Micro-mesh
Gelegentlich werden Sie bei der Suche nach dem passenden Schleifpapier auch auf die Abkürzung „MM“ stoßen. Dies meint bei Schleifpapier nicht Millimeter (dies wird in der Regel klein geschrieben: „mm“), sondern steht für Micro-mesh. Micro-mesh ist eine Körnung in einem sehr kleinen Maßstab. Die Körnung beginnt hier ab 1.500 Körnern pro Zoll. Micro-mesh-Schleifpapier ist so fein, dass es meist zum Polieren genutzt wird. Dabei ist es universal für alle Materialien nutzbar.
Mit einer Bandschleifmaschine Holz zu schleifen, ist nur eine Möglichkeit von vielen. Prinzipiell lässt sich jedes Schleifpapier für alle Materialien wie Kunststoff, Metall und Stein nutzen. Allerdings erzielen einige Schleifmittel für bestimmte Materialien bessere Ergebnisse als andere. Zur ersten groben Orientierung:
- braunes/rotes Schleifpapier ist gut für Holz
- graues Schleifpapier ist gut für Metall
Schleifpapier, auch Schmirgelpapier genannt, besteht aus vier Schichten: Träger, Grundbinder, Schleifkörner und Deckbinder. Die erste Schicht, das Trägermaterial, ist das eigentliche Band, auf das die weiteren Schichten aufgetragen werden. Es besteht entweder aus Papier oder Leinen. Schleifmittel, die auf Leinen aufgetragen sind, halten meist länger als die papierenen und kommen daher häufig bei Maschinenschleifern zum Einsatz.
Die zweite Schicht ist der Klebstoff, der direkt auf den Träger aufgetragen wird. Hierfür wird meist ein Leim oder Kunstharz verwendet. Auf diesen Klebstoff wird die dritte Schicht, die Schleifkörner aufgetragen. Über die Schleifkörner kommt als vierte Schicht ein sogenannter Deckbinder, der die Schleifkörner zusätzlich stabilisiert. Diese Deckschicht wird in der Regel eingefärbt, damit unterschiedliche Schleifpapiersorten unterschieden werden können.
3.1. Korn für Korn
Die Körnung gibt an, wie grob die Oberfläche des Schleifpapiers beschaffen ist. Auf dem Schleifpapier sitzen viele kleine Körner. Früher wurde zum Teil Feuerstein genutzt. Heute sind künstliche Körner aus Silizium oder Aluminiumverbindungen auf dem Papier.
Auf den unterschiedlichen Schleifapier-Sorten sind Zahlen aufgedruckt. Diese geben den Grad der Körnung an, also, wie viele Körner pro Zoll auf dem Papier haften. Je höher die Zahl, desto mehr Körner sind als Schleifmittel aufgetragen und umso feiner ist die Körnung.
Der feine Unterschied: Je höher der Körnungsgrad, desto feiner können Sie schleifen.
Hier eine Auflistung der wichtigsten Körnungsgrößen, die sich an der „Fédération Européenne des Fabricants de Produits Abrasifs“ (FEPA) orientieren:
Körnung | geeignet für |
grob 6 – 30 | - das Entfernen von Leim- und Lackschichten
- das Entfernen von Rost
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mittel 36 – 80 | - das Vorschleifen grober Holzflächen
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fein 100 – 180 | - den Feinschliff grober Holzflächen
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sehr fein 220 – 1.000 | - das Anrauhen gestrichener Flächen, um einen neue Schicht aufzutragen
- Metalle
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3.2. Von A bis Z
Einige Schleifpapiere sind zudem mit einem Buchstaben versehen wie zum Beispiel P oder F. Steht der Buchstabe vor dem Körnungsgrad, so gibt er an, auf welchen Hersteller-Standards sich die Nummer bezieht:
- P = Körnung für Schleifpapier nach der „Fédération Européenne des Fabricants de Produits Abrasifs“ (FEPA). Dies ist der für Europa gültige Standard.
- K = ist eine veraltete Bezeichnung für den P-Standard.
- F = Körnung für Schleifsteine nach der FEPA.
- JIS = ist der „Japanese Industrial Standard“.
- ANSI = ist das amerikanische Normeninstitut „American National Standards Institute“.
Für Schleifbänder gelten die P-Standards der FEPA. Steht der Buchstabe jedoch nach dem Körnungsgrad, dann gibt die Zahl den Härtegrad des Schleifmittels an:
Kennzeichnung | Härtegrad |
A, B, C, D | extrem weich |
E, F, G | sehr weich |
H, I, J, K | weich |
L, M, N, O | mittel |
P, Q, R, S | hart |
T, U, V, W | sehr hart |
X, Y, Z | extrem hart |
Als grobe Faustregel hilft zur ersten Orientierung: Je härter der zu schleifende Werkstoff, desto härter sollte auch das Schleifmittel sein. Für Metall und Stein bieten sich harte bis sehr harte und für Holz weiche bis mittlere Schleifgrade. Wer sich unsicher ist, kann mit mittelhartem Schleifpapier starten und anhand des Ergebnisses entscheiden, ob er härteres oder weicheres braucht. Bei Holz ist mittlere Härte immer eine gute Wahl.
3.3. Synthetisches oder natürliches Schleifmaterial?
Wenn über das Material für Schleifpapier gesprochen wird, dann wird eigentlich meist über das Material der Schleifkörner gesprochen. Hier lässt sich grob zwischen synthetisch oder natürlich hergestellten Körnern unterscheiden.
Natürliche Schleifmittel sind unter anderem Quarzsand, Flint und Naturkorund. Allerdings sind synthetisch hergestellte Schleifmittel härter und belastbarer als die natürlichen. Dadurch sind sie länger scharf und erzielen die besseren Schleifergebnisse. Unsere Empfehlung lautet daher: Wählen Sie immer Schleifpapier mit synthetischen Schleifkörnern.
Es gibt synthetische Schleifkörner aus:
Material | Besonderheiten | geeignet für |
Aluminiumoxid (Korund) | - sehr hart und widerstandsfähig
- übersteht hohe Hitze
- am häufigsten als Schleifmittel verwendet
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Siliziumcarbid | - härter als Aluminiumoxid
- schmilzt nicht so schnell
- gibt bei hohen Temperaturen Kohlenstoff ab
- gut für maschinelles Schleifen
| - weiche Stoffe wie Holz
- Metalle ohne Eisengehalt und mineralische Werkstoffe
- den Anschliff von lackierten Oberflächen
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Bornitrid | - fast so hart und fest wie Diamant
- besonders resistent gegen hohe Temperaturen
| - Präzisionsschleifen von Diamanten oder extrem harten Stahl
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Diamant | - härtester und festester Stoff
- nur geringe Wärmebeständigkeit
| - besonders harte Materialien wie z.B. Glas, Porzellan, Keramik und Hartmetall
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