Zunächst stellt sich die Frage, welche Klingen mit einem Schleifstein geschärft werden können:
Werkzeuge mit Klingen | schleifbar? |
 | Gewöhnliche Messer lassen sich mit Schleifsteinen problemlos schärfen. Nur bei Klingen mit Wellenschliff (etwa Brotmesser) oder bei Keramikmessern ist besondere Aufmerksamkeit gefragt. Letztere sollten Sie beispielsweise nicht ohne Diamant-Schleifstein bzw. Diamant-Messerschärfer bearbeiten, da Keramik zu leicht brechen kann. Für das Besteck daheim empfiehlt die Stiftung Warentest zudem Wetzstahl (mehr zum Thema finden Sie auch in unserem Wetzstahl-Vergleich). |
 | Äxte bzw. Beile müssen ebenso wie Messer regelmäßig geschärft werden, damit die Arbeit mit dem Holz schnell und sicher erfolgen kann. Mit steigendem Gewicht des Axtkopfes wird auch das Schärfen der Schneide schwerer. Deutlich leichter wird das Schleifen schwerer Äxte durch die Verwendung eines elektrischen Klingenschärfers. |
 | Scheren oder auch Garten- bzw. Allzweckscheren sind häufig in Gebrauch und werden oft zum Zerteilen harter Materialien verwendet – regelmäßiges Schleifen ist hier besonders wichtig. Je nach Beschaffenheit der Scherenblätter wird die Arbeit am Schleifstein zwar erschwert, aber nicht unmöglich. Achten Sie beim Schleifen darauf, welche Seite Sie anschleifen, da Scheren oft nur einen einseitigen Schliff vorweisen. |
 | Heckenscheren werden oft lange im Geräteschuppen gelagert und stetiger Feuchtigkeit ausgesetzt. Kein Wunder also, dass sie im Februar Probleme mit dickeren Ästen haben. Auch bei der Heckenschere gilt: Ein gerader Schliff ist einfacher zu bearbeiten als ein Wellenschliff. Sollten Sie eine sehr hochwertige Heckenschere mit Wellenschliff verwenden, empfiehlt sich der Besuch beim Scherenschleifer – der Preis ist mit etwa 17 Euro allerdings so hoch, dass er den Preis einer soliden Heckenschere übersteigen kann. |
 | Werkzeug-Klingen wie etwa Rasenmäher-Messer sind für die Arbeit im Garten oder im Haus unabdingbar. Doch nicht jede stumpfe Klinge kann so leicht ersetzt werden wie bei einem Cutter-Messer. Mit ein wenig Erfahrung lassen sich selbst größere Klingen leicht schärfen und den individuellen Bedürfnissen anpassen, insbesondere was den Schleifwinkel und damit die Schneidergebnisse anbelangt. |
Mit einem Schleifstein-Set bekommen Sie jede Klinge scharf: Zwar ist beim Einsatz eines Schleifsteins noch echte Handarbeit gefordert, doch die hohe Flexibilität dieses Werkzeugs macht diese Mühe mehr als wett. Mit dem richtigen Set aus Schleifsteinen können Sie nahezu jedes Messer und jede Klinge schärfen. |

Typen von Schleifsteinen
Schleifstein ist nicht gleich Schleifstein. Im Wesentlichen lassen sich drei Arten von Schleif- bzw. Wetzsteinen differenzieren; die folgende Tabelle gibt Ihnen Aufschluss darüber:
Europäischer Wasser- und Ölstein | Japanischer Wasserstein | Diamant Schleifstein |
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- werden etwa 15 Minuten in Wasser oder Öl eingeweicht
- unregelmäßige, natürliche Beschaffenheit
- harte Bindung der Schleifkörner, geringe Abnutzung
| - Schleifstein immer in Wasser einweichen
- weiche Bindung der Schleifkörner
- effektives Schleifen mit schneller Abnutzung
| - in der Regel ohne Wasser in Benutzung
- hoher Abtrag, wenig Abnutzung – dafür teuer
- Schleifstein lediglich mit Diamant beschichtet
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Eine weitere Kategorie von Schleifsteinen:. Zwar eignen sich klassische Natursteine (z.B. aus blauem Schiefer) besonders für den Feinschliff von Messern, doch ihre Beliebtheit ist nicht zuletzt wegen der naturgemäßen Fehleranfälligkeit (die bei Naturprodukten üblich ist) stark zurückgegangen. |
Eine Frage der Körnung
Der Wendestein: Zwei Körnungen in einem Stein

Ein Wendestein ist höher als ein Vollstein und besitzt zwei verschiedene Seiten – jede mit einer anderen Körnung versehen.
Mit einem solchen Wendestein können Sie sowohl den Vor- als auch den Feinschliff erledigen, ohne das Werkzeug wechseln zu müssen. Dafür sind diese Steine weniger handlich und schwerer zu transportieren.
Die Körnung eines Schleifsteins ist sein Herzstück, denn sie bestimmt, wie fein eine Klinge geschliffen werden kann. Die Angabe der Körnung erfolgt dabei über zwei Einheiten: JIS und FEPA.
JIS: Japanese Industrial Standard (japanisches Maß)
- 400 JIS – grobes Schleifen
- 3.000 JIS – feines Schleifen
FEPA: Fédération Européenne des Fabricants de Produits Abrasifs (europäisches Maß)
- 260 FEPA – grobes Schleifen
- 1.000 FEPA – feines Schleifen
Grundsätzlich gilt, dass eine höhere Körnung für weniger Abrieb sorgt: Geringer Abrieb ist wichtig, wenn Sie etwa den Feinschliff bei einem Messer mit leichtem Grat durchführen möchten.
Je geringer der Wert der Körnung, desto gröber wird das Schleifen. Wenn Sie einen groben Schleifstein testen möchten, sollten Sie eine stark beschädigte Klinge wählen, etwa die einer alten Heckenschere. Der hohe Abrieb hilft dabei, einen sauberen Grat zu formen, der im Anschluss mit einem Feinschliff entfernt wird.
Sicherheitstipp: Der Schleifsteinhalter
Das Schärfen eines Messers ist eine gefährliche Betätigung und sollte ausschließlich mit größter Vorsicht vorgenommen werden.
Da gerade der Einsatz von Wasser die Arbeitsfläche feucht und rutschig machen kann, empfehlen wir den Einsatz eines rutschfesten Schleifsteinhalters, der als Schleifhilfe gelegentlich im Schleifstein-Set angeboten, jedoch auch separat gekauft werden kann.
Die Arbeit an einem rutschfesten Wasser- bzw. Abziehstein ist deutlich sicherer, insbesondere wenn Sie ein großes Küchenmesser schleifen wollen.
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