4 Elektro-Heckenscheren im Test - Auf diese 3 Kriterien kommt es an
- Welche Heckenschere für Sie und Ihren Garten die richtige ist, hängt von der Größe der zu beschneidenden Fläche ab, ob eine Stromquelle zur Verfügung steht sowie von der Heckenscheren-Leistung.
- Elektro-Heckenscheren sind leicht und eignen sich für mittlere und kleine Gärten, besitzen allerdings ein Kabel, das zur Gefahr werden kann.
- Akku-Modelle sind zwar kabellos, aber es mangelt ihnen oft an Leistung.
Info
Elektrische Heckenscheren werden über ein Stromkabel betrieben, was sie leiser und leichter gegenüber der Akku- und insbesondere gegenüber der Benzin-Variante macht.
Elektrische Heckenscheren sparen viel Kraft: Wer jemals eine große Gartenhecke manuell schneiden musste, weiß die Leistungsfähigkeit einer guten elektrischen Heckenschere zu schätzen.
Doch leider ist Hecke nicht gleich Hecke: Durch eine leichte Ligusterhecke geht eine Heckenschere meist wie ein Messer durch Butter, eine knorrige Hainbuchenhecke hingegen kann schwachbrüstige Modelle allerdings bereits überfordern.
Wir zeigen Ihnen, worauf Sie beim Kauf einer Heckenscheren achten sollten und geben Ihnen ein Kaufempfehlung.
Vier Mittelklassemodelle bis 150 Euro wurden ausgewählt, die am ehesten dem Bedarf eines Heimwerkers entsprechen. Sehr teure Modelle für den täglichen Profi-Dauereinsatz und Billigware bleiben außen vor.
1. Elektrische Heckenschere: Wie funktioniert das?

Wie funktioniert eine Heckenschere?
Wer bei einer elektrischen Heckenschere an eine Art motorisiertes Schnipp-Schnapp-Gerät in Form einer normalen Schere denkt, liegt leider völlig falsch.
Eine elektrische Heckenschere funktioniert nach dem Prinzip eines Mähbalkens.
Zwei aufeinanderliegende, sägeförmig ausgeschnittene und geschliffene Schwertblätter werden durch einen Motor gegeneinander bewegt.
In jeder der Aussparungen ist so eine kleine „Schere“ vorhanden, die Zweige und Buschwerk präzise abschneiden kann.
Der maximale Durchmesser, den eine elektrische Heckenschere schneiden kann, wird theoretisch durch die Breite der Aussparungen bestimmt, praktisch spielen aber auch die Motorleistung und die Art des zu schneidenden Holzes eine Rolle.
2. Worauf es bei einer elektrischen Heckenschere ankommt – 3 Kriterien
- Wichtigstes Thema bei der Wahl einer elektrischen Heckenschere ist eine gute Ergonomie: Das Gerät muss möglichst leicht sein und gut in der Hand liegen. Besonders bei langen und hohen Hecken wird die Schnittarbeit sonst zur Qual.
- Wichtig sind auch ein leistungsstarker Motor und eine ausreichend große Schnittbreite zum Durchtrennen von kleinen Ästen; beispielsweise bei Hainbuchenhecken.
- Nicht zuletzt kommen sollten die Themen Sicherheit und Lärmschutz: Wer eine leise Heckenschere hat, kann diese auch am Wochenende benutzen ohne seine Nachbarn und das eigene Gehör über Gebühr zu belasten. Sicherheitsmerkmale wie ein Messerstopp und eine Antiblockierabschaltung sind mittlerweile selbstverständlich.
Hinweis: Bei allen im Test vorgestellten Heckenscheren fiel allerdings das schwarze Anschlußkabel auf. Dieses könnte zur Verbesserung der Sicherheit beispielsweise in Leuchtorange gehalten werden: Denn auch die schwächste Heckenschere trennt immer problemlos ihr eigenes Anschlußkabel durch.
