Schraubenbaum: 5 Tipps für die richtige Pflege
- Der Schraubenbaum verdankt seinen ungewöhnlichen Namen seinen sich schraubenförmig anordnenden Blättern am Stamm. Tatsächlich ist er aber weder ein Baum, noch eine Palme, auch wenn er optisch an eine solche erinnert. Er gehört zur Familie der Schraubenbaumgewächse und trägt den lateinischen Namen Pandanus.
- In freier Natur kommt er in Afrika und Südostasien häufig vor, hierzulande ist der Schraubenbaum eine beliebte Zimmerpflanze für die Wohnung oder das Büro. Aufgrund seiner Herkunft benötigt er aber weiterhin einen hellen und warmen Standort.
- Die Blüte des Schraubenbaums wächst kolbenförmig und bildet nach erfolgreicher Bestäubung Sammelsteinfrüchte mit vielen kleinen Samen aus. Die Früchte einiger Schraubenbaum-Sorten sind essbar, allerdings blüht der Pandanus als immergrüne Zimmerpflanze äußerst selten.
Die tropische Pflanze ist mit ihren langen, glänzend schraubenartig gewachsenen Blättern äußerst dekorativ. Da sie sehr ausladend wird und fein bestachelte Blattränder besitzt, ist sie nur für wenige Standorte geeignet. In Mitteleuropa werden Schraubenbäume hauptsächlich als Kübel- oder Zimmerpflanzen kultiviert.
1. Blätter, Blüte und Frucht des Schraubenbaums
Schraubenbäume und Diamanten
Dem Pandanus candelabrum, einer bestimmten Sorte des Schraubenbaums, wird nachgesagt, auf wertvollen Bodenschätzen zu wachsen. Und tatsächlich scheint es einen Zusammenhang zwischen Funden von Diamanten und dem Schraubenbaum zu geben: Der candelabrum wächst auf Vulkanböden, die Kimberlit enthalten. Dieses Gestein ist ein Mineraliencocktail für die Pflanzen und kann gleichzeitig in seinen Schloten zu Diamanten führen.
Der Schraubenbaum wird aufgrund seiner überhängenden Blätter oftmals auch als Schraubenpalme bezeichnet, dies ist aber irreführend, denn die Pandanus-Pflanzen sind nicht mit anderen Palmengewächsen verwandt. Sie wachsen oft in Küstennähe und können weite Landstriche mit einer extrem dichten Vegetation bedecken. Es handelt sich bei Schraubenbäumen um immergrüne Pflanzen, die bauch- oder strauchförmig wachsen und mehrere Jahre alt werden können.
Die Eigenschaften der Pandanus-Pflanzen können je nach Sorte variieren. So gibt es beispielsweise den Pandanus compacta, eine kleinbleibende Sorte für den Topf oder Kübel, oder etwa den Pandanus utilis, der mit seinen blaugrünen Blättern mit roten Stacheln besonders exotisch aussieht. Insgesamt gehören mehr als 600 Arten zur Gattung der Schraubenbäume. Als Zimmerpflanze eignen sich die pflegeleichten Sorten Pandanus veitchii oder baptisti.
In der nachfolgenden Tabelle erfahren Sie, was das Aussehen der exotischen Pflanze ausmacht.
Pflanzenteil | Eigenschaften |
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Stamm |
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Blattform |
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Blattfarbe |
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Blüten |
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Früchte |
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Luftwurzeln |
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2. Schraubenbaum als Zimmerpflanze: Hier gedeiht er am besten
Die Pflanze braucht einen hellen Standort, sollte aber nicht durchgehend in der prallen Sonne stehen. Ein Plätzchen, an dem vor- oder nachmittags viel Licht hineinfällt, eignet sich am besten, intensive Mittagssonne sollte aber vermieden werden. Zwischen 900 und 1.000 Lux sollte die Beleuchtungsstärke für Schraubenbäume mindestens betragen, die jeweilige Lichtstärke im Raum kann beispielsweise mit einem Luxmeter gemessen werden.
Hinweis: Sollte Ihre Pflanze nicht genügend Sonne abbekommen, erkennen Sie dies an den einheitlich dunkelgrünen Blättern des Schraubenbaums. Unter idealen Bedingungen sind diese nämlich gelblichgrün gestreift oder gemasert.
Mit den üblichen Zimmertemperaturen von 20-22°C kommt sie das ganze Jahr über gut zurecht, aber nicht mit viel geringeren Temperaturen. Im Sommer kann der Schraubenbaum also auch in den Garten oder auf den Balkon gestellt werden, insofern die Temperaturen nicht unter 18° C sinken. Zum Überwintern kann der Schraubenbaum an einem etwas kühleren Standort platziert werden als während des restlichen Jahres, beispielsweise in einem leicht beheizten Wintergarten, zwingend notwendig ist das aber nicht.

