Nutzpflanzen

Gartenkräuter – 6 Heilkräuter und ihre Verwendung

  • Viele Gartenkräuter, wie Lavendel, Petersilie, Oregano und Melisse, können sowohl im Garten als auch im Topf gepflanzt werden, um alle Sinne zu verwöhnen.
  • In der Regel bevorzugen die Kräuter einen luftigen Standort mit ausreichend Sonnenlicht. Diese Faktoren führen zu einem intensiveren Aroma, verhindert Staunässe und sorgen dafür, dass die Gartenkräuter winterhart werden.
  • Viele der vorgestellten Kräuter lassen sich nicht nur zum Verfeinern von Speisen verwenden, sondern können auch zu einem Tee aufgekocht werden und so Beschwerden wie Halsschmerzen lindern.

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1. Wieso sollten Sie Kräuter im Garten anpflanzen?

Durch Duft, Aussehen und Genuss lassen Gartenkräuter in all ihren Variationen Urlaubserinnerungen in den Garten einkehren und regen zum Experimentieren in der Küche ein.

Als Gewürz für Fleisch, Pizza und Eintöpfe eignet sich Thymian (Thymus vulgaris) sehr gut. Neben dem Nutzen als Gewürz bietet Thymian auch einiges für Auge und Nase.

Köstliche Beispiele wäre sowohl der Zitronenthymian (Thymus citrodorus) mit seinem intensiven Zitronenduft, als auch der fruchtige Orangenthymian (Thymus vulgaris ssp. fragrantissimus).

Beim Anpflanzen von Gartenkräutern sollte darauf geachtet werden, dass man sie am besten an einer Stelle einpflanzt, an der sie sich schnell entwickeln dürfen. Denn die schnelle und ausgiebige Entwicklung ist ein Merkmal dieser Pflanzen. Alternativ ist es auch möglich, sie in einen Topf zu pflanzen, denn auch dort gedeiht sie gut.

Auch Salbei (Salvia officinalis) bietet außer den wohltuenden Inhaltsstoffen mithilfe der verschiedenen Blattfärbungen, wie z.B. die grüngelbe Sorte Icterina einen echten Hingucker in Ihrem Kräutergarten.

Bei uns auf Heimwerker.de erhalten Sie eine Anleitung und Tipps zum Pflanzen von Gartenkräutern sowie Methoden, wie Sie die Heilkraft der Gartenkräuter richtig entfalten können. Wir wollen Ihnen 6 Kräuter vorstellen, die Sie anbauen können:

2. Thymian (Thymus vulgaris)

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Ein Tee aus Thymian kann besonders bei Halsbeschwerden helfen.

Diese Pflanze duftet Jahr für Jahr würzig und bildet im Sommer kleine zartrosige Blüten aus, welche man bis in den Winter ernten kann. Diese Blätter können nun zum Kuchengewürz oder zu Tee verarbeitet werden.

1.1. Heilwirkung und Herkunft

Thymian ist jedoch nicht bloß eine Gewürzpflanze, sondern auch eine Heilpflanze. Sein Hauptgebiet in Sachen Heilung und Linderung liegt im Bereich Atmung. Außerdem hilft er in der Frauenheilkunde sowie zur Beruhigung des Nervensystems.

Dien Thymian-Tee gegen Halsbeschwerden bereitet man folgendermaßen zu: Einen TL Thymiankraut übergießt man mit 1/4 Liter kochendem Wasser und lässt man den Tee für 5 Minuten ziehen. Abschließend kann man ihn nach Bedarf mit Honig versüßen.

1.2. Ansprüche und Anbau

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Thymian bevorzugt Sonne und einen eher trockenen Boden.

Seine Herkunft findet diese wichtige Pflanze in den Mittelmeerländern. Im 11. Jahrhundert jedoch wurde er von den Benediktinermönchen nach Europa gebracht und ab nun dort angebaut. Bis zu 40 cm wird dieses Kraut hoch und kann je nach Platz und Umgebung einen halben Quadratmeter Fläche bewachsen.

