Zierpflanzen

Pfingstrosen: Von der Aussaat bis zur Pflege und Vermehrung

  • Pfingstrosen brauchen nur den richtigen Standort, dann können Sie dort jahrzehntelang Freude bereiten.
  • Es gibt sowohl Stauden- als auch Strauchpfingstrosen, wobei letztere mehr Laub haben und winterhärter sind.
  • Staudenpfingstrosen können durch Teilung vermehrt und zu neuer Blühfreude angeregt werden.

Pfingstrosen in einem dunklen Pink

Pfingstrosen gelten als sehr robust und pflegeleicht. Zudem schmücken Sie bei dem richtigen Standort den Garten jahrelang mit prächtiger werdenden Blüten. Generell gilt es zwischen Strauch- und Staudenpfingstrosen zu differenzieren. Wir verraten Ihnen, worauf Sie bei der Standortwahl, Pflanzen und gezielten Pflege achten müssen.

1. Pfingstrosen versprechen jahrelange Freude

helle pfingstrose im close up

Helle Pfingstrosen wirken besonders edel und anmutig.

Pfingstrosen gehören zu den ältesten Blütenpflanzen – bereits in der Antike erhielten die Zierpflanzen den Namen des Gottes der Heilkunde: Paeon. Wenn Sie Pfingstrosen in Ihren Garten pflanzen, handelt sich um eine langfristige Entscheidung, denn Pfingstrosen sind Schönheiten, die dauerhaft Freude bereiten und jahrzehntelang an einem optimalen Standort gedeihen können.

In China sind Pfingstrosen unheimlich beliebt und gelten als Symbol für Reichtum und Glück. Pfingstrosen gibt es vielen Farben und sogar mit zweifarbigen Blütenblättern. Doch die Blumen sind nicht nur außergewöhnlich schön, sondern duften auch einmalig. Im Übrigen entfalten Pfingstrosen ihre volle Blütenpracht in der Regel erst nach drei bis vier Standjahren – hier ist also etwas Geduld gefragt.

Pflanzen Sie unterschiedliche Pfingstrosensorten und genießen Sie die Blütenpracht im Frühsommer, die sich in unterschiedlichen Farben, Formen und Strukturen präsentiert. Zudem locken die farbenfrohen und intensiv duftenden Blüten zahlreiche Nützlinge in den heimischen Garten.

Besondere Duftpflanzen sind Arten der Chinesischen Pfingstrose (Paeonia lactiflora). Diese aus Ostasien stammende Pfingstrosenart wird in zunehmendem Maße auch als Zierpflanze für den Garten genutzt, da sie ein angenehm süßliches, honigartiges Aroma entfaltet. Als duftende Strauchpfingstrose empfehlen Experten Paeonia rockii-Hybriden, die besonders pflegeleicht und duftintensiv sind.

Tipp: Pfingstrosen passen auch wunderbar in einen Bauerngarten und zu einer bunten Blumenwiese. Lesen Sie auch: Mit Blattschmuckstauden gezielte Akzente setzen.

2. Die Pfingstrosen-Sorten im Überblick

Experten differenzieren zwischen sogenannten Stauden- und Strauchpfingstrosen, die sich in ihrer Pflege, Wuchsform und Blütezeit unterscheiden. Äußerliche Unterscheidungen entnehmen Sie der Tabelle:

Merkmal Staudenpfingstrosen Strauchpfingstrosen
Aussehen
  • krautig wachsende Pflanzen
  • dickes Wurzelwerk
  • grüne Blätter
  • Blütenfarbe variiert
  • hölzerne Äste und Zweige
  • grüne Blätter
  • Blütenfarbe variiert
Art
  • Staude
  • Gehölz
Höhe
  • 70-100cm
  • 150-200 cm
Blüten
  • rosa, rot und weiß
  • rosa, rot, weiß und gelb
mehrfarbiger hybrid

Einige Neuzüchtungen verfügen über mehrfarbige Blütenblätter.

Dabei gibt es mittlerweile viele Neuzüchtungen und Hybriden zu erwerben, die besonders große Blüten und sogar mehrfarbige Blütenblätter entwickeln. Um die Vielfalt der Pfingstrosen leichter überblicken zu können, werden die Arten in unterschiedliche Gruppen eingeteilt.

Zu den Klassikern unter den Pfingstrosen zählen die sogenannten Suffruticosa-Hybriden. Doch auch die Gruppe der Rockii-Hybriden rückt in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus der Gärtnereien. Charakteristisch für diese Zierpflanzen ist der dunkle Basalfleck an der Basis der Blütenblätter. Hybriden gelten generell als besonders standfest, da sie aus Kreuzungen mit Wildformen entstanden sind. Zudem gibt es auffällig starkwüchsige Sorten, die ausgesprochen große Blüten bilden, wie etwa Paeonia rockii ssp. linyanshanii. Hier können Holzstäbe im Beet ein gesundes Pflanzenwachstum fördern.

