig-lehmig sein und muss vorher gut umgegraben werden, damit der Winterrettich gut wachsen kann.

Wenn Ihr Boden im Beet nicht optimal ist, können Sie ebenfalls beim Umgraben etwas Sand und Lehm untermischen und ihn somit kultivieren.

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Der Geschmack von Winterrettich ist herb und leicht nussig.

Ausgesät wird der Winterrettich von März bis August. Falls Sie bereits im Februar aussäen wollen, können Sie dies unter Verwendung eines Pflanzenvlies tun. Achten Sie darauf, dass der Winterrettich alleine steht und keine weiteren Pflanzen im Umkreis sind, denn sein üppiges Laub bietet für andere Pflanzen keinen Platz.

Winterrettich, und allgemein Rettich-Sorten, sind langsam wachsende Pflanzen, welche genügend Sonne und Wasser brauchen, um stetig zu gedeihen. Ebenfalls sollten Sie die umgebende Erde stets frei von Unkraut halten und gelegentlich umgegraben werden, um den Boden locker zu halten.

Zum Düngen eignet sich Kompost am besten, allerdings sollte dabei auf Stallmist verzichtet werden. Zum Anfang muss der Winterrettich nur wenig gegossen werden, bis die Knolle etwa wenige Zentimeter dick ist. Das verhindert das Aufplatzen der Knolle. Anschließend halten Sie die Erde gleichmäßig feucht.

3. Ernte: In dunklen Räumen kann man Winterrettich bis zum Frühjahr lagern

Wie wird Winterrettich in der Medizin verwendet?

Er zählt zu den Heilpflanzen. Der Verzehr soll bei Krämpfen und verschleimtem Hals helfen, außerdem sind die Inhaltsstoffe antibakteriell. Vor allem zur Behandlung von Rheuma, Gicht oder Erkältungen wird die Knolle eingesetzt.

Der Rettich wird zwischen Ende September und Ende November vor den ersten strengen Frösten geerntet. Das entspricht etwa 8 – 10 Wochen nach der Aussaat des Winterrettich. Andere Sorten können auch bis zu 14 Wochen nach Aussaat geerntet werden. Informieren Sie sich vorher, wie lange die Reifezeit beträgt, denn bleiben die Knollen zu lange im Boden, werden sie holzig und unter Umständen hohl.

Der Boden wird mit der Gabel oder dem Spaten leicht gelöst und die Rübe am Grün aus dem Boden gezogen. Die Rettiche lassen sich, wie anderes Lagergemüse (Karotten, Kopfkohl, Rüben) auch, in feuchtem Sand im Keller vier bis sechs Monate lagern. Ebenfalls können Sie die Knollen in feuchte Tücher einschlagen und bei Temperaturen von 0 bis 5 Grad lagern.

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Winterrettich im Garten anzupflanzen, gibt Ihnen viele Möglichkeiten zur weiteren Verwendung. Es gibt zum Beispiel viele Rezepte mit Winterrettich.

4. Weitere Fragen und Antworten rund ums Thema Winterrettich

In einem weiteren Abschnitt unserer Kaufberatung von Heimwerker.de zum Winterrettich wollen wir Ihnen zwei Fragen beantworten, die sich unsere Leser zum Thema gestellt haben.

4.1. Wie beuge ich Krankheiten vor?

Rettich gehört zur Familie der Kreuzblütler, die relativ groß ist und zum Beispiel Rucola und Radieschen umfasst. Es ist nicht ganz unwichtig, das zu wissen, weil bei häufigem Anbau von Kreuzblütlern am selben Fleck, die Gefahr von Fruchtfolgekrankheiten relativ hoch ist. Man sollte sicherheitshalber nur alle vier Jahre Kreuzblütler ins gleiche Beet setzen.

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4.2. Wie kann ich die Samen des Winterrettichs aussäen?

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Winterrettich können Sie auf dem Balkon anpflanzen, am besten im Kübel.

Die Aussaat sollte zwischen März bis August passieren. Dazu kaufen Sie Winterrettich-Samen und geben diese in Reihen in den Boden. Eine kurze Anleitung zum Pflanzen geben wir Ihnen hier:

  1. Ziehen Sie Furchen in dem Teil des Garten, in welchem Sie die Samen einpflanzen wollen. Zwischen den einzelnen Reihen müssen etwa 20 cm Platz sein.
  2. Dabei sollten zwischen den Samen bis zu 20 cm Abstand bestehen, damit der Winterrettich ungehindert wachsen kann.
  3. Anschließend drücken Sie die Samen in die Erde, ca. 2 cm tief.
  4. Jetzt geben Sie locker etwas Erde über die Pflanzlöcher, um diese zu verschließen.
  5. Im letzten Schritt gießen Sie die Samen zum ersten Mal mit Wasser gut an.
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Bildnachweise: StockAdobe/ orestligetka, StockAdobe/meteo021, StockAdobe/remus20, StockAdobe/DLeonis (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)