Ritterstern richtig pflegen: 3 Tipps für die subtropische Schönheit
- Der Ritterstern, häufig auch Amaryllis genannt, gehört nicht zu den anspruchslosen Pflanzen. In seinen drei Lebensphasen benötigt er gezielte Pflege.
- Gießen Sie den Ritterstern nicht direkt, um die Zwiebel vor Fäule zu schützen. Besser ist es, wenn Sie das Wasser in den Untersetzer des Topfes gießen und die Pflanze das Wasser von oben aufsaugen kann.
- Möchten Sie die Amaryllis als Schnittblume verschenken, sollten Sie zu geschlossenen Blüten greifen. Diese gehen dann nach etwa vier Tagen auf.
Amaryllis als Schnittblume
Wählen Sie idealerweise Blumen mit geschlossenen oder nur geringfügig geöffneten Blütenknospen aus. Bei warmer Zimmertemperatur von rund 21 °C blühen die Pflanzen dann innerhalb der nächsten vier Tage auf. Stellen Sie die breiten Amaryllisstiele in eine Vase mit wenig Wasser, um ein Aufweichen und Faulen zu vermeiden. Zudem sollte das abgestandene Wasser alle zwei bis drei Tage durch frisches ersetzt werden.
Der Ritterstern (Hippeastrum) ist auch umgangssprachlich als Amaryllis bekannt und blüht zum Jahreswechsel in zahlreichen Farbnuancen, die von Weiß bis Rot reichen. Mit seinen exotischen Blüten setzt der Ritterstern leuchtende Akzente im winterlichen Garten oder auf der Fensterbank.
Die Zwiebelblume produziert in sechs bis acht Wochen drei bis vier imposante Blüten. Dabei durchläuft sie über das gesamte Jahr verteilt drei Wachstumsphasen: die Blühphase im Winter, die Wachstumsphase vom Frühjahr bis in den Sommer hinein und schließlich die Ruhephase im Herbst.
Während dieser einzelnen Phasen gilt es verschiedene Pflegemaßnahmen zu beachten, um ein optimales Pflanzenwachstum zu gewährleisten.
Im Folgenden erfahren Sie auf Heimwerker.de alles Wissenswerte rund um die Pflanzung und Pflege des Rittersterns im Garten.
1. Ritterstern und Amaryllis im Vergleich

Der Ritterstern ist um einiges einfacher zu halten als die Amaryllis.
Der Ritterstern (Hippeastrum) wird häufig auch als Amaryllis (Amaryllis belladonna) bezeichnet. Botanisch gesehen ist das jedoch nicht ganz korrekt:
Früher wurden die südamerikanischen Rittersterne und die afrikanische Belladonnalilie, die tatsächliche Amaryllis, in einer Pflanzengattung namens „Amaryllis“ zusammen aufgeführt. Schließlich bildeten die Rittersterne jedoch eine eigenständige Gattung, die Botaniker nun als „Hippeastrum“ bezeichnen und die etwa 70 Arten und über 600 Neuzüchtungen umfasst.
Die südamerikanische Schönheit blüht ab Dezember bei guten Bedingungen bis in den März hinein und entwickelt pro Blumenzwiebel bis zu vier farbenprächtige Blüten. Demgegenüber blüht die Amaryllis bereits im Herbst und verfügt über einen festen Blütenstängel, der des Rittersterns ist hingegen hohl und sollte gestützt werden.
Die Amaryllis ist zudem äußerst empfindlich und nur schwierig zu kultivieren, wobei sich der Ritterstern problemlos auch im Außenbereich als Kübelpflanze oder im Beet halten lässt und gerne als Triebzwiebel zur Weihnachtszeit unter der (fälschlichen) Bezeichnung „Amaryllis“ verkauft wird.
Achtung: Alle Teile der Amaryllis und des Rittersterns sind giftig und dürfen sowohl von Tieren als auch Menschen nicht verzehrt werden.
2. Ritterstern am richtigen Ort pflanzen

