Auto polieren: Richtig polieren mit Autopolitur
Vor der Lackpolitur
Das A und O ist eine gründliche Wäsche und Reinigung. Bereits kleine Schmutzpartikel können beim Verreiben der Politur Kratzer auf dem Lack hinterlassen. Ebenso sollten vorher kleine Lackbeschädigungen ausgebessert und somit vor Rost geschützt werden.
Eine Lackpolitur schützt den Lack und lässt ihn in einem frischen Glanz erstrahlen. Nicht richtig ausgeführt, kann sich der Effekt allerdings auch schnell ins Negative umkehren. Nur die richtige Anwendung und Beachtung wichtiger Punkte bringt den gewünschten Erfolg und kann den Wert des Autos steigern.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sonne. Zwar zieht es viele bei schönem Wetter gerne hinaus, die Autopolitur sollte aber an einem schattigen Platz erfolgen. Erhitztes Blech führt zu einer schnellen Trocknung und damit Fleckenbildung.
Weitere Tipps und Tricks zum Thema Auto polieren lesen Sie in dieser Anleitung auf Heimwerker.de!
1. Richtig waschen: Autowäsche vor dem Polieren

Bevor der Wagen poliert werden kann, muss er gründlich gereinigt werden.
Zuallererst muss der Wagen sauber sein, damit er poliert werden kann. Befinden sich Staub- oder Sandpartikel auf dem Lack, zerkratzen diese schlimmstenfalls den gesamten Lack während des Poliervorgangs. Daher fahren Sie den Wagen vorher in eine Waschanlage oder waschen Sie ihn selbst.
Dafür spritzen Sie ihn zunächst mit dem Hochdruckreiniger vorsichtig ab und spülen dann mit der Schaumbürste den Schmutz sehr gründlich herunter. Zum Schluss sollten Sie mit dem Hochdruckreiniger gründlich nachspülen, sodass weder Schaum noch Verschmutzungen zurückbleiben.
Anschließend ledern Sie den Wagen mit einem speziellen Leder für Autos ab oder trocknen ihn mit einem Mikrofaser-Trockentuch. Insektenreste, Vogelkot und ähnliche zähe Verschmutzungen entfernen Sie mit einem geeigneten Pflegemittel.
2. Vor der Politur: Kratzer am Außenspiegelgehäuse entfernen
Wer bereit ist, ein wenig Zeit und Mühe in die Pflege seines Wagens zu investieren, kann sein Auto problemlos von Hand polieren. Dafür sind nur ein sauberer, fusselfreier Lappen aus Mikrofaser, ein Poliertuch oder Polierwatte und die richtige Autopolitur notwendig.
Zuvor ist es jedoch ratsam, vorhandene Kratzer und Lackschäden auszubessern. Hierzu prüfen Sie nach dem Waschen den Lack auf Steinschlagschäden, besonders im Kühler- und Haubenbereich. Diese sollten Sie mit einem Lackstift ausbessern.
Wie sich Beschädigungen an schwierigen Stellen beheben lassen, zeigt die folgende Anleitung. Sobald der neue Lack vollständig getrocknet ist, wird der Wagen poliert.
2.1. Material- und Werkzeugbedarf
Entnehmen Sie der tabellarischen Übersicht, welche Materialien und Werkzeuge Sie zum Kratzer entfernen benötigen:
Art | Bedarf |
---|---|
Material |
|
Werkzeug |
|
2.2. Schritt 1: Spuren von Wachs und Lack beseitigen
Behandeln Sie den betroffenen Bereich mit Entfetter, um das Wachs von der Lackierung sowie fremde Lackspuren zu entfernen.
Nehmen Sie einen Lappen oder ein Handtuch und reiben Sie die Stelle gründlich mit dem Entfetter ein. Auf diese Weise werden Kratzer unter der Oberfläche schnell sichtbar.
2.3. Schritt 2: Kratzer und Verschmutzungen entfernen
Bewegen Sie Ihren Dremel 8200 (SpeedClic Aufspanndorn mit SpeedClic Feinschleifbürste) entlang der Kratzer, um Verschmutzungen und den abblätternden Lack zu entfernen. Die optimale Drehzahl beträgt 15.000 U/Min.
2.4. Schritt 3: Grundierung auftragen und Lack trocknen lassen
Schützen Sie den umgebenden Bereich mit Pack- oder Zeitungspapier und sprühen Sie dann die Grundierung auf die bearbeitete Stelle, bevor Sie diese im Originalfarbton des Fahrzeugs lackieren.
Lassen Sie die erste Schicht trocknen und tragen Sie je nach Bedarf eine zweite oder dritte Schicht auf. Lassen Sie den Lack trocknen und tragen Sie abschließend eine Schicht Politur und Wachs auf.