3. Technische Daten der 4 Testgeräte
Wolf HSE 45 V | Gardena ErgoCut 58 | Bosch AHS 550-24 ST | Einhell RG-EH 6053 | |
---|---|---|---|---|
Motorleistung: | 500 Watt | 550 Watt | 600 Watt | 600 Watt |
Gewicht: | 3,6 kg | 3,6 kg | 4,1 kg | 3,9 kg |
Schnittbreite: | 30 mm | 35 mm | 36 mm | 30 mm |
Schwertlänge: | 52 cm | 58 cm | 53 cm | 53 cm |
Lautstärke: | 81,4 dB | 82,7 dB | 88,7 dB | 89,4 dB |
Ausbalancierkraft: | 6 N | 2 N | 4 N | 7 N |
Schnittgeschwindigkeit: | 13 s/m | 14 s/m | 15,2 s/m | 14 s/m |
Preis (gerundet): | 135 Euro | 149 Euro | 108 Euro | 75 Euro |
4. Die 4 Elektro-Heckenscheren im Test und Direktvergleich
4.1. Wolf Heckenschere HSE 45 V

Die Wolf Heckenschere HSE 45 V.
Die Wolf Heckenschere HSE 45 V überzeugt im Heckenscheren-Test mit einer guten Verarbeitung und einem drehbaren Griff, der wesentlich zur Verbesserung der Ergonomie beiträgt.
Sie ist außerdem recht leise und mit 3,6 kg Gewicht im Test eine relativ leichte Heckenschere.
Allerdings ist das Wolf-Gerät eher schlecht ausbalanciert und somit in der Handhabung etwas kraftraubend.
Vor- und Nachteile im Überblick:
- Vorteile
- drehbare Motoreinheit
- leise (81,4 dB)
- geringes Gewicht (3,6 kg)
- schnelle Schnittleistung (13 s)
- Nachteile
- mit 500 Watt Leistung schwächster Motor im Test
- nur 30 mm maximale Schnittbreite
- hohe Kraft zum Ausbalancieren nötig (6 Newton)
- relativ kurzes Schwert (52 cm)
4.2. Gardena Heckenschere ErgoCut 58

Die Gardena Heckenschere Ergo Cut 58.
Die Gardena Heckenschere Ergo Cut 58 trägt ihren Namen nicht zu unrecht:
Sie ist die ergonomischste Heckenschere im Test, was durch ihre drehbare Motoreinheit und den sehr niedrigen Kraftaufwand zum Ausbalancieren belegt wird.
Mit einer Schwertlänge von 58 cm hat sie zudem das längste Schwert im Heckenscheren-Test.
Sie schneidet allerdings eher unsauber, mit 14 Sekunden pro Meter aber dennoch relativ zügig.
Mit einer maximalen Astdicke von 35 mm liegt sie im Vergleich auf Platz zwei.
Vor- und Nachteile im Überblick:
- Vorteile
- sehr gute Ergonomie (2 Newton Ausbalancierkraft)
- leicht (3,6 kg)
- drehbare Motoreinheit
- längstes Schwert im Test (58 cm)
- Nachteile
- unsauberes Schnittbild
4.3. Bosch Heckenschere AHS 550-24 ST

Die Bosch Heckenschere AHS 550-24 ST.
Die Bosch Heckenschere AHS 550-24 ST überzeugt mit einem starken Motor und der größten Schnittbreite im Test.
Leider ist sie dafür allerdings relativ gewichtig geraten und mit 4,1 kg Gewicht die schwerste Heckenschere im Test.
Dies geht freilich zur Lasten der Ergonomie; auch 4 Newton Ausbalancierkraft sind nur Durchschnitt.
Zudem ist das Bosch-Modell mit 88,7 dB relativ laut und mit 15,2 s pro Meter recht langsam. Positiv ist das lange Schwert von 53 cm zu werten.
Vor- und Nachteile im Überblick:
- Vorteile
- starker Motor (600 Watt)
- langes Schwert (53 cm)
- große Schnittbreite (36 mm)
- mit 108 Euro recht günstiges Markengerät
- Nachteile
- schwer (4,1 kg)
- laut (88,7 dB)
- relativ langsam (15,2 s pro Meter)
4.4. Einhell Elektro Heckenschere RG-EH 6053
Die Einhell Elektro Heckenschere RG-EH 6053 macht trotz des günstigen Preises im Heckenscheren-Test nur relativ wenig falsch: Schnittgeschwindigkeit und Motorleistung überzeugen, das Gewicht ist mit 3,9 kg im Rahmen und ein drehbarer Griff sorgt für gute Ergonomie.
