Dill anpflanzen und pflegen: 4 Tipps für das Gurkenkraut
- Bevor Sie Dill-Samen kaufen, sollten Sie sich überlegen, wofür Sie Dill anbauen möchten. Für die Zugabe zu Speisen eignet sich Tetra-Dill, für sommerliche Deko Vierling-Dill.
- Dill gedeiht sowohl im Topf als auch im Freiland. An beiden Standorten sollten Sie für ständig feuchtes Substrat sorgen, Staunässe allerdings vermeiden.
- Vermeiden Sie bei Dill unbedingt eine Überdüngung und setzen Sie eher auf organischem Dünger. Dieser verhilft Dill zu starken Stängeln.
Dill als Heilpflanze
Noch heute wird Tee aus Dillsamen gerne bei Verdauungsbeschwerden verabreicht, da Dill krampflösend wirkt. Für einen Dilltee übergießen Sie einen Teelöffel Dillsamen mit 200 ml heißem, nicht siedendem Wasser und lassen das Getränk 5 Minuten ziehen. Im Anschluss werden die Samen vor dem Trinken noch abgeseiht.
Dill, auch Gurkenkraut genannt, stammt ursprünglich aus Vorderasien und gehört zur Pflanzenfamilie der Doldenblütler. Am idealen Standort kann die einjährige Pflanze eine Wuchshöhe von bis zu 75 Zentimetern erreichen und verbreitet einen angenehmen Duft.
Die Blütenstände sind 15- bis 30-strahlige Doppeldolden mit einem Durchmesser von rund 15 Zentimetern, daher wird der Dill auch gerne als blühende Zierpflanze in den Garten gesetzt.
Der Dill überzeugt jedoch nicht nur durch seine einmalige Würze, sondern wurde auch schon von den alten Ägyptern und Römern als Heilpflanze bei Magenbeschwerden und Verdauungsstörungen eingesetzt.
Im Folgenden finden Sie auf Heimwerker.de wissenswerte Tipps und Tricks zum richtigen Anbau und zur gezielten Pflege des Gurkenkrautes, wie der Dill auch gerne genannt wird.
1. Die besten Dillsorten für den eigenen Anbau
Dill wird auf der gesamten Welt bereits seit vielen Jahrtausenden angebaut und überzeugt sowohl als Gewürz-, Zier- und Heilpflanze. Dabei unterscheiden Botaniker zwischen mehreren Hundert Sorten, die sich im Geschmack und ihrer Form sowie Blüte unterscheiden. Für den Anbau im mitteleuropäischen Klima haben sich vier Sorten besonders bewährt:
Dill-Sorte | Eigenschaften |
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Tetra-Dill |
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Tetra-Dill Mammut |
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Hercules-Dill |
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Vierling-Dill |
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Hinweis: Für welche Dillpflanze Sie sich entscheiden, hängt auch vom zur Verfügung stehenden Platzangebot ab, denn Dill bildet lange Pfahlwurzeln, die für ein gesundes Pflanzenwachstum tief ins Erdreich eindringen müssen. Es gilt beim richtigen Anbau also einiges zu beachten.
2. Anleitung: Dill im Freiland anbauen

Dill wird nicht vorgezogen. Säen Sie die Samen in Reihen ins Feld.
Dill kann sowohl im Topf als auch im Beet kultiviert werden. Im Freiland setzt das Gurkenkraut auf einen lockeren, tiefgründigen Boden mit einem hohen Kalkanteil. Zudem sollte der Standort sonnig bis halbschattig und idealerweise windgeschützt sein, um eine spätere Ernte der filigranen, aromatischen Triebspitzen zu erleichtern.
Dill wird nicht in Vorkultur angezogen, sondern zwischen März und Juni ausgesät. Setzen Sie die Dillsamen in Reihe (Reihenabstand mindestens 20 Zentimeter) und beachten Sie einen handbreiten Abstand zwischen den einzelnen Dill-Pflanzen, ein späteres Vereinzeln ist aufgrund langer Wurzeln sehr aufwendig.
Geben Sie das Saatgut ca. 2 cm tief unter die Erde und wässern Sie ausgiebig an. In der Regel keimt Dill bereits nach 10-17 Tagen. Durch eine kurze Dusche vor der Pflanzung wird die Keimfähigkeit der Samen gesteigert. Säen Sie Dillsamen zwischen März und August alle drei Wochen neu aus, um so eine besonders lange Erntephase zu erreichen.
Tipp: Dill wirkt sich positiv auf viele Gemüsearten aus und kann daher gerne in Mischkultur mit Gurken, Möhren und Salat gezogen werden. Vermeiden Sie hingegen eine unmittelbare Nachbarschaft zu Fenchel, Melisse, Estragon und Basilikum.
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2.1. Dill im Außenbereich pflegen

