Teppich

Den richtigen Teppich wählen: Welches Material und welche Größe passt am besten?

Ein schöner Teppich sorgt nicht nur für Behaglichkeit und Wärme im Raum. Teppiche können viele weitere Funktionen übernehmen: Verschiedene Wohnbereiche werden mit ihnen abgegrenzt, unterschiedliche Einrichtungsstile innerhalb der Wohnung werden optisch miteinander verbunden, Möbel und Kunstwerke werden stilvoll betont und das Raumklima wird mit dem richtigen Teppichboden reguliert.

Teppichwahl: Material, Größe und Reinigung sind wichtige Kriterien bei der Wahl des richtigen Teppichs

Kurz: Ein Teppich ist ein vielseitiger Allrounder. Mit der Wahl der richtigen Teppichsorte treffen Sie also nicht nur eine geschmackliche Entscheidung, sondern prägen die Atmosphäre, optische Wirkung und Temperatur Ihres Raumes. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, welcher Teppich zu welchem Raum passt, welche Teppiche pflegeleicht sind und was Sie bei der Teppich-Reinigung unbedingt beachten sollten.

Beim Teppichkauf sind vor der Design- und Farbauswahl zunächst folgende Fragen zu klären:

  • Welche Größe sollte der Teppich haben?
  • Welche Art von Teppichen eignen sich am besten für den gewählten Raum? Bei dieser Frage entscheiden Sie darüber, welcher Einrichtungsstil bevorzugt wird und welche funktionellen Eigenschaften gewünscht sind.
  • Aus welchem Material kann man Teppiche dieser Art kaufen?
  • Leben Allergiker oder Haustiere im Haushalt?
  • Was ist bei der Reinigung und Pflege zu beachten?

1. Die passende Teppichgröße bestimmen

In erster Linie entscheidet die Raumgröße darüber, ob Sie einen kleinen oder großen Teppich kaufen. Verlassen Sie sich dabei nicht auf Ihr Augenmaß, denn wenn Sie die falsche Größe wählen und Ihr Gefühl Sie täuscht, wird das Ergebnis zu einer kleinen Katastrophe: Dann wirkt der Raum entweder viel zu überladen durch einen zu großen Teppich oder das gute Stück sieht aus wie eingelaufen, weil es viel zu klein ist und wie verloren wirkt.

Gehen Sie bei der Wahl der Teppichgröße am besten wie folgt vor:

  1. Bestimmen Sie zunächst welche Möbel wo platziert werden.
  2. Bedecken Sie nun die Fläche, auf dem Sie Ihren Teppich verlegen möchten mit Zeitungspapier. Besser noch: Nehmen Sie bunte Werbeprospekte, um noch größeren Kontrast zu den Möbeln herzustellen.
  3. Die Ränder der gewählten Teppichfläche kleben Sie nun mit gelbem Kreppband ab. Durch das Kreppband haben Sie nun einen guten Kontrast zu Ihrem Hartboden wie Laminat oder Parkett erschaffen und sehen sofort, ob die Konturen zu weit oder zu kurz laufen.
  4. Betrachten Sie den Raum jetzt aus verschiedenen Blickwinkeln. Benutzen Sie auch Sitzgelegenheiten wie Stühle oder andere Möbel im Raum und lassen Sie den Raum einige Minuten auf sich wirken.
  5. Korrigieren Sie nun die Teppichgröße, falls nötig und kleben Sie die „Teppichränder“ erneut ab bis Sie die ideale Größe gefunden haben.
  6. Nun können Sie Maß nehmen. Sie haben Ihre ideale Teppichgröße bestimmt.

Beim Teppichkauf werden Sie allerdings nicht auf den Zentimeter genau dieses Maß finden (außer bei individueller Fertigung nach Maß), sondern nur Standardgrößen kaufen können, die Ihrer Idealgröße nahe kommen. Wählen Sie im Zweifel lieber das nächstgrößte Teppichmaß.

Kleiner Trick: Je nach Raumgröße und Format können Sie auch optische Effekte und Tricks nutzen, indem Sie die Farbwirkung bedenken: Mit dunklen Teppichen wirken Wohnräume optisch kleiner. Wenn Ihr Raum ohnehin viel zu klein ist, sollten Sie daher lieber auf helle Farbtöne wie beige, creme, weiß oder hellgrau setzen.

