Nicht den Lack abkriegen
Wenn das Polierpad oder der Polierschwamm kleiner ist als der Polierteller, ist es möglich, dass der Polierteller selbst in Berührung mit der zu bearbeitenden Oberfläche gerät und den Lack des Autos zerkratzt. Hat der Polierteller bspw. einen Durchmesser von 180 mm, sollte das Pad mindestens 200 mm messen. Übrigens: Bei großen, ebenen Flächen wie der Motorhaube geht die Arbeit mit einem großen Polieraufsatz von 180 oder 240 mm schneller von der Hand. Für kleinere oder stark gerundete Bauteile wie den Rückspiegeln greifen Sie am besten auf kleine Polierschwämme mit 50 mm zurück.
2.1. Leistung und Umdrehungen pro Minute
Ähnlich wie bei anderen Elektrogeräten bietet die Leistung in Watt nur indirekt einen Hinweis auf die Effektivität der Poliermaschine. Der Wert deutet an, wie viel Strom ein Polierer verbraucht. Doch wie Poliermaschinen-Tests zeigen, ist es ebenso relevant, ob der Motor der Poliermaschine diese Leistung auch gut umzusetzen vermag. Je nach Poliermaschinen-Typ gibt es jedoch Mindestwerte, die eingehalten werden sollten:
- Exzenter- bzw. Rotationsschleifer sollten mindestens 200 Watt Leistung haben.
- Winkelschleifer benötigen mindestens 1.200 Watt.
Der Grund dafür ist einfach: Bringt der Rotations- oder Winkelschleifer zu wenig Leistung, dreht sich sich der Polierteller bereits bei geringem Druck nicht mehr richtig und das Polierergbenis wird maximal mäßig. Außerdem gilt: Je größer der Polierteller ist, desto höher sollte die Leistung sein.
Relevant sind außerdem die Umdrehungen pro Minute (U/min), auch als Leerlaufdrehzahl bezeichnet. Mindestens 2.500 U/min sollte eine Poliermaschine schaffen, da sich die Umdrehungsanzahl auch mit zunehmendem Druck auf die zu polierende Oberfläche verringert. Besonders bei den meisten Geräten für den Heimwerker-Bedarf lässt sich dieser Wert auch stufenlos nach oben und nach unten regulieren, was die Arbeit für Polier-Neulinge vereinfacht.
Viel hilft nicht immer viel: Haben Sie noch nie mit einem Poliergerät gearbeitet, sollten Sie zunächst mit der niedrigsten Drehzahl beginnen, um die gefüchteten, kreisförmigen Riefen im Lack, auch Hologramme genannt, zu vermeiden. Poliermaschinen für den Hausgebrauch haben daher meist eine stufenlos einstellbare Umdrehungsanzahl. Profigeräte hingegen arbeiten mit festen Drehzahlen von etwa 7.000 U/min, da bei richtiger Handhabung hier die Arbeit schneller von der Hand geht.
2.2. Der Polieraufsatz – verschiedene Materialien für verschiedene Zielsetzungen

Der Polieraufatz besteht zumeist aus Lammfell oder Schaumstoff.
Ausgestattet mit sowohl einem Rechts- als auch einem Linksgewinde, sorgt diese Bauweise dafür, dass die Polierscheibe nicht abfallen kann, während sie durch die vielen Umdrehungen permanent in Bewegung ist. Festgehalten wird sie dabei wahlweise per Mutter oder Klemmbacken. Die Polierpads bestehen meist aus Lammfell oder aus Schaumstoff (Polierschwamm).
Ersteres Material erzeugt mehr Abrieb und ist daher vornehmlich zum Entfernen von Kratzern oder Riefen geeignet, kann solche aber bei falscher Handhabung auch selber hervorrufen.
Polierschwämme gibt es mit unterschiedlichen Härtegraden und Strukturen. Für die erste Politur empfiehlt sich meistens ein mittelharter Schwamm mit recht feinen Poren, für die Hochglanzpolitur hingegen sind weiche, gewaffelte Polierschwämme am besten geeignet. Müssen sie tiefere Kratzer bearbeiten, ist ein hartes Polierpad mit feinen Poren, zusammen mit einer grobkörnigen Polierpaste, nötig.
Die richtige Politur verwenden: Achten Sie immer darauf, ein Poliermittel zu verwenden, das auch für die Maschinenpolitur geeignet ist. Handpoliermittel erhitzen sich bei hohen Drehzahlen schnell und bleiben auf dem Lack haften. Zudem sollten Sie die Körnung entsprechend der Aufgabe wählen. Eine grobkörnige Politur trägt mehr Material ab und ist gut geeignet für die Kratzerentfernung. Feinere Poliermittel kommen zum Einsatz, wenn Sie den Lack Ihres Autos später noch auf Hochglanz bringen wollen. Die Politur sollte etwa die Konsistenz von Joghurt haben. So lässt sie sich leicht auf den Polierschwamm auftragen und verteilen. Geben Sie das Poliermittel nie direkt auf den Lack!
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