Gespart wurde vor allem bei der Geräuschdämpfung (89,4 dB) und bei der Ausbalancierkraft; mit sieben Newton die Größte im Test. Auch die Schnittbreite ist mit 30 mm eher schlecht.
Vor- und Nachteile im Überblick:
- Vorteile
- drehbarer Griff
- günstiger Preis
- langes Schwert (53 cm)
- 600 Watt Motorleistung
- Nachteile
- nur 30 mm max. Schnittbreite
- laut (89,4 dB)
- schlecht ausbalanciert (7 N Ausbalancierkraft)
5. Kaufempfehlung auf Grundlage des Heckenscheren-Tests
Die Wahl fiel diesmal schwer: Alle vier Heckenscheren bieten eine gute Leistung und kriegen zuverlässig die meisten Heckenarten klein.
Am Ende entschieden im Heckenscheren-Test vor allem die Kriterien Schnittleistung, Ergonomie, Schwertlänge und vor allem das Gewicht.
- Platz eins entfällt auf die Gardena ErgoCut 58 mit ihrer hervorragenden Ergonomie und geringem Gewicht. Darüber hinaus weiß sie auch mit dem längsten Schwert im Test zu überzeugen. Lediglich der unsaubere Schnitt ist ein kleiner Schönheitsfehler.
- Platz zwei erreicht die Wolf HSE 45 V. Für das Wolf-Gerät sprechen das geringste Gewicht, die gute Schnittleistung, die drehbare Motoreinheit sowie die gute Verarbeitungsqualität.
- Platz drei entfällt für die Einhell-Heckenschere, die zugleich Preis-Leistungssieger ist. Für nur rund 75 Euro bekommt man hier ein recht rundes Gerät, dass für Reihenhausgartenhecken allemal reicht und mit einer guten Motorleistung aufwarten kann. Die hohen Ausbalancierkräfte und die starke Lärmentwicklung muss man allerdings für diesen Preis in Kauf nehmen.
- Platz vier entfällt überraschenderweise auf den eigentlichen Branchenprimus Bosch: Über vier Kilo Gewicht sind für eine netzbetriebene Heckenschere einfach zu schwer. Darüber hinaus war die Schnittgeschwindigkeit mit 15,2 s pro Meter die geringste im Test, mit 88,7 dB war das Gerät zudem nicht besonders leise. Für das diese Heckenschere sprechen im Test der kräftige Motor und die große Schittbreite von 36 mm.
5. Heckenscheren – Test: Unsere Kaufempfehlung
Wer einen mittelgroßen Garten hat und eine zuverlässige und vor allem ergonomische Heckenschere sucht, sollte zum Testsieger des Tests, zur Gardena ErgoCut 58, greifen.
Besitzer kleinerer Gärten und Gelegenheitsnutzer sind auch mit dem Preis/Leistungssieger von Einhell gut bedient.
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6. Mit Kabel, mit Akku oder mit Benzinmotor
Elektrische Heckenscheren mit Kabel stellen meist den besten Kompromiss aller drei Antriebsarten dar: Sie sind durch den fehlenden Akku bzw. Benzintank recht leicht, reichen für den Hausgebrauch aus und verursachen weniger Lärm und Emissionen als Heckenscheren mit Verbrennungsmotor.
Große Gärten mit kräftigen Hecken verlangen freilich nach mehr Leistung, hier kommt meist nur eine benzingetriebene Heckenschere in Frage, auch wegen der Kabellänge.
Akkugeräte eignen sich maximal für kleine Reihenhausgärten. Sie müssen vergleichsweise schnell wieder geladen werden und sind durch den Akku recht schwer.
Allerdings sind sie meist auch unschlagbar leise und praktisch in der Handhabung – hier kann niemand das Kabel abschneiden.
Bildnachweise: adobe stock/encierro, amazon (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)
Sehr gute Kaufberatung! Die Gardena ErgoCut 58 Heckenschere scheint ein sehr vielversprechendes Modell zu sein. Bei nächster Gelegenheit werde ich diesen Artikel auf meinem Blog weiterempfehlen. Dieser Artikel wird sicherlich dem einen oder anderen helfen die passende Heckenschere zu finden.
Viele Grüße,
Janusch