Unkraut & Schädlinge

Holzschädlinge bekämpfen: Tipps für holzschädigende Pilze und Insekten

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Fachpersonal hinzuziehen

Sind Sie sich über den genauen Pilzbefall im Unklaren oder können Sie die Bekämpfung nicht alleine durchführen, sollten Sie immer fachkundiges Beratung in Anspruch nehmen. Einige Holzpilze wie der Hausschwamm können große Schäden mit sich ziehen, die nicht immer vom Laien gestemmt werden können.

Holzschädlinge – woher kommen sie? Holz ist ein biologischer Baustoff, der im Kreislauf der Natur wächst und vergeht. Holz lebt.

Im trockenen Innenbereich verwendetes Holz wird kaum von pflanzlichen oder tierischen Schädlingen befallen und ist auch keinen Witterungseinflüssen ausgesetzt. Um die Schönheit des Holzes im trockenen Wohnbereich zu erhalten, empfiehlt sich eine pflegende Veredelung ohne Wirkstoffe gegen Holzzerstörer.

Wie alle lebenden Organismen auf der Erde hat auch Holz natürliche Feinde: Witterung (Regen, Sonne), Pilze und Insekten. Holz im Freien ist diesen Gefahren besonders ausgesetzt.

UV-Strahlen und Wasser führen zur Vergrauung der Holzoberfläche – das Holz verwittert. Pflanzliche und tierische Holzschädlinge, wie Pilze und Insekten, bauen das Holz kontinuierlich bis zur Zerstörung ab.

Auf Heimwerker.de zeigen wir Ihnen, wie Sie Holzschädlinge nicht nur erkennen, sondern auch bekämpfen und vorbeugen können.

1. Holzschäden vorbeugen

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Holzschutzgrundierungen und -farben beugen Holzschäden vor.

Um Holz vor Schäden zu bewahren, muss es sinnvoll geschützt werden. Der Markt bietet dem Heimwerker eine Vielzahl von Produkten rund um den Holzschutz. Fachleute wissen: Es ist gar nicht angebracht, immer gleich zur „chemischen Keule“ zu greifen.

Dort, wo das Risiko von Pilzbefall unvermeidlich ist, ist chemischer Holzschutz notwendig. Ob und welcher dann angewandt wird, ist vor allem abhängig von der Holzart.

Dabei gilt: Wenn chemischer Holzschutz unvermeidbar ist, dann muss er auch im Holz wirken können, denn auf der Holzoberfläche macht er keinen Sinn.

Ziel muss immer sein: Soviel Schutz wie möglich, so wenig Chemie wie nötig. Der klassische chemische (biozidhaltige) Holzschutz wird nur dort eingesetzt, wo er erforderlich ist. Im Außenbereich bei bläuegefährdeten Hölzern wie Nadelholz und bestimmten Edelhölzern.

Für diese erste Systemkomponente gibt es farblose Grundierungen, die besonders tief in das Holz eindringen. Sie enthalten keine Farbpigmente, die die Holzporen verstopfen könnten – der Schutz ist somit intensiver als bei den Allround-Produkten.

An der Holzoberfläche wirkt als zweite Komponente eine farbige Beschichtung als physikalische Schutzschicht, die biozidfrei oder, je nach Anforderung, biozidarm ist. Hier spielen natürlich auch Geschmacksfragen eine Rolle, wenn es darum geht, ob das Holz mit einer Holzlasur, mit Farbe oder Lack behandelt wird.

Wozu der Verbraucher sich auch entscheidet, eines gewährleistet diese zweite Systemebene immer: Schutz des Holzes vor schädigenden Einflüssen der UV-Strahlung durch die Sonne und vor Regen. Und: Der Oberflächenschutz deckt die Wirkstoffe des Tiefenschutzes ab.

2. Holzschädigende Pilze

2.1. Echter Hausschwamm

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Echter Hausschwamm muss von Fachpersonal entfernt werden.

Gefährdete Holzarten oder Bauteile: Vorwiegend auf Nadelholz zu finden. Er benötigt eine Holzfeuchtigkeit von ca. 20 – 30 %. Holzfreie Strecken werden über- oder durchwachsen (Mörtelfugen).

Er kann in seinen Strängen Wasser leiten und daher auch auf trockenes Holz übergreifen.

Schadenserkennung: Das weiße, watteartige Pilzgeflecht (Mycel) wächst auf der Oberfläche und im Holzinneren. Charakteristisch sind die grauen, im trockenen Zustand brüchigen Stränge (bis zu einen Zentimeter dick).

Bei fortgeschrittenem Befall werden rotbraune, weißgerandete, fladenartige Fruchtkörper bis zu einem Durchmesser von einem Meter gebildet. Gelegentlich können gelb gefärbte Zonen auftreten.

Achtung: Um den echten Hausschwamm zu entfernen, sollte Fachpersonal gerufen werden. Befalles Holz muss zusätzlich bis einen Meter über den Befall entfernt werden. Befallen Putz muss ebenfalls abgeschlagen werden.

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Der braune Kellerschwamm besitzt weniger Zerstörungskraft als der Hausschwamm.

2.2. Brauner Kellerschwamm

Gefährdete Holzarten oder Bauteile: Befällt Nadel- und Laubholz. Greift nur feuchtes Holz an (etwa 30 – 60 % Holzfeuchtigkeit). Vorkommen daher meist auf Kellerräume und in Bodennähe verbaute Hölzer beschränkt.

Schadenserkennung: Das Oberflächenmycel des Kellerschwammes ist gelbbraun gefärbt. Die Stränge sind braunschwarz und wurzelförmig.

Seine gelblichen Fruchtkörper haben charakteristische, warzenförmige Erhebungen (Warzenschwamm).