2. Natürliches Teppichmaterial mit Stil wählen

Orient- und Perserteppiche verleihen Ihrem Raum einen leicht exotischen, orientalischen Touch. Hochwertige, handgeknüpfte Orientteppiche sind sehr beliebt, langlebig und faszinieren durch verspielte Details sowie kräftige Farben. Der Raum bekommt eine majestätische Erhabenheit. Daher passt ein solcher Teppich am besten zu großen Räumen, etwa in einer Villa oder einem Altbau mit hohen Decken und hübschem Stuck wirkt der Orientteppich genau richtig.

Möbel und Einrichtung sollten dann aber auch entsprechend klassisch und hochwertig gewählt werden. Ein Orientteppich passt selten zu moderner Massenware von Discount-Möbelhäusern. Orient- und Perserteppiche aus Seide kommen meistens in kräftigen Rottönen oder dezentem beige und rosa. Die Farben strahlen Frische und Sauberkeit aus und unterstreichen die aufwändige Verarbeitung. Aber nur solange der Teppich auch wirklich sauber ist und nicht durch falsche Reinigungsmethode zerstört wird.

Wichtig bei handgeknüpften Seidenteppichen:

Die Reinigung solcher Teppiche ist anspruchsvoll. Generell sind Naturmaterialien wie Seide, Leder oder Tierfelle sehr empfindlich und können bei unsachgemäßer Reinigung nicht nur ausbleichen, sondern auch einen schlechten, muffigen Geruch entwickeln. Empfindliche Fasern verlieren außerdem an Elastizität und strahlen nicht mehr wie neu. Wenn Sie Flecken oder stärkere Verschmutzungen aus teuren Orient- und Seidenteppichen entfernen möchten, sollten Sie daher unbedingt einen Profi beauftragen.

Bei leichten Verschmutzungen und weniger empfindlichen Teppichen müssen Sie in der Regel aber keine Teppichreinigungsfirma beauftragen. Beachten Sie einfach diese Profi-Tipps, um Teppiche selbst zu waschen.

3. Vorteile von Kunstfaser-Teppichen

Mehr Flexibilität bei der Reinigung sowie beim Kombinieren mit verschiedenen Einrichtungsstilen haben Sie bei modernen und pflegeleichten Teppichen aus Kunstfasern wie Polyester, Polyacryl oder Polypropylen. Solche Kunstfaser-Teppiche eignen sich am besten fürs Kinderzimmer, Esszimmer oder die Küche. Denn hier ist mit häufigerer und stärkerer Verschmutzung zu rechnen, weshalb der Teppich regelmäßige Reinigung mit gewöhnlichen Teppichreinigern standhalten sollte.

Im Schlafzimmer hingegen möchte man es gerne warm und gemütlich haben. Hier sorgen Hochflorteppiche sowie Teppiche mit Langflor (mit über 5 cm Faserlänge noch länger als Hochflor) für die kuschelige Schlafzimmer-Atmosphäre. Allergiker sollten aber aufpassen:

Bei einer starken Allergie gegen Hausstaubmilben ist von einem Hochflorteppich im Schlafzimmer dringend abzuraten. Wenn überhaupt, sollten Allergiker nur Kurzflorteppiche und Flachgewebe einsetzen, die nicht allzu viel Fläche für Staub und andere Allergene bieten und sich mit einem Staubsauger schnell und leicht entstauben lassen.

Der Staubsauger im Allergiker-Haushalt sollte außerdem mit einem HEPA-Filter ausgestattet sein, damit die Allergie-auslösenden Substanzen nicht durch die Luft gewirbelt, sondern im Staubsaugerbeutel entsorgt werden. Laut Umweltbundesamt haben HEPA-Filter einen Wirkungsgrad von bis zu 99,95% gegen luftgetragene Partikel und können somit den überwiegenden Teil von Schwebstoffen, darunter auch Coronaviren, zurückhalten.

Auch für Haustierbesitzer gibt es durchaus geeignete Teppiche. Wie Allergiker sollten Haustierbesitzer auf Kunstfasern setzen, die flach gewebt sind. Zum einen vermeiden sie dadurch, dass sich das Tier mit den Krallen im Teppichgewebe verhakt. Zum anderen lassen sich Katzen- und Hundehaare besser mit dem Staubsauger entfernen. Das Material sollte zwar weich, aber strapazierfähig sein. Denn Haustiere sind bekannt dafür, dass sie Flecken hinterlassen. Das ist aber beim richtigen Gewebe gar kein Problem. Denn ob Urin oder Rotwein-Flecken: Mit wirksamen Hausmitteln lassen sich so gut wie alle Flecken entfernen.

Bildnachweise: shutterstock.com/Halit Omer (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)