Der perfekte Standort für den Thymus vulgaris ist ein Platz in der Sonne in recht trockenem, durchlässigem und Humusboden. Außerdem sollte er eine geschützte Stelle einnehmen. Ursprünglich war der Thymian nicht winterhart, doch inzwischen gibt es einige Arten, denen die Kälte nicht besonders viel ausmacht.

Will man Thymian als Gartenkräuter selbst anbauen, sollte man ihn im Frühjahr in Töpfe einpflanzen. Als Erde sollte Anzuchterde, idealerweise mit etwas Sand vermischt, verwendet werden. Die Samen steckt man dann in 2 cm Tiefe in die angefeuchtete Erde.

Zur Zeit der Keimdauer muss die Erde immer feucht sein, um für ein gutes Wachstum zu garantieren. Anschließend keimen dann nach 2-3 Wochen kleine Thymianpflanzen. Bei einer Größe von ca. 10 cm können diese in den Garten bzw. in größere Töpfe umgepflanzt werden.

2. Pfefferminze (Mentha piperita)

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Mit Pfefferminze können Sie im Sommer Limonade einen zusätzlichen Frischekick verpassen.

Seit dem Altertum wird die Minze in Europa und Asien genutzt. Es gibt verschiedene Minzenarten, beispielsweise die Pfefferminze, japanische Ackerminze und Wasserminze.

Die Pfefferminze ist die wohl bekannteste Minzart, vorallem wegen des Kräutertees, den man auch gern trinkt, wenn man nicht krank ist. Sie ist eine Kreuzung aus der Wasserminze und der Krauseminze.

Tipp: Die Pfefferminze ist unter den Gartenkräutern auch eine sehr begehrte Heilpflanze. Sie hilft beispielsweise bei Magen- und Darmbeschwerden, Kopfschmerzen sowie Migräne. Ihr ätherisches Öl löst Krämpfe und Muskelverspannungen.

Pfefferminze wächst unkompliziert auch in unseren Gärten und kommt jedes Jahr wieder. Die Pfefferminze ist verwandt mit der Krauseminze, die im 17. Jahrhundert spontan in England entstand. Es sind winterharte, krautige Pflanzen, die sich durch unterirdische Ausläufer rasch vermehren.

Die Pfefferminze wird 50 cm bis 90 cm hoch. Der meist kahle Stängel ist häufig violett unterlaufen. Blütezeit ist für die Pfefferminze im Juni. Sie bildet dann weiß-rosa Blüten.

3. Salbei (Salvia officinalis)

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Salbei hilft besonders gegen Entzündungen im Hals und Rachen.

Heimisch ist er in Mittelmeerräumen, bei uns gedeiht er jedoch auch gut. Schon früher war Salbei sehr geschätzt, da er in vielen Bereichen angewandt werden kann.

Salbei ist eine gute und gefragte Heilpflanze, er wirkt beispielsweise schweißhemmend, gegen jegliche Entzündungen und ist besonders bei Halsentzündungen der Weg zur Besserung. Dann wird er in Form von Bonbons eingenommen oder als Tee genossen.

3.1. Merkmale und Ansprüche

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Wird ein besonders kalter Winter erwartet, sollten Sie Ihre Salbei-Pflanze zusätzlich schützen.

Salbei ist ein ausdauernder Halbstrauch. Die Farbe seiner weichen bis filzigen Blätter wechselt zu den Jahreszeiten. Im Frühling sind sie graugrün, während sie vom Herbst bis zum Frühjahr eine silbrige Farbe annehmen.

Die hellvioletten Lippenblüten zeigt die Pflanze ab Mitte Mai oder Juni, die auch für einen herben und kampferartigen Geruch sorgen. Allerdings gibt es inzwischen auch Arten in anderen Farben, wie den Blauen Salbei (Salvia nemorosa), dessen Blüten in kräftigem Blau leuchten.

Auf Grund der auffallenden und schönen Blüten wird der Salbei oft als Zierpflanze verwendet. Daher wurde er sogar 2003 vom Bund Deutscher Staudengärtner zur Staude des Jahres erklärt.

