Zierquitte pflanzen: Tipps und Tricks zur Pflege und zum Schnitt
- Am häufigsten finden Sie die Japanische oder Chinesische Zierquitte. Während sich erste eher als Einzelstrauch eignet, ist die Chinesische Zierquitte gut als Heckenpflanze nutzbar.
- Zierquitten präferieren einen hellen Standort und freuen sich über eine regelmäßige Bewässerung. Staunässe vertragen sie dabei allerdings gar nicht.
- Die Zierquitte ist nicht giftig und kann ohne Probleme roh gegessen oder weiterverarbeitet werden. Besonders bietet sich eine Verarbeitung zu Quittengelee an.
Die Zierquitte wird gerne als blühender Zierstrauch im heimischen Garten gepflanzt, besonders beliebt sind zwei Arten, die in unseren Klimazonen optimal gedeihen. Die Chaenomeles japonica, die ursprünglich aus Japan stammt, und die Chaenomeles speciosa aus China.
Zudem sind die Früchte der Zierquitte nicht giftig und wie echte Quitten essbar, gerne werden sie zu Marmelade oder homöopathischen Mitteln weiterverarbeitet. Ein frischer Zierquittensaft schmeckt erfrischend und erinnert an Zitrusfrüchte.
Wir zeigen Ihnen im folgenden Artikel auf Heimwerker.de, wie Sie Ihre Zierquitte pflanzen und pflegen können.
1. Die japanische und chinesische Zierquitten bringen Farbe und Duft in den Garten
Zierquitten entwickeln an ihren Ästen nicht nur fantastisch leuchtende Blüten, sondern locken mit ihrem Duft auch noch zahlreiche Insekten in den Frühlingsgarten. Im Herbst werden die Früchte gelb und bringen strahlende Farbakzente in den kahlen und dunklen Garten.
Wie bereits erwähnt, werden in Deutschland vor allem zwei Sorten von Zierquitten gepflanzt, die chinesische, und die japanische Zierquitte. Sind Sie sich noch nicht sicher, welche der beiden Sie in Ihrem Garten beheimaten wollen, stellen wir Ihnen hier die wesentlichen Merkmale vor:
Zierquitten-Art | Eigenschaften |
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Chinesische Zierquitte (Chaenomeles speciosa) |
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Japanische Zierquitte (Chaenomeles japonica) |
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Tipp: Zierquitten können Sie in den meisten Baumärkten und Pflanzencentern kaufen. Hier können Sie sich auch eine ausführliche Kaufberatung zu verschiedenen Sorten einholen. Wer auf besonders günstige Zierquitten aus ist, wird im Onlinehandel fündig.
2. Ansprüche und idealer Standort der Zierquitte: Ein lockerer Boden führt zu einer schönen Blüte

An einem hellen Standort fühlt sich die Zierquitte besonders wohl.
Die Zierquitte benötigt kaum Pflege und gilt als relativ anspruchslos. Das Ziergehölz bildet einige starke Wurzeln aus, die tief ins Erdreich hineinreichen.
Hier entsteht dann eine Vielzahl an kleineren, zarten Wurzeln, die ein weitläufiges Geflecht im Erdreich erschaffen. So wird der Strauch besonders standhaft und wenig anfällig für unliebsamen Windwurf.
Idealerweise pflanzen Sie Ihre Zierquitte Anfang Oktober oder ab April an einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit gut durchlüftetem, tiefgründigem Boden.
Ist die Erde zu stark verfestigt, bildet der Strauch nur wenige, späte Blüten aus, weil sich das feine Wurzelnetzwerk nur schwer ausbreiten kann.
Die Zierquitte verträgt eine regelmäßige Bewässerung, aber keine stehende Feuchtigkeit. Neigt der Boden zu Staunässe, kann ein Untergraben mit Mulch oder Kompost für einen besseren Wasserabfluss sorgen. Zudem sollte nährstoffarmer Boden im Frühling mit einer zusätzlichen Düngung aufbereitet werden.
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3. Zierquitte pflanzen: Anleitung in 3 Schritten
Bei optimalen klimatischen Bedingungen und einer guten Bodenbeschaffenheit können Zierquitten ausladend und auffallend hoch wachsen. Daher gilt es auch bereits vor der Pflanzung von Solitärpflanzen auf einen ausreichend großen Pflanzabstand im Beet zu achten, sodass kleinere Nachbarpflanzen nicht unnötig beschattet werden.
Tipp: Zierquitten-Hecken werden generell in einem Pflanzabstand von einem Meter gesetzt, so werden sie ausreichend blickdicht und bleiben gesund.
3.1. Pflanzloch ausheben und eventuelle Drainageschicht ergänzen