Hinweis: Der braune Kellerschwamm hat weniger Zerstörungspotential als der Hausschwamm und kann mitunter auch ohne Fachpersonal bekämpft werden. Es ist aber durchaus sinnvoll, mit einem Fachmann die Ursachen für die hohe Holzfeuchtigkeit herauszufinden.

Brauner Kellerschwamm Bekämpfung: Die befallenen Stellen müssen entfernt werden, zusätzlich sollten etwa 30 cm neben dem sichtbar befallenen Teilen entfernt werden, um das Pilzmycel restlos zu beseitigen. Danach muss die Feuchtigkeit dauerhaft auf Normalwerte (etwa 20% Holzfeuchtigkeit) gebracht werden.

Befallenes Mauerwerk können Sie außerdem mit Hitze behandeln, oder anfälliges Material mit Fungiziden schützen. Zur Sicherheit sollten Sie hier eine ausführliche Kaufberatung in Anspruch nehmen.

2.3. Tannenblättling

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Die gut erkennbaren Fruchtkörper weisen darauf hin, dass das Holzinnere zersetzt wurde. Somit muss das gesamte Konstrukt entfernt werden.

Gefährdete Holzarten oder Bauteile: Vorwiegend an Nadelhölzern. Bevorzugt sehr feuchtes Holz, daher an Bauteilen im Freien (Zäune, Masten, Balkone) sehr verbreitet.

Die Blättlinge sind die häufigsten Pilze an Fenstern. Selbst längere Trockenperioden können sie in „Trockenstarre“ überstehen.

Schadenserkennung: Das beige bis braun gefärbte Mycel wächst nur im Holzinneren. Der Befall wird deswegen meist sehr spät erkannt. Die Fruchtkörper wachsen leisten- oder konsolenförmig aus Holzspalten.

In frischem Zustand sind sie rötlich mit helleren Randzonen. Später werden sie dunkelbraun bis schwärzlich. Auffallend sind die deutlich sichtbaren Lamellen.

Blättling Bekämpfung: Sobald Sie die entstehenden Fruchtkörper des Pilzes sehen könne, ist es meist schon zu spät und das Innere des Holzes wurde bereits zersetzt. Hier hilft es meist nur, die befallenen Stellen zu entfernen und zu erneuern. Durch Holzschutzmittel können Sie der Entstehung des Blättlings vorbeugen.

2.4. Bläue

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Holzbläue beinnflusst nicht die Tragfähigkeit des Holzes.

Gefährdete Holzarten oder Bauteile: Stärkeres Bläuewachstum tritt nur in Nadelholz auf. Die Bläuepilze leben nur von den Zellinhaltsstoffen, die Holzsubstanz wird nicht oder nur geringfügig angegriffen. Diese Pilze wachsen nur in sehr feuchtem Holz.

Schadenserkennung: Das dunkel gefärbte Mycel verursacht die Verfärbung des Holzes.

Die kleinen, oft flaschenförmigen Fruchtkörper durchbrechen und zerstören dabei Lack- und Farbfilme. Stärkerer Bläuebefall bewirkt eine höhere Aufnahmebereitschaft von Flüssigkeiten, also auch Holzschutzmitteln.

Holzbläue entfernen: Holzbläue kann mit einem speziellen Bleichmittel entfernt werden. Beim Auftragen gilt es aber, dementsprechende Schutzausrüstung zu tragen. Bei Zweifeln sollten Sie lieber einen Fachmann beauftragen. Bei sogenannter Anstrichbläue müssen Sie lediglich die befalle Farbe abschleifen. Holzbläue können Sie mit einem Bläueschut vorbeugen.

Hinweis: Bei Holzbläue handelt es sich nicht um Holzfäule, das heißt, dass die Tragfähigkeit von Bauholz nicht beeinträchtigt wird.

3. Holzschädigende Insekten

Insekt Gefährdete Holzarten/Bauteile Schadenserkennung
Hausbock
  • Nadelholz in gemäßigten Zonen
  • ovalförmige Schlupflöcher ( 5 – 10 mm)
  • Käfergenerationen schlüpfen in mehrjährigen Abständen
Gewöhnlicher Nagekäfer
  • Laub – und Nadelhölzer
  • Kontruktionshölzer bei hoher Feuchtigkeit und mäßiger Temperatur
  • zahlreiche runde Schlupflöcher (1 – 2 mm)
  • Bohrmehl an Holzoberfläche
Brauner Splintholzkäfer
  • Tropen- und Laubhölzer
  • Verkleidungen, Leisten, Möbel besonders betroffen
  • runde Schlupflöcher (1 – 1,5 mm)
  • Fraßgänge in Richtung der Holzfaser
  • puderfeines Bohrmehl
Holzwespe
  • frisches Bauholz (Nadelholz)
  • schlüpfenden Wespen durchfressen Abdichtungsmaterial, Teppiche usw
  • runde Schlupflöcher (4 – 7 mm)
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Die Eier der Holzwespe werden durch frisch geschlagenes Bauholz in Innenräume gebracht.

3.1. Holzschädigende Insekten bekämpfen und Holzschäden reparieren

  1. Standsicherheit der befallenen Bauteile überprüfen.
  2. Bei Hausbockbefall Balken abbeilen, um Ausmaß des Befalls zu ermitteln. Eventuell Fußbodendielen aufnehmen, da Lagerhölzer befallen sein können.
  3. Alte Anstriche und vermulmte Holzteile entfernen, nicht mehr tragfähige Hölzer durch vorbeugend geschützte ersetzen. Vorbeugende Behandlung mit Basilit B flüssig.
  4. Freigelegte Fraßgänge ausbürsten.
  5. Ausgebautes Holz entsorgen.
  6. Hölzer bekämpfend behandeln.

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