Die Blüten des Rittersterns öffnet sich ca. sechs bis acht Wochen nach der Pflanzung.
Der Ritterstern muss über das ganze Jahr gezielt gepflegt werden, daher bietet sich eine Pflanzung im Kübel an, weil die Zwiebeln im Herbst in einem dunklen, kühlen Raum stehen sollten.
Ob die Kübelpflanze während der Blüte schließlich auf einem geschützten Balkon oder in der Wohnung steht, ist dem persönlichen Geschmack überlassen. Eine lange Blüte erzielen Sie jedoch nur bei warmen Temperaturen um die 20 °C.
Setzen Sie die Ritterstern-Zwiebel im November in ein schönes Tongefäß und bedecken Sie die Blumenzwiebel halb mit nährstoffreicher Erde. Idealerweise besteht das Substrat aus frischer Blumenerde, die mit spezieller Kakteenerde aufbereitet wurde.
Tipp: Auch in Hydrokultur gedeiht der Ritterstern und wird hier komplett mit Tonkugeln bedeckt. Alternativ können Sie die Erde auch mit schönen Steinen oder kleinen weihnachtlichen Kugeln belegen, da die Pflanze ausschließlich über einen Untersetzer bewässert wird.
Wässern Sie alles gut an, vermeiden Sie jedoch stehende Feuchtigkeit, diese begünstigt ein Faulen der Zwiebel. Vermeiden Sie zudem ein Befeuchten der Knolle: Idealerweise stellen Sie den Blumentopf auf einen Untersetzter, über den die Feuchtigkeit aufgenommen wird. Nach 20 Minuten wird überschüssiges Wasser abgegossen, um Staunässe zu vermeiden.
Bis zur nächsten Wassergabe vergeht einige Zeit: Wenn sich die ersten Blütenknospen zeigen, benötigt die Pflanze neue Feuchtigkeit, bis sich schließlich nach ca. acht Wochen die farbenprächtigen und formschönen Blüten zeigen.
Achtung: Während der Ruhephase im Herbst wird die Pflanze nicht gewässert.
3. Anleitung: Pflege in den 3 Vegetationsphasen des Rittersterns

Da der Ritterstern ursprünglich ein anderes Klima gewöhnt ist, benötigt er bei uns gezielte Pflege.
Der Ritterstern ist eine subtropische Zwiebelpflanze, wodurch sich sein Lebenszyklus von heimischen Zimmerpflanzen unterscheidet.
In Südamerika muss sich die Pflanze den einsetzenden Regen- und Trockenzeiten anpassen, so folgt auf die Blühphase im Winter die Pflanzenwachstumsphase im Frühjahr und Sommer. Über den Herbst hält die Zwiebelblume eine Ruhephase ein, um im Dezember wieder mit der Blüte einsetzen zu können – der Kreislauf beginnt aufs Neue.
Für ein gesundes Pflanzenwachstum müssen gezielte Pflegemaßnahmen erfolgen, die den Pflanzen einen entsprechenden Rhythmus simulieren. Im Folgenden finden Sie daher eine Übersicht zur richtigen Pflege.
3.1. Blühphase: Pflegemaßnahmen von Dezember bis Februar