Experten empfehlen, die Zierquitte im Herbst zu pflanzen.
Vor der Anpflanzung wird ein Pflanzloch ausgehoben, das idealerweise die fünffache Größe des Wurzelballens aufweist. Lockern Sie den Boden des Pflanzlochs gut auf und geben Sie bei stark verdichtetem Substrat eine Drainageschicht aus Blähton oder Kieselsteinen hinzu. Diese beugt Staunässe effektiv vor.
3.2. Wurzelballen vorbereiten und einpflanzen
Vor dem Einsetzen wird der Wurzelballen von abgestorbenen oder beschädigten Wurzelresten befreit und gut gewässert. Heben Sie den Wurzelballen aus dem Topf und stellen Sie ihn in das Pflanzloch. Befindet sich ein Netz um den Wurzelbereich, wird dieses im Pflanzloch aufgeschnitten und entfernt.
3.2. Pflanzloch schließen und gut wässern
Füllen Sie das Loch anschließend wieder mit dem Aushub, nach Bedarf kann dieser vorab mit Stallmist oder Kompost aufbereitet werden. Treten Sie die Erde zudem leicht an, sodass eine Vertiefung entsteht. Hier kann nun ausgiebig angewässert werden.
Tipp: Für eine optimale Wasserspeicherung empfehlen Experten eine zusätzliche Rindenmulchschicht auf der Erde.
4. Zierquitte schneiden: Weniger ist mehr

Schneiden Sie die Zierquitte mit dem Alter der Pflanze weniger.
Bei Schnittmaßnahmen an der Zierquitte gilt generell: Lieber weniger schneiden. Die leuchtenden Blüten bilden sich an zweijährigen, verholzten Trieben, die jungen und grünen bleiben blütenlos.
Ein erster Schnitt erfolgt bei den langsam wachsenden Sträuchern daher erst im dritten Standjahr. Sich kreuzende Äste oder schief nach innen wachsende Triebe können jederzeit gekürzt werden, um eine optimale Form zu gewährleisten.
Zwischen Mai und Juni werden die Triebspitzen nach der Blüte vorsichtig gekürzt, bevor im Herbst das alte oder vertrocknete Holz vor der Winterruhe schließlich astnah abgeschnitten wird.
Im Rahmen eines Verjüngungsschnitts werden ein Drittel aller Äste gekürzt. Arbeiten Sie hier auch im Inneren des Strauchs, um ein Verwildern durch querstrebende Äste zu unterdrücken.
Wird dieser Schnitt jedes Jahr wiederholt, ist der Strauch nach drei Jahren verjüngt und trägt besonders viele Blüten und zahlreiche Früchte im Herbst.
Hinweis: Hecken dürfen gerne verwildern, so werden sie schneller blickdicht. Wenn Sie eine formschöne Hecke wünschen, müssen Sie mit deutlich weniger Blüten im Folgejahr rechnen, da der Zierstrauch viele junge Triebe ausbildet, an denen sich keine Blütenknospen bilden. Für eine blühende, dichte Hecke braucht der Gartenfreund somit viel Zeit und Geduld.
5. Zierquitten richtig überwintern: Auf den Winterschutz kann verzichtet werden

Die asiatische Zierquitte ist winterhart und daher besonders pflegeleicht.
Die aus Asien stammende Zierquitte ist niedrige Temperaturen gewöhnt. So sind die meisten Zierquittenarten für den Gartenanbau bis zu -30°C winterhart. Ein umständliches Umtopfen oder Bedecken mit Reisig, Vliesstoffen oder ähnlichen Winterschutzmaßnahmen entfällt bei diesem Ziergehölz.
Besonders hübsch wird die Quitte bereits ab dem Herbst: Jetzt bilden sich die ca. 5 Zentimeter großen, leuchtendgelben Früchte, die einen starken Kontrast zum dunklen Holz eingehen und zum Blickfang im Wintergarten werden.
Diese Früchte werden gerne von hungrigen Vögeln und anderen Tieren gefressen. Auch für den Menschen sind die Zierquittenfrüchte genießbar.
Hinweis: Kommt es zu sonnigen Frostperiosen ohne Schneefall oder Niederschlag, sollte die Zierquitte auch während der Winterruhe zusätzlich bewässert werden.
6. Zierquitten verzehren: Starke Quelle für Vitamin C

