Nutzpflanzen

Grünkohl anpflanzen: 5 Tipps für den Anbau im Garten

Eine der beliebtesten Kohlsorten ist der Grünkohl. Das mag mit den berühmt-berüchtigten Kohltouren zusammenhängen, die vor allem in Norddeutschland, den Niederlanden und in Teilen Skandinaviens im Winter an der Tagesordnung sind. Aber Grünkohl ist vielseitiger als man denkt – er taugt sogar als winterlicher Salat.

Der Grünkohl wird auch Winterkohl genannt, weil er erst im Winter heranreift und sogar Frost benötigt, um sein volles Aroma zu entwickeln. Das Gemüse ist auch ansonsten eher robust und anspruchslos. In der folgenden Anleitung erklären wir Ihnen, wie Sie Grünkohl anpflanzen und ernten können.

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1. Steckbrief: Grünkohl ist eine zweijährige Pflanze

Grünkohl eine vielseitige Gemüsesorte, die krausen Blätter enthalten viele Vitamine und Nährstoffe. Gehörig zu den Kreuzblütengewächsen, ist der Grünkohl, wie der Name schon sagt, ein Kohlgewächs. Mit folgenden Vorzügen kann Grünkohl im Verzehr punkten:

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Charakteristisch für Grünkohl sind die krausen Blätter.

  • Viele wichtige Aminosäuren
  • Antioxidantien
  • Ballaststoffe für eine gesunde Verdauung
  • Mineralstoffe
  • Kalium, Kalzium, Magnesium und Vitamin E

Die Herkunft des Kohlgewächses beläuft sich auf Mittelmeerländer, wo bis heute die Stammart zu finden ist. Das Gemüse wurde bereits ab etwa dem 3. Jahrhundert v. Chr. in Griechenland und Italien angebaut, bis es im 16./17. Jahrhundert schließlich nach Deutschland gebracht wurde.

2. Standort: Frost schadet den Blätter nicht.

Grünkohl braucht einen besonders nährstoffreichen Boden, um zu wachsen. Schon einige Wochen vor der Aussaat sollten Sie den Boden umgraben und mit Kompost versehen, so werden Nährstoffe in der Erde angereichert. Ein idealer Standort um Grünkohl anzupflanzen, ist ein humusreicher, lehmhaltiger Boden. Am besten befindet sich dieser an einem sehr hellen, sonnigen Platz im Garten.

Wie bei anderen Kohlsorten, sollte zwischen den Anbauperioden von Grünkohl mindestens drei Jahre vergehen, um den Boden nicht auszulaugen und um Krankheiten vorzubeugen. Die Pflanze ist zweijährig und bildet im ersten Jahr nur Blätter und im zweiten viele gelbe Blüten.

Der Kohl wird nach dem letzten Frost, etwa Mitte Mai, im Abstand von ca. 40 Zentimetern ausgesät. Wer schon vorher anpflanzen möchte, muss den Grünkohl im warmen Gewächshaus vorziehen, am besten in Töpfen.

Hinweis: Während der Wachstumsphase sollte regelmäßig mit organischem Dünger gedüngt werden.

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3. Grünkohl ernten: Von Oktober bis in den Winter kann geerntet werden.

Welche regionalen Besonderheiten gibt es?

Im Nordwesten Deutschlands wird Grünkohl mit „Pinkel“ gegessen, einer Grützwurst. Im Rest des Landes wird der Kohl mit Kasseler oder Bratwurst serviert.

Der Grünkohl wird drei bis fünf Monate nach der Aussaat geerntet, die Blätter in der Mitte haben das feinste Aroma, man kann aber die ganze Pflanze verwerten. Auch wenn es immer heißt, Grünkohl benötige Frost, um sein volles Aroma zu entfalten, handelt es sich dabei um einen Aberglauben.

Angeblich soll der Kohl durch die kalten Temperaturen seine Stärke-Vorräte in Zucker umwandeln, was für ein besseren Geschmack sorge, allerdings enthält der Grünkohl im Reifezustand kaum noch Stärke, die umgewandelt werden könnte.

Man muss also nicht auf Frost warten, es kommt lediglich auf die Reifezeit an und auf Herbsttemperaturen. Nach fünf Monaten Wachstum im Oktober ist der Grünkohl definitiv reif für den Kochtopf. Wer immer nur ein paar Blätter des Grünkohls aberntet, kann mit einem höheren Ernteertrag rechnen. Das Wachstum wird nämlich angekurbelt, wenn einzelne Blätter fehlen. Somit können Sie bei Temperaturen von bis zu -10 °C die Kohlgewächse abernten.

Wenn alle Blätter entfernt sind, muss der restliche Grünkohl ausgegraben werden und wird anschließend auf den Kompost geworfen. Nun kann an diesem Standort etwa 3 Jahre kein Grünkohl angepflanzt werden.

4. Weitere Fragen und Antworten rund um das Anpflanzen von Grünkohl

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Grünkohl wird am besten zu deftigem Abendessen serviert.

In diesem Abschnitt beantwortet die Heimwerker.de-Redaktion ausgewählte Fragen, welche häufig beim Thema Grünkohl anpflanzen gestellt werden.

3.1. Welche Schädlinge oder Krankheiten befallen den Grünkohl beim Anpflanzen?

Besonders junge Pflanze sind anfällig für Pilzkrankheiten, insbesondere Kohlhernie. Das ist eine Pilzkrankheit, welche sich in den Wurzeln der Pflanze ansetzt und dort nach und nach die Sprossachse verstopft. Das führt zum Absterben des Grünkohls. Allerdings sind einige Sorten des Grünkohls gegen diesen Pilz resistent. In einer Kaufberatung würden wir Ihnen raten, dass Sie sich vorher informieren, welche Sorten das betrifft. Samen für Grünkohl-Sorten können Sie günstig im Baumarkt oder Gartencenter kaufen.

Zur Vorbeugung des Pilzbefalls können Sie ebenfalls regelmäßig eine Kalkschicht unter die Erde heben und die Fruchtfolge einhalten. Geeignete Nachbarn für Grünkohl sind:

  • Bohnen
  • Erbsen
  • Lauch
  • Sellerie
  • Salate
  • Tomaten
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3.2. Wie lagere ich den geernteten Grünkohl?

Grünkohl kann für etwa 3 – 4 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden, ehe er schlecht wird. Im Gefrierfach lässt er sich gut für knapp ein Jahr aufbewahren. Vorher sollten Sie die Blätter allerdings blanchieren und den Grünkohl nicht roh einfrieren. Sie sollten den Kohl schnellstmöglich entweder essen oder einfrieren. An einfachen Merkmalen können Sie erkennen, ob der Grünkohl langsam anfängt, schlecht zu werden:

Merkmale des Zustands Essbar/Nicht essbar
Dunkelgrüne Blätter, saftig
  • Essbar
  • Sehr schmackhaft
Gelb-werdende Blätter, trockene Blattspitzen
  • Essbar
  • Sollte in den nächsten 2 Tagen verzehrt werden
  • Wenig Bitterstoffe noch vorhanden
Gelbe Blätter, Schimmelstellen
  • Nicht mehr essbar
  • Sofort entsorgen
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Bildnachweise: StockAdobe/ azurita, StockAdobe/ Robert Biedermann, StockAdobe/ VICUSCHKA (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)