Keine Panik: Kratzer und Schäden im Lack lassen sich einfach ausbessern.
3. Auto polieren von Hand: Anleitung in 2 einfachen Schritten
Nun müssen Sie sich für die richtige Autopolitur entscheiden: Je nach Verschmutzungsgrad, Art und Angegriffenheit des Lacks hält der Fachhandel unterschiedliche Mittel bereit. Zum Beispiel genügt eine Hartwachs-Politur für Neuwagen und Autos, die gerade einer Grundreinigung unterzogen wurden. Dagegen eignet sich ein Mittel mit einem geringen bis mittleren Schleifanteil für ältere Lacke.
3.1. Schritt 1: Politur auftragen
Das Auftragen der Politur erfolgt immer auf die gleiche Weise:
- Geben Sie einen Klecks Politur direkt auf den Lack oder in den fusselfreien Lappen und reiben Sie das Auto gleichmäßig ein. Dabei entsteht eine milchige Schicht, die nicht zu dick sein darf, aber gleichmäßig sein muss.Achten Sie darauf, Kunsstoffanbauteile, Scheinwerfer und Scheiben nicht einzureiben. Diese müssen sonst hinterher wieder gesäubert werden und werden unter Umständen angegriffen.
- Anschließend lassen Sie die Politurschicht antrocknen, bis sich eine gleichmäßige, trockene, milchig-weiße Schicht auf dem Auto gebildet hat.
- Jetzt beginnt das Polieren.
3.2. Schritt 2: Polieren von Hand

Mit Politur und Polierwatte reiben Sie in kreisenden Bewegungen langsam die Politur ab.
Nehmen Sie die (saubere!) Polierwatte oder das Poliertuch zur Hand und reiben Sie langsam und druckvoll in kreisenden Bewegungen die Politur ab. Sobald die Polierwatte oder das Tuch verschmutzt ist, nehmen Sie entweder eine neue Ecke oder das nächste Tuch.
Anhand der Verschmutzung des Poliertuchs bzw. der Polierwatte können Sie sehen, wieviel Dreck eigentlich in Ihrem Lack gesteckt hat. Das Polierergebnis können Sie sofort prüfen, sobald Sie die Politur abgerieben haben.
Wenn Sie den Wagen fertig poliert haben, gehen Sie ruhig noch einige Male prüfend um das Auto herum, betrachten Sie die Flächen vor allem im Anschnitt. So finden Sie nach und nach alle Politurreste. Schauen Sie auch sorgfältig, ob Sie alle Kunststoffteile, Leuchten und Scheiben sauber hinterlassen haben. Politurrückstände sollten Sie hier sofort mit einem feuchten Tuch vorsichtig entfernen.
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4. Auto polieren mit der Poliermaschine

