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Linde Steckbrief: Wissenswertes rund um den Lindenbaum

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Als schöner und vielseitiger Alleebaum prägt die Linde das Stadtbild vieler Ortschaften wie sonst keine andere Baumart. Doch nicht nur das: Auch bei Imkern erfreut sie sich als Bienenweide großer Beliebtheit und bei Erkältungen wird traditionell Lindenblütentee eingesetzt, um schnell Linderung zu schaffen.

Früher wurde sogar der Bast aus der Rinde des Baumes verwendet, unter anderem für Gebrauchsgegenstände wie Matten und Seile, aber auch als Bindemittel. Einen kleinen Überblick über weitere Merkmale des Lindenbaums erhalten Sie in diesem heimwerker.de-Artikel.

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1. Die Linde im kurzen Steckbrief: Besonderheiten und wichtige Merkmale

Bevor wir tiefer in die Materie eindringen, hier zunächst die wichtigsten Infos über den Lindenbaum in einem Steckbrief zusammengefasst:

Kategorie Beschreibung
lateinische Bezeichnung Tilia
Baumfamilie Malvengewächse (malvaceae)
Art Laubbaum
Arten (Anzahl) ca. 40 (u.a. Winterlinde, Sommerlinde, holländische Linde, amerikanische Linde)
Verbreitung Mitteleuropa und Zentralasien
Standort kalkhaltige, sandige und lehmige Böden
Äußere Merkmale graue Rinde, rot-gelbliches Holz, herzförmige Blätter, weißt Blüten
Blütezeit Mai bis Juli
Alter bis zu 1.000 Jahre
Wuchshöhe 15 Meter bis 40 Meter

Linden können sogar noch älter als 1.000 Jahre werden: Die älteste Linde der Welt soll rund 2.000 Jahre alt sein und ist im englischen Westonbirt beheimatet. Rund 600 Jahre alt ist die sogenannte „Riesenlinde zu Heede”, ansässig im Emsland, die neben diesem stolzen Alter auch Schätzungen zufolge der dickste Baum in Deutschland sein soll. Es wird davon ausgegangen, dass sie im 15. Jahrhundert im Hof einer alten Burganlage gepflanzt wurde und sogar die Zerstörung dieser um 1670 erlebt haben soll. Die Rettung verdankt sie wohl dem Heerführer, auf dessen Befehl sie vor der Zerstörung bewahrt worden sein soll.

lindenbaum

In Europa sind nur zwei Lindenarten heimisch, die Sommer- und die Winterlinde.

2. Lindenbaum: Geschichte, Mythen und Märchen

Linden und Wien

Was haben Linden mit den berühmten Lipizzanern der Spanischen Hofreitschule in Wien zu tun? Tatsächlich eine ganze Menge: Lippizaner wurden zunächst in Slowenien auf dem Gestüt Lipica (italienisch: Lipizza) gezüchtet. Dieses Gestüt befindet sich in der Nähe von Triest, an der slowenisch-italienischen Grenze. Die Bezeichnung Lipica wurde dabei von dem slowenischen Wort für Linde – „Lipa“ – abgeleitet.

Die Linde ist ein Baum, der in deutschen Märchen und Mythen sowie in der Geschichte eine wichtige Rolle spielt, vor allem bei den Germanen. Hier galt der Lindenbaum damals sogar als heilig und war der Liebesgöttin Freya geweiht.

Später dann wurden sie zum Symbol für Schutz und Heimat. Während unter großen alten Linden Recht gesprochen wurde, gab es in Dorfgemeinschaften auch sogenannte Tanzlinden, unter denen die Dorffeste abgehalten wurden. Zu dieser Zeit wuchs auch die Beliebtheit der Gartenlinde unter der Bevölkerung.

Auch in Straßen- und Ortsnamen kommt die Linde häufig vor, man denke nur an die Straße „Unter den Linden” in Berlin oder Ortschaften wie Lindeck und Lindau. Dass der Name Leipzig ebenfalls auf die Linden zurückgeht, ist auf dem ersten Blick vielleicht nicht unbedingt ersichtlich, doch dem ist tatsächlich so, der Ursprung liegt im sorbischen Wort Lipsk, das frei übersetzt etwa Linden-Ort oder Ort bei den Linden heißt.

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Lindenblütenhonig kommt bei Erkältungen und grippalen Infekten zum Einsatz, da das Hausmittel eine schweißtreibende und fiebersenkende Wirkung hat.

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3. Die Linde als Gartenbaum

Laubbäume wie die Linde eignen sich auch als Gartenbaum. In Dachform gezogen ist sie an heißen Sommertagen ein guter Schattenspender. Wichtig ist allerdings das Beschneiden des Lindenbaums zum Formbaum. Formbäume benötigen weniger Platz als jene, die nicht geschnitten werden. Die Größe wird durch die Schere begrenzt. Hilfreiche Tipps für den Sommer- und Winterschnitt finden Sie in dieser Anleitung.

So können Lindengewächse mit kastenförmiger Krone oder wie ein Spalier geschnitten auch in einem Vorgarten mit anderen Pflanzen wachsen. Sie schützen das Haus in der warmen Jahreszeit vor zu viel Sonne und lassen im Winter viel Licht durch.

Damit sie weiterhin so schön in Form bleiben, ist ein jährlicher Schnitt nötig. Den können zum Beispiel die Fachleute aus dem Garten- und Landschaftsbau durchführen. Falls Sie den Schnitt selber durchführen möchten, lohnt es sich, ein hochwertiges Schneidewerkzeug zu kaufen. Günstige Modelle, die durch eine hohe Qualität überzeugen, finden Sie in unserer Astschere-Kaufberatung.

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Denken Sie daran, dass die Linde regelmäßig in Form geschnitten werden muss.

4. FAQ: Häufig gestellte Fragen und Antworten rund um den Lindenbaum

Zum Abschluss unseres Ratgebers gehen wir an dieser Stelle noch auf einige ungeklärte Fragen ein.

4.1. Wo kommt der Lindenbaum vor?

In Europa kommen hauptsächlich zwei Lindenarten vor: Die Sommerlinde (Platyphyllos) und die Winterlinde (Tilia cordata). Während die Winterlinde relativ weit verbreitet ist (Atlantik, Mittel- und Nordeuropa bis zum Ural, über Zentralrussland bis Westsibirien), ist die Sommerlinde eher selten wild anzutreffen. Heimisch ist sie in Mittel- und Südeuropa.

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4.2. Wo finde ich weitere Informationen über den Lindenbaum?

Für weitere Informationen können Sie die Linden-Steckbriefe diverser Baumportale oder Pflanzen-Lexika zu Rate ziehen. Auch Baumschulen, Pflanzenvertriebe sowie die Gartenfachabteilungen von Baumärkten sind geeignete Anlaufstellen bei Fragen rund ums Pflanzen, Pflegen und Schneiden.

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Bildnachweise: shutterstock.com/LeManna, shutterstock.com/Dieter Kuhn, shutterstock.com/Sunvic, shutterstock.com/Peter Kniez (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)