Dill benötigt regelmäßig Wasser, verträgt aber keine Staunässe.
Da Dill nicht extra vorgezogen wird, leiden die jungen Keimlinge unter Konkurrenzdruck. Experten empfehlen daher ein regelmäßiges Unkrautjäten des Kräuterbeetes, um den Keimlingen ein optimales Pflanzenwachstum zu ermöglichen.
Zudem benötigen die Pflanzen in der Anfangsphase ausreichend Wasser, das Substrat darf nie austrocknen oder aber zu nass werden. Anhaltende Staunässe in verdichteter Erde kann mithilfe einer Drainageschicht aus Blähton verhindert werden, alternativ lässt sich die Gartenerde mit Sand auflockern.
Verzichten Sie auf eine zusätzliche Düngung mit synthetischen Produkten. Eine Bodenaufbereitung mit organischem Dünger ist vollkommen ausreichend und fördert eine gesunde Stängelbildung.
Hinweis: Eine Überdüngung von Dill kann zu weichen Stängeln führen, die bei Wind schnell umknicken und nur wenig aromatische Triebspitzen bilden. Daher gilt beim Düngen von Freilanddill: weniger ist mehr.
Im Herbst sät Dill sich schließlich wieder selbst aus. Alternativ können Sie die kleinen Samen im September aus den Blütendolden sammeln und bis zum nächsten Frühjahr für eine gezielte Dill-Aussaat trocken lagern, etwa in einem Briefumschlag mit Erntedatum. Erst im Frühjahr wird Dill schließlich auf eine Höhe von 20 Zentimetern zurückgeschnitten.
3. Dill im Topf pflanzen

Auch im Kübel gedeiht der Dill an einem vollsonnigen Standort gut.
Wählen Sie für eine Kübelpflanzung einen vollsonnigen Standort in windgeschützter Lage und greifen Sie auf kleinwüchsige Exemplare zurück, um ein optimales Pflanzenwachstum auf kleinem Raum zu ermöglichen.
Für den Anbau von Dill im Blumenkasten raten Experten ab. Die Pflanze bildet lange Pfahlwurzeln, die sich tief ins Erdreich eingraben müssen, um so für eine ausreichende Standfestigkeit zu sorgen. Wenn Sie Dill dennoch gerne auf dem Balkon oder der Terrasse anbauen möchten, sollten Sie auf hohe Kübelgefäße zurückgreifen.
Die Ausbeute bleibt bei dieser Anbaumethode zwar deutlich überschaubarer als im freien Beet, für eine gelegentliche Verwendung als Küchengewürz reicht die Ernte jedoch immer aus. Wenn Sie die Samen zudem zeitlich versetzt pflanzen, können Sie den Dill mehrere Monate lang täglich frisch in der Küche verarbeiten.
Tipp: Dill verträgt Staunässe nur sehr schlecht. Achten Sie daher bereits bei der Pflanzung auf ein ausreichend großes Auslaufloch im Kübelboden.
4. Dill ernten und lagern

Die Triebspitzen, Blätter und Samen des Dills sind essbar und schmecken unterschiedlich aromatisch.
Dill kann jederzeit zwischen Juni und Ende September geerntet werden. Dafür werden die Stängel nach Bedarf abgeschnitten oder die einzelnen Blättchen abgezupft. Ein Abschneiden der Stängel bei der Ernte fördert einen schnelleren Neuaustrieb und wird empfohlen. Frischer Dill bleibt in Plastikfolie eingewickelt im Kühlschrank rund drei Wochen aromatisch.
Alternativ lässt sich der Dill ganz einfach trocknen. Ernten Sie hierfür einige Dillstängel und binden Sie diese zu einem kleinen Bündel zusammen. Dieses kann nun kopfüber an einem warmen, trockenen Ort rund drei Wochen lang trocknen.
Auch die Dillsamen können verzehrt werden. Wenn sich die Blütendolden allmählich braun verfärben, können die Samen geerntet und in einem lichtdichten Gefäß aufbewahrt werden. Knusprig geröstet finden sie im sommerlichen Salat Verwendung. Alternativ können Sie die trockenen Samen in einen Briefumschlag geben, um sie im folgenden Frühjahr wieder auszusäen.
Hinweis: Getrockneter Dill ist weniger aromatisch als junge, frische Triebspitzen. Dennoch sollten Sie einen guten Teil trocknen oder besonders schonend einfrieren, um ihn im Winter als gartenfrisches Küchengewürz nutzen zu können.
Bildnachweise: adobe.stock/Irina, adobe.stock/Robin Nolan, adobe.stock/Aleksandr, adobe.stock/pulia, adobe.stock/elanarui (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Lektor und Texter mit den Lieblingsthemen: Pflanzen, Nachhaltigkeit und künstlerische Hobbys. Mit viel Hingabe recherchiert er für Sie, was Sie und Ihre pflanzlichen Mitbewohner für ein gesundes und gutes Leben brauchen und gibt auch hilfreiche Tipps im Bereich heimwerken.
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