Lattenrost einstellen
Die Schulter tut weh oder die Hüfte schmerzt am Morgen? Möglicherweise ist Ihr Lattenrost nicht richtig eingestellt. Denn die richtige Einstellung des Lattenrostes hängt von vielen Faktoren ab. Als Seitenschläfer brauchen Sie eine andere Einstellung des Lattenrostes als jemand der auf dem Bauch oder Rücken schläft.
Weitere Einflussfaktoren sind die Art des Lattenrostes und seine Verstellmöglichkeiten sowie Gewicht und spezifische körperliche Gegebenheiten wie beispielsweise ein Hohlkreuz, breite Schultern oder ein sehr langer Rumpf.
Für einen entspannten, guten Schlaf und ein schmerzfreies Aufwachen lohnt es sich, ein wenig herum zu probieren, bis die richtige Einstellung gefunden ist. Veränderungen der Einstellung allerdings am besten in Abständen von mindestens einer Woche, da der Körper einige Zeit braucht, um sich an die neue Einstellung zu gewöhnen.
Lattenroste und Verstell- und Einstellmöglichkeiten
Die Vielzahl der Lattenroste auf dem Markt bedeutet gleichzeitig auch einige Unterschiede bei den Verstell- und Einstellmöglichkeiten. Zur Begriffsklärung vorab: Mit »Verstellmöglichkeiten« ist bei Lattenrosten die Höhenverstellbarkeit beispielsweise von Kopf- und Fußteil gemeint, mit »Einstellmöglichkeiten« sind dagegen die Einstellungen bezüglich der Härte oder Nachgiebigkeit einzelner Latten bzw., Zonen gemeint.
Die Einstellung wird mittels Kunststoffschiebern und/oder Hochstellern vorgenommen, die unterschiedlich funktionieren.
Bei der Einstellung eines Lattenrostes ist zu beachten, dass auch die Eigenschaften der Matratze in den betreffenden Bereichen berücksichtigt werden, um in der Summe die passende Unterstützung bieten zu können. Außerdem muss klar sein, dass die Einstellung für die Mitte des Lattenrostes optimiert wird und sich die Bereiche rechts und links davon in der Härte unterscheiden, also nicht genauso optimal sein können.
Verschiedene Kunststoffschieber und Hochsteller zum Einstellen
Im Wesentlichen gibt es zwei Arten von Schiebern und verschiedene Hochsteller.
Die verbreitetste Variante des Schiebers ist der, der zwei Latten ringförmig umschließt (O-Schieber) und an dieser Stelle eng zusammenhält. Dabei ist die Einstellung in der Mitte weich und nach außen härter. Zum anderen gibt es T-Schieber, die zwischen den beiden Latten sitzen und sie auseinander drücken. Bei denen ist es genau umgekehrt: Ganz in der Mitte ist die härteste Einstellung und ganz außen die weichste.


Bei den seltener vorkommenden Hochstellern können die Latten in dem Bereich des Rostes angehoben werden, wo doppelte Latten die Hart-Weich-Einstellung ermöglichen. So kann auch durch unterschiedliche Höhen der Latten eingestellt werden, wo mehr Unterstützung erforderlich ist (z. B. Taille beim Seitenschläfer) und weniger Höhe den Körper absinken lässt (Schulter und Hüfte beim Seitenschläfer). Zusätzlich lässt sich bei diesen Lattenrosten meist auch noch die Härte der Lattenpaare mit Kunststoffschiebern einstellen.
Seitenschläfer, Rückenschläfer oder Bauchschläfer?
Die meisten Menschen schlafen überwiegend auf der Seite. Nur jeder fünfte verbringt die Nacht mehrheitlich auf dem Rücken und etwa jeder achte liegt meist auf dem Bauch. Der Rückenschläfer dreht sich zwar vergleichsweise weniger, aber im Grunde drehen sich alle Menschen im Laufe der Nacht ungefähr 25 mal um die eigene Achse – meistens ohne es zu bemerken.
Deshalb kommt es weniger darauf an, sich in eine Schläfer-Kategorie einzuordnen, als vielmehr darum festzustellen, ob Probleme oder Druckschmerzen vorkommen, die durch eine andere Einstellung des Lattenrostes eventuell verbessert werden können.
Dennoch gibt es für die vorgenannten Schlaftypen jeweils eine Grundeinstellung, von der ausgehend individuelle Anpassungen schneller zum Ziel führen.
Lattenrost für Seitenschläfer einstellen
Für den Seitenschläfer sollten die Bereiche des Lattenrostes wo Becken und Schulter liegen weicher eingestellt werden und auf Taillenhöhe härter. Wie groß der Unterschied sein muss, hängt davon ab, wie schmal oder breit Schultern und Hüften sind, beziehungsweise wie weit sie einsinken müssen, damit die Wirbelsäule in Seitenlage möglichst gerade liegt. Ob der Lattenrost den Seitenschläfer richtig abstützt, lässt sich am besten von einer zweiten Person überprüfen und kann dann entsprechend nachjustiert werden.




