Zierpflanzen

Oleander pflanzen und richtig pflegen: 4 Gärtner-Tipps

  • Oleander ist im Mittelmeerraum beheimatet und benötigt daher einen besonders sonnigen Standort. Je mehr Sonne die Pflanze erhält, desto mehr Blüten kann sie ausbilden.
  • Sie können Ihren Oleander zusätzlich bei der Blütenbildung unterstützen, indem Sie ihn im Frühjahr vor der Blütephase zurückschneiden.
  • Aber Achtung: Oleander ist hochgiftig und kann sogar durch Wunden in die Blutbahn gelangen. Tragen Sie bei der Pflege immer Handschuhe.

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Der Oleander, auch Rosenlorbeer oder von Botanikern „Nerium Oleander“ genannt, ist eine im Mittelmeerraum weit verbreitete Strauchpflanze. Die Bezeichnung setzt sich zusammen aus „olea“ für Ölbaum und „andreios“ für kräftig.

Der Gattungsname Nerium entstammt dem griechischen Wort „nerion“ für nass und weist darauf hin, dass die Pflanze einen nassen Standort bevorzugt. Dennoch ist der Oleander ausgezeichnet an trockene Lebensräume angepasst und eine der wenigen Pflanzen, die auch bei großer Hitze blühen.

Hobbygärtner können neben zahlreiche Blütenfarben auch die Anbauart frei wählen: Der Oleander wächst als Hecke, Bäumchen oder Strauch und kann mit gezielten Schnittmaßnahmen in Form gehalten werden.

Hier auf Heimwerker.de erfahren Sie wissenswerte Informationen zum Anbau und Tipps zur Pflege des südländischen Oleanders.

1. Oleander ist giftig

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Oleander ist schön, aber leider auch hochgiftig.

Wer kleine Kinder hat, sollte auf die Pflanze verzichten. Sie zählt zu den Hundsgiftgewächsen, und ihre dunkelgrünen sechs bis zehn Zentimeter langen Blätter sind giftig. Der enthaltene Wirkstoff „Glycosid Oleandrin“ findet als Herzmittel medizinische Anwendung und wird in der Homöopathie auch bei Angina pectoris, Ödemen und Magen- und Darmentzündungen eingesetzt.

Unverarbeitet kann das Gift jedoch tödlich sein. Die Wirkung gleicht dem Giftstoff des Roten Fingerhutes: Die Glycoside bewirken Herzrythmusstörungen und können bei entsprechend starker Dosierung zum Tod durch Herzlähmung führen.

Die Vergiftungssymptome sind: Kopfschmerzen, Erbrechen, Durchfall, verlangsamter Puls, Pupillenerweiterung, Krämpfe, blaue Lippen und Hände. Manchmal führt die bloße Berührung zu Hautreizungen. Zeigen sich Vergiftungssymptome, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Achtung: Der Milchsaft der Pflanze kann durch Wunden in die Haut eindringen und so zu Vergiftung führen. Tragen Sie bei Arbeiten am Oleander daher stets Schutzhandschuhe.

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2. Blütezeit und Vermehrung durch Stecklinge

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Der Oleander blüht zwischen Juni und September.

Die Blütenfarben reichen vom reinen Weiß über Creme und Orange bis hin zu Violett, Rot- und Rosatönen. Am bekanntesten sind die einfachen violetten Blüten des Oleanders. Einige Sorten blühen einfach und gefüllt, andere duftend oder geruchlos.

Die Trugdoldenblüten des Oleander besitzen jeweils fünf Kelch- und Blütenblätter und blühen von Juni bis September. Sie blühen nur im Sommer stark, bei kalten Temperaturen entfalten sich die Knospen nicht. Durch die Bestäubung langrüsseliger Schmetterlinge entstehen bis zu 15 cm lange Fruchtkapseln.

Nehmen Sie Stecklinge von Ihrem Oleander am besten während der Blütezeit zwischen Juni und September. Zur Vermehrung sollten nur kräftige Triebspitzen ohne Blüten ausgesetzt werden. Die Stecklinge werden mit einem scharfen Messer abgeschnitten – eine Schere könnte Quetschungen im Pflanzengewebe herbeiführen.

Anschließend werden die Zweige in ein mit Wasser gefülltes, lichtdichtes Gefäß an einen schattigen Platz gestellt. Die untere Triebspitze sollte maximal fünf Zentimeter im Wasser stehen.

Hinweis: Es dauert in der Regel vier Wochen, bis sich eine Wurzel bildet. Sobald die Wurzeln ein bis zwei Zentimeter lang sind, kann der Steckling in Erde eingetopft werden.

3. Oleander umtopfen und pflegen

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Nutzen Sie einen Untersetzer, wenn Sie Oleander im Kübel pflanzen damit er über den Tag vom Gießwasser trinken kann.

An seinen Naturstandorten wächst der Oleander auf steinigem, oft von Hochwasser zugeschwemmtem Untergrund. Dieser Boden ist kalkhaltig und stark verdichtet.

Übliche torfhaltige Blumenerde, Torfsubstrat oder sogenannte Grünpflanzenerde ist daher zum Umtopfen ungeeignet. Zu empfehlen ist normale kalkhaltige Gartenerde, idealerweise mit etwas Kompost und Lehm aufbereitet.

Für ein optimales Pflanzenwachstum geben Sie auch etwas Gartenkalk und speziellen Langzeitdünger oder Blaukorn zur frischen Erde dazu.

Die beste Zeit zum Umtopfen ist im Frühjahr. Jetzt haben die Pflanzen genug Zeit, um ausreichend Kraft für ihre Blütephase im Hochsommer zu tanken.

Hier noch einmal die wichtigsten Ansprüche des Oleanders in der Übersicht auf Heimwerker.de:

Anspruch Pflege
Standort sonniger, windgeschützter Standort
Substrat kalkhaltiges Substrat mit hohem Lehm- und Tonanteil
Gießen im Sommer täglich, an sehr heißen Tagen mehrmals täglich gießen, bevorzugt kalkhaltiges Wasser
Düngen von März bis September oleander ein- bis zweimal wöchentlich düngen
Überwintern bei unter Null Grad wird Oleander im Winterquartier überwintert

4. Oleander richtig schneiden

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Schnittmaßnahmen im Frühling halten den Oleander in Form.

Der jährliche Formschnitt des Oleanders sollte idealerweise im Frühjahr erfolgen. Für ein gesundes Pflanzenwachstum schneiden Sie ein Drittel der Triebe bodennah ab, um ein neues Austreiben starker, langer Triebe zu fördern.

Einige alte Triebe werden weniger stark geschnitten, da gezielte Schnittmaßnahmen in Blütennähe schnellwachsende, kurze Triebe hervorbringt. Finden Sie hier ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen langen und kurzen Trieben.

Generell darf der Oleander nach der Blüte nicht geschnitten werden. Ein Einkürzen vor der Winterruhe scheint aus Platzgründen logisch, schadet der Pflanze jedoch erheblich, da sich an den alten Blütenständen bereits neue Knospen für das Folgejahr befinden.

Zudem sind die Oleanderwurzeln ganzjährig aktiv und sollten durch unnötige Schnittmaßnahmen im Herbst nicht zu einem Wachstum in ihrer Winterruhe angeregt werden.

Bildnachweise: adobe.stock/Kisa_Markiza, adobe.stock/BeSilvestre, adobe.stock/Horváth Botond, adobe.stock/Christian Müller, adobe.stock/kseniya_milner (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)