
Die Astschere gehört zur Grundausstattung eines jeden Garten-Besitzers.
Astscheren verleihen dem Gärtner besondere Kräfte: Mechanik und Hebelprinzip lassen dicke Äste unter den Schneiden einer guten Astschere leicht nachgeben.
Astschere bringen Newtons Hebelgesetze zur praktischen Anwendung: Die langen Schenkel der Schere sorgen in Verbindung mit zwei Schneiden und einem ausgeklügelten Mechanismus für kraftvollen Druck aufs harte Holz.
Wir haben für Sie sechs verschiedene Astscheren getestet und besonders auf die Bedienkräfte und die Haltbarkeit der Schneiden geachtet. Eine Astschere nutzt man in jedem Jahr – im Idealfall für eine lange Zeit.
Außerdem muss die Ergnomie stimmen, damit man lange ohne Ermüdung arbeiten kann.
Wir haben verglichen.
Bei den Astscheren in unserem Test ist besonders die Qualität der Schneiden entscheidend: Wie schnell nutzen sie ab, lassen sie sich auswechseln, nach welchem Prinzip arbeitet die Schere?
Zusätzlich arbeiten manche Scheren mit einem Getriebe, was die Kraft zusätzlich verstärkt. Hier ist die Konstruktion, die Leichtgängigkeit und die Haltbarkeit des Getriebes entscheidend. Auch eine elektrische Akku-Astschere haben wir getestet, als Alternative zu ihren mechanischen Pendants läuft sie im Test mit.
Artikel | | Prinzip | | max. Astdurchmesser | | Preis |
Gardena 760A | | Amboss | | 42 mm | | 80 € |
Felco Astschere Nr. 2
| | Bypass | | 35 mm | | 83 € |
Fiskars Powergear II
| | Bypass | | 38 mm | | 37 € |
Wolf-Garten Comfort RS-830
| | Amboss | | 46 mm | | 54 € |
Freund Teleskop-Astschere
| | Bypass | | 45 mm | | 34 € |
Black & Decker GKC 1000
| | Elektro-Alligatorprinzip | | 100 mm | | 119 € |
9.3. Astschere Gardena 760A: Getriebepower im Geäst

Die Astschere von Gardena erbringt eine solide Leistung.
Gardena hat mit der 760 A ein rundes Produkt „made in Germany“ vorgelegt, dass eine mehr als solide Leistung bringt.
Die Schere ist dank einer guten, aber simplen und stabilen Getriebeübersetzung äußerst leichtgängig und exzellent zu handhaben, zudem ist sie dank der Verwendung hochwertiger, aber leichter Materialien nicht zu schwer.
Der maximale Astdurchmesser ist mit 42 mm nicht allzu groß, die Qualität des Schnittes ist aber hervorragend und glattflächig. Das Amboss-Prinzip, gern des unsanften „Astquetschens“ verdächtigt, funktioniert tadellos und sorgt für einen geringen Kraftaufwand.
Die Schneiden sind hart, antihaftbeschichtet und dauerhaft. Besonderes Bonbon: Gardena gewährt eine Garantie von 25 Jahren auf sein Produkt – berechtigtes Selbstbewußtsein.
Fazit: Leichtgängig, stabil, Garantie für eine Generation – Kaufempfehlung!
Vorteile- leichtgängig
- sehr gute Schnittleistung
- sehr gut bedienbar
- kraftunterstützendes Getriebe
- recht günstig
- 25 Jahre Garantie
Nachteile- nur 42 mm max. Astdurchmesser
9.4. Astschere Felco Nr. 210: Schweizer Scherenluxus?