Lattenrost für Rückenschläfer einstellen
Der Rückenschläfer bewegt sich am wenigsten in der Nacht. Das ist nicht nur ein Vorteil, denn Bandscheiben profitieren von Bewegung, weil sie dadurch am besten mit Flüssigkeit versorgt werden. Umso besser sollte die Liegeposition sein. Leider lässt sich das in der Rückenlage nicht so leicht ausmachen, wie in der Seitenlage. Die Basiseinstellung ist gleich wie beim Seitenschläfer.
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Passt zwischen Rücken und Matratze im Lendenwirbelbereich noch eine Hand, sollte dort härter eingestellt werden, sonst ist die Unterstützung dort zu schlecht und dadurch das Einsinken vom Po nicht ausreichend. Probleme mit Druckschmerzen geben Hinweise darauf, wo weicher eingestellt werden kann, damit der Liegekomfort besser wird.
Lattenrost für Bauchschläfer einstellen
Bauchschläfer ist nicht gleich Bauchschläfer. Mann und Frau unterscheiden sich anatomisch ebenso stark, wie sehr schlanke oder fülligere Personen. Der wichtigste Hinweis ist die gerade Lage der Wirbelsäule. Keinesfalls sollten Sie im Hohlkreuz liegen oder unnötigen Druck auf die Organe ausüben. Eine relativ gerade, flache Lage ist eine gute Ausgangsposition, von der aus nach Druckempfinden nachjustiert werden kann. Schmerzen beispielsweise die Beckenknochen, sollte der Lattenrost auf dieser Höhe weicher eingestellt werden.


Tipp: Nehmen Sie sich Zeit für eine gute Einstellung des Lattenrostes und korrigieren Sie die Einstellung nach ein paar Tagen, wenn es nicht gleich im ersten Anlauf hundertprozentig passt.
Lattenrost für 2 Personen einstellen
Wenn Sie für 2 Personen einen gemeinsamen Lattenrost (bis 140 x 200 cm) einstellen möchten, dann ist das immer ein Kompromiss, der gefunden werden muss. Im Grunde lässt sich für jede der beiden Personen immer nur eine halbe Seite einstellen.
Lattenrost mit O-Schiebern für Doppelbetten
Der Nachteil beim Lattenrost für ein Doppelbett einstellen: Es ergibt sich in der Mitte eine Art Grauzone, in der die unterschiedlichen Einstellungen zusammen treffen. Das kann zu Lasten des Schlafkomforts gehen.
Wollen Sie beispielsweise einen Lattenrost für einen Mann und eine Frau mit einem großen Unterschied in Körperlänge und -gewicht einstellen, wären zwei Lattenroste unter einer Matratze eine sinnvolle Alternative. Denn, je größer die Unterschiede im Körperbau, umso stärker widersprechen sich die Einstellungen auf den beiden Seiten. Wollen Sie etwa einen gemeinsamen Lattenrost auf 65 kg und 120 kg bei 1,60 m und 2,00 m Körperlänge einstellen, kann das beim besten Willen nicht gelingen. In dem Fall sollten wirklich zwei getrennte Lattenroste gewählt werden.
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Sind die Unterschiede nicht so prägnant, gehen Sie beim Einstellen eines gemeinsamen Lattenrostes genau wie bei den vorgenannten Seiten-, Rücken- oder Bauchschläfer-Beschreibungen vor, nur wird eben jeweils nur eine Seite pro Person auf deren Bedürfnisse und körperliche Gegebenheiten eingestellt.
Lattenrost für ein Kind einstellen
Kleine Kinder sind so klein und leicht, dass die Einstellung des Lattenrostes noch keine große Wirkung hat, da ihr Gewicht praktisch allein von der Matratze gehalten und abgefedert wird. Für sie ist die Grundeinstellung deshalb durchgängig hart.