Beim maschinellen Polieren sollte nicht zu viel Druck ausgeübt werden.
Poliermaschinen erfordern ein gewisses Maß an Übung, nehmen jedoch einen großen Teil der Arbeit ab. Denn durch die Rotation des Poliertellers wird eine mechanische Tiefenwirkung der Politur erzielt, die einer Handpolitur weit überlegen ist. Besonders bei stark verwitterten Lacken sollte daher auf eine maschinelle Lackpflege zurückgegriffen werden.
Tragen Sie die Politur auf die Polierhaube auf und feuchten diese mit ein wenig Wasser aus der Sprühflasche an. Auf diese Weise verteilt sich das Mittel gleichmäßiger auf dem Lack. Danach führen Sie die Maschine bei mittlerer Drehzahl in kreisenden Bewegungen über die gesamte Lackfläche.
Achten Sie darauf, dass der Polierschwamm des Geräts immer ausreichend mit Politur versorgt und feucht ist, damit der Lack ausreichend gekühlt wird. Auf diese Weise wird der ganze Wagen nach und nach poliert.Im letzten Schritt müssen Sie alle Stellen des Autos von Hand polieren, die mit der Maschine nicht zugänglich waren.
Achtung: Auf Kanten und Ecken sollten Sie mit der Poliermaschine nur leichten Druck ausüben.
Zum Nachpolieren ziehen Sie eine frische Polierhaube auf und bringen den Lack endgültig auf Hochglanz. Drücken Sie dabei nur leicht auf. Wenn Sie alle Politurreste entfernt haben, erstrahlt Ihr Auto wieder im neuen Glanz.
5. FAQ: Fragen und Antworten rund ums Auto polieren
5.1. Auto wachsen oder nicht wachsen?
Gewachst wird im Prinzip genauso wie man poliert, allerdings ist es nicht mehr bei jedem Auto nötig. Moderne Metalliclacke sind mit einer Klarlackschicht geschützt und brauchen keine Versiegelung. In der Regel müssen sie auch deutlich seltener poliert werden.
Anders sieht dies bei sogenannten „Unilacken“ aus: Deren Struktur wird durch den Poliervorgang geöffnet, sodass Sie das Auto nach dem Polieren mit einem Lackschutz behandeln sollten.
Zum Wachsen waschen Sie Ihren Wagen erneut und führen Sie die Polierprozedur, mechanisch oder manuell, nach dem bekannten Muster mit dem Lackschutzwachs durch. So werden auch alte Lacke nachhaltig konserviert und behalten ihren Glanz.
» Mehr Informationen5.2. Was sollte man bei der Autopolitur mit Poliermaschinen beachten?
- Nur leichten Druck ausüben, lassen Sie die Maschine nicht los
- Polieren Sie nicht zu sehr über Kanten, dadurch können Sie den Lack leicht „durchpolieren“.
- Nicht über Kunststoffteile und Scheiben polieren
- Nicht zu lange die gleiche Stelle bearbeiten
5.3. Wo kann ich eine Poliermaschine günstig kaufen?
Autos mit der Hand zu polieren ist, insbesondere bei regelmäßiger Autopflege, richtig anstrengend. Schneller geht die Politur mit einer speziellen Poliermaschine. Allerdings sollten Autobesitzer großen Wert auf Qualität legen, damit sie nach der Arbeit auch Freude an ihrem frisch polierten Fahrzeug haben.
Wir zeigen Ihnen in unserer Kaufberatung Poliermaschine: Test & Vergleich, mit welcher Poliermaschine Sie Ihr Auto wieder richtig zum Glänzen bringen und, welche Geräte ihr Geld wert sind und ein gutes Ergebnis abliefern.
» Mehr InformationenBildnachweise: adobestock.com/REDPIXEL, adobestock.com/seksanpk, adobestock.com/hedgehog94, adobestock.com/Dan Race, adobestock.com/uwimages, stock.adobe.com/methaphum, stock.adobe.com/maho (chronologisch bzw. nach der Reihenfolge der im Kaufratgeber verwendeten Bilder sortiert)

Als gelernter Handwerker mit Spaß am Schreiben habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Jetzt schreibe ich als freiberuflicher Redakteur Testberichte und Ratgeber rund um das Thema Heimwerken.
Beim Polieren mit der Maschine sollten vor allem Anänger sehr vorsichtig vorgehen. Schnell richtet man da mehr Schaden an, als es eigentlich hilft. Ich empfehle sogenannte Exzenter Poliermaschinen, damit lässt sich der Umgang einfacher lernen. Ach und noch ein Tipp, nie in der prallen Sonne polieren 🙂