Gelegentliche Sonneneinstrahlung bekommt dem Schraubenbaum gut, solange es in Maßen geschieht.
3. Die richtige Pflege für den Schraubenbaum
Beim Schraubenbaum handelt es sich um eine recht pflegeleichte Zimmerpflanze, die mit ein paar Handgriffen und Tipps prächtig gedeihen kann. Die wichtigsten Informationen rund um die Pflege des Schraubenbaums erfahren Sie in diesem Kapitel.
3.1. Den Wurzelballen durchgehend feucht halten
In freier Natur wächst der Schraubenbaum in der Nähe von Gewässern und hat somit immer genügend Wasser zur Verfügung. Daher darf der Schraubenbaum auch als Zimmerpflanze am Wurzelballen niemals austrocknen und sollte immer gleichmäßig feucht gehalten werden. Zu viel Wasser kann der Pflanze aber ebenso schaden, daher gilt es, auch Staunässe unbedingt zu vermeiden.
Sie sollten die Pflanze während der Hauptwachstumsphase reichlich gießen. Am besten machen Sie vor jedem erneuten Gießvorgang die Fingerprobe – ist die oberste Schicht der Erde trocken, darf gegossen werden. Wichtig ist noch, dass kein Wasser in den Blattwinkeln stehen bleibt. Wir empfehlen, zum Bewässern eine Gießkanne mit langer Tülle zu verwenden, um das Wasser direkt auf die Erde zu geben.
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Während der kalten Jahreszeit darf der Schraubenbaum sparsamer gegossen werden. Grundsätzlich eignet sich für die Bewässerung des Schraubenbaums Regenwasser auf Zimmertemperatur oder gefiltertes, weiches Leitungswasser. Zusätzlich kann die Pflanze gelegentlich mit Wasser besprüht werden, um für eine höhere Luftfeuchtigkeit zu sorgen.
3.2. Blätter des Schraubenbaums hin und wieder entstauben

Beim Hantieren mit Schraubenbäumen sollten stets Handschuhe getragen werden, um Verletzungen an den spitzen Dornen zu vermeiden.
Auf den Blättern des Schraubenbaums kann sich zügig Staub ansammeln. Damit dies nicht zum Problem wird, sollten Sie die Blätter ein- bis zweimal jährlich behutsam abwaschen. Dafür reicht ein feuchter Lappen oder Küchentuch ohne weitere Zusätze. Beim Entstauben ist wegen der bestachelten Blattränder Vorsicht geboten.
3.3. Düngung im Abstand von zwei Wochen
Zur Wachstumsphase sollte alle 14 Tage eine Nährstoffzugabe erfolgen, wobei eine flüssige Düngermischung, die Stickstoff, Phosphor und Kalium enthält, sich bestens eignet. Bedenken Sie dabei, dass die Nährstoffzugabe das Wachstum des Schraubenbaums begünstigt. Möchten Sie Ihre Pflanze klein halten, können Sie dafür Ihren Dünger sparsamer dosieren. In der Zeit zwischen Oktober und März kann etwas seltener gedüngt oder etwa Dünger in schwacher Konzentration hinzugegeben werden.
3.4. Schraubenbaum zurückschneiden und abgestorbene Blätter entfernen
Die Schraubenbaum-Zimmerpflanze verträgt Rückschnitte zwar, notwendig sind sie aber nicht. Falls Ihr Exemplar aus der Form geraten ist, können Sie den Schraubenbaum kürzen, indem Sie Triebe etwa um die Hälfte ihrer Länge abschneiden. Nutzen Sie dafür insbesondere bei nicht verholzten Trieben ein scharfes Messer, damit der Schraubenbaum dort erneut austreiben kann.
Dickere, verholzte Teile können mit einer Garten- oder Astschere abgeschnitten werden. Achten Sie dabei darauf, dass die Luftwurzeln der Pflanze keinen Schaden nehmen. Abgestorbene, vertrocknete Blätter sollten zudem regelmäßig entfernt werden.
3.5. Junge Schraubenbäume einmal jährlich umtopfen
Im Frühjahr ist es an der Zeit, den Schraubenbaum in ein größeres Gefäß umzutopfen. Das wird jährlich wiederholt, bis die Pflanze die gewünschte Höchstgröße erreicht hat. Da die Pflanze sehr groß und schwer werden kann, sollten Sie zum Umtopfen besser Ton- statt Kunststofftöpfe verwenden, da diese meist stabiler sind.