Zierquitten sind essbar und können roh verzehrt oder weiterverarbeitet werden.
Zierquitten können gelbe oder rote Früchte hervorbringen, die zu den Apfelfrüchten zählen. Diese Quitten zeigen sich im Herbst an den kahlen Ästen des Zierstrauchs.
Roh sind die Früchte äußerst hart, nach einem ersten starken Frost werden sie weicher und lassen sich schonender weiterverarbeiten. Dennoch können Sie auch problemlos bereits im Herbst verzehrt werden.
Zierquitten sind sehr gesund: Ihr Zuckergehalt ist nur sehr gering, dafür verfügen sie über viel Vitamin C und eignen sich daher besonders gut für einen Vitaminkick im kalten Winter.
Die Früchte werden zu Saft gepresst, der im Geschmack an Zitronensaft erinnert. Alternativ lassen sich die Quitten auch zu Gelee oder Marmelade einkochen.
Roh sind die Früchte bei einer kühlen und trockenen Lagerung lange haltbar.
Tipp: Es bietet sich an, nicht alle Früchte auf einmal zu ernten. Lassen Sie einige Früchte für kleine Tiere am Strauch hängen. So können Sie im Winter viele Vögel und andere Gartenbesucher beim Knabbern an den gelben Quitte beobachten.
7. Zierquitten-FAQ: Heimwerker.de beantwortet die häufigsten Fragen
Der Umwelt etwas zurückgeben
Im Frühjahr locken die duftenden Blüten der Zierquitte Bienen und andere Insekten an. Durch den dichten Wuchs sind die Sträucher außerdem ein idealer Unterschlupf für Vögel.
7.1. Wie schnell wachsen Zierquitten?
Leider handelt es sich bei der Zierquitte nicht gerade um eine schnell wachsende Pflanze. Die Japanische Zierquitte 10 – 30 cm im Jahr, während es bei der Chinesischen Zierquitte sogar nur 10 – 20 cm im Jahr sind. Deswegen reicht es bei älteren Pflanzen auch völlig aus, wenn sie nur alle zwei bis drei Jahre geschnitten werden
» Mehr Informationen7.2. Wie hoch werden Zierquitten?
Diese Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten uns ist nicht nur von der Art, sondern auch von der Pflege abhängig. Selbst am besten Standort werden Japanische Zierquitten selten höher als zwei Meter. Die Chinesische Zierquitte schafft es bei guter Pflege auf immerhin 3 Meter.
» Mehr Informationen7.3. Wie vermehre ich Zierquitten?
Zierquitten können durch Samen und Stecklinge vermehrt werden, wobei sich die Vermehrung durch Stecklinge als deutlich einfacher und erfolgversprechender herausgestellt hat. Wollen Sie Ihre Zierquitte vermehren, schneiden Sie im Juni Stecklinge von einem ausgereiften Trieb und entfernen die unteren Blätter.
Diese Stecklinge stecken Sie nun an einem halbschattigen Ort in die Erde. Gießen Sie den Steckling gut an und achten Sie auch in den nächsten Wochen auf eine regelmäßige Wassergabe.
» Mehr InformationenBildnachweise: adobe.stock/Olga, adobe.stock/Robert , adobe.stock/Unkas Photo , adobe.stock/palladio7 (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Lektor und Texter mit den Lieblingsthemen: Pflanzen, Nachhaltigkeit und künstlerische Hobbys. Mit viel Hingabe recherchiert er für Sie, was Sie und Ihre pflanzlichen Mitbewohner für ein gesundes und gutes Leben brauchen und gibt auch hilfreiche Tipps im Bereich heimwerken.
Vielen Dank für die guten Tipps. Hast Du noch einen Rat bei älteren Pflanzen, die im Garten wild austreiben und stachelige Triebe aus dem Boden wachsen lassen, dass man gar ungern barfuß geht? Was kann ich tun / wie kann ich vorgehen, dass ich den Strauch an sich belassen kann, aber die Triebe eindämme? Komplett mit Bagger ausheben, Wurzelwerk kappen und wieder einsetzen und eine Trennschicht umlegen? Ist das möglich / empfehlenswert? Oder ruiniere ich damit den Boden / den Strauch oder verstärke womöglich das Austreiben?
Danke für Tipps.