Diese wichtige Heilpflanze bevorzugt trockene, steinige und oft kalkhaltige Böden, außerdem viel Sonnenlicht und milde Winter, da sie ursprünglich aus warmen Gebieten stammt.

4. Rosmarin (Rosmarinus officinalis)

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Rosmarin eignet sich in der Küche besonders zum verfeinern von Ofengemüse.

Gartenkräuter kaufen

Möchten Sie Gartenkräuter wie Rosmarin kaufen möchte, sollte sich zuerst im lokalen Baumarkt umsehen. Auch Supermärkte bieten in der Saison oftmals eine kleine Auswahl an. Mittlerweile können Sie die Kräuter sogar online erwerben. An den selben Orten finden Sie auch Samen für die jeweiligen Pflanzen.

Rosmarin findet seinen Ursprung wie Thymian und Salbei im Mittelmeerraum und ist daher nicht sehr winterfest. Es sollte stets an einen geschützten und sonnigen Platz gepflanzt werden. Hauptsächlich besiedelt er warme, leicht kalkhaltige Böden mit viel Humuserde. Wie viele andere Gartenkräuter eignet er sich für Balkon und Garten gleichermaßen.

Diese Pflanze ist eine ausdauernde und dichte Strauchpflanze mit immergrünen Blättern und tollen, hellblau gestielten Blüten. Die Blütenpracht zeigt sich hier in Deutschland zwischen März und Mai.

Verwendet werden die Lippenblüter als Gewürz- und Arzneipflanze. Beispielsweise wird die Pflanze bei Rheuma, Verdauungsstörungen und Nervenschmerzen verwendet. Allerdings sollte man während der Schwangerschaft auf sie verzichten.

Als Gewürzpflanze kann sie Geflügel und Fleisch ein besonderes Aroma verleihen. Auch Rosmarinkartoffeln und Rosmarintee schmecken vortrefflich mit der würzigen Note.

Experten vermuten eine Namensherkunft aus dem Lateinischen: ros marinus steht für „Tau des Meeres“. Tatsächlich gedeihen diese Kartenkräuter besonders gut an den Küsten des Mittelmeeres. Nachts sammelt sich der Tau an den Blüten, wodurch ein fantastisches Schauspiel im Sonnenaufgang entsteht.

5. Oregano (Origanum vulgare)

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Oregano findet meist in getrockneter Form Verwendung.

Kennzeichen des Oreganos ist der stark ausgeprägte, herb aromatische Geruch und Geschmack. Das getrocknete Kraut ist meist noch aromatischer als Thymian, daher ist Oregano noch angesehener bei der Verwendung als Gewürz.

Hinweis: Die Intensität des Aromas kann jedoch schwanken. So führt ein warmes Klima zu einem nahezu betäubend starken, unvergleichlichen Geschmack. Oregano aus kühlen Anbaugebieten weist dagegen ein unbefriedigendes Aroma auf.

5.1. Herkunft und Merkmale

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Durch seine mediterrane Herkunft passt Oregano auch besonders zu Gerichten aus dieser Region.

Ursprünglich beheimatete Oregano den Mittelmeerraum. Natürlich wird er nun wegen seines einzigartigen Aromas in sehr vielen Gegenden angebaut. Oregano bevorzugt kalkhaltigen Untergrund und warme Standorte.

Er wächst gerne in trockenen und lichten Wäldern, an sonnigen Hängen und in Hecken oder auch auf Mager- und Trockenrasen.

Erkennbar ist Oregano nicht bloß an seinem intensiven Geruch, sondern auch an ovalen, kurz gestielten Laubblättern, die spitz auslaufen, und an einer Vielzahl von rosavioletten, selten auch weißlichen Blüten, welche dicht gedrängt in kugeligen Scheinrispen zusammenstehen.

Als Gartenkraut ist Oregano immer sehr gerne gesehen. Man hat neben des umwerfenden Geruchs der Nutzpflanze auch gleichzeitig einen Schmuck für den Garten.