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Wir geben Ihnen eine kurze Anleitung mit an die Hand, um Ihren Schraubenbaum erfolgreich umzutopfen:
- Größeren Pflanzentopf bereitstellen und Boden mit Substrat befüllen
- Erde rund um den Schraubenbaum im alten Gefäß lockern, sodass die Pflanze herausgehoben werden kann
- Wurzelballen grob von Erde befreien und ggf. ungesunde Wurzelstränge entfernen
- Pflanze mittig in neuen Pflanzentopf platzieren
- Substrat auffüllen und ggf. freiliegende Wurzeln bedecken
- Abschließend Pflanze angießen

Das jährliche Umtopfen tut Ihrer Pflanze gut und lässt sie in ansprechenden Farbvariationen erstrahlen.
4. Schraubenbaum mit Nebentrieben vermehren
Die einfachste Methode, um aus Ihrem Schraubenbaum günstig neue Pflanzen zu gewinnen, ist die Vermehrung mittels Nebentrieben bzw. Kindel. Diese bilden sich im unteren Bereich der Blätter und besitzen meist schon feine Wurzeln. Schneiden Sie zum Vermehren des Schraubenbaums beliebig viele der Kindel ab und lassen Sie die Schnittstellen einige Stunden antrocknen.
Danach können die kleinen Triebe in ein Gefäß mit Wasser oder direkt in Anzuchterde gesetzt werden. Dort bilden die Nebentriebe des Schraubenbaums innerhalb der nächsten vier bis sechs Wochen neue Wurzeln aus und können dann zusammen in einen größeren Topf eingepflanzt werden.
Tipp: Für eine erfolgreiche Bewurzelung ist eine hohe Luftfeuchtigkeit essenziell. Über die Anzuchttöpfe können Sie daher Folie stülpen oder die Gefäße in ein Mini-Gewächshaus setzen, wobei die Jungpflanzen langsam an die normale Raumluft gewöhnt werden sollten. Dafür „lüften“ Sie einfach in immer längeren Perioden, nehmen also die Folie kurzzeitig ab oder öffnen das Gewächshaus.
5. Weitere interessante Fragen und unsere Antworten rund um den Schraubenbaum
Abschließend beantworten wir von Heimwerker.de weitere Fragen, die Sie sich eventuell stellen, bevor Sie einen Schraubenbaum kaufen.
5.1. Welche Erde eignet sich für Schraubenbäume?
Das Substrat für den Schraubenbaum als Zimmerpflanze kann handelsübliche, leicht saure Blumenerde auf Kompostbasis sein. Wir empfehlen dazu, die Erde mit Torf, Sand, Kokosfasern oder Perlit zu mischen, um eine Nährstoffregulierung zu gewährleisten.
» Mehr Informationen5.2. Wie überwintert der Schraubenbaum am besten?
Zum Überwintern braucht der Schraubenbaum kaum Pflege. Ein gleichbleibend warmer Standort rund um 20° C und mäßige Bewässerung reichen aus, damit der Schraubenbaum nach seiner Ruhephase wieder weiter wachsen kann. Zum Frühjahr sollte dafür dann wieder etwas intensiver gegossen und gedüngt werden.
» Mehr Informationen5.3. Gibt es giftige Schraubenbaum-Sorten?
Aktuell sind keine giftigen Schraubenbaum-Sorten bekannt. Einige Arten, so beispielsweise Pandanus tectorius, Pandanus odorifer und Pandanus utilis tragen sogar Früchte, die verzehrt werden können und auch die Blätter werden in der ostasiatischen Küche zum Aromatisieren von Gerichten genutzt. Ob das auch mit Ihrer Zimmerpflanze möglich ist, bringen Sie bestenfalls bei einer Kaufberatung im nächsten Garten-Center in Erfahrung.

An seinem Naturstandort bildet der Schraubenbaum kolbenförmige Früchte aus, die verzehrt werden können. Und auch andere Teile bestimmter Arten des Schraubenbaums sind essbar, beispielsweise die Samen sowie die Blätter.
Bildnachweise: stock.adobe.com/serikbaib, stock.adobe.com/Buntoon, stock.adobe.com/foto76, stock.adobe.com/pridannikov, stock.adobe.com/nitimongkolchai (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Mein umfangreiches Wissen als Gartenenthusiastin und meine Fachkenntnisse im Bereich Gartenbedarf ermöglichen es mir, anderen Menschen dabei zu helfen, ihre Gärten bestmöglich zu gestalten und zu pflegen. Mein Weg führte mich vom leidenschaftlichen Hobbygärtnern zur Autorin. Mit meinen detaillierten Produktbewertungen, Vergleichen und Tipps unterstütze ich Hobbygärtnerinnen dabei, die richtigen Entscheidungen für ihr grünes Paradies zu treffen. Mein Ziel ist es, Gartenliebhaberinnen zu inspirieren und ihnen dabei zu helfen, ihre Gärten zu verschönern.
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