Ist ein Kind schon größer und schwerer, etwa ab 50 kg aufwärts, wird der Lattenrost genau wie für einen Erwachsenen eingestellt. Also nach besonderen Bedürfnissen und Merkmalen oder Schlafgewohnheiten.
Möglicherweise ist der Rumpf bei einem Kind noch nicht so lang, dass die vorgesehenen Bereiche passen, dann wird auf Höhe des Kindes abgestellt.
Wenn also bei einem Erwachsenen je Zone drei Latten vorgesehen sind, sind je nach Größe des betreffenden Kindes vielleicht je Zone schon zwei Latten passend.
Da Kinder schnell wachsen, sollten die Einstellungen in kürzeren Abständen überprüft werden.
Den Lattenrost bei Nackenschmerzen einstellen
Wer beim Lattenrost das Kopfteil einstellen möchte, wird keinen Schieber finden. Das ist in dem Bereich nicht erforderlich, der geringe Gewichtsunterschiede bei Köpfen ist durch die Zone ausreichend berücksichtigt. Meist rühren die Nackenschmerzen vielmehr von einer falsch oder gar nicht eingestellten Schulterzone und/oder einem falschen Kissen her.
Denn, wenn die Schulter in der Seitenlage nicht richtig einsinken kann, wirkt sich das stark auf den Nacken aus. Genauso führt ein zu starkes Absinken im Schulterbereich bei Bauch- und Rückenschläfern oder auch ein zu hohes oder niedriges Kissen zu einem Knick in der Halswirbelsäule und dadurch zu Nackenschmerzen. Deshalb durch die Einstellung im Schulterbereich und mit einem passenden Kissen die Wirbelsäule auch im Nackenbereich in eine gerade Linie bringen, damit der Nacken ausreichend entlastet wird.

Was tun bei Schulterschmerzen?
Bei Schulterschmerzen können Sie zum einen versuchen, ob sich in Ihrem Lattenrost die Latten im Schulterbereich umdrehen lassen – bei manchen Lattenrosten ist das vorgesehen, um ein tieferes Einsinken der Schultern zu ermöglichen. Zum anderen können Sie versuchen, den Bereich unterhalb der Schultern etwas härter einzustellen. Und nicht zuletzt ist die Wahl eines ausreichend stabilen und hohen Kissens ebenfalls ein Einflusskriterium, womit Sie versuchen können zu einer besseren Lagerung zu gelangen, die im Schulterbereich Entlastung schafft.
Einen Lattenrost härter machen
Oft ist ein Lattenrost voreingestellt mit einer Art »V«, das aus den Schiebern gebildet wurde. Das spitze Ende zeigt zum Fußende, dort ist die weichste Stelle, damit das Becken tief genug liegt. Bei schwereren Personen müssen die beiden Schrägen des »Vs« weiter auseinander gezogen werden. So können Sie den Lattenrost nachträglich härter einstellen. Sollten die Schulter dadurch nicht mehr ausreichend einsinken können, nehmen Sie nur die beiden obersten Schieber und setzen die wieder ein Stück weiter nach innen.
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Lattenrost einstellen bei Skoliose, Bandscheibenvorfall u. ä.

Gerade, wenn schon Rückenprobleme auftreten, ist bei der Einstellung des Lattenrostes Sorgfalt angebracht. Bei Skolioseerkrankten, die ja eine seitliche Wirbelsäulenverkrümmung haben, muss die Einstellung des Bettrostes ganz individuell angepasst werden, um die optimale Lagerung zu erreichen.
Wollen Sie einen Lattenrost einstellen für einen Bandscheibenvorfall-Patienten oder haben Sie selbst eine solche Erkrankung, dann sollten Sie zunächst prüfen, ob der Lendenwirbelbereich des Körpers richtig abgestützt ist. Lässt sich hier in der bevorzugten Schlafposition eine Hand unter den Lendenwirbelbereich schieben, reicht die Unterstützung in diesem Bereich nicht aus und muss härter eingestellt werden. Möglicherweise nur bei einer der Latten. Schrittweise ausprobieren und anpassen, bis das Optimum erreicht ist.
Bei Rückenerkrankungen kann ein spezieller Bettaufbau erforderlich werden oder angeraten sein, um eine orthopädische Lagerung zu ermöglichen. Diese Fragen sollten Sie jedoch mit Ihrem Arzt im Vorfeld klären.
Bildnachweise: vgl/ Riccardo Düring (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als Onlineredakteurin verbinde ich meine DIY-Leidenschaft mit meinem Beruf – in Home Office und Werkstatt. Meine Expertise in Bau- und Bastelthemen sowie bei Ratgebern zu Haushalt, Hobby und Garten nutze ich gern, um unsere LeserInnen so gut wie möglich zu beraten.
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