6. Melisse (Melissa officinalis)

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Melisse wirkt besonders in einem Tee sehr beruhigend.

Ursprünglich stammt die Melisse aus südeuropäischen Ländern. Aber schon seit vielen Jahren wird sie auch hier bei uns auf Grund ihrer hohen Bedeutsamkeit als Heilpflanze angebaut.

So war es im Mittelalter bereits Pflicht, sie anzubauen, um ein Aussterben der Art zu vermeiden und viele Pflanzen für körperliche Beschwerden vorrätig zu haben.

Oft wird die Melisse wegen ihres zitronigen Duftes Zitronenmelisse genannt. Da die Melisse einen fruchtigen Geruch verleiht, eignet sie sich besonders gut als entspannender Tee. Dieser Tee wirkt beruhigend und hilft loszulassen und abzuschalten.

Hinweis: Als vielfältige Heilpflanze erhält Melisse eine hohe Bedeutung. Ihr Hauptgebiet ist die Beruhigung des Nervensystems bzw. die beruhigende Wirkung im Allgemeinen.

6.1. Merkmale und Ansprüche

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Durch ihre frische und pflegende Wirkung finden Sie auch viele Hautpflegeprodukte mit Melisse.

Die Melisse ist eine ausdauernde, krautige, mehrjährige Staudenpflanze mit intensiv grünen Laubblättern und mit ca. 1 cm weißen, gelblichen oder bläulichen, kurz gestielten Blüten. Diese zeigen ihre Pracht erst im zweiten Standjahr, dann blüht sie zwischen Juli und August.

Melisse als Gartenkräuter versprühen einen sehr fruchtigen Zitronengeruch. So versüßen sie ihre Umgebung im Garten und verwöhnt die Sinne. Im Garten sollten sie auf nicht zu trockenen Böden in Terrassennähe gepflanzt werden, so können Sie den Duft genießen.

Zudem bevorzugt die Melisse einen sonnigen und windgeschützten Standort. Auch als Topfpflanze auf dem Fensterbrett kann sie gut gedeihen.

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7. Weitere Fragen und Antworten rund um Kräutergärten

In diesem kurzen Abschnitt stellen wir Ihnen Fragen vor, welche sich im Zusammenhang mit Kräutergärten ergeben haben.

7.1. Welcher Boden eignet sich für einen Kräutergarten?

Sandige und stark lehmige Böden besitzen kaum Struktur. Eine stabile Krümelstruktur des Bodens ist aber Voraussetzung für das Wachstum vieler Kräuter.

Zur Verbesserung gibt man entweder Sand und Kompost auf lehmigen Boden oder reichert sandigen Boden mit Lehm und Kompost an. Bodenzusätze wie Stallmist haben in Kräutergärten nichts zu suchen. Wer ausreichend Humus im Garten besitzt, kann diesen statt Kompost mit einarbeiten. Vier bis fünf Schaufeln fein abgesiebter Kompost pro Quadratmeter reichen völlig aus.

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Durch Regenwürmer kann der Boden noch weiter kultiviert werden.

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7.2. Wie halte ich den Boden fruchtbar?

Sehr wichtig für die Eigenschaft des Bodens ist der pH-Wert. Darunter ist die saure oder basische Wirkung des Bodens zu verstehen, ausgedrückt auf einer Skala von 1 bis 14.

Die meisten Böden haben einen pH-Wert um den Neutralpunkt, also pH 6,5 bis 7,5. Dieser pH-Wert beeinflusst die Verfügbarkeit von Mineralstoffen und damit die Pflanzenernährung. Manche Pflanzen sind angepasst an saure, andere an alkalische Böden.

Haben Sie übermäßig Kräuter, welche einen basischen Boden benötigen, können Sie den pH-Wert durch Kalk beeinflussen. Wenn der pH-Wert im sauren Bereich liegt, sollten Sie eine Hand voll Kalk unter die Erde mengen, bis der Wert sich im basischen Bereich befindet.

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