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3. Pfingstrosen pflanzen: Vom richtigen Standort und der Pflanzzeit

Pfingstrosen im Winter

Ausgewachsene Strauchpfingstrosen sind besonders robust, da ihre Wurzeln tief ins Erdreich reichen. Diese Tatsache verschafft ihnen gegenüber Staudenpfingstrosen den Vorteil, dass sie deutlich weniger frostanfällig sind: Frische Knospen überstehen Fröste bis -10 °C und letzte Blüten bis -5 °C. Decken Sie den Boden rund um Staudenpfingstrosen hingegen mit einer isolierenden Reisigschicht ab, um die empfindlichen Wurzeln zu schützen.

Da die Zierpflanzen mehrere Jahrzehnte am selben Standort stehen werden, kommt es bei Pfingstrosen auf die optimale Standortwahl an. Der Platz sollte windgeschützt und mäßig sonnig, der Boden möglichst tiefgründig und locker. Die Stauden werden dann mit der Zeit immer schöner und üppiger – werden sie hingegen nach einigen Standjahren versetzt, verweigern sie häufig jahrelang die Blüte. Die ideale Pflanzzeit für Pfingstrosen ist der Herbst.

Beim Pfingstrosen pflanzen muss zwischen Stauden- und Strauchpfingstrosen unterschieden werden:

  • Die Austriebsknospen des Wurzelstocks einer Staudenpfingstrosen werden bei der Neupflanzung ungefähr 5 cm tief in lockeren Boden gepflanzt. Wichtig ist, dass sie nicht zu tief eingegraben werden, sonst blüht die Pflanze später nicht.
  • Die Strauchpfingstrose hingegen wird tiefer gepflanzt, da ihre Wurzeln stärker in die Erde eindringen müssen. Experten empfehlen hier eine Pflanztiefe von 10 cm.
pfingstrosen pflanzen

Vor der Pflanzung von Pfingstrosen muss der optimale Standort gefunden werden.

Pfingstrosen sind genügsame Pflanzen. Der Aushub und das Pflanzloch werden nicht mit zusätzlichem organischen Dünger, etwa Kompost oder Hornspänen, aufbereitet. Ein pH-Wert von sechs ermöglicht ein optimales Pflanzenwachstum.

Wollen Sie die Pfingstrosen umpflanzen, müssen Sie leider damit rechnen, dass der Standortwechsel dafür sorgt, dass sich die schönen Blüten erstmal eine ganze Weile nicht blicken lassen. Dies kann sich sogar über mehrere Jahre erstrecken. Sein Sie daher sorgfältig und wählen Sie in Ruhe dne passenden Standort aus, bevor Sie die Pfingstrosen pflanzen. Als kleiner Tipp: Pfingstrosen wirken als Solitärpflanze oder vor immergrünen Sträuchern besonders schön. Hier kommen die farbenprächtigen Blüten besonders gut zur Geltung.

Um für einen lockeren Boden zu sorgen, empfehlen wir Ihnen die Verwendung von Grabegabeln. In unserem Grabegabeln-Vergleich inklusive Kaufberatung können Sie Ihren Favoriten direkt auswählen und günstig onlibe kaufen.

4. Pfingstrosen-Pflege: Pflegehinweise für Stauden- und Strauchpfingstrosen

rosa pfingstrosen

Am idealen Standort werden Pfingstrosen mehrere Jahrzehnte alt.

Die Echte Pfingstrose ist eine robuste Gartenpflanze. Die meisten Zuchtsorten der chinesischen Päonie sind ebenfalls einfach zu pflegen – achten Sie beim Kauf einer Pflanze jedoch stets auf die jeweiligen Pflegehinweise, da auch hier Unterschiede zwischen Stauden- und Strauchpfingstrosen eingehalten werden müssen.

4.1. Pfingstrosen düngen: So geht’s

Die Pfingstrosen benötigen viele Nährstoffe und sollten daher zweimal jährlich gedüngt werden – einmal zum Austrieb und schließlich nach der Blüte, sodass die Pflanze wieder neue Kraft für das Folgejahr sammeln kann. Gut geeignet sind mineralische Volldünger im Frühjahr und ein Kalidünger im Herbst.

4.2. Pfingstrosen zurückschneiden: Auch hier müssen Sie unterscheiden

Wollen Sie Pfingstrosen zurückschneiden, müssen Sie auch hier wieder zwischen den verschiedenen Arten differenzieren.

Staudenpfingstrosen schneiden Sie am besten im frühen Frühjahr bzw. Spätwinter zurück. Hier gehen Sie wie bei anderen Stauden auch vor und schneiden die Pflanze vor dem Neuaustrieb auf Bodenhöhe ab. Sie könnten die Pfingstrosen auch bereits im Herbst zurückschneiden, allerdings bilden die alten Blätter und Triebe einen guten Frostschutz für den Winter, weswegen wir von heimwerker.de davon abraten wollen.