Hier stimmt das Preis-Leistungsverhältnis leider nicht zu hundert Prozent.
Wertig, wertig: Zu einem Preis, der etwa doppelt so hoch wie bei den mechanischen Mitbewerbern liegt, erhält man aus der Schweiz ein Schneidgerät der Luxusklasse mit kleinen Schönheitsfehlern.
So wirken die Plastikgriffe leider etwas billig und riechen auch nicht gut – hier lassen sich Schadstoffe vermuten. Die Qualität der Schneiden ist allerdings bombastisch; eidgenössischem Präzisionsstahl sei dank.
Das Schnittbild der Schere ist bypass-typisch sehr gut, die Schere ist leicht und handlich. Da es kein Getriebe gibt, muss allerdings etwas mehr Kraft als bei der Konkurrenz aufgewandt werden.
Insgesamt steht als Haupthinderungsgrund für eine klare Empfehlung aber der hohe Preis im Raum: Hochwertige Kunststoffgriffe und ein erleichterndes Getriebe sollten bei der Felco Nr. 2 schon drin sein. Auch die Schnittbreite ist mit 35 mm klar zu gering.
Fazit: Teure Schere aus der Schweiz mit leichter Kluft zwischen Anspruch und Realität.
Vorteile- sehr gutes Schnittbild
- hochwertige Schneiden
- leicht und kompakt
Nachteile- billige, schadstoffbelastete Griffe
- kein Getriebe
- geringe Schnittbreite
- ziemlich teuer
» Mehr Informationen 9.5. Astschere Fiskars Powergear 2: Kompakter kappen

Die Fiskars Powergear Astschere ist ein richtiges Hightech-Gerät.
Die Fiskars Powergear II ist schon augenscheinlich ein Hightech-Gerät: Kompakt, mattschwarz und sehr leicht gleitet sie leichtgängig und mit ausgezeichnetem Schnittbild durchs Gehölz.
Obwohl die Schere zu den kürzesten im Vergleichstest gehört, enttäuscht die Schneidwirkung keineswegs: Das Powergear II-Getriebe hält, was es verspricht.
Auch preislich enttäuscht die Schere nicht: Sie ist die zweitgünstigste im Test und dabei ein Markengerät „made in Sweden“. Die Handhabung ist ebenfalls ausgezeichnet, die Schere lässt sich leicht reinigen und ermüdet auch bei langen Rückschnitten durch ihr geringes Gewicht die Arme nicht allzu schnell.
Fazit: Kompakt und Klasse. Klare Kaufempfehlung!
Vorteile- gut verarbeitet
- äußerst kompakt
- sehr leichtgängig
- günstig
- sehr gute Schneiden
- sehr leicht
- günstig
9.6. Astschere Wolf-Garten Comfort RS-830

Auf ganzer Linie kann diese Astschere leider nicht überzeugen.
Lange Griffe für wenig Kraftaufwand, dennoch hohes Gewicht: Die Wolf Garten Comfort RS-830 weiß nicht auf ganzer Linie zu überzeugen, ist aber dennoch ein gutes Durchschnittsgerät.
Die Schnittbreite ist überdurchschnittlich, mit 45 mm Durchmesser kann man sogar junge Bäume abschneiden. Die Schere ist darüber hinaus gut verarbeitet und hat 10 Jahre Garantie.
Die Doppelhebel-Übersetzung kann kein vollwertiges Untersetzungsgetriebe ersetzen, ist aber ein guter und haltbarer Kompromiss, der sich zudem leicht austauschen lässt.
Insgesamt ist die Schere also durchaus zu empfehlen, nur ist sie nicht ganz billig und leistet nicht unbedingt mehr als ihre, oft günstigere, Konkurrenz.
Fazit: Gutes Gerät – aber kein Überflieger.
Vorteile- stabil
- gut verarbeitet
- lange Griffe
- 10 Jahre Garantie
Nachteile- kein echtes Getriebe
- nicht sehr günstig
9.7. Teleskop-Astschere Freund 10-30 TA: Günstig und verlängerbar