Der Ritterstern bevorzugt in der Blühphase einen warmen und sonnigen Standort.
Der Ritterstern blüht idealerweise zur Weihnachtszeit. Dafür wird die Blumenzwiebel, wie oben beschrieben, bereits im November in einen Topf gepflanzt und ab Dezember, wenn sich erste junge Triebe zeigen, regelmäßig leicht über einen Untersetzer bewässert. Wichtig ist hierbei, dass die Zwiebel selbst trocken bleibt, um sie vor Fäulnis zu schützen.
Für eine lange Blüte über den gesamten Januar empfehlen Experten einen sonnigen und warmen Standort im Wohnbereich. Eine Raumtemperatur von 18-20 °C unterstützt ein gesundes Wachstum und eine prächtige Blütenbildung.
Wenn die Blütenblätter schließlich im Februar verwelkt sind, werden sie samt Blütenstiel abgeschnitten, während der Rest der Pflanze bestehen bleibt.
Tipp: Der Blütenstiel des Rittersterns ist hohl und wenig stabil. Wenn die Blüten zu groß werden, sollte die Pflanze daher mit einem Holzstab gestützt werden. Binden Sie den Stiel dazu einfach an zwei Stellen mit weichen, breiten Bändern am Stab fest.
3.2. Wachstumsphase: gezielte Pflege für die Amaryllis zwischen März und August

Seine Wachstumsphase verbringt der Ritterstern am liebsten im Freien.
Nach der Amaryllis-Blüte und nachdem die Pflanze im Februar zurückgeschnitten wurde, sind ideale Voraussetzungen für ein neues Austreiben junger Blätter im März und April geschaffen. Gießen Sie Ihre Zwiebelblume in dieser Zeit wieder vermehrt indirekt, um ein optimales Wachstum der Blätter zu gewährleisten. Ein warmer Ort unterstützt diesen Prozess zusätzlich.
Zwischen Mai und Juli wird die Amaryllis, wie der Ritterstern auch häufig genannt wird, ins Freie gestellt. Hier bevorzugt sie einen Standort im Halbschatten. In der Wachstumsphase werden bereits die neuen Blüten in der Zwiebel angelegt.
Um die Pflanze in diesem Prozess zu unterstützen, können Sie der Zwiebelblume alle zwei Wochen Flüssigdünger über das Gießwasser zukommen lassen, um eine optimale Nährstoffversorgung zu garantieren. Ab August wird die regelmäßige Bewässerung allmählich eingestellt und das Laub beginnt zu welken. Diese Maßnahmen sind maßgeblich für die folgende Ruhephase.
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3.3. Ruhephase: Amaryllis ab September richtig überwintern

Im November wird die Zwiebel für einen Neuaustrieb in frische Erde umgepflanzt.
Zwischen September und Oktober werden alle trockenen Blätter für die einsetzende Ruhephase abgeschnitten. Diese Zeit verbringt die Zwiebel weiterhin in der Erde. Der Blumentopf wird idealerweise in einem dunklen Raum bei ca. 15 °C aufbewahrt – der Keller oder die Garage bieten optimale klimatische Bedingungen. Hier kann sich die Blumenzwiebel erholen und sich auf die nächste Blüte vorbereiten.
Im November wird die Zwiebel schließlich umgetopft. Setzen Sie die Zwiebel aufrecht in frische Blumenerde, sodass sie halb bedeckt wird. Ab Dezember können Sie die Pflanze wieder an einen hellen und warmen Ort stellen, etwa die Fensterbank, und das Substrat leicht befeuchten.
Sind die jungen Blütenstiele ca. 10 Zentimeter lang, wird die Erde einmal wöchentlich bewässert. Zur Weihnachtszeit zeigen sich dann schließlich die formschönen Blüten.
Tipp: Drehen Sie den Blumentopf gelegentlich um 180°. So erzielen sie einen geraden Blütenstiel.
Bildnachweise: shutterstock/fon.tepsoda, shutterstock/Fajar Tri Amboro, shutterstock/PV productions, shutterstock/Bogdan, shutterstock/Denysyukjoseph novi, shutterstock/Mookoy, shutterstock/Alina Kuptsova (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Lektor und Texter mit den Lieblingsthemen: Pflanzen, Nachhaltigkeit und künstlerische Hobbys. Mit viel Hingabe recherchiert er für Sie, was Sie und Ihre pflanzlichen Mitbewohner für ein gesundes und gutes Leben brauchen und gibt auch hilfreiche Tipps im Bereich heimwerken.
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