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Bei Strauchpfingstrosen sieht man hingegen von einem Rückschnitt ab. Wenn Sie doch zur Schere greifen wollen, tun Sie dies im Frühjahr und stoppen Sie den Rückschnitt bei 30 cm Wuchshöhe über dem Boden. So oder so müssen Sie bei einem Rückschnitt von Strauchpfingstrosen damit rechnen, dass ein Jahr lang die Blüte ausfällt.

5. Pfingstrosen vermehren: So wird es gemacht

pinke pfingstrosen

Pfingstrosen müssen nicht verjüngt werden. Ein Stützpfahl fördert das Höhenwachstum.

Staudenpfingstrosen blühen bis in den Juni hinein und können durch eine gezielte Teilung im Herbst vermehrt werden. Zu diesem Zweck schneiden Sie den Wurzelballen in mehrere Stücke mit mindestens drei Augen und kürzen die Wurzeln auf rund 10 cm ein. Auf diese Weise wird einer Blühmüdigkeit entgegengewirkt und die Pflanze zum Wachstum animiert.

Strauchpfingstrosen hingegen blühen nur bis Anfang Mai und werden nicht durch Teilung, sondern durch Veredlung auf Wurzeln der Staudenpfingstrosen vermehrt. Daher werden die Austriebsknospen des Wurzelstocks dieser Pfingstrosenart auch bewusst tief gepflanzt, um ein Wachstum sogenannter „Ammenwurzeln“ zu fördern. Diese werden nach einigen Standjahren von der Mutterpflanze abgestoßen und bilden eine eigenständige Pflanze, die versetzt werden kann.

Tipp: Nach Schnittmaßnahmen sollte sämtliches Schneidwerkzeug gründlich gesäubert und optimalerweise sogar desinfiziert werden, um eine Keimübertragung auf andere Gartenpflanzen auszuschließen.

6. Pfingstrosen als Schnittblume

pfingstrose mit biene

Nützlinge besuchen die duftenden Blüten.

Wenn Sie Pfingstrosen auch im Innenraum genießen möchten, können Sie auf kleinwüchsige Pfingstrosen im Topf zurückgreifen, während der Blüte einige schöne Triebe abschneiden oder Schnittblumen mit noch nicht geöffneten Knospen im Blumenladen kaufen und in eine Vase stellen. Entfernen Sie hierzu alle unteren Blätter, die der Blume unnötig viel Kraft rauben. Der Stängel wird alle 3 Tage um 5 cm gekürzt und das Wasser gewechselt. Auf diese Weise haben Sie bis zu zwei Wochen Freude an duftenden, farbenfrohen Blüten der Pfingstrose.

7. Krankheiten und Erreger: Grauschimmmel

bunter rosenstrauch

Die vielen Blätter der Strauchpfingstrose bieten Pilzsporen eine große Angriffsfläche.

Pfingstrosen gedeihen am optimalen Standort sehr gut und gelten als äußerst robust – Strauchpfingstrosen können sogar im Freien ohne zusätzlichen Winterschutz überwintern.

Ein häufig auftretendes Problem bei Pfingstrosen ist jedoch der sogenannte Grauschimmel. Er wird durch ein feucht-warmes Klima im Frühjahr gefördert und zeigt sich bei Staudenpfingstrosen durch vertrocknete Knospen und faulenden Stielen, während die gesamten Triebe der Sträucher welken.

Wird ein Befall festgestellt, müssen sämtliche Triebe bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden. Das Schnittgut darf nicht auf den Kompost entsorgt werden, sondern kommt in den Hausmüll oder wird verbrannt.

Waren die Pfingstrosen bereits einmal befallen, sollte im nächsten Jahr präventiv ein spezielles Spritzmittel eingesetzt werden, um den Bestand zu schützen.

Bildnachweise: Shutterstock/freya-photographer, 'Rosa Pfingstrose': (Originalbild, 'Neue Pfingstrosen im Beet': (Pfingstrose, 'Staudenpfingstrose': (Originalbild, 'Pfingstrosen an Stützpfahl': (Paeonia suffruticosa, 'Strauchpfingstrose': (Paeonia lactiflora, 'Weiße Pfingstrose': (Originalbild, 'Pfingstrosenblüte mit Hummel': (Originalbild, 'Bunte Pfingstrose': Peony flower in dappled sunlight, Swallowtail Garden Seeds / Flickr, Flizenz: CC0 1.0, 'Rosa Pfingstrose': (Originalbild, 'Neue Pfingstrosen im Beet': (Pfingstrose, 'Staudenpfingstrose': (Originalbild, 'Pfingstrosen an Stützpfahl': (Paeonia suffruticosa, 'Strauchpfingstrose': (Paeonia lactiflora, 'Weiße Pfingstrose': (Originalbild, 'Pfingstrosenblüte mit Hummel': (Originalbild, 'Bunte Pfingstrose': Peony flower in dappled sunlight, Swallowtail Garden Seeds / Flickr, Flizenz: CC0 1.0 (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)