Diese Teleskop-Astschere überzeugt mit geringem Gewicht und niedrigem Preis.
Eine Teleskop-Astschere kann ihre Schenkel verlängern, um mehr Druck auf den Ast ausüben zu können oder um in größerer Höhe zu schneiden. Hierzu ist freilich eine gute Materialqualität der Schenkel erforderlich; verbiegen darf sich nichts.
Die Freund-Schere 10-30 TA erfüllt ihre Aufgabe überaus anständig: Hier verbiegt sich nichts, die Äste werden sauber geschnitten.
Ansonsten gefällt an dieser Schere noch das geringe Gewicht und der günstige Preis. Die Schneiden könnten allerdings etwas hochwertiger sein, auch das Fehlen eines Getriebes macht sich in den Bedienkräften bemerkbar. Wer jedoch nur gelegentlich und wenig schneidet, wird bei dieser Schere nichts vermissen.
Fazit: Für Gelegenheitsschnitte ok, nichts für Obstbauern.
Vorteile- Teleskop-Auszug
- stabil
- günstig
Nachteile- vergleichsweise erhöhter Kraftaufwand
- Schneiden könnten etwas besser sein
- kein Getriebe
9.8. Elektrische Astschere Black&Decker GKC1000: Akku-Alligator

Der Akku-Alligator hat Biss, macht aber leider schnell schlapp.
Hat Biss: Mit der Black&Decker GKC 1000 können Äste (und Bäume) mit einem Durchmesser von bis zu 100 mm durchtrennt werden.
Das Gerät sieht aus wie aus einem Science-Fiction-Film und legt am Gehölz durchaus Terminator-Qualitäten an den Tag: Der GKC-1000 „beißt“ sich schnell auch durch dicke Äste.
Leider macht er schnell schlapp: Die Akku-Ladeleistung ist nicht sehr überzeugend; durch die Verwendung von Ni-Cd-Akkus ist die Ladezeit mit etwa fünf Stunden zudem recht lang. Reserveakkus kosten 80 € – pro Stück.
Insgesamt ist das Gerät also eher als ein merkwürdiges Zwitterwesen denn als echte Alternative zu einer guten Astschere in Kombination mit einer Hand- oder Motorsäge zu betrachten. Die Einsatzmöglichkeiten sind recht beschränkt, die Arbeitsdauer leider auch.
Wer allerdings nicht viel schneidet oder körperlich beeinträchtigt ist, kann mit dieser Akku-Astschere im Garten sehr gut arbeiten. Handhabung, Qualität und Haptik sind ausgezeichnet, auch das Gewicht geht in Ordnung.
Fazit: Teures, hungriges „Gartentier“ mit tollem Schnittergebnis.
Vorteile- kraftvoll
- kein Kraftaufwand
- nicht zu schwer
- Schnittbreite bis zu 100 mm
Nachteile- kurze Akkulaufzeit
- lange Ladezeit
- teure Reserveakkus
9.9. Astscheren im Test: Vergleichssieger und Preis-Leistungs-Sieger

Die Fiskars Powergear II Astschere ist sowohl Vergleichs- als auch Preis-Leistungssieger.
Kompakt, kraftvoll und leicht: die Fiskars Powergear II überzeugte uns auf ganzer Linie; Leistung, Ausstattung und Preis lassen keine Wünsche offen.
Das Getriebe der Schere reduziert den Kraftaufwand wunschgemäß, die kompakte Bauform macht das Gerät sehr handlich und das Finish sowie der Qualitätseindruck sind mehr als überzeugend.
Das es diese ganzen Eigenschaften auch noch zu einem vergleichsweise günstigen Preis gibt, rechtfertigt den Doppelsieg.
Auch sehr gut ist die Gardena 760 A: Sie ist die beste Ambossschere im Test und besticht durch ihre geringen Bedienkräfte, die ebenfalls ausgezeichnete Kraftunterstützung und vor allem die 25 Jahre Garantie.
Nicht schlecht für den Gelegenheitsschneider mit kleinem Budget ist die Freund Alu-Teleskopastschere 10-30 TA.
Sie erfüllt ihre Aufgaben zuverlässig und wenn man nicht gerade eine Obstplantage zurückschneiden muss auch mit halbwegs guten Bedienkräften und einer befriedigenden Verarbeitungsqualität.
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